Gemeinsam durch die Krise: Emotional Support Dogs - Katharina Küsters - E-Book

Gemeinsam durch die Krise: Emotional Support Dogs E-Book

Katharina Küsters

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Beschreibung

Selten waren Hunde als Unterstützer in seelischen Notlagen so aktuell wie in der heutigen Zeit. Eine weltumspannende Pandemie verändert nicht nur das Leben wie wir es bisher kannten, sondern stellt auch das ganze (Berufs)-leben auf den Kopf. In dieser Zeit erinnern sich immer mehr Menschen daran, wie gut ihnen der Kontakt zu ihrem Haustier tut. Warum also den Hund nicht als Unterstützung in emotionalen Notsituationen ausbilden? Emotional Support Dogs (ESD) sind in Amerika und dem asiatischen Raum weit verbreitet. Als Unterstützer bei Depression, Ängsten, BurnOut und streßbedingten Zivilisationskrankheiten unterstützen schon heute hunderttausende Emotional Support Dogs ihren Menschen. Katharina Küsters, Pionierin auf dem Gebiet der ESD, erste anerkannte Sachverständige für Assistenzhunde (BDSF e.V.) in Deutschland und seit über 10 Jahren in der Assistenzhundeausbildung erfolgreich, teilt in diesem Buch die Erkenntnisse Ihrer Studie, Erfahrungen in der Ausbildung dutzender Teams und ihr Wissen.

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Widmung zur vierten Auflage

Ich widme diese vierte Auflage meiner Beaglehündin Dana, zu sehen auf dem nächsten Bild, die kurz vor Veröffentlichung dieser aktualisierten Ausgabe ihr Köfferchen gepackt hat und ihre letzte Reise angetreten ist.

Ich widme dieses Buch auch den Menschen, die mich bei der Umsetzung dieses Buches unterstützten: meinem Mann Heiko, meiner Freundin Tanja und meiner Mentorin Kerstin für Ihre Ideen, Anmerkungen und ihre immer wieder kehrende Motivation diese vierte Auflage zu schreiben.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einleitung

1. Definition: Was ist ein Emotional Support Dog?

1.1 Unterscheidung ESD - Assistenzhund

1.2 Geschichtliches

1.3 Rechtliches

1.4 Der ESD heute

2. Typ. Erkrankungen, bei denen ein ESD unterstützt

2.1 Angststörung

2.1.1 Sozialphobie

2.1.2 Panikstörung

2.1.3 Trennungsangst

2.2 Depressionen

2.2.1 Bipolare Erkrankung

2.3 Stimmungsschwankungen

2.4 Suizidale Gedanken

2.5 chronische Schmerzen

2.6 BurnOut

3. Der Mensch im Mensch-Hunde-Team

4. Auswahl eines Emotional Support Dog

4.1 Tierschutzhunde als ESD?

5. Ausbildung

5.1 Ausbildungsformen

5.1.1 Selbstausbildung

5.1.2 Fremdausbildung

5.1.3 kombinierte Ausbildung

5.2 Aufgaben

5.3 Standards

5.4 Grundkommandos

5.5 spezielle ESD Aufgaben

5.6 Sozialisierung und Gewöhnung

6. Erfahrungsberichte

Quellenangabe

Weitergehende Informationen

Vorwort zur vierten Auflage

“Vor vielen Jahren sah ich einen Bericht über Assistenzhunde bei psychischer Belastung im Fernsehen. Dort wurden Hunde aus einem Tierheim in Amerika für Kriegsveteranen ausgebildet. Diese Möglichkeit, wie Hunde Menschen unterstützen können, hat mich fasziniert. In Deutschland waren Assistenzhunde zu diesem Zeitpunkt weitgehend unbekannt. Hin und wieder waren Blindenführhunde-Teams in der Öffentlichkeit zu sehen, noch seltener ein Rollstuhlfahrender mit Assistenzhund.

Schon damals hatte ich eine Vision: ein Hund „mit Vergangenheit“ könnte ein toller Partner für einen Menschen sein, der sich einen vierbeinigen Helfer wünscht. Ich war und bin überzeugt, das viele Hunde in der richtigen Umgebung Wunder vollbringen können. So entstand die Vision von helfenden Hunden, die selber einmal Hilfe benötigt haben. Später hörte ich, das diese Hunde und auch anderen Tiere „Emotional Support Animals“ genannt wurden…. Wörtlich übersetzt: emotional unterstützende Tiere. “

Mit diesen Worten begann mein Vorwort zur ersten Auflage von Emotional Support Dog: gemeinsam durch die Krise.

Gefühlt haben sich die Krisen seit der Veröffentlichung der ersten Auflage im Jahre 2021 mehr als verdoppelt: eine weltweite Pandemie, die nach wie vor Präsent ist. Krieg in Europa und im Nahen Osten, Hungersnöte, Unwetterkatastrophen, Energiekrise und zahlreiche herausfordernde Situationen mehr.

Emotionale Unterstützung scheint wichtiger denn mehr. Vor allem während der Pandemie wurden (in Deutschland) unzählige Hunde, Katzen, Vögel und Kleintiere adoptiert. Mehr als ein Tier unterstützt seitdem einen Menschen in einer psychisch belastenden Situation.

Mit Einführung der gesetzlichen Regelungen rund um den Assistenzhund im Sommer 2021 und der dazu gehörenden Verordnung Ende 2022 hat sich die Situation der Emotional Support Dog-Teams in Deutschland stark verändert. Viele typische Erkrankungen bei denen ein ESA-Dog in Amerika und Asien unterstützt fallen nun in den Aufgabenbereich eines PSB-Assistenzhundes. Ich werde im Laufe des Buches genauer darauf eingehen.

Wichtig ist an dieser Stelle zu wissen: ein ESA-Dog hat in Deutschland keinerlei Rechte, die über die eines Familienhundes hinaus gehen: keine Zutrittsrechte, keine Mitflugrechte in der Kabine, er bezahlt bei Bahnfahrten wie ein Familienhund etc.. Es gibt auch keine staatliche oder öffentliche Anerkennung als ESA-Dog-Team und keine vorgeschriebene Ausbildung.

In dieser vierten Auflage werde ich mich verstärkt um den geschichtlichen Hintergrund der ESA-Dogs kümmern und um Unterstützungsmöglichkeiten für den Menschen. Ich werde zumindest kurz auf Auswahl und mögliche Trainingsinhalte eingehen. Mehr Raum habe ich den typischen Erkrankungen gewidmet, bei denen ein ESA-Dog in Amerika und im asiatischen Raum oft eingesetzt wird. Ich habe mich bemüht, jeweils mit in die Beschreibung zu schreiben, ob der Einsatz eines offiziell zugelassenen Assistenzhundes bei dieser Erkrankung möglich ist.

Fragen und Anmerkungen sind immer herzlich willkommen. Ich freue mich auf einen wertschätzenden und konstruktiven Austausch. Ich bitte jedoch zu bedenken, dass ich keine ESA-Dog-Teams (mehr) ausbilde und auch keine Ausbildungsstätte empfehlen kann und werde. Ich bin erreichbar über das Kontaktformular auf meiner Homepage www.katharinakuesters.de.

Nun wünsche ich viel Vergnügen beim Lesen und verbleibe,

mit herzlichen Grüßen

Katharina Küsters

Ein paar grundlegende Worte

ESA, ESD, Emotional Support Animal oder Emotional Support Dog…. Begriffe, die seit einigen Jahren in der Assistenz-Hunde-Szene auftauchen und bei denen eine große Unsicherheit bzgl. der Definition besteht. Ist ein ESA / ESD ein Assistenzhund? Können Hunde überhaupt einen Menschen in psychisch belastenden Situationen unterstützen? Welche Rechte haben ESA / ESD? Dürfen diese Hunde ihren Menschen z.B. in ein Geschäft begleiten, im Bus mitfahren, oder haben sie sonstige Ausnahmegenehmigungen, die ein Familienhund nicht hat? Soweit möglich, werde ich in diesem Buch auf diese und weitere Themen, zu denen ich immer wieder gefragt werde, eingehen.

Tiere, die Menschen in emotional belastenden Situationen unterstützen? Klingt interessant und sehr modern… ist es aber gar nicht. Tatsächlich sind „tierische Unterstützer“ bei psychischer Belastung ein sehr altes Phänomen, wie das Kapitel „Geschichte der ESA“ zeigt.

„Ein Emotional Support Animal ist doch auch ein Assistenzhund.“ Diese Aussage ist oft zu hören, genau wie das komplette Gegenteil: „Ein Emotional Support Animal ist ein Pseudo-Assistenzhund, ein Assistenzhund der gar keiner ist, …“ oder auch „Jeder Hund ist ein Therapiehund, was ist daran so besonders?“.

Auch diesem wichtigen Thema, der leicht nachvollziehbaren Unterscheidung zwischen Emotional Support Animal und Assistenzhund ist ein Kapitel gewidmet.

Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich mit typischen Erkrankungsbildern von Menschen, bei denen ein ESA in Amerika und dem asiatischen Raum oft zum Einsatz kommt. Abschließend ist diese Liste natürlich nicht. So wie es unzählige Erkrankungen gibt, gibt es zahlreiche Einsatzmöglichkeiten für ein ESA. Ich habe mich bemüht bei jeder Erkrankung dazu zu schreiben, ob in Deutschland für diese Erkrankung der Einsatz eines ausgebildeten und anerkannten Assistenzhundes grundsätzlich möglich wäre.

Ich bitte um Nachsicht, dass ich die Erkrankungen für einen Laien verständlich kurz erkläre und lediglich auf Besonderheiten aufmerksam mache. Ein tieferer Einstieg in das Thema „psychische Erkrankungen“ überlasse ich den Fachleuten, die dafür ein Studium abgeschlossen haben.

Außerdem beschäftige ich mich in diesem Buch mit der Ausbildung eines ESD. Ich habe im Laufe der Jahre intensiver Trainingspraxis einige Verhaltensweisen heraus gefunden, die das Zusammenleben mit einem ESA-Dog vereinfachen. Der Einfachheit halber habe ich diese Verhaltensweisen „Standards“ genannt, obwohl sie weder rechtlich bindend noch verpflichtend sind.

Vor der Ausbildung steht natürlich die Eignung. Auch diesem Thema sei ein Kapitel gewidmet. Wie erkenne ich, ob der Hund Spaß am Job eines ESD hat? Freude an der Arbeit mit Menschen, eine hohe Stresstoleranz und eine Energie, die zum ESA-Nehmenden passt, sind für einen ESD wichtiger als die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse oder eine vorgegebene Größe.

Damit sind wir auch schon bei der Auswahl des Hundes. Da dieses Thema sehr umfangreich ist, habe ich mich auf einige grundlegende Voraussetzungen beschränkt. Die Einschätzung eines Hundes, die Einschätzung bzgl. Stressanzeichen, Belastbarkeit und passendem Energielevel benötigen viel Erfahrung und eine gute Beobachtungsgabe. Ich empfehle daher dringend, dies von einem erfahrenen Hundetrainer oder Assistenzhunde-Ausbildenden vornehmen oder begleiten zu lassen.

Das Thema „ein ESD aus dem Tierschutz“ findet ebenfalls seinen Platz in diesem Buch.

Nach dieser Übersicht, was den Lesenden in diesem Buch erwartet, wünsche ich viel Freude beim Lesen, bei der Umsetzung und beim gemeinsamen Leben mit einem Emotional Support Dog.