Geistesgaben oder Schwärmerei? - Arend Remmers - E-Book

Geistesgaben oder Schwärmerei? E-Book

Arend Remmers

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Beschreibung

In knapper, sachlicher Form werden Begriffe wie Geistestaufe, Zungenreden, Gebetsheilungen usw. untersucht, die im Zusammenhang mit der Charismatischen Bewegung immer wieder auftauchen. Es wird deutlich, dass die sog. zeichenhaften Gaben in der Endzeit nicht mehr erwartet werden können.

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Die Bibelstellen werden nach der Elberfelder Übersetzung (Edition CSV Hückeswagen) angeführt.© 2007 by Christliche Schriftenverbreitung, 42490 Hückeswagen3. AuflageSatz und Gestaltung: CSVUmschlaggestaltung: MedienDesign, 58099 HagenE-Book-Erstellung: VCG, www.vvcg.deISBN E-Book: 978-3-89287-545-1

Inhaltsverzeichnis

Ein Wort vorab

1. Was heißt „Charismatische Bewegung“?

2. Die so genannte „Geistestaufe“

Was sagt die Heilige Schrift hierzu?

Johannes der Täufer kündigt den Heiligen Geist an

Die Ankündigung durch den Herrn Jesus selbst

Der Tag der Pfingsten

Spätere Erwähnungen der Taufe mit Heiligem Geist

Zusammenfassung

Gibt es eine „Feuertaufe“ für Gläubige?

3. Das so genannte „Zungenreden“

Eine sprachliche Erklärung

Was versteht man unter dem so genannten „Zungenreden“?

Das Zeugnis des Neuen Testamentes

Markus 16,17

Apostelgeschichte 2,4–13

Apostelgeschichte 10, 46 und 19, 6

1. Korinther 12–14

Gibt es heute noch Reden in Sprachen?

4. Die so genannten „Weissagungen“ und „Offenbarungen“

Weissagungen

Offenbarungen

5. Die so genannten „Gebetsheilungen“

Die Argumente der so genannten „Gebetsheiler“

Krankenheilungen des Herrn Jesus

Die biblischen Gnadengaben der Heilungen

Gebet und Heilung in Jakobus 5,14–16

6. Werdet mit dem Geist erfüllt

Die Leitung durch den Heiligen Geist

Erfüllt mit dem Heiligen Geist

Die Kraft des Heiligen Geistes

Ein Wort vorab

Die so genannte charismatische Bewegung, die in weiten Bereichen der Christenheit im Vormarsch ist, einschließlich der protestantischen und katholischen Kirchen, hat heute einen großen Einfluss gewonnen. Der Zweck dieser Zeilen ist nicht, zu den bereits vorhandenen eine weitere Abhandlung über Ursprung, Verbreitung und Gefahren dieser Bewegung hinzuzufügen. Es gibt davon bereits genug. Es geht auch nicht darum, die verschiedenen positiven wie negativen Reaktionen gegeneinander abzuwägen. Das ist ein ganzer Problemkreis für sich. Denn die für den Bibel- und Christusgläubigen besonders verwirrende Tatsache hierbei ist, dass viele Anhänger der charismatischen Bewegung wiedergeborene Christen sind. Dieser Umstand macht die Gesamtbeurteilung nicht einfacher, sondern schwerer. Aber darum geht es uns, wie gesagt, nicht.

Die meisten Menschen neigen zur Vereinfachung, oder anders ausgedrückt, zur Schwarzweißmalerei. Eine Sache ist entweder gut oder böse. Ganz so einfach liegen die Dinge ja meistens nicht. Oft muss eine Vielzahl von Faktoren berücksichtigt werden, um zu einem gerechten Urteil zu gelangen.

Hinzu kommt, dass unsere Maßstäbe zur Beurteilung meistens eigene Erfahrungen mit Menschen sind. Haben wir von diesen einen guten Eindruck, so ist auch die Sache gut, die sie vertreten, und umgekehrt. Ein zweiter Fehler, der oft gemacht wird, ist die Beurteilung einer Sache nach ihren Auswirkungen. Sind diese gut, so ist auch die Sache gut, und umgekehrt. Beide Maßstäbe sind jedoch äußerst subjektiv. Man macht dabei die eigene Erfahrung zum Beurteilungskriterium. Dass dadurch die verschiedensten Urteile entstehen, ist klar. Daher rührt auch wohl die Meinungsvielfalt, wenn es zum Gespräch über die charismatische Bewegung kommt.

Wie soll der Gläubige nun zu einer fundierten Beurteilung dieser Bewegung und ihrer Kennzeichen bzw. Erscheinungsformen kommen? Gibt es einen objektiven Maßstab? Wir meinen, dass es ihn gibt. Es ist das Wort Gottes. Bei der Beurteilung christlicher Strömungen und Ideen kann und darf nur die Bibel die Grundlage unseres Urteils sein.

1. Was heißt „Charismatische Bewegung“?

Der Ursprung der charismatischen Bewegung geht auf die so genannte Pfingstbewegung zurück. Diese entstand um die Wende des 19./20. Jahrhunderts in Amerika während einer Erweckungsbewegung in einer baptistischen Gemeinde von Farbigen, bei der die Gemeindeglieder in Ekstase gerieten und in „Zungen“ redeten. Allen verschiedenen Pfingstgemeinden gemeinsam war die Betonung der Wirksamkeit des Heiligen Geistes, die sich in der so genannten „Geistestaufe“, dem „Zungenreden“ und oft in „Gebetsheilungen“ offenbart. Die Bekehrung und die persönliche Heiligung im Leben der einzelnen Gläubigen wurde und wird in den meisten Pfingstkreisen betont und gelehrt.

Seit Anfang der sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts trat eine Veränderung ein. Bis dahin waren die Pfingstgemeinden mehr oder weniger fest umrissene Gruppen, in denen die oben erwähnten Lehren praktiziert wurden. Seit dieser Zeit jedoch drang das Gedankengut der Pfingstkreise in die traditionellen Kirchen und auch in fast alle außerkirchlichen christlichen Gemeinschaften ein. Diese „Neo-Pfingstbewegung“ wird auch vielfach „Charismatische Erneuerung“ genannt. Durch eine Flut von Schrifttum wurde das pfingstlerische Gedankengut in weitere christliche Kreise hineingetragen; da hier verbreitet eine Erschlaffung des Glaubenslebens eingetreten war, wurden diese Gedanken, die eine praktische Belebung der Gemeinden verhießen, zum Teil mit großer Begeisterung aufgenommen.

Man kann heute wohl ohne Übertreibung sagen, dass es innerhalb der Christenheit nur noch wenige Kreise gibt, in die die charismatische Bewegung nicht Eingang gefunden hat.

Der Name „Pfingstgemeinde“ geht auf Apostelgeschichte 2 zurück, wo berichtet wird, dass am Tag der Pfingsten der Heilige Geist auf die Gläubigen herabkam, um die Ekklesia (Versammlung, Gemeinde, Kirche) Gottes auf Erden zu bilden. Weil damals die Jünger in fremden Sprachen redeten, glaubte man in der Pfingstbewegung an ein „neues Pfingsten“, das alle wunderbaren Gaben Gottes der ersten Zeit wieder zu neuem Leben erwecken würde. Der Name „Charismatische Bewegung“ rührt von dem griechischen Wort für Gnadengabe (charisma) her. Hierin kommt also in ähnlicher Weise die starke Betonung des Besitzes und der Ausübung der christlichen Gnadengaben zum Ausdruck. Der Herr Jesus Christus hat den Seinigen eine Vielzahl von Gnadengaben gegeben (siehe Röm 12,6–8; 1. Kor 12,4–11.28–31; Eph 4,8–13). Der Charismatiker denkt bei dem Wort Gnadengabe jedoch in erster Linie – wenn nicht ausschließlich – an die Zeichengaben wie „Zungenreden“ und „Gebetsheilungen“.

So viel zu dem Begriff „Charismatische Bewegung“. Wir wollen, wie gesagt, keine Geschichte oder Darstellung dieser Bewegung schreiben. Es liegt uns viel mehr am Herzen, unseren Brüdern und Schwestern in Christus eine kurze und knappe, biblisch begründete Erklärung der Textstellen zu geben, auf die sich die Charismatiker immer wieder beziehen. Dadurch sollen die Behauptungen dieser Bewegung anhand des einzig verbindlichen Maßstabes, der Bibel, geprüft werden. Der beste Weg, den menschlichen Behauptungen auf geistlichem Gebiet zu begegnen, ist die Darstellung der göttlichen Wahrheit.

2. Die so genannte „Geistestaufe“

In der Pfingstbewegung wurde bereits gelehrt, und diese Lehre wird in der charismatischen Bewegung fortgeführt: Der Gläubige, der durch Bekehrung und Glauben an das Evangelium ein Eigentum des Herrn Jesus geworden ist, braucht die „Geistestaufe“ als eine weitere christliche Grunderfahrung, die sich dadurch manifestiert, dass der Betreffende in „Zungen“ redet.

Was sagt die Heilige Schrift hierzu?

Die Bibel lehrt uns, dass es ein besonderes Kennzeichen der christlichen Epoche oder Haushaltung ist, dass Christus nach der Vollendung des Erlösungswerkes am Kreuz auferstanden, zum Himmel aufgefahren und jetzt zur Rechten Gottes ist, während der Heilige Geist auf Erden in den erlösten Menschen wohnt.

Das war in früheren Zeiten nicht so. Der Heilige Geist war zwar immer da, wo Gott tätig war. So steht es schon auf dem ersten Blatt der Bibel (1. Mo 1,2); aber Er wohnte nicht in den Menschen. Der erste Mensch, in dem der Heilige Geist wohnte, war der Mensch Christus Jesus, das fleischgewordene Wort (vergleiche Joh 1,33). In der letzten Nacht Seines Zusammenseins mit Seinen Jüngern vor Seiner Gefangennahme belehrte der Herr Jesus sie unter anderem darüber, dass nach Seinem Hingehen zum Vater eine andere göttliche Person zu ihnen kommen würde, der Sachwalter, Fürsprecher, der in Ewigkeit bei ihnen bleiben sollte, „den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht noch ihn kennt. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich werde euch nicht verwaist zurücklassen, ich komme zu euch“ (Joh 14,16–18).

Dass dieser Sachwalter, der Geist der Wahrheit, der Heilige Geist ist, wird dann in Vers 26 ausdrücklich gesagt. Die Tätigkeit des Heiligen Geistes in den Gläubigen führt der Herr dann weiter aus. „Der Sachwalter aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe“ (Joh 14,26). – „Wenn aber der Sachwalter gekommen ist, den ich euch von dem Vater senden werde, der Geist der Wahrheit, der von dem Vater ausgeht, so wird er von mir zeugen“ (Joh 15,26). – „Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten; denn er wird nicht von sich selbst aus reden, sondern was er hören wird, wird er reden, und das Kommende wird er euch verkündigen. Er wird mich verherrlichen, denn von dem Meinen wird er empfangen und euch verkündigen“ (Joh 16,13–14).

Alles dies aber konnte erst geschehen, nachdem der Herr Jesus Sein Werk am Kreuz vollbracht hatte und zum Vater zurückgekehrt war: „Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist euch nützlich, dass ich weggehe, denn wenn ich nicht weggehe, wird der Sachwalter nicht zu euch kommen; wenn ich aber hingehe, werde ich ihn zu euch senden“ (Joh 16,7).

Johannes der Täufer kündigt den Heiligen Geist an

Auf dieses Kommen des Heiligen Geistes wies schon Johannes der Täufer als Vorläufer des Herrn Jesus Christus hin. „Ich zwar taufe euch mit (wörtlich: in) Wasser zur Buße; der nach mir Kommende aber ist stärker als ich, dem die Sandalen zu tragen ich nicht wert bin; er wird euch mit (wörtlich: in) Heiligem Geist und mit Feuer taufen; dessen Worfschaufel in seiner Hand ist, und er wird seine Tenne durch und durch reinigen und seinen Weizen in die Scheune sammeln, die Spreu aber wird er verbrennen mit unauslöschlichem Feuer“ (Mt 3,11–12; vgl. Lk 3,16–17).

Im Evangelium nach Markus heißt es kürzer: „Ich zwar habe euch mit (wörtlich: in) Wasser getauft, er aber wird euch mit (wörtlich: in) Heiligem Geist taufen“ (Mk 1,8).

Ähnliche Worte finden wir in Johannes 1,33: „Und ich kannte ihn nicht, aber der mich gesandt hat, mit (wörtlich: in) Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf wen du den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben siehst, dieser ist es, der mit (wörtlich: in) Heiligem Geist tauft.“