Es floss so flink aus meiner Feder - Andrea Rohn - E-Book

Es floss so flink aus meiner Feder E-Book

Andrea Rohn

0,0

Beschreibung

Dieses Buch erzählt Geschichten in verkürzter Form. Denn Gedichte sind komprimierte Verserzählungen. Sie nehmen mit auf Reisen durch die Jahreszeiten oder versetzen in Weihnachtsstimmung. Man lernt Tiere und Pflanzen auf ganz neue Art kennen. Auch das Leben selbst wird mal heiter, mal treffend, vor Augen geführt. Es erschließen sich ungeahnte Wege und man steigt in die Tiefen des Selbst hinab. Zum Schluss erfreuen besondere Gedichtformen wie Haiku oder Elfchen.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 84

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Jahreszeitengedichte

Frühlingsgedichte

Sommergedichte

Herbstgedichte

Wintergedichte

Weihnachtsgedichte

Tiergedichte

Pflanzen- und Naturgedichte

Gedichte für Geist und Seele

Gedichte auf bekannte Melodien

Was im Leben so geschieht

Unsinngedichte

Besondere Gedichtformen

Dank

Über die Autorin

Bereits erschienene Bücher

Bücher in Vorbereitung

Jahreszeitengedichte

Kinder der Jahre

Es gibt da eine Kinderschar,

die kennt bei uns wohl jeder.

Sie wechselt ab sich Jahr für Jahr,

springt jetzt aus meiner Feder.

Eins trägt ein Kleid aus frischem Grün,

will nicht mit Farben geizen,

lässt Bäume und auch Blumen blühn,

spielt gern mit seinen Reizen.

Die Schwester ist ein Sonnenkind,

das Hitze liebt und Lachen;

nimmt ein das Land mit heißem Wind,

will Freude uns nur machen.

Das dritte Kind ist ein Talent

mit Pinseln und mit Farben;

spielt gern des Windes Dirigent

und lässt uns niemals darben.

Sein Bruder ist ein harter Wicht,

der Kälte mag und Eis;

beschert uns meistens Dämmerlicht

und macht die Welt ganz weiß.

Rück- und Ausblick

Ein Jahr neigt sich dem Ende zu.

Es brachte Freud’ und Sorgen.

Ein neues schon beginnt im Nu.

Was bringt uns dieses „Morgen“?

Die Uhr hat sich gar sehr beeilt,

hielt Hass bereit und Liebe.

Bei manchem hätt‘ man gern verweilt,

bei and’rem war‘s „Getriebe“.

Im neuen Jahr, so hoffen wir,

wird alles besser werden.

So wünsche ich Ihnen und auch dir

‘nen Weg ohne Beschwerden!

Schon Juli …

Ein Jahr erscheint noch lang zu sein,

ist Neujahr erst gewesen.

Schau’ ich in den Kalender rein,

gibt’s dort nicht viel zu lesen.

Termine sammeln langsam sich,

füll’n stetig uns’re Wochen.

Sind sie auch meist erforderlich,

woll’n sie uns unterjochen.

So rasen Tage schnell vorbei.

Die Wochen bald schon laufen.

Ein Monat geht, dann sind’s schon zwei.

Beim Vierteljahr wir schnaufen.

Bald folgt dem März schon der April.

Der Mai will auch nicht warten.

Selbst Juni schleicht sich an gar still,

beginnt schon durchzustarten.

Das Jahr schon halb vorüber ist;

der Juli hat begonnen.

Ich hab’ die Stunden ganz vermisst.

Die Tage sind zerronnen.

Frühlingsgedichte

Der Frühling

Wenn früh im Jahr die Primel blüht,

die Amsel singt ihr Hochzeitslied;

Narzissen, Tulpen, Märzenbecher

werden gar zu Winterbrecher`;

dann tritt in farbigem Gewand

der Frühling ein in unser Land!

Frühling

„Frühling!“, summt der Bienenchor.

„Frühling!“, flüstert‘s mir ins Ohr.

„Frühling!“, jauchzt jetzt die Narzisse.

„Frühling!“, seufzt auch die Melisse.

„Frühling!“, singt der Fink im Baum.

„Frühling!“, piept’s im Gartenraum.

„Frühling!“, quakt der Frosch vor Spaß.

„Frühling!“, zirpt‘s im jungen Gras.

„Frühling!“, plätschert der Bach leis‘.

„Frühling!“, meckert selbst die Geiß.

„Frühling!“, haucht der warme Wind.

„Frühling!“, ruft vor Freud’ das Kind.

„Frühling!“, schallt’s von Berg und Tal.

„Frühling!“, rauscht der Wasserfall.

Frühlingsanrufung

Du liebste Tochter der Natur,

wir warten schon so lange.

Wo bist du hin? Wo steckst du nur?

Uns ist es um dich bange!

Sag, hält dein Bruder dich noch fest,

der grimmige Geselle?

Ist er es, der dich nicht entlässt?

Entschlüpf’ ihm doch ganz schnelle!

Du bist doch von den Kindern all‘

die Jüngste und die Flinkste.

Dich bringt so schnell niemand zu Fall!

Den Winter du leicht linkste!

Komm, Frühling, zeig’ uns deine Gunst,

die wir so lang’ schon warten!

Entzücke uns mit deiner Kunst!

Zieh’ ein in Feld und Garten!

Neues Leben

Kühn lugt aus der kalten Erde

eine grüne Spitz‘ hervor,

noch geheim, was sie wohl werde,

schiebt sie sich ins Licht empor.

Nur ein kahler, brauner Flecken,

war das Beet den Winter lang,

bald sich weit‘re Triebe recken,

folgen ihrem Wachstumsdrang.

Täglich länger scheint die Sonne,

wärmt den Boden und die Luft.

Jeder Spross streckt sich voll Wonne,

gipfelt in der Tulpe Duft.

Sommergedichte

Das soll Sommer sein?

Im Juni rechnet man bereits

mit heißen, sonnenreichen Tagen,

doch dieses Jahr – was soll der Geiz? –

wir zitternd über Nässe klagen.

Schaut auch die Sonne mal hervor

vom leicht bewölkten Firmament,

tobt schon heran der alte Thor.

Ein Gott als Wetterdirigent!

Er lässt gar oft die Pauke schlagen,

schickt Blitze als Effekt hinzu,

und Wolkenpferde lässt er tragen

die Wasserriesen immerzu.

So kommt es, dass der Flüsse Betten

zu eng für ihren ruhigen Schlaf.

Wer Hab und Gut kann schnell noch retten,

sich einen Glückspilz nennen darf.

Doch ist Gott Thor noch nicht am Ende

mit dem Bezeugen seiner Macht.

Die Sturmtitanen fällen Wände,

durch Pirouetten wild gemacht.

Zum Schluss fällt diesem alten Thor(en)

ein ganz besond’res Glanzstück ein:

Er nimmt vom Wasser, das gefroren

und lässt es gar als Hagel schnei’n.

Worüber wir in all den Jahren

geflucht, geschimpft und auch gestöhnt,

dies würden gern’ wir jetzt erfahren:

Dass Sonne unser Wetter krönt.

Komm, Sommer!

Als große Schwester kennt man dich,

vom jugendlichen Frühling.

Wär‘ es da nicht bedauerlich,

dich, Sommer, schätze man gering?

Schick’ heim das ungestüme Kind;

sag’ ihm, es muss nun weichen!

Der Sommer nun mit Macht beginnt;

lass’ nicht mehr Zeit verstreichen!

Verwöhne uns mit Wärme nur!

Lass’ oft die Sonne scheinen!

Gib Wachstum Kraut und Kreatur!

Enttäusche nicht die Deinen!

Zerstöre nicht mit deiner Kraft,

was Menschenhände schufen!

Schenk’ rote Kirschen voller Saft!

Sollst auch den Regen rufen!

Vertreibe Blitz und Donner schnell!

Den Wind lass’ sanft nur wehen!

So reift das Korn sensationell,

verleiht uns Wohlergehen.

Herbstgedichte

Der Maler Herbst

Der bunt gefleckte Maler,

der pinselt alles an,

verlangt nicht einen Taler,

obwohl er‘s so gut kann.

Er betupft jedes Blättchen

mit gelb, orange und rot,

bewegt sich wie ein Frettchen;

kommt nie in Auftragsnot.

So manches Bäckchen strahlet

vom Apfelbaum herab,

das er hat frisch bemalet.

Die Zeit wird ihm nicht knapp.

Den Drachen hilft er steigen

ins blaue Himmelszelt,

will ihm von oben zeigen

die weite, schöne Welt.

Sturmwinde lässt er brausen

um Häuser und auch Höhn,

mit seinen Fingern zausen

die Bäume wunderschön.

So malt er seine Bilder,

mal ungestüm, mal traut.

Der Herbst ist ein ganz wilder,

sehr bunt und oftmals laut.

Wer schleicht sich ganz heimlich ins Land?

Ist das der Wind, der durch das Blattwerk rauscht?

Ist das der Sturm, der Bäume wie Wäsche bauscht?

Wohin ist die Brise, die Gräser sacht wiegt?

Wohin ist das Lüftchen, durch das Samen fliegt?

Wer schleicht sich ganz heimlich ins Land?

Ist das der Nebel, der die Täler verhüllt?

Ist das der Regen, der uns‘re Fässer füllt?

Wohin ist der Tau, der die Wiesen getränkt?

Wohin ist das Nieseln, das Kühle uns schenkt?

Wer schleicht sich ganz heimlich ins Land?

Ist das die Kälte, die Schnee uns verheißt?

Ist das der Frost, der ins Gesicht uns beißt?

Wohin ist die Wärme, die uns verwöhnt?

Wohin ist die Hitze, die den Sommer krönt?

Wer schleicht sich ganz heimlich ins Land?

Sind das die Wolken, die den Himmel bedecken?

Sind das die Blätter, die Farbe auflecken?

Wohin ist die Sonne, die hell für uns scheint?

Wohin ist das Grün, das das Leben vereint?

Herbst schleicht sich ganz heimlich ins Land!

Herbstgedanken

Es ist mal wieder soweit:

Die ersten dichten Nebel im Tal wallen.

Die farbigen Blätter der Bäume fallen.

Ja, es ist Herbst- und Erntezeit!

Die Natur macht sich bereit:

Die Birnen und Äpfel fallen hernieder.

Die Fröste kehren vom Norden wieder.

Alles erstrahlt im buntesten Kleid!

Jetzt heißt es sich viel bücken:

Das Obst schnell aufgeklaubt und eingesackt,

mit Leiter, Korb und Säcken schwer bepackt.

Nur wenig Obst muss man vom Baum noch pflücken!

Zu kalt wird‘s auch den Mücken:

Die letzten Wespen verstecken sich ganz schnell.

Jeden Morgen wird es später hell

und näher zum Ofen wir rücken!

Herbsteindrücke

Die ersten Nebel erscheinen schon.

Die Luft wird langsam kälter.

Das Laub färbt sich ein in buntem Ton.

Das Jahr wird stetig älter.

Die Sonne strahlt nicht mehr so heiß.

Die Vögel fliegen nach Süden.

Der Atem schmeckt das erste Eis.

Der Tag muss früh ermüden.

Die schönsten Blumen blühen nun.

Die dicksten Beeren reifen.

Der Maler hat nun viel zu tun.

Farbreichtum ist zum Greifen.

Die Natur hat ihren Reichtum vererbt.

Die Nachkommen sind entlassen.

Der Himmel ist fahlblau eingefärbt.

Der Sommer will verblassen.

Herbstimpressionen

Drachen tanzen sacht im Wind.

Kastanien fallen von den Bäumen.

Herbst zieht ein ins Land geschwind,

während wir vom Sommer träumen.

Stürme brausen durch die Gassen,

reißen ab das bunte Laub.

Manche Bö kann es nicht lassen,

wirft gerne Mützen in den Staub.

Viele Äste tragen Lasten,

die ihnen schon längst zu schwer.

Jetzt wird es Zeit für sie zu rasten,

schütteln sich, bis sie ganz leer.

Vögel sammeln sich zu Schwärmen.

Nebel hüllen ein das Land.

Zum letzten Mal die Grillen lärmen,

als hätt‘ der Sommer sie gesandt.

Herbstschätze

Heut’ Nacht haben tausend Frau’n

ihr Geschmeide mir geschenkt.

Seht nur! Seht nur meinen Zaun!

Er ist voll mit Schmuck behängt.

Ungezählte kleine Steine

funkeln dort im Sonnenschein.

Alle, alle sind nun meine!

Könnte Krösus reicher sein?

Edle Diamantenketten

locken mich und Diademe.

Eile! Eile, sie zu retten!

Ist`s mein Recht, wenn ich sie nehme?

Schnell such’ ich nach einem Kasten,

der auch trägt das Schmuckgewicht.

Hurtig! Hurtig! Darfst nicht rasten!

Gleich stiehlt`s gar ein Bösewicht.

Als ich schließlich rausgekommen,

ist vom Reichtum nichts mehr da.

Wer nur, wer nur hat genommen,

was mir doch schon sicher war?

Im November schaffen Nebel

und die Sonne Edelsteine.

Flüchtig, flüchtig ist’s Gewebe

der zarten Spinnenweb-Designe.

Herbst

Blätter bläst der Wind vom Baum –

grüne, braune, gelbe, rote.

Herbst steht dort am Waldessaum,

wie ein bunter Jahresbote.

Eicheln fallen auf den Boden,

schlagen klackernd auf die Erden.

Menschen hüllen sich in Loden.

Kälter will es wieder werden.

Kahle Äste ragen raus

aus den farbenfrohen Kronen.

Vögel kommen zum Futterhaus.

Wird sich dieser Flug schon lohnen?

Hörnchen sammeln fleißig Nüsse

als ein Vorrat für den Winter.

Bäume schenken Überschüsse –

Leckereien für die Sprinter.

Letzte Blumen blüh‘n im Garten.

Abgeerntet sind die Beete.

Kürbisse auf Einsatz warten

zu Halloween und bunter Fete.

Mit dem Reichtum aller Farben

geht das Jahr dem Ende zu.

König Herbst schenkt reiche Garben –

ist trotz allem ein Filou!

Naturaufnahme

Wie kleine Perlen an Zweigen aufgereiht

schimmern Tautropfen im ersten Morgenlicht.