Frühe Kirchenbauten in Spanien und Portugal - Michael Meisegeier - E-Book

Frühe Kirchenbauten in Spanien und Portugal E-Book

Michael Meisegeier

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Beschreibung

Die aktuellen Rekonstruktionen der Baugeschichten der frühen Kirchen auf der Iberischen Halbinsel basieren größtenteils auf Schriftquellen und dem heutigen Geschichtsbild. Mit der These, dass alle frühen Schriftquellen Fälschungen späterer Zeit sind, und der Feststellung, dass die Geschichte des Mittelalters weitgehend konstruiert ist, bedarf es einer völligen Neubetrachtung des frühen Kirchenbaus. Der Autor bietet alternative Rekonstruktionen der angeblich westgotischen, asturischen, mozarabischen und z. T. auch romanischen Kirchenbauten Spaniens und Portugals an. Er bietet darüber hinaus eine alternative Bewertung der Reconquista, der sog. Repoblación (Wiederbesiedlung) und der Verehrung des Jakobsgrabes.

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Der Autor wurde 1950 in Erfurt geboren. Er studierte in Weimar Bauingenieurwesen und schloss das Studium 1977 mit der Promotion ab. Danach war der Autor bis zum Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2015 in einem Erfurter Planungsbüro tätig.

Seit mehr als 40 Jahren beschäftigt sich der Autor mit romanischer und vorromanischer Kunst sowie mit der Geschichte des frühen Kirchenbaus vom frühchristlichen Kirchenbau bis zum Kirchenbau des 13. Jahrhunderts.

Veröffentlichungen des Autors zum Thema:

"Frühe Kirchenbauten in Mitteldeutschland. Alternative Rekonstruktionen der Baugeschichten"

2. überarbeitete und ergänzte Auflage

Im Anhang: Frühe Geschichte Mitteldeutschlands - Versuch einer Rekonstruktion

2019, 302 S., BoD-Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783749454624

"Der frühchristliche Kirchenbau - das Produkt eines Chronologiefehlers. Versuch einer Neueinordnung mit Hilfe der HEINSOHN-These"

Im Anhang u. a. Exkurs: Die Erschaffung der karolingischen und ottonischen Baukunst

2017, 280 S., BoD - Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783848256686

"Das Heilige Grab in Gernrode - alles klar, oder? Eine alternative Baugeschichte"

Im Anhang Exkurs: Die "Reliquienkammer" in der Ostkrypta der Stiftskirche in Gernrode

2018, 60 S., BoD-Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783746097381

"Die ottonischen Kirchen St. Servatii, St. Wiperti und St. Marien in Quedlinburg. Eine notwendige Revision"

2018, 104 S., BoD-Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783752824902

"Frühe Kirchenbauten in Deutschland - alle zu früh datiert. Kirchenbau ohne Karolinger, Ottonen, Salier, Staufer"

Im Anhang: Exkurs: Schweizer Beispiele

2019, 284 S., BoD - Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783749483129

"Frühe Kirchenbauten in Frankreich. Alternative Rekonstruktionen der Baugeschichten"

Im Anhang: Frühe Kirchenbauten in Deutschland und in der Schweiz - eine Nachlese

2020, 204 S., BoD - Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783750436848

"Frühe Kirchenbauten in Italien. Alternative Rekonstruktionen der Baugeschichten"

2020, 308 S., BoD - Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783751934053

"Frühe Kirchenbauten in England, Schottland und Irland. Alternative Rekonstruktionen der Baugeschichten"

2020, 260 S., BoD - Books on Demand, Norderstedt

ISBN: 9783752689587

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Vorbemerkungen

Chronologisches Wirrwarr

Frühmittelalterliche Schriftleere und deren "Reparatur"

Die Kirche

Frühgeschichte Spaniens und Portugals

Die Repoblación

Die Kirche in Spanien und Portugal

Córdoba

Frühe Kirchenbauten auf der Iberischen Halbinsel alle fehldatiert

Der "lombardische Stil"

Die römische Intervention

Der Jakobsweg

Der Beginn der Gotik in Spanien

Der frühe Kirchenbau in Spanien und Portugal

Die sog. westgotischen Kirchen

Santa Comba de Bande

San Pedro de la Mata

Santa María de Melque

Die Kirchenfamilie San Pedro de Terrassa (katalanisch Sant Pere de Terrassa)

San Miguel de Terrassa (katalanisch Sant Miquel de Terrassa)

Santa Maria de Terrassa

San Pedro de Terrassa (katalanisch Sant Pere de Terrassa)

Barcelona, Kathedrale des Heiligen Kreuzes und der Heiligen Eulalia

Santa Lucía del Trampal

San Juan de Baños

San Pedro de la Nave

Basilica Paleocristiana de Gerena

Santa María in Quintanilla de las Viñas

Marialba de la Ribera

Santa María de la Granada in Niebla

Palencia, Kathedrale, Krypta von San_Antolín

Basilica Vega del Mar

Santa Eulalia de Mérida

Santa María de Mijangos

Basílica de Cabeza de Griego

El Bovalar

Toledo, Iglesia de El Salvador

Reccopolis

Ermita San Julián y Basilisa in Zalduendo

São Frutuoso de Montélios (Portugal)

Balsemão, São Pedro (Portugal)

Mértola, Friedhofskirche (Portugal)

Villa Lusitano Romana de Torre de Palma (Portugal)

São Gião de Nazaré (Portugal)

Die westgotischen Kirchen auf französischem Gebiet

Die sog. mozarabischen Kirchen

Die Felsenkirche von Bobastro

San Juan de Busa

San Juan de la Peña

San Miguel de Celanova

Santa María (Lebeña)

San Baudelio de Berlanga

San Cebrián (San Cebrián de Mazote)

Santa Cecilia (Barriosuso)

San Miguel de Escalada

Santa María (Wamba)

Santa María (Tábara)

Santiago de Peñalba

Santo Tomás de las Ollas

San Cristobal (Cabrils)

Sant Julià de Boada

Santa María de Matadars

Sant Quirze de Pedret

San Millán de Suso und San Millán de Yuso (Kloster

San Millán de la Cogolla)

São Pedro de Lourosa (Portugal)

Santo Amaro in Beja (Portugal)

Kathedrale von Idanha-a-Velha (Portugal)

Die asturischen Kirchen

Oviedo, Cámara Santa

San Julián de los Prados

San Miguel de Lillo

San Pedro de Nora

San Pedro de Teverga

San Salvador de Priesca

San Salvador de Valdediós

Oviedo, San Tirso

Santa Cristina de Lena

Santa María de Bendones

Santa María del Naranco

Santiago de Gobiendes

Santianes de Pravia

Santo Adriano de Tuñón

Die romanischen Kirchen in Spanien und Portugal

Santa Maria de Ripoll

San Pedro de Roda

San Salvador de Leyre

Saint-Michel-de-Cuxa (Frankreich)

Saint-Martin du Canigou (Frankreich)

Santiago de Compostela, Kathedrale

Literaturverzeichnis:

Vorbemerkungen

In meinen vorherigen Veröffentlichungen hatte ich mich mit den frühen Kirchenbauten in Deutschland, Frankreich, der Schweiz, Italien sowie Großbritannien und Irland befasst.

Der frühe Kirchenbau auf der Iberischen Halbinsel war mir relativ wenig bekannt. Natürlich waren mir die frühmittelalterlichen Kirchen Asturiens, einigen romanischen Kirchen auf dem Jakobsweg und natürlich Santiago de Compostela nicht unbekannt, darüber hinaus herrschte jedoch bis auf wenige Ausnahmen ziemliche Unkenntnis.

Damit war die Spannung um so größer, dieses Neuland (für mich!) unter den veränderten Randbedingungen einer verkürzten Chronologie und einer konstruierten Geschichte zu bearbeiten.

Dass die traditionelle Forschung mit ihrer Einordnung der spanischen Kirchenbauten selbst hadert, ist nachstehender Bemerkung im Zusammenhang mit einer der markantesten frühen Bauten, der Kirche San Pedro de la Nave, zu entnehmen:

"Wie bei vorromanischen Denkmälern üblich, sind sich Historiker und Archäologen über die Datierung und den Bauprozess nicht einig.

Angesichts des Mangels an gut erhaltenen Bauwerken nicht nur in Spanien, sondern in der gesamten Zeitspanne vom Fall Roms bis zum vereinheitlichenden Einbruch der Romanik (nicht weniger als 500 Jahre), arbeiten die Historiker mit fast unbedeutenden Stichproben, bei denen es sehr kompliziert ist, Beziehungen herzustellen und definitive Schlussfolgerungen zu ziehen.

Bei der spanischen Vorromanik kommt als zusätzliche Schwierigkeit die besondere spanische Geschichte hinzu, die durch die Unterdrückung des hispano-visigotischen Königreichs durch die Araber im achten Jahrhundert gekennzeichnet ist."

[https://m.arteguias.com/iglesia/sanpedrodelanave.htm]

Die traditionelle Frühgeschichte Spaniens im ersten Jahrtausend, beginnend mit der römischen Provinz Hispanien, ist u. a. markiert vom Eindringen von Vandalen, Sueben und Westgoten, der Gründung und Vernichtung des Suebenreichs in Nordspanien und die Gründung des Toledanischen Reichs der Westgoten, und dessen Ende ab 711 infolge der arabischen Invasion, vom Königreich Asturien im 9. und 10. Jh. und von der sog. Reconquista, der Rückdrängung der Araber, endend mit der vollständigen Verdrängung von der Halbinsel 1492. Zwischenzeitlich im 6./7. Jh. war sogar Ostrom auf der Iberischen Halbinsel relativ kurzzeitig präsent.

Bei der vorliegenden Arbeit wird das heute zu Frankreich gehörende und erst 1659 abgetrennte Nordkatalonien, das nahezu deckungsgleich mit dem französischen Département Pyrénées-Orientales ist, einbezogen. In Nordkatalonien befinden sich so bekannte Bauten wie Saint-Martin du Canigou und San Miquel de Cuxá.

Wie das übrige Mittel- und Westeuropa ist auch die Geschichte Spaniens und Portugals von der Mittelalterkonstruktion betroffen. ARNDT hat in seinem Buch Die wohlstrukturierte Geschichte "absolut unwahrscheinliche Regelmäßigkeiten in der Abfolge der Königsnamen" und eine Übereinstimmung mit der Chronologie des Frankenreichs und dem Heiligen Römischen Reich festgestellt [ARNDT, 104ff].

Damit sehe ich die nachrömische Geschichte auf der Halbinsel für völlig offen an.

Eine Erklärung für das von ARNDT festgestellte Phänomen habe ich mit meiner These versucht, dass es im Zeitraum von etwa 600 bis in das 12. Jh. keine zeitgenössischen Schriftquellen gibt und die Ereignisgeschichte nachträglich ab dem 12. Jh. bzw. später konstruiert ist. Angeblich zeitgenössische Schriftquellen (Urkunden, Chroniken, etc.) des o. a. Zeitraumes sind m. E. sämtlich Fälschungen bzw. Pseudepigraphen, d. h. Falschzuschreibungen.

Meine These habe ich in meinem Buch zu den frühen Kirchenbauten in Mitteldeutschland [MEISEGEIER 2019-1, 14ff] erstmals vorgestellt.

Die Gültigkeit der o. a. These habe ich nicht nur für Deutschland, sondern auch für Frankreich und Italien erklärt. Sie trifft zweifellos auch für England zu.

In diesem Zusammenhang beziehe ich mich ebenso auf die These von HEINSOHN, nach der in der traditionellen Chronologie des ersten Jahrtausends 700 überzählige Jahre enthalten sind. Die HEINSOHN-These, wonach das hohe Mittelalter unmittelbar auf die römische Antike folgt, liefert sozusagen den Ausgangssituation für die von mir aufgestellte These.

Dass die Architektur- und Kunstgeschichte ausnahmslos der traditionellen Geschichte folgt, ist offensichtlich. Gibt es eine Geschichte, so weisen die Kunsthistoriker ihr auch eine Kunstgeschichte zu, auch wenn diese Zuweisung oft ziemlich problematisch ist.

Was passiert jedoch, wenn sich herausstellt, dass die traditionelle Geschichte falsch ist?

Chronologisches Wirrwarr

Es scheint unter den Historikers weitgehend Konsens zu herrschen über die Ereignisgeschichte des Früh- und Hochmittelalters in Europa. Für grundlegende Zweifel ist da eigentlich kein Raum.

Für eine kleine, jedoch nur kurz andauernde Erschütterung sorgte ca. 1990 ILLIG mit seiner Phantomzeitthese, nach der er die Zeit von 614 bis 911 als Phantomzeit ansieht und ersatzlos streicht und damit Karl den Großen und seine Zeit in das Reich der Märchen verbannt. Reale Bauten, die traditionell dieser Zeit zugeordnet werden, datiert er entweder vor 614 bzw. nach 911.

Nach einem kurzen medialen Hofieren im TV folgte ein Shitstorm von der Fachwelt wie von Laien und danach ein völliges Ignorieren (Totschweigen) seiner offenbar unbequemen These, womit man glaubt, diese damit aus der Welt zu schaffen. ILLIG vertritt bis heute seine These. Für meine Begriffe greift jedoch ILLIGs These zu kurz.

Seit etwa 2013 wird die von Gunnar HEINSOHN erarbeitete These der radikalen Verkürzung der traditionellen Chronologie des ersten Jahrtausends auf ca. 300 Jahre in einem begrenzten Personenkreis diskutiert. Wohlweislich vermied HEINSOHN bisher den großen Auftritt, vermutlich um nicht ähnlich wie ILLIG zu enden.

Ich möchte an dieser Stelle nur kurz auf die HEINSOHN-These eingehen, die ich prinzipiell für zutreffend erachte. Das habe ich bereits in meinen früheren Veröffentlichungen getan, z. B. [MEISEGEIER 2017, 12ff] und [MEISEGEIER 2019-1, 252ff].

HEINSOHN, der seine These vorwiegend stratigraphisch begründet, sieht die Zeitabschnitte der Jahre 1 - 230 in Westrom und 290 - 520 in Ostrom bzw. Byzanz sowie Anfang 8. Jh. - 930 im Norden und Nordosten zeitgleich. Er sieht jeweils am Ende dieser Zeitabschnitte, d. h. um 230 in Westrom, um 520 in Byzanz und um 930 im Norden/Nordosten eine größere Naturkatastrophe, die derzeit als drei einzelne Katastrophen erscheinen, die jedoch für ihn eine globale Naturkatastrophe darstellen.

HEINSOHN gibt auf der Webseite "www.q-mag.org/gunnar-heinsohns-latest.html" unter dem Artikel "The Creation of the First Millenium" eine Kurzvorstellung seiner Hauptthesen.

Weiterhin ist eine 70-seitige englische Kurzfassung des rund 700-seitigen deutschen Manuskriptblocks von WIE LANGE WÄHRTE DAS ERSTE JAHRTAUSEND? unter http://www.q-mag.org/gunnar-heinsohn-the-stratigraphy-of-rome-benchmark-for-the-chronology-of-the-first-millennium-ce.html zu finden.

Die letzte Konsequenz aus der HEINSOHN-These ist, dass die Zeit von ca. 230 bis ca. 930 nicht existent ist, also eine ca. 700 Jahre währende Phantomzeit. Die Chronologie des ersten Jahrtausends verkürzt sich damit auf ganze 300 Jahre.

Zur Entstehung dieses Chronologiephänomens hier nur so viel dazu: Anscheinend gab es im ersten Jahrtausend zwei Veränderungen in der Chronologie der Ereignisgeschichte. (Diese Überlegung, die ich noch heute für zutreffend erachte, stammt ursprünglich von BEAUFORT im Zusammenhang mit der Diskussion der HEINSOHN-These.)

Eine erste mit der allgemein bekannten, mit dem Namen Dionysius Exiguus verbundenen Einführung der Zeitrechnung nach Christi Geburt unter Justinian I. im 6. Jh., bei der wahrscheinlich die weströmische Antike gegenüber der Spätantike um 284 Jahre in die Vergangenheit verschoben wurde. Etwa ein Jahrhundert später erfolgte eine nochmalige Korrektur des Zeitpunktes der Geburt Christi. Byzanz wähnte sich nicht im 7. Jh. n. Chr., sondern bereits im 11. Jh. n. Chr., womit eine weitere Verschiebung der gesamten bisherigen Ereignisgeschichte in die Vergangenheit um 418 Jahre stattfand. Initiator kann nur das byzantinische Kaiserhaus gewesen sein. Diese zweite Verschiebung blieb offenbar nach außen unbemerkt, genauso ist ihr Motiv unbekannt (Byzanz hatte sicher kein Interesse daran, diese Verschiebung wem auch immer bekannt zu machen. Wer hätte sie sonst publik machen können?). Mit dieser zweiten Verschiebung entstand unsere aktuelle Zeitrechnung nach u. Z., die nach meiner Auffassung jedoch erst mit den Kreuzzügen nach Europa kam, also frühestens im 12. Jh., und die erst in der Folgezeit sukzessive übernommen wurde.

Durch diese Verschiebungen sind in der heutigen Chronologie Leerjahre oder Phantomjahre entstanden, d. h. Jahre ohne reale Ereignisgeschichte. Das sind einmal die 284 Jahre vor 525 (Dionysius Exiguus) und die 418 Jahre vor Mitte des 11. Jh.

Diese wurden nachträglich vielleicht erst im Zusammenhang mit der Schaffung der Chronologie im 16. Jh. mit "Geschichte" gefüllt. Die erste mit der realen Geschichte des spätantiken Byzanz, die jetzt um 284 Jahre zu Westrom versetzt erscheint, und die zweite mit frei erfundener Geschichte, sowohl in Byzanz als auch in Mittel- und Westeuropa.

Die Ereignisgeschichte der weströmischen Antike bis ca. 230/40 und der Spätantike bis ca. 600 ist anscheinend in zeitgenössischen Quellen einigermaßen glaubhaft überliefert. Die Quellenlage für die weströmische Antike und die Spätantike lässt sicher kein pauschales Verwerfen der Ereignisgeschichte zu. Sie bleibt von mir im Prinzip unberührt. Die Zeitgleichheit von Antike, Spätantike und Frühmittelalter erfordert jedoch zum Verständnis der Ereignisgeschichte eine Vereinbarung zur Korrektur der Datierung.

Hilfsweise kann man sich vorstellen, dass im antiken Westrom, in Byzanz und im Norden/Nordosten (West- und Mitteleuropa) unterschiedliche, zueinander versetzte Zeitrechnungen bzw. Datierungen existierten.

Insbesondere für die Geschichte Deutschlands und Frankreichs ist darüber hinaus zu beachten, dass die spätantike Datierung von den mit Justinian I. zeitgleich im Frankenreich herrschenden Merowingern übernommen wurde. Die Merowinger datierten bis zu ihrem Ende spätantik. Von der zweiten Verschiebung blieben sie jedoch unberührt, da ihre Herrschaft vorher endete.

Im ehemals merowingischen Herrschaftsgebiet kam es stellenweise durch die Fortführung der spätantiken Datierung zu einer Überschneidung mit der Datierung nach u. Z. (A. D.), wobei die traditionelle Forschung auch die spätantike Datierung als A.D.-Datierung missverstand bzw. noch missversteht.

Damit haben wir den Umstand zu konstatieren, dass in Mittel- und Westeuropa alle drei Datierungen, d. h. die antike weströmische durch die Römer in Gallien und Germanien, die spätantike durch die Merowinger und natürlich die Datierung nach u. Z. vorkommen. Damit kommen die Historiker bis heute nicht klar.

Nun ergibt sich zwangsläufig die Frage, wie die Ereignisgeschichte im Norden und Nordosten, wozu das Gebiet des heutigen Deutschland gehört, bis 930 verlief? Die nächste Frage, wie die Geschichte danach?

HEINSOHN sieht die Richtigkeit der überlieferten Ereignisgeschichte auch für das Frühmittelalter. Für ihn gehört die überlieferte Geschichte mit den Karolingern und frühen Ottonen, d. h. die Zeit von 700 bis 930, die in der Antike (0-230), wenn auch nicht ganz 1:1.

Die das frühmittelalterliche 8. und 9. Jh. bevölkernden Karolinger werden damit für ihn Zeitgenossen der römischen Antike. Die überlieferte Karolingergeschichte einschließlich Karl den Großen sieht er als "plausibel" an. Dass wir die karolingischen Bauten noch nicht gefunden haben, soll seiner Meinung daran liegen, dass bisher nicht in der Antike gesucht wurde.

Wenn auch außerhalb seiner These, hält er die überlieferte Ereignisgeschichte ab 930 (Ottonen, Salier und Staufer) für i. W. zutreffend.

BEAUFORT, der HEINSOHN im Prinzip folgt, formuliert in seinem Aufsatz "Wer waren die Karolinger?" (2014): "Aus Sicht der Heinsohnthese ist anzunehmen, dass die rheinfränkischen Herrscher als Karolinger zu identifizieren sind." Ihre Herkunft sieht er in Herstal/Jupille nördöstlich von Lüttich gelegen. Jupille, heute ein Ortsteil von Herstal, ist der Legende nach der Geburtsort von Pippin dem Kurzen und Karl dem Großen.

ARNDT zeigt zwar auf, dass die gesamte Geschichte von 768 bis 1493 konstruiert ist, lässt sich jedoch nicht darüber aus, wie es zu diesem Konstrukt kam und wie die reale Geschichte verlaufen ist bzw. sein könnte.

Nach meiner Auffassung irren bzgl. der wahren Ereignisgeschichte des Frühmittelalters sowohl HEINSOHN als auch BEAUFORT. Ich halte die überlieferte Ereignisgeschichte des Frühmittelalters als auch die des anschließenden Hochmittelalters für ein Konstrukt, d. h. i. W. für frei erfunden.

Ich arbeite im Weiteren aus rein praktischen Gründen konsequent mit den Katastrophenjahren 238, 522 und 940 und den Differenzjahren der spätantiken Datierung zur weströmisch-antiken Datierung von -284 Jahren bzw. zur heutigen Datierung nach u. Z. von +418 Jahren, auch wenn andere Autoren, die mit der HEINSOHN-These arbeiten, geringfügig abweichende Jahreszahlen für die Katastrophenjahre und die Differenzjahre verwenden. Für mein spezielles Anliegen spielt die jahrgenaue Datierung eine untergeordnete Rolle.

Frühmittelalterliche Schriftleere und deren "Reparatur"

In [MEISEGEIER 2019-1, 14ff] habe ich die folgende These formuliert:

Alle Schriftquellen, wie Chroniken, Urkunden, etc., die unseren mitteleuropäischen Bereich betreffen und von denen die Forschung ausgeht, dass sie im Zeitraum von ca. 600 bis dem 12. Jh. verfasst sind, sind im Wesentlichen Fälschungen ab dem 12. Jh., also nachträglich verfasst und rückdatiert. Der Fälschungsumfang dürfte auch noch die meisten Quellen des 12. Jh. betreffen und möglicherweise noch darüber hinaus. Betroffen sind auf jeden Fall alle karolingischen und alle ottonischen Quellen, aber eben auch die dem 11. Jh. zugeschriebenen Quellen sowie auch spätere. D. h., alle auf uns überkommenen, sogenannten zeitgenössischen Schriftquellen des frühen und hohen Mittelalters sind Pseudepigraphen, d. h. Falschzuschreibungen, oder Fälschungen.

Der Grund ist nach meiner Meinung der zeitweilige Verlust der Schriftkultur nach dem Untergang des Weströmischen Reiches, wobei außerhalb des ehemaligen römischen Herrschaftsbereichs, z. B. im Osten Deutschlands, eine solche sowieso nie bestand.

Frühestens ab dem fortgeschrittenen 12. Jh., eher sogar später, begann man "Geschichte" rückwirkend zu schaffen. Zentren der "Geschichtsschreibung" und der Fälschungen waren die im Schreiben geübten Klöster, sozusagen eine neue Arbeitsbeschaffungsmaßnahme und Geschäftsmodell für Mönche und Nonnen bzw. der den Klöstern vorstehenden Äbte und Äbtissinnen. Verschiedene Klöster taten sich dabei besonders hervor, wie St. Denis und Corvey.

Es kam zu einem massenhaften Fälschen von Urkunden und anderen Dokumenten, i. d. R. zum nachträglichen Nachweis von vorhandenen Besitz und alten Rechten.

Mit Pseudepigraphen wie Alkuin, Einhard als angeblicher Nachfolger als Leiter der Hofschule Karls des Großen mit seiner Vita Karoli Magni, Widukind, Thietmar etc. wurde Geschichtsschreibung "nachgeholt".

Die in den angeblich "zeitgenössischen Geschichtswerken" vermittelte Ereignisgeschichte war weitestgehend frei erfunden.

Es wurde die scheinbar 418 Jahre dauernde geschichtslose Zeit zwischen den Merowingern des 6./7. Jh. und der damaligen Gegenwart mit konstruierter Geschichte gefüllt.

Nach meiner Auffassung überlagerten sich hier zwei Phänomene. Zum einen die Verschiebung der Zeitrechnung zwischen den spätantik datierenden Merowingern und u. Z. und zum anderen die völlige Abwesenheit von Schriftzeugnissen zwischen dem Ende der Merowinger und dem späten 12. Jh.

Dass zwischen dem Ende der Merowingerzeit im Jahr 1057 und dem 12. Jh. in Wirklichkeit nur ca. 100 Jahre lagen, war den Verfassern der "Geschichtswerke" zum Zeitpunkt der Abfassung vermutlich nicht bewusst.

Die Fortführung des Systems nach 1313 bis 1493 ist im Zusammenhang mit dem gewählten Thema nicht relevant.

Mit der Schaffung der Chronologie im 16. Jh. wurde die erfundene "Geschichte" fest in die Chronologie integriert. Möglicherweise gehören diese Vorgänge auch zusammen.

Das heißt konkret: Es gibt keine Realgeschichte der Karolinger, der Ottonen, der Salier und der Staufer, und damit kann es auch keinen karolingischen, ottonischen, salischen bzw. staufischen Kirchenbau gegeben haben.

Und damit hat ARNDT natürlich recht, indem er auf seiner Webseite formuliert: "Karl der Große, Otto der Große und Friedrich Barbarossa - alles nur Märchen wie Rotkäppchen und König Drosselbart!" [https://www.historyhacking.de/geschichtsanalytik/mediävistik/]

Bei den Ottonen sieht es ähnlich aus. Für die Zeit der Ottonen gibt es eine, wenn auch relativ geringe Anzahl an Schriftquellen, in denen die Orte oder auch die Bauten selbst erwähnt werden. Das sind insbesondere die Chroniken zur Ottonengeschichte wie z. B. die Sachsenchronik von Widukind, die Chronik des Thietmar von Merseburg sowie Gesta Oddonis der Hrotsvith von Gandersheim. Sie gelten der etablierten Wissenschaft als zeitgenössische Quellen und haben für sie einen absoluten Wahrheitswert.

Merkwürdig ist nur, dass verschiedene, dort berichtete Ereignisse mit den archäologischen Untersuchungsergebnissen nicht in Einklang zu bringen sind. Anzuführen ist hier die vergebliche Suche nach dem Grab Heinrichs I. in Quedlinburg oder die vergebliche Suche nach dem Moritzkloster und der ottonischen Pfalz in Magdeburg oder die vergebliche Suche nach der ersten Marienkirche in Memleben, in der Otto I. aufgebahrt gewesen sein soll, sowie der dortigen ottonischen Pfalz. Genauso wie für Quedlinburg zahlreiche Besuche der späteren Ottonen - insbesondere immer zu den Osterfeierlichkeiten schriftlich „bezeugt" sind, weswegen Quedlinburg als „wichtigste Pfalz der ersten Liudolfinger", als Osterpfalz angesehen wird, obwohl dort die baulichen Voraussetzungen vor der Jahrtausendwende gar nicht vorhanden waren.

Berichten die vermeintlich zeitgenössischen Quellen doch nicht die Wahrheit? Betreffend Widukind ist es nach FAUßNER [ANWANDER zu FAUßNER 23f] erwiesen, dass die Sachsenchronik eine Fälschung des 12. Jh. durch Wibald (1098-1158), Abt von Stablo und Corvey, ist. Nach FRANZ ist neben der Sachsenchronik Widukinds auch die Chronik Thietmars zweifelsfrei durch Wibald im 12. Jh. geschaffen worden. Sowohl die Sachsenchronik als auch die Chronik Thietmars dienten Wibald dazu, "seinen Urkundenreihen einen Halt, einen geschichtlichen Kontext zu verleihen." [FRANZ, 239]

So sind von den schon nicht sehr zahlreichen so genannten zeitgenössischen Quellen zwei weitere für unsere Kenntnis der Ottonenzeit als solche ausgefallen. Von FAUßNER sind schon Werke wie die Gesta Oddonis der Hrotsvith von Gandersheim, die Vita brunonis von Ruotger, das Ottonianum von Heinrich II. und andere als Werke Wibalds benannt worden [ILLIG 2007, 410]. Und es gab nicht nur die Fälscherwerkstatt Wibalds.

Die damals konstruierte Geschichte ist bis heute Gegenstand ernsthafter Forschung der Historiker.

Bei der Aufstellung meiner o. a. These hatte ich zunächst Mitteleuropa, d. h. das Gebiet des ehemaligen Ostfrankenreichs im Sinn.

Im Zusammenhang mit der späteren Bearbeitung der frühen Kirchenbauten in Frankreich und Italien habe ich die Gültigkeit meiner These der fehlenden zeitgenössischen Schriftquellen und die Erfindung von Geschichte auch für Frankreich und Italien erklärt.

Die Kirche

Diesen Abschnitt habe ich aus meinem Buch über die frühen Kirchenbauten in Deutschland [MEISEGEIER 2019-2, 23ff] wörtlich übernommen. Er dient der Bekanntmachung mit meinem, von der traditionellen Forschung abweichenden Ansatz. Wer meine früheren Veröffentlichungen kennt, kann diesen Abschnitt überspringen.

Die traditionelle Forschung schreibt die Begründung der römischen Reichskirche Kaiser Theodosius I. (trad. 379-95) zu, wogegen die neuere Forschung, u. a. auch BEAUFORT, eher Justinian I. diesbezüglich als Protagonisten sieht. Ich habe ich mich der neueren Forschungsmeinung angeschlossen, wonach Kaiser Justinian I. (trad. 527-565) den Katholizismus zur Reichsreligion erhob und die römische Reichskirche begründete. In [MEISEGEIER 2017, 9ff] habe ich dazu etwas mehr ausgeführt.

Der Katholizismus war damals eine von mehreren nebeneinander existierenden christlichen Glaubensgemeinschaften. Die korrigierten Herrscherdaten von Justinian I. sind 945-983, d. h. er herrschte im späten 10. Jh. Alle anderen christlichen Glaubensrichtungen erklärte Justinian danach für ketzerisch bzw. arianisch.

Im Prinzip gleichzeitig übernahmen sowohl das Frankenreich als auch Sachsen den Katholizismus als verbindliche Religion für ihre Herrschaftsgebiete und begründeten ihre ursprünglich vermutlich völlig eigenständigen Landeskirchen. Diese sofortige Übernahme des Katholizismus durch die Franken als auch durch die Sachsen ist mit ihrem, von mir angenommenen Status als foederati nachvollziehbar.

Diese Landeskirchen kannten anfangs noch keine Oberherrschaft eines Papsttums, welches sich erst etwas später herausbildete. Diese erste, frühe Kirchenorganisation war das Eigenkirchenwesen. Ihre Gliederung entsprach der Gliederung der feudalen Gesellschaft in Lehnsherren und Vasallen, an oberster Stelle der König. Die adligen Grundherrn hatten das Recht, Kirchen zu gründen und zu betreiben, was sich zu einem relativ lukrativen Geschäftsmodell entwickelte, wobei die Religion meist nur Mittel zum Zweck war. Für die kirchliche Aufsicht wurde das Herrschaftsgebiet in Bistümer unterteilt und Bischöfe eingesetzt, die jedoch keinerlei wirkliche Befugnisse hatten.

Diese Situation fand das sich in der ersten Hälfte des 11. Jh. herausbildende Papsttum vor. Als Keimzelle des Papsttums sehe ich das Patriarchat Rom, eines der fünf von Justinian I. im 10. Jh. gegründeten Patriarchate zur Organisation der Reichskirche neben Konstantinopel, Alexandria, Jerusalem und Antiochia. Wikipedia: "Die Patriarchate waren untereinander ranggleich und standen zueinander in einer festen Ehrenordnung, deren Spitze Rom mit den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus als Primus inter pares bildete." Nach meiner Auffassung ist die Ranggleichheit mit dem Vorrang von Rom eine spätere Interpretation der römischen Kirche. Das Patriarchat Konstantinopel, wo sich die Residenz Justinians I. befand, dürfte die Vorherrschaft zunächst innegehabt haben. Wollte die römische Kirche die Herrschaft über die Christen im Westen ausüben, musste sie sich zuerst von diesen Fesseln befreien. Im sogenannten Streit um den Ostertermin ging es in Wirklichkeit um die Befreiung aus dieser Vormundschaft. Dieser Befreiungsschlag gelang letztendlich 1054 mit der Trennung von Ost- und Westkirche. Erst danach hatte die römische Kirche, deren Bischof jetzt als Papst "firmiert", den Rücken frei, um sich um die Belange im beanspruchten Herrschaftsbereich zu kümmern.

Wollte das Papsttum seinen Anspruch, das Oberhaupt der Kirche im Westen zu sein, verwirklichen, so musste es diese vorangegangene Entwicklung stoppen und eine neue Kirchenorganisation installieren, in deren Hierarchie das Papsttum in oberster Position stand. Natürlich ging das nicht konfliktlos vonstatten. Diese Auseinandersetzung ist als Investiturstreit in die Geschichte eingegangen, der allgemein von 1076 bis 1122 datiert. Der desolate Zustand der Kirche infolge der weitgehend ökonomischen Ausrichtung des Eigenkirchenwesens spielte dem Papsttum in diesem Streit als Argumentationshilfe in die Hände.

Von der römischen Kirche wurde ein ganzes Maßnahmenpaket eingesetzt. Neben der ideologischen Auseinandersetzung (Investiturstreit) erfolgte die Gründung von Klöstern, die der Benediktinerregel folgten und die nicht mehr dem Bischof unterstellt waren, sondern direkt der römischen Kirche. Möglicherweise hatte diese Aktion ihren Ausgang in Cluny. Die traditionelle Geschichte stellt dieses Vorgehen als Reform bestehender Klöster dar, wobei ich in Cluny III die eigentliche Gründung des Benediktinerordens sehe (vielleicht das erste Kloster im ehemaligen Frankenreich), das an der Stelle einer schon bestehenden Kirche (Cluny I und II) errichtet wurde.

Kurze Zeit später wurden weitere neue Orden gegründet, denen leicht abweichende Regeln des Zusammenlebens zugrunde lagen und die ebenso direkt Rom unterstellt waren. Damit untergrub man die bestehende Kirchenhierarchie.

Eine weitere Maßnahme zur Infiltration war die Schaffung von Erzbistümern, ein vom Papst verliehener Ehrentitel (Residierende Erzbischöfe erhielten vom Papst ein über die Schulter zu tragendes Band, das Pallium.). Wichtiger waren natürlich die erweiterten Rechte wie z. B. die Gründung von Suffraganbistümern. Ich sehe die erstmalige Erhebung einzelner Bistümer zu Erzbistümern in der 1. Hälfte des 12. Jh. Mit dem Ende der Merowingerherrschaft fiel im Frankenreich der König, das bisherige Kirchenoberhaupt, ersatzlos weg. Die Bistümer waren sozusagen herrenlos geworden, was diesen kaum missfallen haben dürfte, obwohl die Einflussnahme des Königs auf die "Geschäfte" der Bischöfe sicher gering war.

In diese "Lücke" sprang das Papsttum ein, vermutlich mit attraktiven Angeboten seitens Rom.

Ich sehe als eines der ersten, vielleicht das erste Erzbistum in Magdeburg, sozusagen als Einfallstor in die bestehende Bistumslandschaft.

Die Altbistümer Mainz, Köln und Trier wollten sicher auch in den Genuss der "römischen" Privilegien kommen und folgten nicht viel später. Eines dieser Privilegien war vermutlich die Erlaubnis zur Gründung von Suffraganbistümern. So sehe ich die Bistumsgründung in Würzburg als Suffraganbistum des Erzbistums Mainz im 12. Jh. (1161?).

Das dürfte den Durchbruch für das Papsttum bedeutet haben. Vielleicht bemerkenswert ist, dass in Sachsen kein Erzbistum entstand. Die Bemühungen des Bischofs von Hildesheim (Azelin-Dom) schlugen letztendlich fehl. Die Altbistümer Hildesheim und Halberstadt wurden keine Erzbistümer. Sachsen hatte vermutlich noch sein kirchliches Oberhaupt in Person des sächsischen Königs/Herzogs, der natürlich kein Interesse hatte, Kompetenzen nach Rom abzutreten. Das Erzbistum Magdeburg war kein aus einem Altbistum erwachsenes Erzbistum. Es entstand sozusagen außerhalb der sächsischen Kirchenorganisation.

Am Ende konnte sich das Papsttum weitestgehend durchsetzen. Im Jahre 1179 wurde das Eigenkirchenrecht der Laien in ein Patronatsrecht umgewandelt (Wikipedia). Das war das Ende des Eigenkirchenwesens, da nach dem Patronatsrecht der Zehntanteil des Grundherrn nunmehr dem Bischof zufiel.

Zur Durchsetzung der kirchlichen (päpstlichen) Interessen bis nach ganz unten erfolgte ebenfalls im 12. Jh. die Einführung des Pfarrsystems.

Meine Sicht der Entstehung des Papsttums im 11. Jh. widerspricht scheinbar der schriftlichen Überlieferung, z. B. dem Liber Pontificalis. Der Liber Pontificalis ist eine chronologisch geordnete Sammlung von Biographien der Päpste (Wikipedia) und entstand nach traditioneller Auffassung in seiner ersten Ausgabe um 530 mit Felix III. (526-530) als letzten Papst.

"Der Liber Pontificalis wurde im 6. Jahrhundert in mehreren Stufen aktualisiert und ab dem 7. Jahrhundert mehr oder weniger regelmäßig nach dem Ableben eines Papstes aktualisiert. Der ältere Text bricht im 9. Jahrhundert mit dem Pontifikat von Stephan V. (Papst) ab. Eine Neuredaktion des Buches begann im 12. Jahrhundert durch Kardinal Boso." (Wikipedia)

Den Liber Pontificalis in seiner ersten Ausgabe halte ich für eine weitgehend zuverlässige Quelle. Der o. a. Widerspruch lässt sich leicht auflösen. Mit der Verschiebung der Antike zuerst um 284 Jahre und dann noch einmal um 418 Jahre in die Vergangenheit (in Summe 702 Jahre) wurde auch die Auflistung der Päpste mit verschoben, da der Liber Pontificalis bereits in der Antike beginnt (nach Wikipedia ist Anterus 235/236 "der erste historisch eindeutig gesicherte Bischof von Rom"). Da der Liber Pontificalis keine direkten Jahreszahlen aufführt, sondern nur die Päpste und die Dauer der Pontifikate, wurde der gesamte Block verschoben. Die heute bekannten Datierungen der Pontifikate in der Papstliste sind später erfolgt. Die tatsächlichen Datierungen der Pontifikate - bezogen auf unsere gültige Chronologie - erhält man, indem man jeweils 702 Jahre hinzuzählt. Damit endet die erste Ausgabe des Liber Pontificalis im Jahr 1232.

ARNDT hat sich u. a. auch mit dem Liber Pontificalis befasst. Er kommt zu dem beachtenswerten Ergebnis, "dass die Papstliste von 685-1455 AD ganz offensichtlich aus Kopien vorangegangener Abschnitte sowie Konstruktionen besteht" [ARNDT, 194]. Nach ihm scheint der Teilabschnitt 314-532 der von Fälschungen am wenigsten betroffene zu sein. Davor und danach sieht ARNDT eindeutige Indizien für eine "Konstruktion".

Die Päpste des 4. Jh. und großen Kirchenbauten Roms wie die Laterankirche und Alt-St.Peter (traditionell Anfang 4. Jh.) gelangen damit in das 11. Jh. (siehe dazu [MEISEGEIER 2017]).

Frühgeschichte Spaniens und Portugals

Seit ca. 200 v. Chr. ist die iberische Halbinsel als römische Provinz Hispanien von den Römern besetzt.

Im Jahr 409 (= 125 n. Chr.) fielen Sueben, Alanen und Vandalen, vom Rhein kommend, in Hispanien ein. Während sich die Sueben im Nordwesten festsetzten, konnte ein römischer Feldzug, an dem auch westgotische Heere teilgenommen haben sollen, die Alanen und Vandalen 429 (korrigiert 145 n. Chr.) nach Afrika abdrängen. Die Vandalen gründeten darauf in Nordafrika ihr Vandalenreich mit der Hauptstadt Karthago.

Die Sueben sollen im Nordwesten ihr Königreich der Sueben gegründet haben, das jedoch erst im 6. Jh. in Erscheinung tritt. Im Jahr 585 (= 1003 u. Z.) soll dieses von den Westgoten vernichtet worden sein.

Im Jahr 456 (= 172 n. Chr.) fielen die Westgoten in Spanien ein und siedelten auf der Iberischen Halbinsel. Möglicherweise entwichen sie dem Druck der Franken auf das westgotische, sog. Tolosanische Reich in Aquitanien. Rom hatte im Jahr 418 (= 134 n. Chr.) die Westgoten als Förderaten in Aquitanien angesiedelt, die daraufhin ihr Tolosanisches Reich mit der Hauptstadt Tolosa (Toulouse) gründeten.

Rom hatte dem Eindringen der Westgoten in ihre Provinz Hispanien nichts mehr entgegenzusetzen. Politisch ging das Weströmische Reich 476 (= 192 n. Chr.) unter. Jedoch schon zuvor, infolge der Germaneneinfälle schon ab der ersten Hälfte des 2. Jh. n. Chr., erfolgte eine erhebliche Beeinträchtigung bzw. Zerstörung der römischen Infrastruktur, die den Zusammenbruch der sehr komplexen römischen Wirtschaft und damit der römischen Lebensweise zur Folge hatte.

Das Tolosanische Reich der Westgoten wurde im Jahr 507 (= 223 n. Chr.) von Chlodwig beseitigt. Danach verblieb den Westgoten nördlich der Pyrenäen nur noch Septimanien und die Provence. Letztere verloren die Westgoten nach dem Tod Theoderichs 526 (= 944 u. Z.) an die Franken.

531 (= 949 u. Z.) erlitten die Westgoten bei Narbonne eine Niederlage gegen Theuderich I., woraufhin vermutlich Septimanien an die Franken fiel. Damit endete die Herrschaft der Westgoten nördlich der Pyrenäen. Ende des 11. Jh. befand sich das Herzogtum Narbonne unter der Herrschaft der Grafen von Toulouse.

Nach der Vernichtung des Tolosanischen Reichs der Westgoten sollen diese ihr Toledanisches Reich mit der Hauptstadt Toledo gegründet haben. Das Toledanische Reich soll dann 725 von den Arabern erobert worden sein.

Dass der Verwüstungsgürtel ein vom König von Asturien, Alfons I. (trad. 739-757), künstlich angelegter, breiter, bevölkerungsfreier, strategischer Grenzstreifen zum muslimischen Gebiet gewesen sei, ist zweifelsfrei ein nachträgliches Konstrukt.

Die Wiederbesiedlung ist als Repoblación in Spanien bekannt und wird traditionell als Teil der mittelalterlichen Reconquista gesehen. Dazu unten.

Ich halte sowohl das Suebenreich als auch das Toledanische Reich der Westgoten für ein Konstrukt. Beide hat es nach meiner Auffassung nie gegeben.

"Die wichtigste Quelle für die Geschichte der Sueben im 5. Jahrhundert ist die Chronik des einheimischen Bischofs Hydatius, die als Fortsetzung der Chronik des Heiligen Hieronymus angelegt war. ... Obwohl Hydatius’ Chronik eigentlich als universelle Weltchronik angelegt war, verwandelte sie sich im Laufe ihrer Abfassung mehr und mehr in eine Chronik der lokalen Geschichte. ... Eine weitere wichtige Quelle für die Geschichte der Sueben während der ersten Siedlungsphase sind die Historiarum adversum paganos libri VII von Orosius, einem weiteren einheimischen Historiker."

[https://de.wikipedia.org/wiki/Königreich_der_Sueben]

Ich halte die o. a. angeblich zeitgenössischen Schriftquellen für Pseudepigraphen. Die sog. Weltchroniken entstanden frühestens im späteren Mittelalter und gehören zum Komplex der nachträglichen Erschaffung von Geschichte.

Wie oben bereits erwähnt, bin ich der Auffassung, dass die Westgoten nach dem Untergang des Tolosanischen Reichs kein neues Reich gründeten. Die auf der Iberischen Halbinsel siedelnden Westgoten assimilierten sich im Laufe der Zeit mit der ansässigen Bevölkerung, wie zuvor auch die Sueben. Vermutlich schon im 11. Jh. waren die Sueben, Westgoten, die Ibero-Römer, etc. nicht mehr zu identifizieren.

Zurück ins 6. bzw. richtiger in das 10. Jh.: Im Jahr 533/34 (korrigiert 951/52 u. Z.) eroberte Ostrom das Vandalenreich und beendete die Herrschaft der Vandalen in Nordafrika.

Etwas später, 551/52 (korrigiert 969/70 u. Z.), eroberte Ostrom auch den Süden der Iberischen Halbinsel und gründete die spätantike Provinz Spania. Über die Ausdehnung der Provinz Spania ist sich die Forschung offenbar uneins.

"Umstritten ist auch die Ausdehnung der Provinz Spania. Der oströmische Machtbereich erstreckte sich offenbar mindestens über den Küstenstreifen von Málaga (Malaca) bis Cartagena (Cartago Spartaria) – mehreren Chronisten, Historikern und Kartographen zufolge darüber hinaus im Westen über Medina-Sidonia (Asidona) und Cádiz (Gades) hinaus bis Faro (Ossonoba) an der Algarve (Provinz Lusitania) und im Osten über Alicante (Lucentum) hinaus bis Dénia (Dianium) an der Levante (Provinz Carthaginiensis). Im Hinterland gehörte wohl der Großteil von Baetica mit Córdoba (Corduba) und Baza (Basti) dazu, möglicherweise, wenn auch nur vorübergehend, auch Sevilla (Hispalis) und vielleicht sogar Mérida (Emerita Augusta)." [Wikipedia]

Die Präsenz Ostroms im Süden der Iberischen Halbinsel soll bis 625 (= 1043 u. Z.) gewährt haben. 625 soll Carthago Nova (Cartagena) von den Westgoten eingenommen worden sein, die damit der oströmische Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel ein Ende setzten.

Ich halte diese Darstellung für ein späteres Konstrukt. Nach meiner Auffassung wurde Ostrom nicht von den Westgoten, sondern von den Arabern von der Iberischen Halbinsel verdrängt.

Diese hatten bereits zuvor die oströmischen Gebiete in Nordafrika bedrängt. Zur besseren Koordinierung ziviler und militärischer Belange hatte Ostrom im Jahr 590 (= 1008 u. Z.) das Exarchat von Karthago gegründet. Spätestens 698 (= 1116 u. Z.) wurde Karthago von den Arabern eingenommen, was das Ende des Exarchats von Karthago und das endgültige Ende der oströmischen Herrschaft in Nordafrika bedeutete.

Entgegen der traditionellen Sicht bin ich der Auffassung, dass die arabische Invasion nur den Süden der Iberischen Halbinsel betraf, möglicherweise etwa die oströmische Provinz Spania. Vermutlich waren die Araber ausschließlich darauf bedacht, Ostrom von der Iberischen Halbinsel zu verdrängen, da sie die oströmische Herrschaft im Süden der Halbinsel als potentielle Bedrohung für ihre nordafrikanischen Gebiete ansahen.

Ich sehe die Gebirgszüge der Sierra Morena und La Mancha als Grenze der Ausbreitung der arabischen Invasion. Diese waren eine natürliche Barriere gegen äußere Feinde.

Die territoriale Ausdehnung der heutigen spanischen autonomen Gemeinschaft Andalusien, die ihren Namen vom arabischen Namen des früheren arabischen Herrschaftsgebiets al-Andalus hat, dürfte in etwa dem ehemaligen Herrschaftsgebiet der Araber entsprechen.

Die arabische Eroberung bis in den Norden der Halbinsel und sogar bis in den Süden des Frankenreichs sehe ich als Konstrukt.

Das bedeutet im Endeffekt auch, dass es die sog. Reconquista, zumindest wie sie von der Forschung dargestellt wird, d. h. von 718-1492, so nicht gab. Vermutlich gab es von den traditionellen drei Phasen nur die dritte Phase der Reconquista ab 1213. Die Phasen 1 und 2 sehe ich als konstruiert.

Das arabische Gebiet in Südspanien, al-Andalus, wurde ab dem frühen 13. Jh. sukzessive eingenommen. Die arabische Herrschaft, die etwa seit Mitte des 11. Jh. währte, wurde 1492 durch die Einnahme von Granada beendet. Damit bestand die arabische Herrschaft im Süden der Iberischen Halbinsel immerhin ca. 450 Jahre. Die arabischen Reiche wie das Emirat von Cordoba (trad. 750-929), das Kalifat von Cordoba (trad. 929-1031) sind spätere Konstrukte und haben nie existiert. Vermutlich allein die Taifa-Königreiche (trad. ab 1031) und das Emirat von Granada (1232-1492) verbleiben als reale arabische Herrschaften in der Geschichte.

Wie auf dem übrigen Kontinent, aber auch auf den britischen Inseln, bildeten sich lokale Territorialherrschaften heraus. Durch eine Machtkonzentration entstanden im Verlauf des Mittelalters große, mächtige Territorialherrschaften. Vermutlich sind auf diesem Weg ab dem hohen Mittelalter die historischen Herrschaftsgebilde Katalonien, Aragonien, Navarra, Asturien, Kastilien, León, Galicien und Portugal entstanden.

Wie auch in Deutschland, Frankreich und in England dürfte zum Ausgleich zwischen den Interessen der mächtigen Territorialherrschaften die Gründung eines, vielleicht auch mehrerer Königreiche erfolgt sein. So sollen sich im 15. Jh. die Königreiche Kastilien und Aragon vereinigt haben. Zuvor hätten sich bereits Leon und Kastilien vereinigt. Mit Karl V., dem römisch-deutschen König und Kaiser Karl I., kamen 1516 die Habsburger auf den spanischen Thron.

ARNDT hat - wenig überraschend - auch auf der Iberischen Halbinsel "absolut unwahrscheinliche Regelmäßigkeiten in der Abfolge der Königsnamen" festgestellt [ARNDT, 104]. "Hier sind die Parallelen zum Frankenreich und zum Heiligen Römischen Reich frappierend" [ebd.] Es erscheint schwer bis unmöglich, aus der Geschichtskonstruktion die wahre Ereignisgeschichte herauszulesen. Bei der Vervielfachung vielleicht realer Ereignisse dürfte das jüngste davon der Wahrheit am nächsten kommen.

Für Portugal ist ein Interregnum 1383-1385 überliefert. Vermutlich ist die komplette Geschichte davor konstruiert. Nach dem Interregnum kommt das Haus Avis auf den portugiesischen Thron, das dann bis 1580 regierte. Davor dürfte Portugal eine der Territorialherrschaften auf der Iberischen Halbinsel gewesen sein.

Die Repoblación

Wikipedia äußert sich zur Wiederbesiedlung, der Repoblación, wie folgt:

"Repoblación (portugiesisch repovoamento) ist ein spanischer Begriff für die Wiederbesiedlung eroberter Gebiete auf der Iberischen Halbinsel im Rahmen der mittelalterlichen Reconquista. Diese Gebiete waren im Verlauf der Kämpfe zwischen Christen und Muslimen teilweise oder ganz verwüstet und entvölkert worden; nach ihrer Besetzung durch christliche Truppen wurden dort Christen neu angesiedelt oder nahmen aus eigener Initiative Land in Besitz.

Die Geschichte der Wiederbesiedlung ist ein zentrales Thema der spanischen Mittelalterforschung. ... „Wiederbesiedlung“ setzt eine vorherige Entvölkerung voraus. Diesbezüglich stehen sich in der spanischen Forschung traditionell zwei Richtungen gegenüber. Die eine Position wurde von dem prominenten Historiker Claudio Sánchez-Albornoz († 1984) eingehend begründet; sie besagt, dass große Teile West- und Innerspaniens vor der Repoblación fast vollständig entvölkert waren. Die andere, die auf den Romanisten Ramón Menéndez Pidal († 1968) zurückgeht, geht von einer zwar verdünnten, aber doch kontinuierlichen Besiedlung aus."

[https://de.wikipedia.org/wiki/Repoblación]

"Anfänglich ging die Repoblación vom Königreich Asturien aus ... Nach den Angaben der wichtigsten Quelle, der „Chronik Alfons’ III.“, eroberte er unter anderem im Westen (Galicien und Nordportugal) die Städte Lugo, Porto, Tui, Braga, Viseu und Chaves, im Süden (dem späteren Königreich León) Salamanca, Zamora, Ávila, Astorga, León, Simancas und Ledesma, im späteren Kastilien Segovia, Osma, Miranda de Ebro, Sepúlveda und Coruña del Conde. Da er sich außerstande sah, diese riesigen Gebiete dauerhaft militärisch zu sichern, ließ er alle Muslime, die er dort vorfand, töten und siedelte die christliche Bevölkerung in sein Reich um. So schuf er einen Verwüstungsgürtel zwischen seinem Reich und dem muslimischen Gebiet, der Asturien vor maurischen Angriffen schützen sollte." [ebd.]

Da ich die Eroberung der kompletten Iberischen Halbinsel durch die Araber verneine, kann es keine Verwüstung und Entvölkerung durch die Kämpfe mit den Arabern und eine spätere Wiederbesiedlung zurückeroberter Gebiete gegeben haben.

Natürlich gab es auch keine Schaffung eine Verwüstungsgürtels durch den asturischen König Alfons III. Die Darstellung in der sog. Chronik Alfons' III. ist ein Konstrukt und diese selbst eine spätere Fälschung.

Die in Spanien festgestellte Verwüstung und fast völlige Entvölkerung "großer Teile West- und Innerspaniens" dürfte auf die Naturkatastrophe von um 940 u. Z. zurückzuführen sein. Vermutlich war das kastilische Hochland, die Meseta Central, schon immer ein dünn besiedeltes Gebiet gewesen, da die klimatischen Bedingungen aufgrund der Höhenlage (Nordmeseta 650-900 m, Südmeseta 500-700 m) schwierig waren. Das die Nord- und Südmeseta trennende Iberische Scheidegebirge stellte eine weitgehend unüberwindbare Barriere dar, genauso die Flüsse Duero im Norden bzw. Tajo im Süden. Während die Römer durch ihre hohe Ingenieurbaukunst Gebirge und Flüsse überwinden konnten, standen diese Fähigkeiten der nachkatastrophischen Bevölkerung für eine lange Zeit nicht mehr zur Verfügung.

Die sog. "Wiederbesiedlung" ist die nachkatastrophische, mittelalterliche Siedlungstätigkeit des 11./12. Jh. einschließlich der Herausbildung der mittelalterlichen Städte. Die vorhergegangenen Siedlungen gehören in die hispanorömische Antike (bis 2. Jh. n. Chr.) bzw. in die unmittelbar nachfolgende Zeit des Niedergangs bis zur globalen Naturkatastrophe im Jahr 238 n. Chr.

Die sog. westgotischen und mozarabischen Kirchenbauten gehören zu dieser nachkatastrophischen, mittelalterlichen Siedlungstätigkeit des 11./12. Jh.

Die kontroverse Diskussion um die Begriffe "Mozarabische Architektur" oder "Architektur der Wiederbesiedlung" oder sonst wie halte ich für verfehlt.

Die Kirche in Spanien und Portugal

Seit dem 3. Jh. soll sich das Christentum auf der Halbinsel ausgebreitet haben. Die Datierung in das 3. Jh. ist spätantik und entspricht etwa dem frühen 1. Jh. n. Chr. So ist z. B. für die Zeit zwischen 295 und 314 (korrigiert 11-30 n. Chr.) eine Synode von Elvira (in der Nähe von Granada) überliefert, an der 19 Bischöfe und 24 Presbyter aus 37 Gemeinden teilgenommen haben.

Darüber hinaus ist ein Bischof Hosius von Cordoba (296-357, korrigiert 12-73 n. Chr.) bekannt, der von 312-326 (korrigiert 28-42 n. Chr.) zugleich Hofbischof im Gefolge des Kaisers war.

[https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_Spaniens#Christianisierung,_Santiago,_Arianismus,_Priscillianismus]

Dieses frühe Christentum ist das vorjustinianische Christentum, das später als arianisches Christentum verunglimpft wurde. Die frühchristlichen Bischöfe sind nicht mit den hochmittelalterlichen Bischöfen gleichzusetzen. Sie waren einfach Vorsteher einer christlichen Gemeinde ohne jegliche territoriale Befugnisse. Das vorjustinianische Christentum kannte noch keinen Kirchenbau. Ihre Versammlungsräume waren die sog. Hauskirchen.

Als die Westgoten in Hispanien einfielen, müssen sie zwangsläufig mit dem frühen Christentum in Hispanien in Kontakt gekommen sein. Es ist nach meiner Auffassung jedoch nicht zutreffend, dass die Westgoten selbst den (angeblich arianischen) Christentum anhingen. Im Zuge der Assimilation der Westgoten mit der ansässigen Bevölkerung werden natürlich auch Westgoten den christlichen Glauben angenommen haben.

Der justinianische Katholizismus wurde wie überall in Ostrom sicher auch im Süden der iberischen Halbinsel, in der Provinz Spania, zur Staatsreligion, mit ihr die Begründung der römischen Reichskirche. Diese Reichskirche war zwangsläufig die Kirche Ostroms unter der Oberhoheit Konstantinopels. Die sich von der Ostkirche emanzipierende römische Kirche gab es zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

Diese Ostrom-orientierte Kirche hat sich insgesamt auf der Iberischen Halbinsel nicht durchgesetzt. Im eigentlichen oströmischen Gebiet ist sie vermutlich mit der Eroberung durch die Araber restlos verschwunden. Außerhalb, d. h. in den nicht von den Arabern besetzten Gebieten, sind nur noch wenige Bauten vorhanden, bei denen der Zentralbautypus der Ostkirche realisiert wurde. Es ist natürlich denkbar, dass die spätere Intervention der römischen Kirche weitere ehemals vorhandene Bauten durch "römische" Neubauten ersetzt hat.

Die sich außerhalb des von den Arabern eroberten Gebiets ausbreitende Kirche ist offenbar von Anfang an westlich geprägt gewesen. Ich vermute als Ursprung ihrer Ausbreitung das Merowingerreich, das sich im 10. Jh. das an das heutige Katalonien grenzende Septimanien bemächtigte. Da Septimanien zuvor auch westgotisch war, dürften die Beziehungen zur Iberischen Halbinsel relativ eng gewesen sein, was die Ausbreitung einer der fränkischen Landeskirche ähnlichen Kirchenorganisation auf die Halbinsel beförderte. Eine westgotische Landeskirche analog der fränkischen gab es m. E. nicht, da die dafür notwendige Zentralgewalt nicht existierte. Vermutlich besaß jede Territorialherrschaft eine eigene Kirchenorganisation. Diese frühen Kirchenorganisationen waren nach dem Prinzip des Eigenkirchenrechts organisiert.

Die traditionelle Geschichte sieht sogar eine wenn auch nur zeitweise fränkische Herrschaft südlich der Pyrenäen, die sog. Spanische Mark, angeblich der Vorgänger des heutigen Kataloniens. Die Gründung soll durch Karl den Großen zur Verteidigung der Grenzen gegen die maurische Eroberung erfolgt sein. Ich halte die Spanische Mark für ein Konstrukt der späteren Geschichtserfinder.

Vermutlich etwa ab Mitte des 12. Jh. begann die römische Kirche mit der Verdrängung des Eigenkirchenwesens auf der Iberischen Halbinsel. Seit der Emanzipation der römischen Kirche von der Kirche Konstantinopels um die Mitte des 11. Jh. war die römische Kirche bestrebt, die bereits vor ihrer Zeit entstandenen Kirchenorganisationen in Deutschland, Frankreich und auf den britischen Inseln unter ihre Kontrolle zu bekommen. Auf dem Gebiet des ehemaligen Ostfrankenreichs gelang ihr das nach der Mitte des 12. Jh. durch die Ersetzung des Eigenkirchenrechts durch das Patronatsrecht. Auch im ehemaligen Westfrankenreich und auf den britischen Inseln konzentrierten sich diese Aktionen Roms auf das 12. Jh.

Es kann m. E. davon ausgegangen werden, dass auch die Iberische Halbinsel im 12. Jh. diesen römischen Aktivitäten ausgesetzt war. Möglicherweise sind diese gegen das sich auf der Iberischen Halbinsel zuvor etablierte Eigenkirchenwesen gerichteten Aktivitäten die eigentliche, im römischen Sinn umgedeutete Reconquista.

Das Instrumentarium war sicher zunächst dasselbe wie in Deutschland und Frankreich, z. B. die Gründung von Bistümern und Erzbistümern, die Gründung von Klöstern der sog. Reformorden, etc. Darüber hinaus halte ich es für nicht ausgeschlossen, dass das Engagement der Templer auch einer z. T. offenen Gewaltausübung gedient haben könnte.

Dieser Prozess dürfte etwa im 13. Jh. abgeschlossen gewesen sein. Danach befand sich auch die Iberische Halbinsel kirchlich unter der Oberherrschaft der römischen Kirche.

Córdoba

Bevor ich zu den einzelnen Kirchenbauten komme, halte ich einige Ausführungen zu Córdoba für erforderlich, das im 10. Jh., also während der arabischen Herrschaft, eine der größten Städte der bekannten Welt gewesen sein soll

[https://de.wikipedia.org/wiki/Córdoba_(Spanien)].

"Córdoba geht auf eine alte iberische Siedlung zurück. Sie wurde 169 v. Chr. von den Römern besetzt und entwickelte sich als Corduba zum Hauptort Südspaniens. Im 3. oder 4. Jahrhundert wurde Corduba Bischofssitz. Einer der ersten Bischöfe soll Ossius (Hosius) gewesen sein, der als Berater Konstantins des Großen u. a. maßgeblich das Konzil von Nicäa beeinflusste.

Nach der Zerstörung durch die Vandalen blieb Córdoba Teil des Westgotenreiches. Von 554 bis 571 gehörte es zur oströmischen Provinz Spania. Nach der Rückeroberung durch die Westgoten 572 verlor es an Bedeutung und verfiel zusehends." [ebd.]

Dazu einige kritische Anmerkungen von mir:

Im Jahr 1236 wurde die arabische Besetzung Córdobas durch christliche Truppen beendet.

N

Mezquita-Catedral de Córdoba. Grundriss. Entnommen aus

[https://en.wikipedia.org/wiki/Mosque-Cathedral_of_Córdoba]

Die Mezquita de Córdoba, die heutige Mezquita-Catedral de Córdoba oder Kathedralmoschee von Córdoba, wurde nach der arabischen Eroberung und der Festigung der arabischen Herrschaft im 12. Jh. als Hauptmoschee der Stadt errichtet. Nach der Rückeroberung im 13. Jh. wurde die Moschee in eine römisch-katholische Kirche umgewandelt und erhielt den Status einer Kathedrale des Bistums Córdoba. Dass der Kathedralstatus angeblich bereits seit dem 3. Jh. existiert, ist ein Konstrukt bzw. ein Irrtum (siehe oben).

Die Araber sollen ihre Moschee an der Stelle der alten Kathedrale erbaut haben. Dieser bischöfliche Vorgängerbau soll die westgotische Kirche San Vicente gewesen sein, deren spärliche Reste angeblich bei Grabungen nach den Überresten dieser Basilika durch den Architekten Félix Hernández in den Jahren 1931-1936 unter dem ursprünglichen Moscheebau aufgedeckt wurden.

"Das Ergebnis war die Bergung einiger Mosaikpflaster und einiger Kapitelle und Säulen, die er als Überreste des antiken Gotteshauses interpretierte. ...

Ein Mosaikfragment "in situ" ist zu sehen, weil der Boden des von Abderraman I. erbauten Teils der Moschee mit einem Glasboden versehen wurde.

Zusammen mit diesen Elementen wurden riesige, in Nord-Süd-Richtung ausgerichtete Wände - einige davon mit einer Nische -, eine hydraulische Struktur, vielleicht ein Taufbecken und ein Apsidenraum gefunden."

[http://ermitiella.blogspot.com/2018/10/la-basilica-de-san-vicente-de-cordoba.html]

Der Grabungsbefund ist offenkundig nicht eindeutig, so dass der Interpretation der ergrabenen Befunde von einigen Forschern widersprochen wird: "Einige Forscher, wie Fernando Arce vom CSIC oder der ehemalige Direktor von Unnesco selbst, Federico Mayor Zaragoza, behaupten, dass sich das Gotteshaus von San Vicente, von dem einige arabische Schriftquellen sprechen, nicht unter der Moschee befindet, wobei die Idee seiner Existenz ein Mythos ist, da es keine archäologischen Beweise gibt, die dies belegen könnten; Arce bekräftigt, dass die archäologischen und dokumentarischen Aufzeichnungen nicht nur die Existenz der Basilika von San Vicente widerlegen, sondern auch jegliches Gebäude der christlichen Verehrung vor dem Bau der Moschee und argumentiert, dass die Ausgrabungen der 30er Jahre, mit Felix Hernandez und Gomez-Moreno, in jüngerer Zeit, Luis Caballero und andere, wie Rafael de La-Hoz, bestätigt haben, dass es keine Spur eines früheren christlichen Gebäudes gibt." [ebd.]

"Lage der von Felix Hernandez gefundenen Strukturen. Basierend auf dem Plan aus den Informationen von Félix Hernández, überarbeitet von Pedro Marfil und Antonio Fernández-Puertas, veröffentlicht in José Manuel Bermúdez, "El atrium del complejo episcopal cordubensis. Una propuesta sobre la funcionalidad de las estructuras tardoantiguas del patio de la mezquita de Córdoba", Romula, 9 (2010), pp. 315341." [http://ermitiella.blogspot.com/2018/10/la-basilica-de-san-vicente-de-cordoba.html] (gedreht)

Nach meiner Auffassung reichen die ergrabenen Mauern und Fragmente bei weitem nicht aus, diese einem Kirchenbau zuzuordnen. Ich halte die aufgefundenen Reste für Überreste der ehemaligen römischen und der späteren, vorkatastrophischen Bebauung, die während der Naturkatastrophe zerstört wurde.

Frühe Kirchenbauten auf der Iberischen Halbinsel alle fehldatiert

Die überdehnte Chronologie und die nachträglich konstruierte Geschichte haben dazu geführt, dass die relativ wenigen vorhandenen, vermeintlich frühen Kirchenbauten auf diesen großen Zeitraum "verteilt" wurden, womit im Endeffekt ein völlig verzerrtes Bild der Architekturgeschichte entstand.

Auf diese Weise entstand in Spanien und Portugal die traditionelle Vorstellung der Abfolge westgotischer Kirchen des 6./7. Jh., asturischer Kirchen des 8.-10. Jh., mozarabischer Kirchen des 10./11. Jh. und letztlich romanischer Kirchen des 11.-13. Jh., einmal abgesehen von den angenommenen frühchristlichen Kirchenbauten des 4. Jh., die u. a. auf die Nennung frühchristlicher Bischöfe bzw. Bistümer zurückgehen.

Die in den Schriftquellen erwähnten frühchristlichen Bischöfe des 3.-5. Jh. sind spätantik datiert und gehören in das 1.- 3. Jh. n. Chr. Sie waren Vorsteher einer christlichen Gemeinde ohne irgendeine territoriale Zuständigkeit. Sie sind nicht vergleichbar mit den mittelalterlichen Bischöfen, denen ein Bistum zugeordnet war. Sie übten ihre kultischen Handlungen in den sog. Hauskirchen aus. Den monumentalen Kirchenbau sehe ich erst ab der Begründung der römischen Reichskirche durch Kaiser Justinian I. (trad. 527-565, korr. 945-983 u. Z.), d. h. außerhalb Ostroms frühestens möglicherweise ab der Jahrtausendwende. Ich gehe nicht davon aus, dass die Iberische Halbinsel diesbezüglich als Vorreiter auftrat. Vermutlich erst ab der zweiten Hälfte des 11. Jh. ist mit ersten Kirchenbauten auf der Halbinsel zu rechnen.

Nimmt man die Mitte des 11. Jh. als Terminus post quem für einen Kirchenbau in Spanien und Portugal, so folgt daraus, dass alle traditionell davor datierten Kirchenbauten in die Zeit danach einzuordnen sind.

Das betrifft vor allem die angeblichen westgotischen Kirchenbauten des 6./7. Jh., die sogenannten asturischen Kirchenbauten des 8.-10. Jh. und die sogenannten mozarabischen Kirchenbauten des 9.-11. Jh. Diese Kirchen sind ausnahmslos nach der Mitte des 11. Jh. einzuordnen.

Dass die traditionell vor Mitte des 11. Jh. datierten Bauten erst danach einzuordnen sind, heißt jedoch nicht, dass die traditionell nach Mitte des 11. Jh. datierten Bauten automatisch korrekt eingeordnet sind.

Es gibt jedoch eine Ausnahme, wo ein Kirchenbau auch vor dem o. a. Terminus post quem existiert haben kann, wenn auch nur wenige Jahrzehnte. Im Süden der Halbinsel war im 6./7. Jh. (korr. 10./11. Jh.) Ostrom präsent - wenn auch nicht sehr lange und die territoriale Ausdehnung der oströmischen Provinz Spania unklar ist. Es ist sicher davon auszugehen, dass Justinian I. die von ihm gegründete (ost)römische Reichskirche auch in der entfernten Provinz Spania etablieren wollte. Immerhin bestand die römische Präsenz auf der Halbinsel traditionell von 551/552-625 (korr. 969/970-1043 u. Z.), das sind immerhin rund 75 Jahre. Damit müssten zumindest in den größeren Städten oströmische Kirchenbauten existiert haben. Zu denken ist auf jeden Fall an die Hauptstadt Carthago Nova (Cartagena), aber auch an Córdoba, dem römischen Corduba, der Hauptort in Südspanien, das von 554-571 (korr. 972-989 u. Z.) zur oströmischen Provinz Spania gehörte.

Die traditionelle Auffassung, dass Corduba im 3. oder 4. Jh. Bischofssitz wurde, beruht auf der irrigen Gleichsetzung der frühchristlichen Bischöfe mit den mittelalterlichen Bischöfen. Die frühchristlichen Bischöfe Cordubas des 3. oder 4. Jh. datieren real um die Zeitenwende bzw. in das 1. Jh. n. Chr.

Durch die arabische Invasion sind die Spuren oströmischer Kirchenbauten in der Provinz Spania vermutlich weitgehend verwischt; vielleicht mit einigen wenigen Ausnahmen:

Die unter der Mesquita in Cordoba ergrabenen Mauerreste halte ich für byzantinisch; ob diese zu einem ehemaligem Kirchenbau (San Vicente) gehören, ist aufgrund des geringen Umfangs der Grabung eher Spekulation. Die angeschnittene Apsis(?) reicht m. E. als Beleg nicht aus. Nach meiner Auffassung müsste ein byzantinischer Kirchenbau ein Zentralbau gewesen sein. Die ergrabenen Reste geben aber auch eine solche Interpretation nicht her.

In Cartagena ist vielleicht an den Vorgänger der zerstörten Kathedrale Catedral de Santa Maria La Mayor zu denken.

Verkompliziert wird die Situation auch durch die Fehlinterpretation von ergrabenen Bauten. So halte ich z. B. die sog. Basílica Casa Herrera und die Basílica Vega del Mar nicht für Kirchenbauten, sondern für ehemalige hispanorömische Villen des frühen 3. Jh. n. Chr. Der bei diesen Bauten angestellte Vergleich mit ähnlichen ergrabenen Bauten in Nordafrika legt nahe, dass auch die nordafrikanischen Bauten keine frühchristlichen Kirchen, sondern römische Villenbauten waren.

Zum anderen werden reine Zömeterialbauten als Kirchen fehlgedeutet, so z. B. die Basilika Rossio do Carmo und die Basilika des Cine Theaters (beide Portugal) und die Villa Lusitano Romano de Torre de Palma. Dabei dienten sie nicht explizit dem christlichen Kult, sondern ausschließlich der Bestattung und dem zugehörigen Totenkult. Dasselbe Phänomen hatte ich bei den sog. frühchristlichen stadtrömischen Kirchen bereits angeführt, wo die sog. Umgangsbasiliken zu den frühchristlichen Kirchen gezählt werden, obwohl sie reine Zömeterialbauten und keine Kirchen waren.

Der "lombardische Stil"