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Bald feiern Henning und Lise Silberhochzeit, aber ihr Liebesleben ist so gut wie eingeschlafen. Als sie in ein neues Wohnviertel ziehen, stellen sie fest, dass die Nachbarin oft Besuch von verschiedenen Männern bekommt. Was geht auf der anderen Seite der Gartenhecke vor sich? Und können Henning und Lise ihr Liebesleben wieder in Schwung bringen?-
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Seitenzahl: 31
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Übersetzt von Patrick Zöller
Titel der Originalausgabe: FRISTELSER - Nyforelsket
Originalsprache: Dänisch
Coverimage/Illustration: Shutterstock
Copyright ©2017, 2023 Camille Bech und LUST
Alle Rechte vorbehalten
ISBN: 9788726299649
1. E-Book-Ausgabe
Format: EPUB 3.0
Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung des Verlags gestattet.
www.sagaegmont.com
Saga ist Teil der Egmont-Gruppe. Egmont ist Dänemarks größter Medienkonzern und gehört der Egmont-Stiftung, die jährlich Kinder aus schwierigen Verhältnissen mit fast 13,4 Millionen Euro unterstützt.
Henning stand am Küchenfenster und sah hinaus auf die Straße, die durch die Energiesparlampen, mit denen die Kommune die Straßenlaternen vor kurzem ausgestattet hatte, nur spärlich beleuchtet wurde. Er und Lise hatten das Haus vor knapp zwei Monaten gekauft, waren aber noch nicht wirklich angekommen.
Henning konnte nicht schlafen. Er war in Kurzarbeit. Die Auftragseingänge der Eisengießerei, für die er schon so lange tätig war, wie er mit Lise verheiratet war – tatsächlich sogar noch ein bisschen länger –, waren rückläufig. Sie waren jetzt bald 23 Jahre verheiratet. Er stellte den Milchkarton zurück in die Kühlschranktür und lächelte bei dem Gedanken, dass er direkt aus dem Karton getrunken hatte und sich keine von Lises üblichen Zurechtweisungen anhören musste.
Lise hatte keine Schlafstörungen. Eine halbe Stunde, bevor sie ins Bett ging, nahm sie eine Tablette und schlief ein, sobald sie sich hinlegte. Das bedeutete, dass sie nur noch sehr selten Sex hatten, denn Lise war in der Regel zu müde. Was ja auch kein Wunder war, wenn sie sich nie überreden ließ, mal auf die Tablette zu verzichten. Also musste er die Initiative ergreifen, während sie noch vor dem Fernseher saßen, und hoffen, dass er Glück hatte. Sie hatten nie Kinder bekommen. Warum, wusste er eigentlich nicht, es war einfach so gekommen und auch nie ein Problem gewesen, weder für ihn noch für sie. Erst seit ein paar Jahren dachte er manchmal, dass es doch schön wäre, wenn am Sonntagnachmittag jemand zu Besuch käme.
Lise arbeitete als Reinigungskraft im Krankenhaus, hatte aber die Stunden reduziert, als sie vor einem Jahr 50 geworden war. Sie kamen auch mit etwas weniger Geld problemlos klar, und er gönnte es ihr, dass sie jeden Tag ein bisschen früher nach Hause gehen konnte. Henning warf einen letzten Blick in den Garten, bevor er zurück ins Schlafzimmer ging und seinen Platz neben Lise einnahm. Sie schlief wie ein Stein, während er eine Stunde später immer noch wach dalag. Er lauschte auf die Geräusche, die ihm nach wie vor fremd waren. Für seinen Geschmack war es hier viel zu leise. Bevor sie hierhergezogen waren, hatten sie im Zentrum gewohnt, neben der meist befahrenen Straße und ganz in der Nähe der Bahnlinie.
Es war Lises Idee gewesen, ein Haus zu kaufen, in dem sich alle Räume parterre befanden. In ihrem alten Haus hatte das Schlafzimmer im ersten Stock und das Badezimmer im Keller gelegen. Sie war die vielen Treppe leid gewesen, und er hatte sich einfach ihren Wünschen angepasst. Ihm war es egal, wo sie wohnten, und er musste ihr Recht geben: Die Kinder waren ausgeblieben und sie brauchten den Riesenkasten von Haus nicht.
