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Dies ist der 3. Band von Marlisa Lindes bahnbrechendem SM-Roman, mit dem sie ihre Erlebnisse in der taiwanischen SM-Szene bewältigt hat. Auch oder gerade weil der Roman "Extremsklavin wider Willen 3" eine Fiktion ist und keine realen Ereignisse zeigt. "Abgründe des SM, jenseits aller Zurückhaltung, mit dem Flair des exotisch-Asiatischen, das Marlisa nur zu gut kennt" (Rodrigo Thalmann, Autor von "Fundsache Sexklavin") Marlisa Lindes harter, unvernünftiger Ritt durch die Nacht, eine ungewöhnliche Fantasie nicht für jedermann, im 3. Teil, der nichts an rasanter, spezieller Action vermissen lässt. Für Susanne alias Mapessa gibt es ein Erwachen in der Realität nach ihren bisherigen Exzessen. Doch dann wird die Wirklichkeit schlimmer als jeder vorherige Fiebertraum, denn sie wird als Möderin verhaftet und in ein Frauengefängnis geworfen. Hier wird sie für eine spezielle Therapie eingeteilt...
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Extremsklavin wider Willen 3
Inhaftiert in Asien
MARLISA LINDE
Rodrigo Thalmann
Ein Thalmann-Buch
Nr. THE3A
Copyright © 2019-2023 Marlisa Linde & Rodrigo Thalmann
Blog: rodrigo-thalmann.blogspot.com, E-Mail: [email protected]
Coverfoto: DeMorris Byrd, Umschlaggestaltung: Rodrigo Thalmann, alle Rechte am Cover vorbehalten
Dieser Roman ist auch in anders editierten Auflagen unter dem Titel „Schwanger im Foltercamp“ erschienen
BOD E-Book Auflage 12023
Erstauflage in Ursprungsfassung 2019
Alle Rechte vorbehalten.
ISBN 9783738644920
Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt
INHALT
Prolog
1 Das Erwachen
2 Das Gefängnis
3 Der Orden
4 Der Kerker
5 Das Mega-Busenwunder
6 Die Opferung
7 Der nette Herr Shau
8 Das Endspiel
Epilog
HINWEIS AN VERSTÖRTE LESER
ÜBER DIE AUTORIN
*** Susanne ***
Ich muss kurz weggetreten sein. Dass ich schlafe, weiß ich. Aber ich weiß nicht wo ich bin und was passiert ist. Da ist wieder dieses blonde Mädchen, die wie eine Achtzehnjährige aussieht. Blonde Haare, hübsche blaue Augen. Sie ist nackt, trägt jedoch einen superengen Ledergürtel um die Taille. Er ist so eng geschnallt, dass man deutlich sieht, wie sich die Haut über ihren Beckenknochen spannt und dann teils in Falten unter dem breiten Gürtel verschwindet. Der Einschnitt in den Körper wirkt dramatisch. Irgendjemand hat den Gürtel gnadenlos eng gemacht. Ihre Scham ist nackt und super sauber, ein appetitlicher Ort ohne jedwede Spuren oder Behaarung. Man sieht ihre äußeren Schamlippen, die wie für junge Frauen typisch, frisch und unverbraucht aussehen. Ihre wohlgeformten Beine sind barfuß, aber passende braune Lederfesselbänder umspannen ihre Fußgelenke, jeweils mit einem Vorhängeschloss gesichert. Eine an die D-Ringe angebrachte kurze Stahlkette mit nur wenigen Gliedern wird ihr nur Trippelschritte erlauben. Ihre Arme sieht man nicht und es wirkt fast so, als habe sie keine. Allerdings sind ihre Arme, wenn man genau hinsieht, rigoros auf dem Rücken gesichert. Die zarte blonde Frau – mit kaum vorhandenen, flachen Brüsten und rosazarten Nippeln mit eher kleinen Vorhöfen – zeigt es mir lächelnd, indem sie sich umdreht. Ihre Handgelenke liegen genau über dem Anfang der Pofalte am Gürtel gesichert, rigoros mit zwei Fesselbändern und Vorhängeschloss dazwischen zusammengehalten. Ein dünner Ledergurt verläuft vom Taillengurt durch ihre Futt und schneidet dort eng ein. Der Gurt hält auch einen dicken Dildo in ihrem After. Ich weiß es irgendwie. Verblüffend ist jedoch, dass ihre Ellbogen sich berühren – hier ist ein Ledergurt um beide Ellbogen gespannt, der sie zusammenpresst – und ihre Unterarme perfekt aneinander hält. Das zwängt oben ihre Schulterblätter Richtung Rückenmitte – man sieht es deutlich wie sie unter Spannung stehen und die Haut sich dort in Falten legt – und zwingt ihre ehr dünnen Oberarme dazu, rigoros ein V zu bilden, dessen untere Spitze aus den aneinander liegenden Ellenbogen gebildet wird. Sie trägt ein wieder passendes Lederhalsband und hat einen dicken stählernen Nasenring eingesetzt, der durch seine brutale an Tierzucht erinnernde Präsenz das sonst weiche, mädchenhafte Gesicht förmlich verschandelt.
„Wer bist du?“, frage ich matt, mich wundernd, dass ich außer dem Mädchen sonst nur gleißendes Weiß sehe.
„Die Sklavin deines neuen Herrn“, antwortet die junge Frau mit verblüffend piepsiger Stimme.
„Warum piepst du so?“, frage ich sie direkt.
„Weil mein Herr etwas mit meinen Stimmbändern hat machen lassen“, sagt sie und kichert hoch und hell wie ein Glöckchen. „Hat sie umoperiert, so dass ich piepse.“
„Habe ich dich nicht neulich schon gesehen?“
Sie kichert wieder.
Hinter ihr erscheint noch eine Gestalt. Es ist ein junger Mann von noch dürrerer, gertenschlanker Gestalt, völlig nackt und haarlos. Wie die junge Frau auch hat er einen Lockenkopf, aber offenbar rosa eingefärbt. Wenn es keine Perücke ist. Er ist genauso „bekleidet“ wie die Frau vor ihm und auch hier verläuft von seinem Beckengurt genau in der Mitte ein Lederriemen zu seiner völlig nackten Scham hin, der natürlich auch einen Analdildo halten wird. Der nacktrasierte Hoden des jungen Mannes quellt förmlich zusammen mit dem Schwanz aus einem eng geschnürten O-förmigen Gurt, der oben und unten an dem Schrittriemen befestigt ist. Der junge Mann trägt im Gegensatz zum Mädchen vor ihm eine passend lederne Augenabdeckung, die mit zwei dünnen Lederriemen hinter dem Kopf gesichert ist – und einem weiteren, der unter dem Kinn befestigt ist. Er hat den Mund leicht geöffnet und die Zunge etwas herausgestreckt, denn hier sitzt ein dicker, mehrere Zentimeter durchmessender Stahlring in seiner Zungenspitze, was ihn wohl dazu bringt, diese aus dem Mund zu strecken. Er schluckt deutlich vernehmlich, wohl um Speichel loszuwerden. Sein Halsband hat eine Lederleine eingeklinkt, die wiederum am Halsband des Mädchens vor ihm endet. Beide Gestalten riechen stark nach Parfum und auch der junge Mann wirkt sehr weibisch. Seine rigoros umspannte Taille nimmt ihm jeden Anflug von Maskulinität – sieht man von den Genitalien ab.
„Wir sind Pom und Tom, die Zwillinge. Ich bin seine Herrin“, kichert die junge Frau. „Und Tom ist im Gegensatz zu mir auch blind, denn er trägt praktisch immer die Augenabdeckung und unser Herr hat ihn wohl auch blind machen lassen. Und wenn du uns später im Leben einmal siehst, musst du sehr vorsichtig sein und deinem neuen Herrn dann beweisen, was für eine gute Frau und Sklavin du bist!“, sagt das Mädchen in ihrer hohen Tonlage und dann wenden sich beide zum Gehen und werden schnell kleiner in der grellen Weiße, die hier überall ist. Ich stelle verblüfft fest, dass dem jungen Mann sogar eine Art Pferdeschweif – sicher ein spezieller Dildo – im Hintern steckt – natürlich am Schrittgurt gesichert.
Dann ist alles nur noch Grellweiß und ich schnappe nach Luft, die plötzlich meine Lungen füllt.
*** Susanne erzählt ***
Ich werde wach. Blinzele. Wo bin ich? Was ist passiert? Langsam erinnere ich mich. Oh Gott, ich bin auf Naowan in Asien und werde beschuldigt, hier meinen Freund ermordet zu haben, in dem ich ihn vor einen LKW geschubst habe. So ein Irrsinn, nie hätte ich so etwas getan. Doch nicht Frank, meinen sanften Liebhaber. Die Erinnerung trifft mich wie ein Dampfhammer. Oh mein Gott, er muss also tatsächlich tot sein! Aber wer kann es getan haben?
Es dauert lange, bis sich mein Blick klärt. Erst sind alles nur grellweiße und dunkle Umrisse, dann sehe ich einen Menschen und merke, dass ich in einem Bett liege. Ein Krankenhausbett. Mir fährt der Schreck in die Glieder, als ich die Person erkenne, die da an meinem Bett steht. Es ist Lotte, eine Freundin von uns aus der Ausländergemeinde. Mit der ich zugegebenermaßen eine deftige lesbische Beziehung hatte mir ihr als Top und mir als Bottom.
Aus dem Strom der gleichzeitig auf mich einstürmenden Erinnerungen versuche ich einen Sinn zu lesen. Ich habe meinen Boyfriend Frank angeblich ermordet und die naowanische Polizei will mir meine Unschuld nicht abnehmen. Denn die Polizisten hier und die Staatsanwaltschaft sagen, er hätte mich gequält gehabt wegen der Narben und Peitschenspuren auf meinem Körper. Und der ganzen Blutergüsse. Sie glauben, ich hätte Frank aus Rache umgebracht. Dabei wissen sie nicht, dass es in Wirklichkeit die dominante Lotte und ihre „Sklavinnen“ Selina und Luda waren, die mich so zugerichtet haben. Einvernehmlich natürlich. Jedenfalls meistens.
Lotte wendet sich mit wichtiger Miene an mich. „Mach dir keine Sorgen, die Ärzte haben dich wieder recht gut zusammengeflickt. Der Irre letzte Woche hat dir an der Leber rumgeschnitten, aber die wächst wieder nach, da mach dir keine Sorgen. Weiß kaum einer, wie leicht so eine Leber nachwächst…“, doziert die Alptraumgestalt Lotte in aller Seelenruhe vor mich hin. Ich frage mich, wovon sie überhaupt redet. Wir hatten ja wilde Sessions im SM-Klub, aber so etwas? Ich wundere mich, dass sie ein einfaches leicht ausgeschnittenes dunkelblaues Top und eine lange blaue Hose mit Bügelfalte trägt. So ganz anders die Bekleidung der schwarzhaarigen Frau in den 50er Lebensjahren als früher, als sie diese kurzen schwarzen Dominaklamotten anhatte.
„Wer hat mir wo rumgeschnitten?“, will ich fragen, doch es kommt nur ein Krächzen. Ich bin sowieso völlig verwirrt, mein früheres Leben kommt mir alles sehr unvollständig und verwirrend vor. Müssen die Nachwirkungen sein von… von was auch immer, was mir zugestoßen ist.
Lotte tätschelt mir beruhigend dem Arm und sagt, ich solle langsam wach werden und mir keine Sorgen machen. Sagt eine Frau, die mir gerade vom Rumschneiden an meiner Leber erzählt hat. Irre ist sie irgendwie noch immer, obwohl mir diese fürsorgliche Version von Lotte viel besser gefällt, als die peitschenschwingende Wahnsinnige, die so oft meine zarte Pussy mit der Gerte bearbeitet hat bei unseren Spielen. Aber mir läuft es kalt den Rücken runter. Sicher ist alles nur ein Vorspiel. Gleich werde ich mit einer Injektion ruhig gestellt und dann geht es wieder zurück in ihren irren SM-Club „Freedom Colony“, hier auf Naowan. Irgendwie lässt der Name mich unruhig werden. Was war da genau geschehen in dem Club? Ich sehe schemenhafte Erinnerungen von Folterungen vor meinem geistigen Auge und denke, dass die mich so extrem bearbeitet haben müssen bei der letzten Session, dass ich völlig weggetreten war und jetzt hier mit halber Amnesie im Krankenhaus liege. Aber wieso ist dann auch noch Frank zu Tode gekommen? Ich sehe verschwommene Bilder von bunten Pillen vor mich, die ich während der Session geschluckt habe. Ob ich etwa im Drogenwahn Frank Zuhause etwas angetan habe? Ich wage es nicht, den Gedanken zu Ende zu denken.
Ich versuche es mit einer Frage, aber es kommt wieder nur ein Krächzen raus. Und warum sind meine Arme unter der Bettdecke festgebunden?
„Wir haben dich da jedenfalls rechtzeitig rausgeholt aus der Seziernummer. Die Irren haben dir noch ein bisschen Darm rausgeholt, aber Mutter Natur hat uns ja sowieso ein paar Meter zu viel mitgegeben.“
Lotte doziert teilnahmslos vor sich hin, als würde sie den TV-Tatort von gestern Abend vor ihrem Damenkränzchen rekapitulieren. Ich verspüre an dieser Stelle ein starkes Grummeln in den Eingeweiden, das sich schließlich in einem gewaltigen Pupser entlädt, der Lotte etwas zurücktreten lässt.
„Wenn du diese Sklavennummer, mit der du ja in die ganze Sache hineingeraten bist, weiter machen willst, dann isst man ja eh nur kleine Portionen. Kniend aus der Schale vor dem Herrn und Meister“, lacht Lotte vor sich hin und schüttelt am Ende den Kopf.
„Dann brauchst du sowieso nicht so viel Darm.“
Scheint alles ein großes Amüsement für sie zu sein und ich sehe sehr deutlich die alte Sklavenschinderin Lotte wieder vor mir. Also ist doch alles wahr! Die irren Folterungen vor Publikum! Die Elektroschocks! Und meine Fast-Ermordung auf dem OP-Tisch vor Publikum!
Es dreht sich alles, mir wird…
Ich liege im Bett, werde gerade wach. Mein Krankenzimmer ist leer. Sonst ist alles wie eben. Nur ohne Lotte. Mir dreht sich immer noch alles und ich fühle nackte Panik im Bauch. Zwischen Realität und Wahn kann ich nicht mehr unterscheiden. Wo bin ich? Ein Einzelzimmer und ein dunkler, leerer Flur, den ich durch die offene Tür sehen kann, verheißen nichts Gutes. Werden gleich Lotte oder der irre Showmeister aus der Snuff-Nummer, die ich verschwommen im Kopf habe, ins Zimmer kommen?
Eine Krankenschwester kommt rein. Eine im Gesicht rot angelaufene Asiatin, mit breitem nervösen Grinsen auf dem Gesicht und rotgefärbten Haaren. Sie schwebt in einem viel zu kurzen weißen Kittelchen im Trippelschritt herein und bleibt vor meinem Bett in einer Parfumwolke stehen. Also wieder eine Fetischklinik von verrückten Sadisten, ich habe keine Zweifel.
Sie redet mit mir auf Englisch, das stark chinesisch gefärbt ist. Zusammengefasst, immer wieder von unpassendem Gekicher unterbrochen sagt sie mir, dass nachher die Polizei mit mir sprechen will, wegen dem „Zwischenfall“ mit meinem „Boyfriend“ und dass ich bei der Festnahme ohnmächtig geworden sei. Als ich frage, wie es Frank geht, kichert sie nur. Für einen Augenblick hatte ich Hoffnung, ich hätte mir seine Ermordung auch nur eingebildet. Aber das war wohl nichts. Und ich solle mir keine Sorgen machen, dass ich ans Bett gefesselt bin sei nur eine Vorsichtsmaßnahme. Dann schwebt sie wieder raus. Ich bin wohl doch in einem stinknormalen Krankenhaus auf Naowan und die Schwestern sehen hier immer so aus.
Die Realität war Susanne recht schnell klar geworden. Die Polizei hatte es ihr oft genug erklärt. Sie war eine Drogen-Userin und hatte mit ihrem Boyfriend Frank zusammen in einem kleinen Häuschen auf Naowan gelebt und ihn im Wahn vor einen LKW geschubst, just als er ihr helfen wollte, ihre Ausländerkarte zu verlängern. Wahrscheinlich als Rache für irgendwelche Misshandlungen mit Kochlöffel und so weiter auf den Podex, was aber natürlich keinen Mord rechtfertigen würde. Da hatten die Polizisten gekichert.
Wie bei dem Prozess festgestellt wurde, den sie hier auf Naowan durchstehen musste, hatte sie in der Tat harten SM-Sex gehabt und ihr Körper hatte eben ein paar Striemen und Fesselspuren gehabt. Aber eben nichts Gravierendes. Nur das alle dachten, es sei Frank gewesen, der ihr SM-Meister gewesen sei. Kein Mensch wollte ihr glauben, dass alles Lotte war. Denn die war eine angesehene ausländische Rechtsanwältin hier und einen eigenen Anwalt konnte sie, Susanne, sich nicht leisten. Da sie sich alles Mögliche an Tabletten reingezogen hatte, um einen größeren Kick beim Sex zu haben, hatte sie wohl in Verbindung mit Koks etwas bekommen, was die Ärzte als schizoide Störung bezeichneten. Die auch der Grund für ihre Teilamnesie war. Im Prozess hieß es, sie habe eben zu viel Tabletten und Drogen geschluckt und in Zusammenhang mit der schizoiden Störung war eine Art Parallelwelt draus geworden, in der sie im Drogenwahn gelebt hatte und irgendwann Rache genommen hatte an ihrem Boyfriend. Nur verminderte Zurechnungsfähigkeit gab es im naowanischen Strafrecht leider nicht. Kicherte jedenfalls der fast immer lustig wiehernde Staatsanwalt in seinem gebrochenen Englisch. Bevor er sie gefragt hatte, ob sie auch mit ihm wilden Sex haben würde, wenn er was arrangieren würde – von wegen ungestört zu sein. Auf ihr entsetzt-ungläubiges Gesicht hin fing er wieder an zu wiehern und endete mit einem „Laowai, Laowai“ nebst Kopfschütteln. Das Laowai das chinesische Wort für Ausländer war, erfuhr sie später.
In der Folgezeit gingen ihr immer wieder Bilder durch den Kopf, wie sie mit Frank die Straße überqueren wollte. Offenbar ließ ihr drogeninduzierter Filmriss langsam nach. Und eine Vision von einem Knall und einem durch die Luft fliegenden Frank. Das war doch einfach ein Unfall, gerade wo die Naowanis sowieso alle Auto fuhren wie Sau. Aber ob das als Verteidigung reichen würde? Durch ihre SM-Spuren wurde sie da in ein völlig falsches Licht gerückt.
Während des Prozesses war es ja noch ganz nett, sie hatte eine Einzelzelle, bekam Besuch von einem Vertreter der „German Representation“ hier. Nicht Botschaft, weil Naowan eher ein „staatsähnliches Territorium“ als ein diplomatisch anerkannter Staat sei, wie sie dadurch lernte. Viel tun konnte der Vertreter nicht, außer ihr einen einheimischen Anwalt zu empfehlen, Herrn Chen, der seine Verteidigung im Wesentlichen darauf aufbaute, dass sie eine wirre, perverse, drogenbeeinflusste, sexbesessene, ausländische Nymphomanin gewesen sei, die eben ihren Boyfriend vor den LKW geschubst hätte. In einem Moment der vorübergehenden Unzurechnungsfähigkeit. Die ganze Sache hatte mittlerweile einen ziemlichen Rummel in Deutschland ausgelöst. Die Bildzeitung titelte irgendwas wie „BLONDIE DROHT KOPF AB IN ASIEN“ oder dergleichen, obwohl sie ja braunhaarig war und in Naowan die Todesstrafe auch nur per Herzschuss oder Injektion durchgeführt wurde. Aber irgendwie hatte sie ihr gebrochen Deutsch sprechender Anwalt mal als Blondie bezeichnet und das auch der Presse gegenüber gesagt, so dass sie daheim offenbar die sexbesessene dumme Blondine war, die eben ihren Boyfriend ausgepustet hatte. Ihr fehlte noch immer jeder gefühlsmäßige Bezug zur „Tat“ und echte Reue hatte sie entsprechend nie erkennen lassen. Theoretisch hätte die Todesstrafe gedroht, was die Bildzeitung groß hervorhob. Aber ihr Anwalt hatte sie schon beruhigt. Naowan „richtet nur Einheimische und andere Asiaten hin, ansonsten will man gegenüber dem westlichen Ausland zeigen, dass man zivilisierter als der große Nachbar VR China sei“ und daher würde sie maximal Lebenslänglich kriegen. „Na toll“, war ihre Antwort dazu.
So wunderbar gut waren die juristischen Künste ihres Pflichtverteidigers nicht und so verurteilte sie Richter Chen (der nicht sein Verwandter war, wie ihr Anwalt beteuerte) zu dem, was Staatsanwalt Cheng (mit g am Ende!) gefordert hatte, nämlich zweimal Lebenslänglich. Einmal für das Drogen einschmuggeln und einmal für den Mord an ihrem Freund. Ein Auslieferungsabkommen gab es leider nicht, sagten ihr Anwalt Chen und der Vertreter vom deutschen Büro und wenn nicht während ihrer Haftzeit irgendwas verhandelt würde zwischen Deutschland und Naowan, würde sie wohl mindestens 20 Jahre im Bau in hier verbringen müssen, wie ihr Anwalt sagte. Den Gedanken daran fand sie sehr viel dramatischer als den Tod ihres Freundes. Denn wenn man Mitte Zwanzig ist, ist der Gedanke, erst als Vierziger-Frau den Bau wieder zu verlassen, ganz schön erschreckend. Aber sie dachte, wenn es wenigstens so eine schöne große Einzelzelle bleibt, mit bequemem Bett und sauberer Toilette – wenn auch in der Zelle gleich mit drin, wie halt üblich – dann ist es wenigstens nicht so schlimm wie immer in den Filmen, wenn die Leute in den Gefängnissen regelrecht verschimmeln vor Dreck und Krankheiten.
***
Der Weiße Wolf
Der Weiße Wolf von Sin Bei, eine legendäre Triadenfigur Taiwans, konnte seinen Ärger nur mühevoll herunterschlucken. Sein Rivale mit Namen Shau schien ihn wieder und wieder geschäftlich auszumanövrieren. Auch sein Einfluss im „Institut des Lotsen“ nahm immer mehr zu. Eine „altehrwürdige“ Institution der Triade von Sin Bei, die unter anderem bei der Disziplinierung von Prostituierten eine große Rolle spielte. Es war immer schwieriger, die Damen aus seinem persönlichen Harem dort unterzubringen, wann immer diese eine zusätzliche Unterweisung in erotischen Künsten oder auch eine Körperstrafe brauchten. Beides stand meist miteinander in Verbindung. Auch zum „Zureiten“ von angehenden Prostituieren hatte sich das Institut bewehrt. Und wenn nun alles mit Huren von Herrn Shau voll war, wurde dadurch das Geschäft der Leute des Drachen nicht gerade einfacher. Wie effektiv die Lehren des Instituts waren, sah man an diesem Beispiel hier. Lao und Pao waren zwei junge Naowanerinnen aus dem persönlichen „Fundus“ des Drachen, die beide derzeit – wie eigentlich immer – nackt waren. Bis auf je ein paar fleischfarbene bzw. weiße halterlose Strümpfe. Am rechten Bein hatten sie je ein dekoratives Strumpfband angebracht. Lao und Pao hatten beide gefärbte Haare – Blond bzw. Rot. Bei den hellhäutigen Naowanis Han-chinesischer Prägung war natürlich nur Schwarz die einzig natürlich vorkommende Farbe. Beide Frauen waren superschlank bis hin zur Knochigkeit. Natürlich hatten sie während ihres zweiwöchigen Trainings beim Lotseninstitut nicht gerade viel zu essen bekommen. Ihre Gesichter waren beide mit asientypischen starken Wangenknochen versehen. Laos war eher rundlich-katzenhaft, während Paos schlank und filigran war. Das besondere an den beiden Frauen war allerdings, dass sie zusammengekettet waren. Pao hatte eine sogenannte Spreizbirne in den After eingeführt. Ein mittelalterliches Folterinstrument, bei dem die an einem Stiel befindliche „Birne“ mittels eines kleines Rades aufgespannt werden kann, um den Anus - oder alternativ auch die Vagina oder gar den Mundraum – zu dehnen. Ein eingesetztes, kleines Vorhängeschloss verhinderte das Zurückdrehen der aufgedrehten Birne. An einer Öse am Stil war eine kurze Kette befestigt, die wiederum zum Mundknebel von Lao führte. Diese trug ein stählernes U am Kopf, wobei unten im U ein unangenehmer Fortsatz nach Innen zeigte, der tief im Mundraum verschwand und einen ständigen Würgereiz auslöste. Eine Querstange hinter dem U – bzw. hinter dem Kopf – verhinderte das Abnehmen des Stahlknebels und erlaubte außerdem zu justieren, wie tief der Knebel im Mundraum bzw. Hals verschwand. Natürlich mochte der Weiße Drache keine halben Sachen. Vor dem Mund war an dem im Rachen verschwindenden Löffel eine Öse befestigt, an der die kleine vom Analspreizer von Pao kommende Kette endete.
Damit waren beide Frauen praktisch Mund-an-After zusammengebunden, mit Taos Lippen und Nase nur drei Zentimeter von Paos After und Po-Rinne entfernt. Pao und Lao hatten beide eine ausgesprochene Scheu voreinander gezeigt, als sie für den Drachen eine Lesbennummer vorführen sollten. Doch nach gerade Mal zwei Wochen im Institut waren sie gehorsam und willig. Pao war gerade dabei auf allen Vieren vorm Drachen seinen Schwanz mit ihrem ungeknebelten Mund zu bearbeiten. Der Drache war tief in Paos Kehle. Seine Stöße ließen Pao vor und zurück wackeln und gezwungenermaßen wurde so auch Tao von den Wippbewegungen erfasst. Nachdem der Drache seinen Höhepunkt nahe fühlte, verließ er Paos Kehle und trat schnell hinter das Frauenduo, um den bereitstehenden Hintern von der gezwungenermaßen ebenfalls auf allen Vieren befindlichen Tao zu beglücken. Er entschied sich für vaginales Eindringen, nachdem er spielerisch über die nackten äußeren Schamlippen der wie eine reife Frucht zwischen ihren Beinen hängenden Futt gestrichen hatte. Er streichelte ihre nackten, dünnen Beine und die nackten, weichen Fußsohlen, der auf allen Vieren hockenden Frau. Als er heftig in sie eindrang, drückte er ihren Kopf heftig in Richtung des Arsches von Pao, so dass er die Mund-Arschkette klirren hörte.
Lösungen im Leben, wie die des Problems der Unwilligkeit der beiden Frauen hier, waren oft so unkompliziert. Auch mit Herrn Shau gab es sicher eine schnelle Lösung.
***
Susanne
Direkt nach der Verurteilung kam Susanne in den normalen Vollzug. Immer noch das SIN BEI CITY CENTRAL PRISON (SBCCP), aber jetzt in einer vier mal vier Meter großen Zelle mit Sage und Schreibe sechzehn Frauen. Irgendwer hatte hier einen Sinn für Mathematik gehabt. Nicht der zarte, hellhäutige, mädchenhafte Typ von den Straßen und Büros draußen, sondern ganz und gar andere Frauen. Hellhäutig waren sie allerdings auch. Naowanis wurden ja eher an der Sonne braun und waren sonst fast weiß. Aber sonst waren sie tätowiert, oft mit harten Gesichtern und noch härteren Fäusten und die Wächter ignorierten alles, was intern passierte. Einmal hielten sie drei im Duschraum fest und eine vierte penetrierte sie mit der Klobürste. Alle drei waren allerdings hinterher verwundert, wie gut sie das wegsteckte. „Mädels, meine Tusch da unten hat eben schon so einiges mitgemacht“, dachte sie dazu. Der Gestank war am Schlimmsten und die Tatsache, dass es in der Ecke nur eine einzige Loch-im-Boden Toilette gab und sie keine Ahnung hatte, wie sie die benutzen sollte ohne sich einzusauen. Ein Mädel schenkte ihr Klopapier und sagte die ganze Zeit „Mai! Mai!“ „Ja klar, Mädel, der Wonnemonat Mai gefällt mir ja auch und danke für das Papier“, sagte sie nur in Gedanken. Erst später erfuhr sie, dass man das kaufen musste hier, wie auch die roten Plastiklatschen, die sie bekommen hatte und erinnerte sich dann wieder, dass sie mit ihrem Rudimentärchinesisch irgendwann mal gelernt hatte, dass „mai“ kaufen hieß. „Mai“ hieß allerdings auch verkaufen, wenn auch mit Betonung auf dem abschließenden „i“ gesprochen. So wie „ma“ einerseits „meckern“, andererseits aber auch „Pferd“, „Leinen“ oder „Mutter“ hieß - das war nachvollziehbar. Ein Fragewort konnte es auch noch sein. „Ma ma ma ma?“ hieß also „Meckert Mutter das Pferd an?“ Das war der Punkt gewesen, an dem sie aufgehört hatte, Chinesisch zu lernen.
Jedenfalls bekam sie Klopapier und Strandlatschen. Offenbar hatten die Wächter diese vom Geld in ihrer Geldbörse bezahlt – oder wie auch immer.