Eiskalt erwischt - Mimi J. Poppersen - E-Book

Eiskalt erwischt E-Book

Mimi J. Poppersen

0,0
1,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

*** Die schottischen Highlands, Schneechaos und eine Grafschaft, die eigentlich keine Touristen mag *** Ausgerechnet in den Highlands von Schottland soll Laura diese Weihnachten mit ihrer Familie verbringen. Diese Vorstellung findet die Studentin alles andere als prickelnd. Nur ihrer kleinen Schwester zuliebe lässt sie sich dazu überreden. Doch die Familienreise scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Wegen eines Flugstreiks muss Familie Schneider kurzfristig mit dem Wagen gen Norden aufbrechen – und das bei einsetzendem Winterwetter. Als sie endlich bei dem gemütlichen Cottage in den Highlands ankommen, ist die nicht funktionierende Heizung noch das kleinste Problem. Die Einheimischen vor Ort scheinen nicht gut auf Touristen in der Weihnachtszeit zu sprechen zu sein. Leider ist Familie Schneider ausgerechnet am Weihnachtstag genau auf deren Hilfe angewiesen, was sie den Menschen vor Ort äußerst nahe bringt. Was an diesen Weihnachten alles passiert, hätte sich Familie Schneider im Traum nicht vorstellen können. Die Ereignisse am Weihnachtstag werden ihr Leben für immer verändern …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Weihnachtsstimmung?

Home sweet home

Reisevorbereitungen

Aufbruch gen Norden

Fish ´n Chips

Dicke Luft

Schöne Aussichten

Mr. Riley

Winterzauber

Festessen

24. Dezember

Zeitvertreib

Schneetreiben

Besuch

Winterlandschaft

Miss Annie

Perish Bed and Breakfast

Weihnachtsabend

Kleiderwahl

Besondere Begegnung

Telefonat

Die Einheimischen

Gute Manieren

Weihnachtsgesellschaft

Earls of Farres

Ein Jahr später

Impressum

Eiskalt erwischt -

Ein Highlands-Liebesroman

von

Mimi J. Poppersen

Text Copyright © Mimi J. Poppersen

Cover Image © Shutterstock.com

Cover Design: Mimi J. Poppersen

Lektorat: Media-Agentur Gaby Hoffmann

Alle Rechte vorbehalten

Mimi J. Poppersen auf Instagram

„Kindness is like snow. It beautifies everything it covers.“

Kahlil Gibran

Zum Inhalt:

Eiskalt erwischt … in den Highlands!

Die Ereignisse in Schottland werden das Leben von Familie Schneider für immer verändern!

Ausgerechnet in den Highlands von Schottland soll Laura diese Weihnachten mit ihrer Familie verbringen. Diese Vorstellung findet die Studentin alles andere als prickelnd. Nur ihrer kleinen Schwester zuliebe lässt sie sich dazu überreden.

Doch die Familienreise scheint unter keinem guten Stern zu stehen. Wegen eines Flugstreiks muss Familie Schneider kurzfristig mit dem Wagen gen Norden aufbrechen – und das bei einsetzendem Winterwetter. Als sie endlich bei dem gemütlichen Cottage in den Highlands ankommen, ist die nicht funktionierende Heizung noch das kleinste Problem. Die Einheimischen vor Ort scheinen nicht gut auf Touristen in der Weihnachtszeit zu sprechen zu sein. Leider ist Familie Schneider ausgerechnet am Weihnachtstag genau auf deren Hilfe angewiesen, um aus einer misslichen Lage zu kommen. Wie es der Zufall will, lernen sie die Menschen vor Ort besser kennen als erwartet, und vor allem Laura gefällt ihr schottischer Retter namens Gregory besonders gut.

Was an diesen Weihnachten alles passiert, hätte sich Familie Schneider im Traum nicht vorstellen können. Die Ereignisse am Weihnachtstag werden ihr Leben für immer verändern …

Weihnachtsstimmung?

„Na, das kann ja was werden“, sprach Laura halblaut zu sich selbst und blickte auf ihren gepackten Koffer, der aus allen Nähten zu platzen drohte. Sie überlegte, was sie wohl vergessen hatte. Auf jeden Fall musste sie genug warme Sachen mitnehmen. Diese Weihnachten würde es kalt werden. Wenn sie dem Wetterbericht Glauben schenken konnte, sogar sehr kalt. Eiskalt!

Warum bloß hatten ihre Eltern beschlossen, dieses Weihnachtsfest in den Highlands von Schottland zu verbringen?

Laura vermutete stark, dass die Romane, die ihre Mutter in letzter Zeit las etwas damit zu tun hatten. Sie verschlang diese Bücher geradezu, die alle in dieser Gegend spielten.

„Au Backe“, entfuhr es Laura bei einem Blick auf die Uhr. Sie hatte nur noch dreißig Minuten Zeit, um zum Berliner Bahnhof zu kommen.

Hastig stützte sie sich auf ihren Koffer, um diesen zu schließen, kritzelte eine Nachricht an ihre Mitbewohnerin auf einen Zettel und verließ ihre Wohnung. Als sie auf die geschäftige Bernauer Straße trat, auf der Schneematsch in einer undefinierbaren Farbe lag, war sie froh, diese Stadt nun verlassen zu können.

Am vorherigen Abend hatte der Schnee die Millionenstadt für ein paar Stunden in ein Märchenland verwandelt. Fasziniert hatte Laura am Fenster gestanden und beobachtet, wie allmählich eine weiße Puderzuckerdecke alles bedeckte. Mit einem Mal wurde das pulsierende Berlin ganz ruhig. Fast schien es, als würde die Schneedecke alle Geräusche dämmen. Laura genoss diesen Moment, es erinnerte sie an Zeiten aus ihren Kindheitstagen. Mit einem wohligen Gefühl im Bauch legte sie sich ins Bett und spähte am nächsten Morgen gespannt aus dem Fenster, um lediglich bräunlichen Schneematsch zu erblicken. Von der weißen Schneepracht war nichts übrig geblieben. Zu schade aber auch.

Der Taxistand war nur wenige Minuten von ihrer Wohnung entfernt, die nicht gerade in der schönsten Wohngegend lag. Zum Glück hatte sie einen Besuch ihrer Eltern bisher immer abwenden können. Als Laura nun aus dem Taxi blickte, während sie die kurze Strecke zum Bahnhof zurücklegte, dachte sie: Gerade schön ist Berlin im Winter nicht.

Den Gedanken, zu welcher Jahreszeit ihr diese Stadt überhaupt gefiel, schob sie schnell beiseite.

Nicht einmal vor einem Jahr war Laura in die Großstadt gezogen. Es war ein großer Schritt für sie gewesen, von ihrer Heimatstadt Heidelberg hierher zu kommen. Heidelberg wirkte fast dörflich im Gegensatz zu Berlin. Bisher hatte sie ihre Entscheidung nicht bereut, wobei sie zugeben musste, dass Berlin durchaus seine zwei Gesichter hatte. Die eine Seite liebte sie: das pulsierende Leben um sie herum, die vielfältige Kunst und Kultur, die unterschiedlichen Menschen. Es gab jedoch auch einiges, was ihr nicht gefiel, wie der ständige Lärm, gerade in der Gegend, in der sie wohnte, die zunehmende Ignoranz und Gewalt der Menschen.

Viele behaupteten, dass man Berlin entweder liebte oder hasste. Bei sich selbst war sie sich nicht ganz sicher. Wahrscheinlich würde Laura eine Art Hassliebe entwickeln, was sie ihren Eltern gegenüber niemals zugeben würde.

Laura verbrachte gerne die Weihnachtszeit mit ihrer Familie, das würde sie wohl ihr ganzes Leben lang tun. Allerdings bei sich zu Hause, in Heidelberg, wie sie es seit vierundzwanzig Jahren kannte, anstatt in Schottland.

Verreist war sie schon länger nicht mehr mit ihrer Familie und war sich nicht sicher, was sie hierbei erwarten würde. Ein bisschen freute sie sich auch darauf, vor allem wegen ihrer zwölf Jahre jüngeren Schwester Amelie.

Aber warum hatten sich ihre Eltern für dieses Weihnachten ausgerechnet die Highlands in Schottland ausgesucht? Das würde sie wohl nie verstehen …

Home sweet home

Als Laura in Heidelberg ankam, fand sie ihre Familie in heller Aufregung vor.

Angesichts ihrer sonst so ordentlichen Mutter herrschte ein unglaubliches Chaos in der Wohnung. Als Laura ihren Kopf zur Tür hereinsteckte, die sie gar nicht ganz öffnen konnte, sah sie überall Koffer, Taschen und verschiedenste Wintersachen herumstehen. Es wirkte, als hätte Frau Schneider sich nicht entscheiden können, was sie mitnehmen wollte und die komplette Wintergarderobe der Familie aus dem Keller geholt. Allein, dass Laura einen Skianzug sah, den sie ungefähr im Alter von acht Jahren getragen hatte, sagte einiges. Anscheinend hatte ihre Mutter wieder zwei Dinge praktisch miteinander verbinden wollen, wie sie es so oft tat: Koffer packen und Ausmisten war es offensichtlich diesmal gewesen.

„Was ist denn hier los?“, wollte Laura erstaunt wissen, während sie die Haustür kräftig aufschieben musste, da direkt dahinter vier Paar Moonboots standen.

„Unser Flug wurde abgesagt“, keuchte ihre Mutter, während sie etwas Wolliges, das aussah wie ein Schal, in eine schon übermäßig gedehnte Plastiktüte stopfte.

„Was?“, entfuhr es Laura, bei der gleichzeitig ein kleiner Hoffnungsschimmer aufkam, dass dieser hirnrissige Urlaub nun nicht stattfinden würde.

„Ja, die Fluggesellschaft streikt“, erklärt ihre Mutter kurz, während sie sich der nächsten Tasche widmete, deren Inhalt sie komplett auf den Fußboden leerte. Darin befanden sich eine Unmenge an Handschuhen und Wollsocken.

„Und warum dieses Chaos?“, wollte Laura als Nächstes wissen, die ihre Mutter nur als äußerst durchorganisiert kannte. Eigentlich müssten die Koffer schon seit Tagen fertig gepackt zur Abreise bereitstehen.

„Na, jetzt fahren wir mit dem Auto“, erklärte sie gekünstelt gut gelaunt, „und können natürlich viel mehr mitnehmen. Ich organisiere alles noch mal neu“, fügte sie noch an und versuchte ein Lächeln, das eher aussah wie eine schiefe Grimasse.

„Ja, Mama will wohl noch einen Anhänger mitnehmen“, kommentierte ihr Vater, der gerade zu ihnen trat und Laura zur Begrüßung umarmte. Laura mochte den trockenen Humor ihres Vaters. Immer wieder brachte er die ganze Familie in besonders stressigen Situationen damit zum Lachen.

„Laura!“, hörte sie da die Stimme ihrer Schwester, die nun die Treppe hinuntergerannt kam.

Die freudige Begrüßung von Amelie ließ alle Zweifel in Laura schwinden. Egal, wo sie hinfahren würden, die Weihnachtszeit mit ihrer kleinen Schwester zu verbringen, würde überall Spaß machen. Bis über beide Ohren strahlte Amelie sie an, die mit ihren zwölf Jahren noch keinerlei Anzeichen der Pubertät zeigte. Laura kannte einige Klassenkameradinnen ihrer Schwester, die bereits geschminkt und gestylt durch die Stadt liefen. Amelie hingegen sah immer noch sehr kindlich aus mit ihren langen braunen Haaren, die sie stets zu zwei dicken Zöpfen geflochten hatte, den niedlichen Sommersprossen auf der Nase und neuerdings einer festen Zahnspange. Allerdings wusste Laura, dass sich dies über Nacht ändern konnte. Sie selbst hatte mit dreizehn Jahren urplötzlich entschieden, sich die Haare abzuschneiden, nur noch zerrissene Jeans zu tragen und sich von nun an die Augen dick mit dunklem Kajalstift zu umranden. Eine Wandlung, die ihren Eltern wahrscheinlich fast einen Herzschlag bereitet hatte. Amelie war davon zum Glück noch weit entfernt, wie es schien.

„Wie lange dauert denn die Fahrt?“, wollte Laura wissen, nachdem sie Amelie überschwänglich begrüßt hatte.

„Gute achtzehn Stunden“, antwortete ihr Vater und Laura glaubte, einen leicht genervten Unterton herauszuhören. „Ich gehe wieder in die Garage und mache den Wagen reisefertig“, sagte er dann und verschwand.

„Achtzehn Stunden?“, fragte Laura und blickte ihre Mutter ungläubig an.

„Ja, aber wir fahren ganz gemütlich. In Calais nehmen wir die Fähre und in England angekommen, übernachten wir in Dover. An nächsten Tag fahren wir weiter durch England bis nach Schottland. So könnt ihr auch mehr von der Natur sehen“, gab sie sich gut gelaunt.

Auf diese Aussichten kann ich gerne verzichten bei dem trüben Wetter, dachte Laura, wollte aber die Stimmung nicht vermiesen. Immerhin gab sich jeder positiv bei diesen plötzlichen Änderungen ihrer Weihnachtsreise.

„Dann können wir ja im Auto Kartenspielen“, frohlockte Amelie, die sich auf die Reise zu freuen schien, ganz egal, wie sie dorthin kamen. Der Anblick ihrer überglücklichen kleinen Schwester versetzte auch Laura etwas in Vorfreude. Es war schön, wieder bei ihrer Familie zu sein.

Reisevorbereitungen

Diesen Abend verbrachte Familie Schneider nicht mit gemütlichem Beisammensein, wie es eigentlich geplant war, sondern mit hektischem Packen. Auch Laura war bald angesteckt von dem Packwahn ihrer Mutter und suchte im Keller nach ihrem Schlitten und kramte die Weihnachtsdekoration heraus.

„Das können wir aber nicht alles mitnehmen!“, stöhnte ihr Vater, als er die ganzen Kisten und Tüten im Flur stehen sah. „Wir haben zwar einen Kombi, aber so viel passt da auch nicht rein …“

Dies sagte er gerade, als Amelie noch mit ihren Skiern und Skischuhen angetrabt kam, die sie irgendwo ausgegraben hatte.

„Die müssen unbedingt mit“, hatte sie beschlossen, fand allerdings keinen Platz mehr im Flur, um diese abzustellen.

Bei diesem Anblick musste ihr Vater zum Glück herzlich lachen. Kurz darauf stand die ganze Familie da und hielt sich die Bäuche vor Lachen.

„Ich würde sagen, wir machen erst mal eine Pause und essen zu Abend“, beschloss ihre Mutter und wirkte zum ersten Mal entspannt.

Das Raclette-Essen, bei dem sie sonst oft über Stunden zusammensaßen, fiel an diesem Abend zwar deutlich kürzer, aber nicht weniger gemütlich aus. Allerdings konnte Sabine Schneider ihre Nervosität vor der angehenden Reise nicht ganz verbergen. Immer wieder sprach sie laut aus, was sie für die Fahrt noch alles plante.

„Ich stehe dann morgen um 5 Uhr auf, packe alles fertig und mache uns noch Brote für die Fahrt“, erklärte sie etwa völlig ohne Zusammenhang.

Laura konnte nicht glauben, dass ihre Eltern wirklich allerspätestens um 8 Uhr aufbrechen wollten, wie sie schon mehrmals betont hatten, um noch vor der Dunkelheit in Dover anzukommen.

Mittlerweile verfluchte Laura die Piloten, die ausgerechnet zu Weihnachten beschlossen hatten, zu streiken. Sonst hätte sie noch einen Tag hier in Heidelberg verbringen und ein paar alte Freunde treffen können, um am nächsten Tag ganz gemütlich in nur zwei Stunden nach Schottland zu fliegen.

Ihre beste Freundin flog am ersten Weihnachtsfeiertag mit ihrer Familie in die Karibik, eine andere auf die kanarischen Inseln. Warum es sie ausgerechnet nach Schottland verschlug, war ihr immer noch nicht ganz klar.

Den Rest des Abends verbrachten ihre Eltern mit den Reisevorbereitungen, während die Mädchen einen Weihnachtsfilm schauten. Ab und zu hörten sie ihren Vater laut aus der Garage fluchen. Anscheinend lief nicht alles nach Plan.

Erschöpft legte sich Laura an diesem Abend in das bequeme Bett in ihrem Kinderzimmer, das ihre Eltern wohl niemals verändern würden, das hoffte sie zumindest. Sie musste zugeben, dass sie ihr Zimmer in Heidelberg viel gemütlicher fand, als das in ihrer Wohngemeinschaft in Berlin. Sicherlich würde sie hier viel besser schlafen als auf der etwas zu hart geratenen Matratze, die sie von der Vormieterin übernommen hatte.

Absichtlich hatte sie ihr Kinderzimmer genauso lassen wollen, wie es war, und keine von ihren Möbeln mit nach Berlin genommen.

Einmal, und das wurde ihr erst im Nachhinein klar, um sicherzustellen, dass der Norden nur ein vorübergehender Aufenthaltsort war und, zum anderen, damit sich hier Zuhause nichts veränderte.

Es fühlte sich einfach gut an, in die gewohnte Umgebung zu kommen und alles war noch so wie immer.

Während Laura es sich zwischen ihren Kuscheltieren aus Kindheitstagen bequem machte, musste sie sich eingestehen, dass sie sich hier um einiges wohler fühlte. Dies würde halt immer ihr Zuhause und ihr Kinderzimmer bleiben!

Die Eltern ihrer besten Freundin hatten noch am selben Tag ihres Auszugs damit begonnen, das Kinderzimmer in ein Fitnessstudio umzubauen. Fast bekam man den Eindruck, als hätten sie nur darauf gewartet, endlich mehr Platz zu haben.

Zum Glück sind meine Eltern anders, dachte sie und schlief im Kreise von etwa zwanzig Kuscheltieren ein.

Aufbruch gen Norden

„Wir haben uns übrigens überlegt, aus deinem Zimmer ein Gästezimmer zu machen“, verkündete ihr Vater am nächsten Morgen beim Frühstück ohne jegliche Vorwarnung. Hierauf nahm er sich ein Brötchen aus dem Brotkorb und tat so, als hätte er über das Wetter gesprochen.

„Ein Gäste- und Yogazimmer“, verbesserte ihre Mutter noch unnötigerweise und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. Nach dieser Aussage schenkte sie sich seelenruhig Kaffee nach. Die beiden schienen gar nicht zu merken, dass Laura sie völlig entsetzt anstarrte.

Also sind sie doch nicht anders als alle Eltern, dachte sie wütend und schmierte sich abwesend Butter aufs Brot.

„Seit wann nimmst du denn so viel Butter, Mäuschen?“, wollte ihre Mutter unschuldig wissen.

„Seitdem ihr aus meinem Zimmer ein Yogazimmer machen wollt!“, brüllte Laura zurück, schmiss ihr Messer auf den Tisch und stand beleidigt auf.

„Ich glaube, das überlegen wir uns lieber noch einmal“, hörte sie ihren Vater noch sagen, während sie ins Badezimmer ging.

Ein bisschen ärgerte sich Laura, dass sie sich gerade wie eine Achtjährige benahm.

---ENDE DER LESEPROBE---