Lexikon - Biblische Bilder und Symbole - Arend Remmers - E-Book

Lexikon - Biblische Bilder und Symbole E-Book

Arend Remmers

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Beschreibung

Die Bibel ist in einer bilderreichen Sprache geschrieben. Die Kenntnis der benutzten Bilder ist nicht nur interessant, sondern unerlässlich zum rechten Verständnis vieler Bibelstellen, besonders der Prophetie. Die Symbole, Gleichnisse und Vorbilder in der Gestalt von Personen, Gegenständen, Orten, Ereignissen und Handlungen werden im Wort Gottes selbst erklärt. Das Wichtigste ist: Altes und Neues Testament bezeugen gemeinsam den Erlöser Jesus Christus, der einmal gesagt hat: "Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen" (Joh 5,39). Unter diesem Aspekt wird der Bibelleser die tiefe Bedeutung bekannter Bilder wie Passahlamm, Hoherpriester, Bundeslade, kupferne Schlange usw. erst richtig erkennen und verstehen. Über 250 biblische Bilder und Symbole werden in diesem Nachschlagewerk in alphabetischer Reihenfolge anhand von über 2000 Bibelstellen erklärt. Quellenverweise und ein Stellenverzeichnis am Schluss bieten zusätzliche Hilfe bei der Erforschung des Wortes Gottes. Mit farbigen Abbildungen.

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Seitenzahl: 1872

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Arend Remmers

Lexikon Biblische Bilder und Symbole

Christliche Schriftenverbreitung

Postfach 10 01 53, D-42490 Hückeswagen

Die Bibelstellen sind nach der im gleichen Verlag erschienenen

„Elberfelder Übersetzung“ (Edition CSV Hückeswagen) angeführt.

© Zweite, überarbeitete Auflage 2014 by Christliche Schriftenverbreitung, 42490 Hückeswagen

Umschlaggestaltung: ideegrafik, Mittenaar

© Abbildungen: S.21,22,42,121,228,243: Beröa-Verlag, Schweiz; alle anderen Abbildungen: Stefan Drüeke

ISBN 978-3-89287-089-0

„Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf die das Ende der Zeitalter gekommen ist“

1. Korinther 10,11

„… die ein Schatten der zukünftigen Dinge sind, der Körper aber ist des Christus“

Kolosser 2,17

Inhalt

Die Bücher der Bibel

Zeichen und Abkürzungen

Einleitung

Allgemeines

Vorbilder im Alten Testament

Christus im Alten Testament

Die Bilder und Symbole

Schriftstellenverzeichnis

Die Bücher der Bibel

Altes Testament

1. Mo

1. Buch Mose

2. Mo

2. Buch Mose

3. Mo

3. Buch Mose

4. Mo

4. Buch Mose

5. Mo

5. Buch Mose

Jos

Josua

Ri

Richter

Rt

Ruth

1. Sam

1. Buch Samuel

2. Sam

2. Buch Samuel

1. Kön

1. Buch der Könige

2. Kön

2. Buch der Könige

1. Chr

1. Buch Chronika

2. Chr

2. Buch Chronika

Esra

Esra

Neh

Nehemia

Est

Esther

Hiob

Hiob

Ps

Psalmen

Spr

Sprüche

Pred

Prediger

Hld

Hohelied

Jes

Jesaja

Jer

Jeremia

Klgl

Klagelieder

Hes

Hesekiel

Dan

Daniel

Hos

Hosea

Joel

Joel

Amos

Amos

Obad

Obadja

Jona

Jona

Mich

Micha

Nah

Nahum

Hab

Habakuk

Zeph

Zephanja

Hag

Haggai

Sach

Sacharja

Mal

Maleachi

Neues Testament

Mt

Matthäus

Mk

Markus

Lk

Lukas

Joh

Johannes

Apg

Apostelgeschichte

Röm

Brief an die Römer

1. Kor

1. Brief an die Korinther

2. Kor

2. Brief an die Korinther

Gal

Brief an die Galater

Eph

Brief an die Epheser

Phil

Brief an die Philipper

Kol

Brief an die Kolosser

1. Thes

1. Brief an die Thessalonicher

2. Thes

2. Brief an die Thessalonicher

1. Tim

1. Brief an Timotheus

2. Tim

2. Brief an Timotheus

Tit

Brief an Titus

Phlm

Brief an Philemon

Heb

Brief an die Hebräer

Jak

Brief des Jakobus

1. Pet

1. Brief des Petrus

2. Pet

2. Brief des Petrus

1. Joh

1. Brief des Johannes

2. Joh

2. Brief des Johannes

3. Joh

3. Brief des Johannes

Jud

Brief des Judas

Off

Buch der Offenbarung

Zeichen und Abkürzungen

Hinweiszeichen auf andere Stichwörter

AT

Altes Testament

bzw.

beziehungsweise

d.h.

das heißt

f.

folgender, es (Vers oder Kapitel)

ff.

folgende (Verse oder Kapitel)

griech.

griechisch

hebr.

hebräisch

Kap.

Kapitel

lat.

lateinisch

NT

Neues Testament

s.

siehe

u.a.

unter anderem

usw.

und so weiter

V.

Vers

vgl.

vergleiche

z.B.

zum Beispiel

Einleitung

Allgemeines

Das Wort Gottes ist teilweise in bilderreicher Sprache geschrieben, und zwar sowohl das Alte als auch das Neue Testament. Das ist nichts Außergewöhnliches, denn auch in der weltlichen Literatur ist die Belebung eines Textes durch Vergleiche, Bilder usw. seit altersher bekannt. In dem Buch, das durch „heilige Menschen Gottes, getrieben vom Heiligen Geist“ (2. Pet 1,21) geschrieben wurde, ist diese Tatsache jedoch nicht als bloße Ausschmückung des Textes zu erklären. Gehen wir also nicht achtlos daran vorüber! Es ist nicht nur interessant und lehrreich, sondern unerlässlich zum rechten Verständnis vieler Bibelstellen, die Bedeutung der dort gebrauchten Bilder zu kennen. Die wichtigsten dieser sprachlichen Ausdrucksmittel, die auch in der Bibel vorkommen, sind die folgenden:

–Der Vergleich, der einen bestimmten Zug einer Sache oder Person dadurch hervorhebt, dass etwas anderes danebengestellt wird. So wird z.B. in Sprüche 4,18 der Weg des Gerechten mit dem Morgenlicht verglichen. Wie das Licht der Sonne am Morgen immer heller strahlt und alles erleuchtet, so wird auch der Weg eines Menschen, der immer auf den Wegen Gottes geht, immer deutlicher und segensreicher offenbar. Die Gleichnisse des Alten und Neuen Testaments gehören in diese Kategorie.

–Das Symbol ist ein wahrnehmbares Zeichen, das stellvertretend für etwas nicht Wahrnehmbares steht. Eine Krone symbolisiert Königsherrschaft, und das Kreuz ist im Neuen Testament das Symbol der Schmach Christi.

–Die biblischen Vorbilder (Typen) ähneln den Symbolen, aber im Unterschied dazu beziehen sie sich immer auf zukünftige Personen und Handlungen. Vorbilder finden wir daher nur im Alten Testament, und sie beziehen sich immer auf Dinge, die im Neuen Testament offenbart und dadurch bestätigt worden sind. Bei der Erklärung der Vorbilder darf daher nie über die Lehre des Neuen Testaments hinausgegangen werden.

Manche der in der Heiligen Schrift benutzten Bilder können verschiedene Bedeutungen haben. So sind das Zelt der Zusammenkunft und der Tempel sowohl Vorbilder der Versammlung als auch des Himmels (vgl.1. Kor 3,16; Heb 9). Auch können wir nicht mit Bestimmtheit sagen, ob ein Begriff an jeder Stelle, wo er vorkommt, eine bildliche Bedeutung hat. Hier ist geistliches Unterscheidungsvermögen und manchmal auch Zurückhaltung notwendig, damit wir nicht etwas in Gottes Wort hineinlegen, anstatt es auszulegen!

Vorbilder im Alten Testament

Die Frage nach dem Ursprung und der Berechtigung einer solchen Erklärungsweise biblischer Ausdrücke wird von Gottes Wort selbst beantwortet. Darin zeigt sich die Einheit von Altem und Neuem Testament. In seinem ersten Brief an die Korinther, Kapitel 9,9, zitiert Paulus das Gebot aus 5. Mose 25,4: „Du sollst dem Ochsen, der drischt, nicht das Maul verbinden“, und fügt hinzu: „Denn es ist unsertwegen geschrieben …“ Er benutzt diesen alttestamentlichen Vers sowie die Gewohnheit der Tempeldiener (V.13) als Erklärung dafür, dass auch im geistlichen Bereich jeder Arbeiter ein Recht auf Lohn für seine Tätigkeit hat.

In 1. Korinther 10,1–11 schildert er verschiedene Ereignisse aus der Zeit der Wüstenwanderung Israels als warnende Beispiele. Sein Kommentar dazu lautet: „Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, damit wir nicht nach bösen Dingen begehren, wie auch jene begehrten“ (V.6). Die Aufzählung von vier weiteren Sünden Israels (Götzendienst, Hurerei, Auflehnung und Murren) schließt mit den Worten: „Alle diese Dinge aber widerfuhren jenen als Vorbilder und sind geschrieben worden zu unserer Ermahnung, auf die das Ende der Zeitalter gekommen ist“ (V.11).

Galater 4,21–31 geht noch einen Schritt weiter. Hier spricht Paulus von Sara, der Frau Abrahams, und ihrer Magd Hagar, sowie von den Söhnen Isaak und Ismael, wobei er ausdrücklich auf einen bildlichen Sinn hinweist: Die Personen sind Bilder der Gnade und des Gesetzes (V.24). Ähnlich wird in Hebräer 7,1–3 Melchisedek, der König von Salem, mit dem Sohn Gottes verglichen. Dabei werden auch seine Namen übersetzt und erklärt: König der Gerechtigkeit und König des Friedens.

Diese Stellen des Neuen Testaments sind deshalb wichtig, weil sie uns einen vom Heiligen Geist inspirierten Schlüssel zum Verständnis der Vorbilder geben. Das Alte Testament ist voll von solchen Vorbildern (oder Typen) auf neutestamentliche Personen, Tatsachen und Ereignisse. Daher ist es durchaus gerechtfertigt, vom Alten Testament als dem „Bilderbuch“ des Neuen Testaments zu sprechen. Viele christliche Wahrheiten, die im Neuen Testament oft in abstrakter Form verkündet werden, finden sich bereits typologisch im Alten Testament vorgebildet.

So ist zum Beispiel die Opferung Isaaks in 1. Mose 22 ein deutliches Vorbild davon, dass Gott „seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat“ (Röm 8,32). Das Zelt der Zusammenkunft in der Wüste ist ein passendes Vorbild der Versammlung Gottes heute (vgl.Mt 16,18; 1. Kor 3,9–17). Die vierzigjährige Wanderung Israels durch die Wüste ist ein Bild des christlichen Lebens auf der Erde mit all seinen Gefahren.

Diese Beispiele mögen genügen. Sie zeigen zugleich, dass es verschiedenartige Vorbilder im Alten Testament gibt. Es können im Wesentlichen die folgenden Unterscheidungen getroffen werden:

–Vorbildliche Personen: z.B. Eva als Vorbild der Versammlung, Joseph und David als Vorbilder von Christus.

–Vorbildliche Gegenstände: z.B. Bundeslade/Christus, Stiftshütte/Versammlung, die Gesetzestafeln/das Wort Gottes.

–Vorbildliche Orte: Ägypten/die Welt, die Wüste/unsere irdischen Umstände, Kanaan/die himmlischen Örter und Segnungen.

–Vorbildliche Ereignisse oder Handlungen: Verkauf Josephs durch seine Brüder/Verwerfung Christi durch die Juden, Tieropfer/Erlösungswerk Christi, Beschneidung/Gericht über das Fleisch.

Es wurde bereits angedeutet, dass die Erklärung der Bildersprache des Wortes Gottes nicht immer einfach ist. Ein wichtiger Grundsatz bei der Beschäftigung mit den alttestamentlichen Vorbildern ist, dass man bei ihrer Deutung nie über das im Neuen Testament Offenbarte hinausgehen darf. Es sind eben Bilder, die uns die Lehre des Neuen Testaments in passender Weise aus der Praxis und für die Praxis illustrieren.

Christus im Alten Testament

Nicht nur das Neue, sondern auch das Alte Testament zeugt von dem Herrn Jesus. Er selbst sagte in Johannes 5,39 zu den Juden: „Ihr erforscht die Schriften, denn ihr meint, in ihnen ewiges Leben zu haben, und sie sind es, die von mir zeugen.“ Seinen Jüngern kündigte Er Sein Leiden mit den Worten an: „Siehe, wir gehen hinauf nach Jerusalem, und es wird alles vollendet werden, was durch die Propheten über den Sohn des Menschen geschrieben steht; denn er wird den Nationen überliefert werden und wird verspottet und geschmäht und angespien werden; und wenn sie ihn gegeißelt haben, werden sie ihn töten, und am dritten Tag wird er auferstehen“ (Lk 18,31–33). Als Er Sich dann am Tag Seiner Auferstehung den beiden Jüngern anschloss, die betrübt von Jerusalem nach Emmaus gingen, sagte Er schließlich zu ihnen: „O ihr Unverständigen und trägen Herzens, an alles zu glauben, was die Propheten geredet haben! Musste nicht der Christus dies leiden und in seine Herrlichkeit eingehen? Und von Mose und von allen Propheten anfangend, erklärte er ihnen in allen Schriften das, was ihn selbst betraf“ (Lk 24,25–27). Am Abend des gleichen Tages erschien Er allen Seinen Jüngern. Bei dieser Gelegenheit sagte Er: „Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, dass alles erfüllt werden muss, was über mich geschrieben steht in dem Gesetz Moses und den Propheten und Psalmen. Dann öffnete er ihnen das Verständnis, die Schriften zu verstehen, und sprach zu ihnen: So steht geschrieben, dass der Christus leiden und am dritten Tag auferstehen sollte aus den Toten, und in seinem Namen Buße und Vergebung der Sünden gepredigt werden sollten allen Nationen, angefangen von Jerusalem“ (Lk 24,44–47).

Diese Schriftstellen machen klar, dass nicht nur die Propheten, sondern alle Schriften des Alten Testaments von Christus und von Seinem Werk zeugen. Die vom Herrn in Lukas 24,44 gebrauchte Einteilung des gesamten Alten Testaments in Gesetz Moses, Propheten und Psalmen entspricht der jüdischen Einteilung: Gesetz (Thora), Propheten (Neviim), Schriften (Ketuvim, mit den Psalmen als erstem und wichtigsten Buch).

Auch die Apostel beriefen sich bei ihrer Verkündigung von Anfang an darauf, dass die Schriften des Alten Testaments auf Christus hinwiesen: so Petrus in Apostelgeschichte 2,30–31; 3,18.22.23, Philippus in Kapitel 8,35 und Paulus in Kapitel 17,2.3; 28,23.

Eine besondere Form des Zeugnisses über den Herrn Jesus im Alten Testament sind die Vorbilder. Aus ihrer großen Anzahl führen wir hier nur einige an, die im Neuen Testament deutlich erklärt werden:

–das Passahlamm (2. Mo 12/1. Kor 5,7),

–der Hohepriester (Heb 2,17; 9,11; 10,11.12),

–die Bundeslade mit dem Versöhnungsdeckel (2. Mo 25,10ff./Heb 9,4.5; Röm 3,25),

–die kupferne Schlange (4. Mo 21,9/Joh 3,14),

–Jona drei Tage im Bauch des Fisches (Jona 2,1/Mt 12,40).

Diese wenigen Beispiele zeigen etwas von der Vielfalt und Wichtigkeit der Vorbilder des Alten Testaments. Wir dürfen wohl sagen, dass erst das Verständnis der Bildersprache und ganz besonders der Vorbilder den tiefen Sinn und den großen geistlichen Reichtum des Alten Testaments recht erschließt. Doch auch die Kenntnis der Bilder im Neuen Testament ist zum Verständnis unerlässlich und bringt dem Leser, der das heilige Wort Gottes betend liest, einen reichen und bleibenden Gewinn.

Zum Schluss noch eine klärende Bemerkung: Es wird wohl kaum zu vermeiden sein, dass man das eine oder andere Stichwort vergeblich sucht. Bezeichnungen wie Durst, Fasten, Galle, Hunger usw., deren übertragene Bedeutung in der Bibel mit der des täglichen Sprachgebrauchs übereinstimmt, sind aus verständlichen Gründen nicht aufgenommen worden.

- A -

Aaron

Der Bruder Moses war der erste Hohepriester Israels und ist ein Vorbild des Herrn Jesus (vgl.Heb 5,1–5). Bei der Weihe der Priester wurde Aaron gesalbt, bevor er mit Blut besprengt wurde, seine Söhne dagegen wurden zunächst mit dem Blut des Opfers besprengt und erst danach mit dem heiligen Öl gesalbt (2. Mo 29,7.20.21). So konnte Christus am Jordan vor Beginn Seines Dienstes als der vollkommen Sündlose mit Heiligem Geist „gesalbt“ werden (Lk 3,22; 4,18; Apg 10,38), während bei uns der Glaube an das Blut Christi der Salbung oder Versiegelung mit dem Heiligen Geist vorausgeht (2. Kor 1,21.22; Eph 1,13).

Während das Priestertum Aarons die Versöhnung der Sünder mit Gott und das Hinzunahen der Erlösten zu Ihm zum Gegenstand hat, spricht das Priestertum Melchisedeks vom Segen Gottes für die Menschen, was besonders im Tausendjährigen Reich zum Ausdruck kommen wird.

Aas

Das Fleisch toter Tiere war nach dem Gesetz unrein und durfte deshalb von den Israeliten weder gegessen noch angerührt werden (2. Mo 22,30; 3. Mo 17,15). Alles, was das Aas berührte, wurde unrein, der Mensch jedoch nur bis zum Abend; jeder, der es getragen oder gegessen hatte, musste zudem seine Kleider waschen (3. Mo 11,31–40). Aas ist ein Bild des natürlichen Menschen, der vor Gott tot in Vergehungen und Sünden, ja, verdorben ist (Eph 2,1; 4,22), aber auch des sündigen Fleisches im Gläubigen, worin nichts Gutes wohnt (Röm 7,18). Nach Römer 6,6 ist „unser alter Mensch mitgekreuzigt“, und nach Galater 5,24 haben diejenigen, die Christus angehören, „das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und den Begierden“, d.h. es als tot zu betrachten. Aber aus Erfahrung weiß jedes Kind Gottes, wie oft das Fleisch sich regt und verunreinigend wirkt. Doch das Wasser des Wortes Gottes reinigt immer wieder davon.

In Matthäus 24,28 ist das Aas ein Bild des abtrünnigen, geistlich toten Volkes Israel, das sich willig dem Antichristen gebeugt hat. Die Adler sind dort der Ausdruck des vom Himmel kommenden, alles verzehrenden Gerichtes Gottes.

Abraham

Hebron, Abrahams Grab

Der Patriarch und Stammvater des Volkes Israel ist nicht nur das schönste Beispiel praktischen Glaubens im AT, sondern zeigt auch typologische Züge. Sein Glaubensgehorsam wird besonders in Hebräer 11,8–19 hervorgehoben. In 1. Mose 15,6 kommt zum ersten Mal in der Bibel das Wort glauben vor: „Und er glaubte dem HERRN; und er rechnete es ihm zur Gerechtigkeit.“ Während im ersten Abschnitt seiner Lebensgeschichte (1. Mo 12–14) mehr sein äußerer Lebensweg sowie sein Zeugnis und im zweiten Abschnitt (1. Mo 15–21) sein persönlicher Umgang mit Gott dargestellt werden, gibt der dritte Teil (1. Mo 22–25) eine prophetische Vorschau: In Kapitel 22 weist seine Bereitschaft zur Opferung seines Sohnes Isaak auf die Hingabe des Sohnes Gottes durch den Vater hin (hier kommt in V.2 zum ersten Mal das Verb lieben vor; vgl.Röm 8,32; Heb 11, 17–19), in Kapitel 23 ist der Tod seiner Frau Sara ein Bild der zeitweiligen Beiseitesetzung des Volkes Israel (vgl.Röm 11,25), in Kapitel 24 sehen wir die Berufung der Braut (die Versammlung) für den Sohn und in Kapitel 25 die Segnung der Nationen im Tausendjährigen Reich.

Acht (Zahlwort)

Acht ist die Zahl des göttlichen Neubeginns. Auf den siebenten Tag, den Sabbat, folgt mit dem achten Tag der erste Tag einer neuen Woche, der Sonntag. Er ist der Auferstehungstag des Herrn Jesus und der charakteristische Tag der jetzigen Heilsepoche (Joh 20,1.19). Das sieben Tage dauernde Laubhüttenfest ist ein Bild des Tausendjährigen Reiches, wenn Israel in Frieden und Freude leben wird (3. Mo 23,33–43). Auf dieses Fest folgte jedoch ein achter Tag, an dem Ruhe herrschen sollte. Darin liegt ein Hinweis auf die ewige Ruhe der Gläubigen im Himmel. An diesem „letzten, dem großen Tag des Festes“ erwähnt der Herr Jesus in Johannes 7,37 mit der Gabe des Heiligen Geistes eine der besonderen, den Glaubenden schon jetzt geschenkten Segnungen der neuen Schöpfung.

Acker, Feld

Der Acker ist ursprünglich eine Quelle des Lebensunterhalts für die Menschen. Adam hatte von Gott die Aufgabe bekommen, den Garten Eden zu bebauen und zu bewahren (1. Mo 2,15). Aufgrund des Sündenfalls verfluchte Gott den Erdboden (1. Mo 3,17–19). Er sollte fortan Dornen und Disteln tragen, und der Mensch sollte sein Brot im Schweiß seines Angesichts, d.h. unter vielen Mühen, essen. Seitdem sind Acker, Feld und Erdboden häufig Bilder der Schöpfung, die unter den Folgen der Sünde zu leiden hat und davon gekennzeichnet ist. Im Gleichnis vom Unkraut im Weizen sagt der Herr Jesus ausdrücklich: „Der Acker aber ist die Welt“ (Mt 13,38).

Doch werden Ackerbauer und Acker auch als Bilder für die Verkündigung des Wortes Gottes und ihre Folgen in den Herzen der Menschen benutzt. Der Herr Jesus bezeichnet das menschliche Herz als „Acker“, auf den der Same des Wortes Gottes ausgesät wird, und Paulus nennt die Versammlung in Korinth „Gottes Ackerfeld“, das er bepflanzt und Apollos begossen hatte (Mt 13,3–9; 18–23; 1. Kor 3,7–9).

Adam

Die Gegenüberstellungen in Römer 5,12ff. (V.14: „ein Vorbild des Zukünftigen“), 1. Korinther 15,20f. und 45 machen die typologische Beziehung zwischen Adam, dem Haupt der ersten, in Sünde gefallenen Schöpfung, und Christus, dem Haupt der neuen Schöpfung, deutlich. Der erste Mensch war von Gott als Haupt der Schöpfung eingesetzt worden und sollte über alle übrigen Geschöpfe herrschen (1. Mo 1,28). Nachdem der erste Adam durch seinen Ungehorsam alle Rechte verloren hatte, wurde der zweite Mensch, der letzte Adam, aufgrund Seines Werkes am Kreuz von Gott zum Haupt über alles gemacht, weil Er durch Seine tiefe Erniedrigung und Seinen vollkommenen Gehorsam alle diese Rechte für Sich erworben hatte (vgl.1. Kor 15,45–49; Heb 2,6ff.). Hier wird Adam mehr im Gegensatz zu Christus betrachtet.

In Epheser 5,30–32 wird jedoch eine Parallele zwischen Adam und Eva, dem ersten Menschenpaar, und Christus und Seiner Braut gezogen, die uns berechtigt, in Adam und Eva ein Vorbild von Christus und der Versammlung zu sehen. Wie während des tiefen Schlafes Adams Eva aus seiner Seite geschaffen wurde, so legte Christus durch Seinen Tod am Kreuz den Grund für Seine Versammlung, die Er liebt und mit der Er in Ewigkeit vereint sein wird (Eph 5,25).

Adler

Adler

Das meistens mit „Adler“ übersetzte hebr.nescher bedeutet wahrscheinlich „Geier“, wie in Micha 1,16 wiedergegeben. In 2. Samuel 1,23 und an anderen Stellen werden als Hauptkennzeichen seine Schnelligkeit und Kraft genannt (Ps 103,5; Jes 40,31). Die Größe und Stärke seiner Flügel sind ein Bild der Fürsorge Gottes für die Seinen (2. Mo 19,4; 5. Mo 32,11). Schon in 5. Mose 28,49 wird der Adler mit Gericht in Verbindung gebracht, und das scheint an vielen Stellen die Bedeutung dieses Symbols zu sein (Spr 30,17; Hos 8,1). In Matthäus 24,28, wo das geistlich tote Volk Israel, das sich willig dem Antichristen gebeugt hat, bildlich als Aas bezeichnet wird, sind die Adler der Ausdruck des vom Himmel kommenden, alles verzehrenden Gerichtes Gottes. Die Ähnlichkeit des vierten lebendigen Wesens in Offenbarung 4,7 (vgl.Hes 1,10) mit einem fliegenden Adler weist auf das schnelle Hereinbrechen der Strafgerichte Gottes in Seinen Regierungswegen über die Schöpfung hin.

Ägypten

Ägypten ist im Allgemeinen ein Bild der Gott feindlich gegenüberstehenden Welt.

Die Kennzeichen Ägyptens sind:

–Stolz auf Technik und Kultur: In 5. Mose 11,10 heißt es: „… wo du deine Saat sätest und mit deinem Fuß wässertest.“ Der Wohlstand Ägyptens beruhte auf dem Nil und dessen Wasser, das durch eine komplizierte Bewässerungstechnik auf die Ländereien gebracht wurde.

–Genusssucht und Wohlleben: Die aus Ägypten geretteten Israeliten klagten in der Wüste: „Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir erinnern uns an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Gurken und die Melonen und den Lauch und die Zwiebeln und den Knoblauch“ (4. Mo 11,4.5).

–Götzendienst: In 2. Mose 12,12 nimmt Gott Rache an den „Göttern Ägyptens“ (vgl.Jos 24,14; Hes 20,8).

–Knechtschaft: Das Volk Gottes befand sich in Ägypten in einer furchtbaren Sklaverei, aus der es sich selbst nicht befreien konnte, aus der es aber durch Gottes Macht und Gnade errettet wurde (2. Mo 13,3 und viele andere Stellen).

Die Knechtschaft wurde später leider ganz vergessen. Fast 150-mal erinnerte Gott Sein Volk später daran, wie Er sie aus dem Land herausgeführt und dadurch errettet hatte.

Ägypten; Pyramiden

In der Geschichte Abrahams wird das zum ersten Mal deutlich (1. Mo 12,10–13,4). Er verlässt das Land Kanaan, das Gott ihm zugesagt hat, um in Ägypten Hilfe in der Hungersnot zu suchen, muss dort aber die Gefahren der Welt erleben. Später kündigt Gott Abraham an, dass seine Nachkommen in diesem Land bedrückt werden würden (1. Mo 15,13).

In der Geschichte Josephs hat Ägypten jedoch eine etwas andere Bedeutung: Hier ist damit die Welt der Heidenvölker oder Nationen im Gegensatz zum Volk Israel gemeint. Wie Joseph von seinen Brüdern verworfen wurde, aber in Ägypten zu Ehre und Anerkennung kam, so wurde der Herr Jesus von den Seinen nicht angenommen (Joh 1,11), aber in der Welt geglaubt und anerkannt (1. Tim 3,16). – In der weiteren Geschichte Israels erfüllte sich die Voraussage Gottes. Das Volk wurde in Ägypten vierhundert Jahre unterdrückt. Ägypten und der Pharao sind hier ein Bild von der Welt und von Satan, ihrem Gott und Fürsten (Joh 14,30; 2. Kor 4,4).

Im NT wird der Auszug des Volkes Israel aus Ägypten zweimal in belehrendem und warnendem Sinn für die Gläubigen der jetzigen Zeit erwähnt (Heb 3,16; Jud 5). In 1. Korinther 10,1ff. wird außerdem die vorbildliche Bedeutung der mit dem Auszug aus Ägypten und dem Durchzug durch das Schilfmeer verbundenen Ereignisse gezeigt.

Altar

Ein Altar ist eine Art Tisch, auf dem Opfer dargebracht wurden, die dort im Feuer verbrannt wurden. Es ist der Ort der Begegnung des Menschen mit Gott, und somit auch der Gemeinschaft mit Ihm (1. Kor 10,18). Der erste in der Bibel erwähnte Altar wurde von Noah nach der Sintflut erbaut (1. Mo 8,20). Auch die heidnischen Götzen, hinter denen die Dämonen stehen, hatten ihre Altäre, auf denen man ihnen Opfer darbrachte (1. Kor 10,20).

Brandopferalter

Im Zelt der Zusammenkunft gab es zwei Altäre, den kupfernen Brandopferaltar, der im Vorhof stand, und den goldenen Räucheraltar im Heiligtum. Der Brandopferaltar war aus Akazienholz gefertigt und mit Kupfer überzogen (2. Mo 27,1–8; 38,1–7). Dieser Altar ist ein Bild des Kreuzes von Golgatha und des Herrn Jesus selbst, der das Sühnungswerk vollbrachte. Hier traf das Gericht Gottes den Menschen Christus Jesus, hier hat der Gerechte für die Ungerechten gelitten, um uns zu Gott zu führen (1. Pet 3,18). So wie jeder Israelit zu diesem Altar kommen musste, wenn er Gott nahte, so kommt auch heute kein Mensch zu Gott, außer durch den Erlöser Jesus Christus. Der Brandopferaltar wird in Maleachi 1,7 und 12 der Tisch des HERRN genannt (vgl.Hes 41,22). Wie der Altar der Ort der Gemeinschaft der Israeliten mit dem HERRN war, so ist heute der Herr Jesus durch Sein Werk die Grundlage der Gemeinschaft der Kinder Gottes mit Ihm und dem Vater (1. Kor 10,16–22; Heb 13,10).

Räucheraltar

Der goldene Räucheraltar stand wie der Leuchter und der Schaubrotetisch im Heiligtum, wird jedoch in engster Verbindung zum Allerheiligsten gesehen (1. Kön 6,19–22; Heb 9,4). Auch er bestand aus Akazienholz, war aber mit reinem Gold überzogen. Auf ihm wurde nur das Räucherwerk dargebracht (2. Mo 30,1). Der Räucheraltar ist ein Bild der Stätte des Gebets und der Anbetung der Gläubigen (vgl.Off 5,8; 8,3). In der Zeit des Alten Bundes durften nur wenige dazu berufene Menschen, die Priester, ins irdische Heiligtum eintreten. Durch das Sühnungswerk Christi steht jedoch der Zugang zum himmlischen Heiligtum allen Erlösten offen, da sie alle der Stellung nach Priester geworden sind (vgl.4. Mo 4,19.20; Heb 4,16; 9,6; 10,19–22; 1. Pet 2,5).

Amalek

Der Name Amalek kann übersetzt werden mit: „Volk des Leckens (Raffens)“, oder: „der das Volk aussaugt“. Amalek war der Sohn des Eliphas und der Timna (1. Mo 36,12.16), also ein Enkel Esaus. Die Tatsache, dass schon in 1. Mose 14,7 das Gebiet der Amalekiter erwähnt wird, steht dazu nicht im Widerspruch, da in der Bibel Orte oft bereits lange vorher mit ihren späteren Namen benannt werden (vgl. den Namen Bethel in 1. Mo 12,8; 28,19). Die Wohnsitze dieses mit Israel verwandten Volkes lagen im Süden Palästinas, d.h. in der Nähe Ägyptens (4. Mo 13,29; 1. Sam 15,7; 27,8). Die Amalekiter erwiesen sich immer wieder als Bedrücker Israels. Sie waren Sünder und fürchteten Gott nicht (5. Mo 25,17; Ri 10,12; 1. Sam 15,18). Nachdem Israel aus Ägypten ausgezogen war, begegnete es sogleich Amalek (2. Mo 17,8; 4. Mo 14,43–45), aber auch im Land Kanaan ließ Amalek das Volk Gottes nicht in Ruhe. Hier stand Amalek fast immer mit den übrigen Bewohnern des Landes in Verbindung, die ein Bild der geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern sind (vgl.Ri 3,13; 6,3; Eph 6,12). Die Feindschaft der Amalekiter ist grausam und listig. Sie greifen die Schwachen an, verderben die Ernte des Landes, und wohin sie kommen, verbrennen sie die Städte und rauben alles (5. Mo 25,17; 1. Sam 30,1.2).

Amalek ist ein Bild Satans, der umhergeht wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann (1. Pet 5,8). Zwar ist er ein besiegter Feind, denn sein Urteil ist bereits gesprochen: „Sein Ende ist zum Untergang“ (4. Mo 24,20). Wie Gott von Amalek sagte: „Krieg hat der HERR gegen Amalek von Geschlecht zu Geschlecht“ (2. Mo 17,16), so soll auch der Gläubige den Angriffen Satans widerstehen (Jak 4,7; 1. Pet 5,9). Dieser Kampf dauert, solange wir auf der Erde sind. Aber schließlich wird sich das Wort in Römer 16,20 erfüllen: „Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten.“

Arche

Länge:

300 Ellen

~

150 m

Breite:

50 Ellen

~

25 m

Höhe:

30 Ellen

~

15 m

Wahrscheinliches Aussehen der Arche

Vor der Sintflut musste Noah für sich und seine Familie auf Gottes Geheiß eine Arche bauen, in der sie dem Strafgericht Gottes über die sündige Menschheit entgehen würden (1. Mo 6). In Hebräer 11,7 wird diese Arche als Mittel „zur Rettung seines Hauses“ bezeichnet, und Petrus erklärt das ganze Ereignis als Bild der Taufe: Das Wasser des Gerichts trug zugleich die rettende Arche (1. Pet 3,19–21). Ob wir an die ewige Errettung oder an die zeitliche Bedeutung der Taufe denken, in beiden Fällen ist das Geborgensein in Christus unsere Bewahrung auf dem Durchgang durch das Wasser des Todes. Christus ist unsere „Arche“, unsere Rettung. Er war für uns im Gericht, und wir sind in Ihm geborgen für Zeit und Ewigkeit.

Arm

Der „ausgestreckte Arm“ Gottes (2. Mo 6,6; Jes 40,10; 51,9) ist ein Bild der Macht und Kraft, mit der Er Sein Volk Israel aus der Knechtschaft in Ägypten erlöst hat. Dagegen wird der menschliche Arm im AT meistens als Bild fleischlicher Kraft gesehen, die nicht zum Guten, sondern zum Bösen dient (2. Chr 32,8; Ps 10,15; Jer 17,5). Im NT kommt das Wort selten vor. Wenn der Herr Jesus Kinder in Seine Arme nimmt (Mk 9,36; 10,10), kommt darin auch die Liebe und Geborgenheit Seiner Nähe zum Ausdruck.

Auge

Das Auge wird in der Bibel oft als Bild des inneren Zustandes des Menschen benutzt. Das Wort Gottes spricht von hohen und stolzen Augen (Ps 18,28; 101,5), von verblendeten Augen (1. Joh 2,11), von Augen ohne Gottesfurcht (Ps 36,2), vom bösen Auge (Mt 20,15; Mk 7,22) und von Augen, die des Reichtums nicht satt werden (Pred 4,8), aber auch von erleuchteten Augen (Ps 19,9) und vom gütigen Auge (Spr 22,9).

Das Auge nimmt also nicht nur Eindrücke von außen auf, sondern es spiegelt auch – oft deutlich sichtbar – den Herzenszustand des Menschen wider. Die folgenden Schriftstellen verdeutlichen den Zusammenhang zwischen Herz und Auge: „Wer stolzer Augen und hochmütigen Herzens ist, den will ich nicht dulden“ (Ps 101,5). – „HERR, nicht hoch ist mein Herz, noch tragen sich hoch meine Augen“ (Ps 131,1). – „Stolz der Augen und Überheblichkeit des Herzens, die Leuchte der Gottlosen, sind Sünde“ (Spr 21,4). Das Auge wird hier also als Spiegel und Ausdruck des menschlichen Herzens betrachtet.

Das rechte Auge wird in der Bibel außerdem mehrmals als etwas Kostbares dargestellt (1. Sam 11,2; Sach 11,17). Wenn es uns Anlass zur Sünde und zum Fallstrick wird, dann sollen wir uns in aufrichtigem und strengem Selbstgericht verurteilen.

Das böse Auge ist der sichtbare Beweis für ein neidisches, missgünstiges Herz. Wenn unser Herz von Neid, Stolz oder anderen bösen Dingen erfüllt ist, dann ist auch unser ganzes Leben von Dunkelheit umwölkt. Wir rauben uns selbst nicht nur jede wahre Freude am Herrn, sondern wir verlieren auch die Urteilsfähigkeit über uns selbst und unsere Umgebung. Mit erleuchteten „Augen des Herzens“ können wir jedoch die Herrlichkeit der Ergebnisse des Werkes unseres Herrn erkennen (Eph 1,18).

Die Augen der lebendigen Wesen (Hes 1,18; Off 4,6.8) sprechen von vollkommener Wahrnehmung und Erkenntnis. Die sieben Augen des Lammes in Offenbarung 5,6 werden als die sieben Geister Gottes erklärt, „die gesandt sind über die ganze Erde“, wie es schon in 2. Chronika 16,9 heißt: „Denn die Augen des HERRN durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herzen ungeteilt auf ihn gerichtet sind“.

Aussatz

Mit Aussatz werden in der Bibel verschiedene Krankheitsbilder bezeichnet, die nicht alle mit dem modernen Begriff Lepra identisch sind (vgl. besonders 3. Mo 13.14). Aussatz ist bis heute im Orient eine verbreitete Krankheit, die ohne Behandlung zu einem qualvollen Tod führen kann. Er ist ein Bild des sündigen Zustandes des Menschen, der nicht verborgen, sondern völlig offenbar ist und andere ansteckt und verunreinigt. Dies wird durch die bemerkenswerten Tatsachen bestätigt, dass beim Ausbruch von Aussatz nicht von Heilung, sondern von Reinigung die Rede ist, und dass nicht ein Arzt oder Heilkundiger, sondern der Priester für die Beurteilung zuständig war (Lk 4,27). So ist auch die scheinbar widersprüchliche Feststellung in 3. Mose 13,12.13 zu verstehen, dass der Priester denjenigen für rein erklären sollte, dessen ganze Haut und ganzes Fleisch vom Aussatz bedeckt und befleckt ist. Nur wenn der Sünder erkennt, dass in seinem Fleisch nichts Gutes wohnt, kann er durch den Glauben an das Werk des Herrn Jesus errettet werden. Nur Gott konnte vom Aussatz befreien (vgl.2. Kön 5,7).

Der Aussatz von Naaman, dem Syrer (2. Kön 5) zeigt den Zustand des verlorenen Sünders, der im Jordan, dem Bild des Todes und der Auferstehung Christi gereinigt wird und Rettung findet. In 3. Mose 13–14 handelt es sich dagegen eher um ein Bild der Sünde an einem Glied des Volkes Gottes. Hier wird nicht nur Aussatz bei Personen, sondern auch an Kleidung (Bild des Wandels) und am Haus (Bild der örtlichen Versammlung) beschrieben.

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Babel, Babylon

Babel, Löwenrelief

Babylon ist die griech. Form von Babel, das in 1. Mose 11,9 mit „Verwirrung“ erklärt wird. Der erste in der Bibel erwähnte Herrscher von Babel war Nimrod (1. Mo 10,9), „ein gewaltiger Jäger vor dem HERRN“, d.h. ein Mann der Gewalt. In 1. Mose 11 kommt die Selbstüberschätzung und -erhöhung beim Turmbau zu Babel hinzu. Erst gegen Ende der Zeit der Könige in Israel und Juda lesen wir wieder ausführlicher von Babel. Die neuen Bewohner Samarias kamen aus Babel in das entvölkerte Land. Von ihnen heißt es bezeichnenderweise: „Sie fürchteten den HERRN, und sie dienten ihren Göttern“ (2. Kön 17,33). Später wurde das Zweistämme-Reich Juda in die Gefangenschaft nach Babel gebracht. Die Propheten haben das endgültige Strafgericht Gottes über Babel vorausgesagt (vgl.Jes 13–14; Off 17).

Babel ist das Bild religiöser Macht ohne Gottesfurcht und ohne Leben aus Gott, die letzten Endes nichts als Götzendienst ist. Dies wird besonders deutlich in Offenbarung 17, wo die Christenheit ohne Christus nach der Entrückung der wahren Gläubigen als die große Hure Babylon gerichtet wird.

Bär

Dieses Raubtier wird in der Bibel als gierig und lauernd beschrieben (Spr 28,15; Klgl 3,10). David hatte dieses starke Tier als Hirte besiegt (1. Sam 17,34ff.), doch im Tausendjährigen Reich werden Kuh und Bärin friedlich miteinander weiden (Jes 11,7). In der prophetischen Sprache wird Medo-Persien, das zweite biblische Weltreich, durch einen Bären dargestellt, und auch das Römische Reich, das nach der Entrückung der Gläubigen als viertes Weltreich wieder erstehen wird, trägt die gleichen Kennzeichen: Das Tier, das aus dem Meer heraufsteigt, hat Füße wie ein Bär (Dan 7,5; Off 13,2).

Bauch

Das Wort „Bauch“ darf weder mit dem sündigen Fleisch noch mit dem Leib verwechselt werden. Das Fleisch ist böse und steht in Feindschaft gegen Gott (Röm 7,14.18; 8,6–8.13). Der Leib der Gläubigen wird jedoch auferweckt oder verwandelt, und zwar in Form eines geistigen Leibes, der dem Leib der Herrlichkeit Christi gleichförmig sein wird (1. Kor 15,44.51–53; Phil 3,21).

„Bauch“ ist manchmal ein bildlicher Ausdruck für das, was das kreatürliche und daher vergängliche Dasein des Menschen charakterisiert (Röm 16,18; Phil 3,19; vgl.1. Kor 6,13: „Die Speisen für den Bauch, und der Bauch für die Speisen; Gott aber wird sowohl diesen als auch jene zunichte-machen“). Dagegen ist das Fleisch oft ein Bild der niederen Triebe und der fleischlichen Lüste, wofür es nur Gericht gibt (Röm 8,3; Gal 5,24). Die Schlange wurde von Gott dazu verurteilt, auf dem Bauch zu kriechen (1. Mo 3,14), und den Israeliten war es verboten, Tiere zu essen, die auf dem Bauch kriechen (3. Mo 11,42).

Baum

Das erste Vorkommen eines Begriffes gibt oft bereits einen Schlüssel für seine bildliche und geistliche Bedeutung. Bäume werden erstmals in 1. Mose 1,11.12 erwähnt: „Und die Erde brachte Gras hervor … und Bäume, die Frucht tragen.“

Im Garten Eden gab es zwei besondere Bäume: den Baum des Lebens in der Mitte des Gartens sowie den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen (1. Mo 2,9). Der verbotene Genuss der Frucht des letzteren brachte Sünde und Tod in die Welt; der Zugang zum Baum des Lebens wurde dem Menschen verschlossen (1. Mo 3). Doch prophetisch ist wieder vom Baum des Lebens mit seinen zwölf Früchten im Paradies Gottes die Rede; er wird den Überwindern zur Speise dienen (Off 2,7), und seine Blätter werden im Tausendjährigen Reich zur Heilung der Nationen sein (Off 22,2). Es ist ein Bild Christi, der allein das ewige Leben schenken kann und in Ewigkeit die Quelle alles Segens für die Seinen ist.

300 Jahre alter Sidarbaum in Tamar

Ein Baum ist in der Bibel oft ein Sinnbild für eine große Macht. Der Assyrer (Hes 31,3) und Nebukadnezar (Dan 4,10ff.) werden mit großen Bäumen verglichen.

Der Baum, der sich aus dem kleinen Senfkorn in Matthäus 13,31.32 entwickelt, ist ein ähnlich negatives Bild. Das Reich der Himmel, das einen himmlischen Charakter tragen soll, wird zu einer irdischen Macht. Das ist nicht die gottgewollte Entwicklung des Reiches der Himmel, sondern dessen Entwicklung aufgrund der Verwerfung des Königs. Die Vögel, die sich in seinen Zweigen niederlassen, symbolisieren Dämonen.

Ganz anders dagegen der Glückselige in Psalm 1, der einem an Wasserbächen gepflanzten Baum gleicht, dessen Blatt nicht verwelkt, und der seine Frucht bringt zu seiner Zeit.

Becher s.Kelch

Berg

Berg Tabor

Berge kommen in der Heiligen Schrift häufig vor, denn Israel ist ein Land „von Bergen und Tälern“ (5. Mo 11,11). Sie sind oft ein Bild der Macht und Größe (Dan 2,35; Sach 4,7). Wie die angeführten Stellen zeigen, sind es nicht immer positive Bilder. Der Berg ist jedoch auch ein Bild des Schutzes und der Sicherheit (Ps 11,1; 121,1) und zuweilen auch der Erhabenheit und der Gemeinschaft mit Gott (1. Mo 22,2.14; 2. Mo 17,10; 19,3).

Der Herr Jesus befand Sich in wichtigen Augenblicken auf einem Berg: bei der Bergpredigt, bei Seiner Verklärung und bei Seiner Himmelfahrt (Mt 5,1; 17,1; 28,16).

Beschneidung

Die Beschneidung, bei der die Vorhaut entfernt wird, war das Zeichen des Bundes, den Gott mit Abraham und seinen Nachkommen schloss (1. Mo 17,10.11). Der symbolische Charakter der Beschneidung wurde schon dem Volk Israel deutlich gemacht, wenn Gott sagte: „So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und verhärtet euren Nacken nicht mehr!“ (5. Mo 10,16). Die Vorhaut ist ein Symbol der Unreinheit und Bosheit des ungerichteten menschlichen Fleisches. Im NT ist „Vorhaut“ eine metaphorische Bezeichnung für die heidnischen Nationen, ebenso wie „Beschneidung“ für die Juden (Gal 2,7–9; Eph 2,11).

Die geistliche Bedeutung der Beschneidung wird jedoch erst im NT erklärt. Wie bei der Beschneidung symbolisch ein Stück des menschlichen Fleisches abgeschnitten wurde, so hat Christus stellvertretend das Gericht des heiligen Gottes über das sündige Fleisch, die alte Natur des Menschen, an sich vollziehen lassen. Am Kreuz wurde die „Sünde im Fleisch verurteilt“ (Röm 8,3). Die „Beschneidung des Christus“, d.h. der Tod Christi am Kreuz, ist zugleich das Ende des alten Menschen (Kol 2,11). Jeder, der an Ihn glaubt, darf nun wissen, dass der alte Mensch mitgekreuzigt ist und damit der Leib (d.h. der Mechanismus, die Gesetzmäßigkeit) der Sünde abgetan ist (Röm 6,6). Alle, die an den Herrn Jesus glauben, sind in Ihm „beschnitten mit einer nicht mit Händen geschehenen Beschneidung, in der Beschneidung des Christus“. Sie haben das Urteil Gottes über den alten Menschen im Glauben anerkannt und sind jetzt im Gegensatz zu denen, die weiterhin am Gesetz und an der äußerlichen Beschneidung festhalten, die wahre Beschneidung (Phil 3,3).

Die Beschneidung des Volkes Israel in Gilgal (Jos 5) soll uns zeigen, dass das Gericht über das Fleisch nicht nur eine Lehre, sondern eine praktische Tatsache in unserem Glaubensleben sein soll.

Bett

Das Bett ist ein Bild der Ruhe im positiven wie im negativen Sinn. David wollte erst Ruhe finden, wenn er den Ort für die Wohnung Gottes, den Tempel gefunden hatte (Ps 132,3–5). Das eiserne Bett des Königs Og von Basan (5. Mo 3,11) spricht ebenso wie das Bett, unter das die Lampe des Zeugnisses, die ja Licht verbreiten soll, gestellt werden kann (Mk 4,21), von der Trägheit des Fleisches. Es ist auch das Symbol der erzwungenen Untätigkeit, die durch Krankheit hervorgerufen wird (Mt 9,2), sowie der ehelichen Gemeinschaft, die rein erhalten werden muss (1. Mo 49,4; Heb 13,4).

Blind, Blindheit

Blindheit wird in der Bibel häufig erwähnt, und zwar nicht nur als angeborenes oder erworbenes körperliches Gebrechen, sondern auch als Strafe Gottes (1. Mo 19,11; 2. Kön 6,18). Viele Blinde empfingen durch den Herrn Jesus das Augenlicht (Mt 9,27ff.; 11,5; 12,22; 15,30f.; 20,30ff.; 21,14; Joh 9). Im übertragenen Sinn ist Blindheit ein Bild geistlicher Unempfänglichkeit, d.h. der Unfähigkeit, den Willen Gottes oder überhaupt irgendetwas „im rechten Licht“ zu erkennen. Die Führer der Juden werden vom Herrn Jesus als blinde Leiter von Blinden bezeichnet (Mt 15,14). Aber auch Gläubige können in einen Zustand der Blindheit geraten, in dem sie unfähig sind, zu wahrer Erkenntnis zu kommen (2. Pet 1,9; Off 3,17). Satan hat „den Sinn der Ungläubigen verblendet, damit ihnen nicht ausstrahle der Lichtglanz des Evangeliums der Herrlichkeit des Christus, der das Bild Gottes ist“ (2. Kor 4,4), obwohl er dem ersten Menschenpaar vorgegaukelt hatte, dass ihre Augen aufgetan würden (1. Mo 3,5)! Doch als sie seiner Verführung nachgegeben und die verbotene Frucht des Baums der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen hatten, wurden ihre Augen nur geöffnet, um zu erkennen, „dass sie nackt waren“ (V.7). Später lesen wir mehrfach von geöffneten Augen für die Größe und Gnade Gottes (1. Mo 21,19; 4. Mo 22,31; 2. Kön 6,17; Lk 24,31; vgl.Ps 119,18).

Blitz s.Donner

Blume

Blume und Blüte sind Bilder von (irdischer) Schönheit und Lieblichkeit, zugleich aber von Vergänglichkeit wie das Gras (Hld 2,1; Mt 6,28.29; vgl.Ps 103,15.16; 1. Pet 1,24). Doch ist die Blüte auch ein Bild wahren geistlichen Lebens und der Vorbote der Frucht (Jes 35,1.2; Hos 14,5–7).

Blut

Das Blut, das in der Bibel eine besondere Rolle spielt, ist das Sinnbild des (natürlichen) Lebens. Gott, der Schöpfer, ist die Quelle des Lebens und hat jedes Anrecht darauf. Deshalb wurde den Menschen nach der Sintflut verboten, Menschen zu töten oder Blut zum Verzehr zu genießen (1. Mo 9,4–7). Diese Gebote wurden bei der Gesetzgebung an Israel wiederholt (2. Mo 20,13; 3. Mo 17,10), und auch für die Christen gelten die gleichen Grundsätze (Apg 15,20).

Die Blutvergießung bei den Opfern im AT spricht typologisch von der Hingabe des Lebens und der damit verbundenen Sühnung (3. Mo 17,11), denn ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung (Heb 9,22). Der Mensch hat durch die Sünde, d. h. durch seinen Ungehorsam gegenüber Gott, sein Leben verwirkt und den Tod verdient, denn der Lohn der Sünde ist der Tod (1. Mo 2,17; Röm 6,23).

Der Herr Jesus hatte als einzig sündloser Mensch den Tod nicht verdient. Dennoch starb Er und hat durch die Hingabe Seines vollkommenen, sündlosen Lebens (Joh 19,34) den Tod zunichtegemacht und Leben und Unverweslichkeit ans Licht gebracht (2. Tim 1,10). Dadurch hat Er alle aus der Macht des Todes befreit, die jetzt an Sein Erlösungswerk glauben.

Nicht Gold oder Silber, sondern das kostbare Blut Christi, des Lammes ohne Fehl und ohne Flecken, ist das Lösegeld für Sünder (1. Pet 1,18.19).

Auch das Blut der Opfer im AT konnte keine wirkliche Sündenvergebung für den Israeliten bewirken; „in jenen Opfern ist alljährlich ein Erinnern an die Sünden“ (Heb 10,3f.).

Das Vergießen fremden Blutes kennzeichnet auch einen gewaltsamen Tod, wie 1. Mose 4,10; Hebräer 12,24 und viele andere Stellen zeigen.

Blutsverwandter, Löser

Der Blutsverwandte oder Löser (hebr.go’el) war nach dem mosaischen Gesetz einer der nächsten männlichen Verwandten eines Israeliten und hatte verschiedene moralische Verpflichtungen. Er konnte

1.einen als Sklave verkauften Israeliten loskaufen (3. Mo 25,47–49),

2.das Eigentum eines verarmten Israeliten freikaufen (3. Mo 25,25),

3.durch die Heirat mit der Witwe seines kinderlos verstorbenen Bruders diesem eine Nachkommenschaft erwecken (5. Mo 25,5; Ruth 2,20; 3,9.13; 4,1–6),

4.als „Bluträcher“ Gericht über einen Mörder ausüben (4. Mo 35,19).

Der Herr Jesus ist der wahre Löser. Er wurde Mensch wie wir (Heb 2,14; 4,15), damit Er die Aufgaben des Lösers erfüllen konnte: uns aus der Knechtschaft des Teufels zu befreien (Heb 2,15), uns das Erbteil zu erwerben (Eph 1,11–14) und uns ewiges Leben zu schenken (Joh 1,12.13). Aber Er wird auch einmal für alle, die nicht im Glauben zu Ihm gekommen sind, der gerechte Richter sein (Joh 5,27). – Im Buch Ruth ist der nähere Blutsverwandte, der Ruth nicht lösen konnte, ein Bild des Gesetzes vom Sinai, das keinen Menschen zu erretten vermag; Boas dagegen ist nicht nur einer der irdischen Stammväter, sondern auch ein Vorbild des Herrn Jesus.

Bock

Der Bock (eig. der Ziegenbock) ist im AT in erster Linie für das Sündopfer bestimmt (3. Mo 4,23). In 3. Mose 16,5ff. schrieb Gott für den großen Versöhnungstag zwei Ziegenböcke zum Sündopfer vor. Der eine musste geschlachtet und sein Blut im Allerheiligsten des Zeltes der Zusammenkunft vor und auf die Bundeslade gesprengt werden (vgl.Heb 9,11.12.24–26). Der andere wurde Asasel („Abwendung, Fortgehen“) genannt; auf ihn wurden die Sünden des Volkes Israel bekannt und danach wurde er lebendig in die Wüste geschickt, um bildlich gesehen, die Sünden für immer abzuschaffen (3. Mo 16,20–22). Der erste Bock ist ein Bild von Sühnung, der zweite von Stellvertretung.

Da im Hebr. für Sünde und Sündopfer meistens ein und dasselbe Wort (hebr.chattat) verwendet wird, ist der Bock auch ein Bild des Sünders. So ist es in Matthäus 25,32 beim Gericht der Lebendigen, wenn nach der Erscheinung Christi in Macht und Herrlichkeit alle Nationen vor Seinem Thron versammelt werden und die Gerechten mit Schafen, die Ungerechten aber mit Böcken verglichen werden.

Bogen s.Regenbogen

Brandopfer

Das Brandopfer (hebr.’olah) ist das höchste aller Opfer im AT und wird deshalb in der Aufzählung der verschiedenen Opferarten, die die Israeliten bringen konnten bzw. mussten, an erster Stelle genannt (3. Mo 1). Es wird bereits in 1. Mose 22,2 bei der Opferung Isaaks erwähnt, dem ergreifendsten Vorbild der Hingabe des Sohnes Gottes durch den Vater. Das Brandopfer musste vollständig auf dem Altar dargebracht und als „lieblicher Geruch dem HERRN“ geräuchert werden (das gleiche Verb wird auch beim Räucherwerk verwendet). Im Unterschied zu den übrigen Opfern durfte kein Mensch etwas davon essen, denn es war ausschließlich für Gott bestimmt. Nach Seinem Gebot mussten täglich zwei Lämmer als „beständiges Brandopfer“ am Eingang des Zeltes der Zusammenkunft dargebracht werden, eins am Morgen und eins am Abend, so dass beständig der liebliche Geruch zum HERRN emporstieg. Das beständige Brandopfer, ein Bild des unaufhörlichen Wohlgeruchs, den das Opfer Christi für Gott verströmt, war die Grundlage des Wohnens Gottes in der Mitte der Kinder Israel (2. Mo 29,38–46). Auch bei allen Festen des HERRN wurden Brandopfer gebracht. Das Brandopfer zeigt uns den Gedanken der Sühnung entsprechend den heiligen Anforderungen Gottes, das Sündopfer dagegen entsprechend unserem Bedürfnis.

Christus, der in Seinem Opfer am Kreuz die Erfüllung aller vorbildlichen Opfer ist, hat Sich nach Epheser 5,2 selbst als Brandopfer „Gott zu einem duftenden Wohlgeruch“ dargebracht, und durch den Glauben an Ihn sind auch wir „begnadigt [oder: angenehm gemacht] in dem Geliebten“ (Eph 1,6). Die in 3. Mose 1 beschriebenen Brandopfer, die als freiwillige Opfer von den Israeliten gebracht wurden, sprechen daher von der Anbetung der Erlösten. Wir dürfen Gott, dem Vater, „Opfer des Lobes“, und „geistliche Schlachtopfer“ bringen (Heb 13,15; 1. Pet 2,5). Wie der Opfernde durch die Handauflegung auf den Kopf des Tieres seine Annahme vor dem HERRN zum Ausdruck brachte, so dürfen auch wir im Bewusstsein unserer vollkommenen Stellung in Christus zum Vater nahen. In den verschiedenen Abstufungen (Stier, Schaf oder Ziege, Taube) kommt das unterschiedliche Verständnis des Erlösungswerkes zum Ausdruck; doch jedes Mal heißt es: „ein Feueropfer lieblichen Geruchs dem HERRN“.

Braut

Als Braut wird eine mit einem Mann verlobte Frau oder eine Frau an ihrem Hochzeitstag bezeichnet. In jedem Fall spricht der Ausdruck von einer lebendigen, frischen Beziehung der Liebe. Im AT betrachtet der Herr Sein irdisches Volk Israel als Seine Frau, mit dem Er Sich vermählt hat: „Ich gedenke dir die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir her in der Wüste, im unbesäten Land. Israel war heilig dem HERRN“ (Jer 2,2; vgl.Hes 16). Doch durch den Götzendienst, den Gottes Wort als Hurerei bezeichnet, war Israel seinem Gott untreu geworden und deswegen von Ihm verstoßen worden. Am Ende der Zeit wird Er Sich ihm jedoch wieder zuwenden und es dann in Wahrheit zu Seiner Braut machen (Hos 2,16–20). Im Hohenlied wird die zukünftige geistliche Entwicklung des Volkes der Juden im Bild der Braut beschrieben.

Die Versammlung (griech.ekklesia) Gottes wird im NT „die Braut, die Frau des Lammes“ genannt (Off 21,9). Paulus betrachtete die Versammlung in Korinth als eine keusche Jungfrau, die er mit Christus verlobt hatte (2. Kor 11,2). In Epheser 5,25–33 werden zwar die Bezeichnungen „Braut“ oder „Frau“ nicht benutzt, aber der ganze Abschnitt ist aufgebaut auf dem Vergleich zwischen dem Verhältnis von Mann und Frau in der Ehe und Christus und Seiner Versammlung, die im Unterschied zu Israel in einer himmlischen, ewigen Beziehung zum Sohn Gottes steht, der schon von Johannes dem Täufer als der „Bräutigam“ bezeichnet wird (Joh 3,29). Nach der Entrückung der Gläubigen findet im Himmel die Hochzeit des Lammes statt, wobei Seine Frau mit einem Kleid aus feiner Leinwand bekleidet ist, das aus den gerechten Taten der Gläubigen besteht (Off 19,7–9). Bis in Ewigkeit wird die Versammlung „wie eine für ihren Mann geschmückte Braut“ zur Verherrlichung und Freude ihres Erlösers dienen (Off 21,2).

Die ersten beiden Kapitel der Bibel, in denen die Erschaffung von Adam und Eva berichtet wird, enthalten nicht nur den authentischen Bericht über den Ursprung der Menschen, sondern zugleich das erste Vorbild von Christus und Seiner Versammlung, das noch vor dem Sündenfall gegeben wurde. Keines der weiteren alttestamentlichen Vorbilder erreicht die ursprüngliche Vollkommenheit und Schönheit des ersten Vorbildes, ob wir nun an Isaak und Rebekka denken, an Jakob und Lea, an Joseph und Asnath, an Mose und Zippora, an David und Abigail oder an Ahasveros und Vasti. Sie enthalten oft nur einen einzigen Zug, der auf die Versammlung oder Kirche hinweist. Das Vorbild von Adam und Eva zeigt uns jedoch die göttlichen Grundsätze.

Wie Gott Adam in einen tiefen Schlaf fallen ließ und aus einer seiner Rippen die Frau formte, die Er ihm beim Erwachen vorstellte, so bildet Er heute, nachdem der Herr Jesus am Kreuz gestorben und jetzt in Gott „verborgen“ ist (vgl.Kol 3,2), Seine Versammlung, und wenn sie vollendet ist, wird Christus, der zugleich Gott und der letzte Adam ist, sie Sich verherrlicht darstellen (vgl.Eph 5,27).

Brot

Brotverkauf, Jerusalem

Brot (hebr.lechem; griech.artos) ist seit alters her nicht nur das wichtigste Lebensmittel, sondern oft geradezu das Symbol für das, was zum Leben notwendig ist. So wird das Manna „Brot vom Himmel“ genannt, obwohl es kein Brot im eigentlichen Sinn war (2. Mo 16,4). Der Herr Jesus ist das „wahrhaftige Brot aus dem Himmel … der aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt“ (Joh 6,32f.). Durch den Glauben an Seinen Tod am Kreuz, wo Er Seinen Leib und Sein Blut für verlorene Sünder geopfert hat, haben wir das ewige Leben empfangen, und durch die ständige Beschäftigung mit Ihm und Seinem Werk erhalten wir die notwendige geistliche Nahrung für jeden Tag (Joh 6,47–59).

Straße in Bethlehem

Der Name der Stadt Bethlehem, in der der Herr Jesus geboren wurde, bedeutet „Brothaus“. Während einer Hungersnot verließ Elimelech, der Mann Noomis, diese Stadt und wich nach Moab aus, wo er und seine Söhne starben; nur Noomi und Ruth kehrten zurück (Rt 1).

Auf dem Tisch im Zelt der Zusammenkunft lagen entsprechend der Zahl der Stämme Israels zwölf ungesäuerte Kuchen oder Brote, die Schaubrote, durch die beständig die Gesamtheit des Volkes Gottes im Heiligtum vor den Augen Gottes dargestellt wurde (2. Mo 25,30; 3. Mo 24,5–9). Die beiden mit Sauerteig gebackenen Webebrote am Fest der Wochen zeigen typologisch die Zusammensetzung der Versammlung Gottes aus Juden und Heiden (3. Mo 23,17). Eine weiter gehende bildliche Darstellung des Leibes Christi, der aus allen wahren Gläubigen besteht, gibt es im AT nicht, denn damals war die Versammlung und ihre Einheit noch ein Geheimnis, das erst im NT offenbart wurde (Röm 16,25; 1. Kor 2,7–10; Eph 3,3–11). Erst nachdem durch den Tod Christi am Kreuz die Grundlage gelegt war, konnte der Heilige Geist aus erretteten Juden und Heiden den einen Leib bilden (Eph 2,14.16). Das Brot beim Mahl des Herrn ist uns sowohl zur Erinnerung an das ein für alle Mal geschehene Opfer des Leibes Jesu Christi als auch als Symbol der Einheit Seines geistlichen Leibes gegeben (1. Kor 10,16.17; 11,24).

Brunnen, Quelle

Zisternenöffnung

Im Unterschied zu einer Zisterne, die zum Auffangen und zur Aufbewahrung von Regenwasser dient, liefert ein Brunnen oder eine Quelle „lebendiges Wasser“, d.h.Wasser, das von selbst aus der Erde hervorströmt (1. Mo 26,19). Dieser Unterschied kommt in Jeremia 2,13 deutlich zum Ausdruck: „Mich, die Quelle lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, geborstene Zisternen, die kein Wasser halten.“ Gott ist die alleinige Quelle lebendigen Wassers.

Wer im Glauben zum Sohn Gottes, der Quelle des ewigen Lebens gekommen ist, dem wird nicht nur der Durst der Seele für ewig gestillt, sondern er besitzt nun in sich eine Quelle von lebendigem Wasser, das ins ewige Leben quillt, d.h., er steht durch den Heiligen Geist in lebendiger Verbindung mit dem Sohn Gottes, der das ewige Leben ist, und aus seinem Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen, d.h., er ist dazu befähigt, für andere zum Segen zu sein (Joh 4,13.14; 7,39; 1. Joh 5,20).

Zur Zeit Isaaks hatten die Philister die Brunnen verstopft, so dass kein Wasser mehr fließen konnte (1. Mo 26,18). Jakobus musste die vorwurfsvolle Frage stellen: „Die Quelle sprudelt doch nicht aus derselben Öffnung das Süße und das Bittere?“ (Jak 3,11). Wir können solchen verstopften Quellen gleichen, aus denen nichts zur Ehre unseres Herrn und zur Erquickung für unsere Umgebung hervorgeht, und wir bringen nicht nur Ströme lebendigen Wassers hervor, sondern auch manches, was nicht zum Nutzen und zur Erbauung dient. Jemand, der ein bloßer Bekenner ist, wird sogar mit einer Quelle ohne Wasser verglichen (2. Pet 2,17).

Jordanquelle

Brust

Die Brust, die das Herz beherbergt, ist ein Bild der Empfindungen, der Zuneigung und Liebe. Die Brust des Webopfers und der Schenkel des Hebopfers, die beim Friedensopfer dem Priester zukamen (3. Mo 7,31–34), sprechen von der Zuneigung und der Kraft des Opfers Christi, die für den, der sich damit beschäftigt, zur Nahrung und Stärkung des Glaubens dienen. Johannes erblickte in einem Gesicht den Herrn Jesus als den an der Brust mit einem goldenen Gürtel umgürteten Sohn des Menschen (Off 1,13), dessen Liebe nie von Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit zu trennen ist.

Brustharnisch s.Panzer

Bundeslade

Die in 2. Mose 25,10–22 beschriebene Bundeslade (hebr.’aron) hatte verschiedene Bezeichnungen. Sie war die Lade des Bundes (5. Mo 31,26), die Lade des Bundes Gottes oder des HERRN (Ri 20,27; 4. Mo 10,33), die Lade des HERRN (Jos 3,13), die Lade Gottes (1. Sam 3,3), und schließlich wurde sie während der Wüstenwanderung Israels auch die Lade des Zeugnisses genannt (das erste Mal in 2. Mo 25,22, das letzte Mal in Jos 4,16). Sie bestand aus Akazienholz (Holz) und war ganz mit reinem Gold überkleidet. Sie enthielt die beiden Tafeln des Gesetzes mit den Zehn Geboten, später auch den Stab Aarons, der gesprosst hatte, und den Krug mit Manna (2. Mo 25,21; 1. Kön 8,9; Heb 9,4). Letztere befanden sich bei der Einweihung des Tempels nicht mehr darin, was uns bildlich zeigt, dass die Zeit der Pilgerschaft und der dabei notwendigen Hilfe für die Gläubigen vorüber ist. Bedeckt wurde die Lade vom Sühndeckel (das hebr. Substantiv kapporet ist von einem Verb abgeleitet, das ursprünglich „bedecken“, gewöhnlich jedoch „sühnen, vergeben“ bedeutet). Dieser war ganz aus reinem Gold gefertigt und wurde gekrönt von zwei Cherubim mit ausgebreiteten Flügeln, die in einem Stück aus dem Deckel getrieben waren. Zwei Stangen, die durch vier Ringe mit der Lade verbunden waren, dienten zum Tragen. Die Lade stand als einziger Gegenstand im Allerheiligsten des Zeltes der Zusammenkunft und des Tempels, der heiligen Wohnung Gottes, und war der Thron Gottes auf der Erde; Er thronte zwischen den Cherubim (1. Sam 4,4; Ps 80,2). Einmal im Jahr, am großen Versöhnungstag (3. Mo 16), betrat der Hohepriester das Allerheiligste, um dort das Blut des Opfers auf den Deckel zu sprengen und Sühnung für das Volk Israel zu tun.

Bundeslade

Die Bundeslade ist ein Bild von Christus, dem Mensch gewordenen Sohn Gottes (vgl.Joh 1,14). Er allein konnte mit Recht sagen: „Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust; und dein Gesetz ist im Innern meines Herzens“ (Ps 40,9; Heb 10,5ff.). Der Deckel dagegen ist ein Bild der offenbarten Herrlichkeit und Gerechtigkeit Gottes aufgrund des vollbrachten Erlösungswerkes (vgl.Röm 3,25). Der verherrlichte Mensch im Himmel, der das göttlich große Erlösungswerk vollbracht hat, ist die Grundlage der Beziehung Gottes zu Seinen Erlösten und der Mittelpunkt ihres Gottesdienstes. Die Tragestangen versinnbildlichen, dass die Wahrheit, von der die Lade und der Sühnungsdeckel reden, dem Volk Gottes zum Zeugnis anvertraut ist.

Byssus s.Leinen

- C -

Cherubim s.Lebendige Wesen

- D -

Dachs s.Seekuh

David

Der Name David bedeutet „Geliebter“, und er war wirklich ein Geliebter Gottes. Er gehörte zum Stamm Juda, von dem schon Jakob prophezeit hatte, dass aus ihm Schilo, der Fürst, hervorkommen würde (1. Mo 49,10). David war der erste König Israels nach Gottes Wohlgefallen („nach seinem Herzen“, 1. Sam 13,14), nachdem das Volk zuvor in Saul einen König nach seinem eigenen Willen erhalten hatte. Nach seiner Salbung zum König durch Samuel (1. Sam 16) musste David jedoch viele Jahre der Verfolgung durchstehen, bis er den Königsthron Israels besteigen konnte. Er ist daher ein Vorbild auf den verworfenen, aber schließlich triumphierenden Christus. Das wird dadurch bestätigt, dass drei Propheten den verheißenen Messias „David“ nennen (Jer 30,9; Hes 34,23; Hos 3,5). Im ersten Vers des NT wird der Herr Jesus bereits als Sohn Davids bezeichnet (Mt 1,1