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Gedichtetes Von den Anfängen und vom Ende Der Mitte (hm!) eines Lebens 1975 - 2017
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Seitenzahl: 43
Vor-Weg
Nirwana
Zu spät
Rausch(en) des Hiob
Das Licht
Traum (Mondnacht)
Geheimnis
Positivist
Sinn
Laubgeschrei
Gedanke
Aus dem Fenster
Verregnetes Bild
Was bleibt?
Unvermögen
Über Initialien
Rhythmus der Ewigkeit
Sternenwärter
Verlorenes Selbst
Unterschied
Die innere Stimme
Im Labyrinth
Unschuldiges Blatt!
Einfach so
Ausstieg
Abschied
Gedankenterror
Brief an eine Behörde
Liebesnacht im Zelt
Fülle
Mittelpunkt
Auf
Blinkender Stern
Alleinseinsangst
1991
Virtuelle Aufnahme
Meine Liebe
Meeresschwimmen
Gedankenhüllen
Endloskette
Sprachmetzelei (1981)
Antiquitiertes Kampfvokabular
Sinn und Form
Gedenken (2004)
Menschlichkeit (2005)
Pflege am Boden (2013)
Ein neuer Glaube vergiftet alles Denken unserer Zeit!
Spiel
Sphärenklang
Ein klitze kleines bisschen ...
Deutungsraub
Wellenwurf
Krankenlicht
Druck
Die gute Idee
Ich oute mich
Wo freies Sein beginnt
Toter Winkel
Aphorismusübung 1
Religion
Selbsttherapie
Satzgefüge (12/16 – 02/17)
Gesundheitszustand
Aus dem Takt
Der Zufall
Ein Leiden
Gedichte lesen
Fast 40 Jahre lagen einige der Gedichte in meinem Schreibtisch, war es mir doch immer peinlich, mich als Gedichteschreiber zu outen. In den letzten Jahren habe ich wieder damit angefangen und entdeckte, dass es Spaß macht und mir eine neue Möglichkeit eröffnet, mit meinem gedanklichen Innenleben umzugehen.
Nun, da ich vor der Berentung stehe, finde ich den Mut, einige meiner kleinen Geschichten und ein Großteil der Gedichte in einem Buchformat der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich betrachte den Zeitraum zwischen meinem 18. und meinem 61. Geburtstag als die Mitte meines Lebens, hoffend, dass es noch ein paar weitere Jahre werden mögen.
Ich habe eine subjektive Auswahl der Texte vorgenommen und also einige meinen Tagebüchern belassen; insofern handelt es sich um „Gewichtetes“. Es waren stets Versuche, die vielen Gedankenströme, das Chaos vorbeifliegender Asssoziationen und das, was mich beschäftigt, irgendwie festzuhalten und in eine Form zu gießen.
Die Texte sind ungefähr chronologisch wiedergegeben. Besonders in den Jahren 1975 bis 1981 und dann wieder ab etwa 2004 habe ich geschrieben. Die Zwischenzeit blieb meistenteils leer von Gedichtetem oder im Tagebuch versteckt, da ich - beruflich und familiär eingebunden - nicht so recht den Weg ins Dichterische gefunden habe.
Und auch dieses Buch wäre nicht möglich geworden ohne die fleißige Zuarbeit von Andreas Schnellen, dem ich die Bereicherung durch eine kluge Auswahl von großteils eigenen Fotos verdanke. Ich hoffe, dass meine Texte den einem oder anderen berühren oder zum Nachdenken anregen oder gar Freude bereiten.
Michael Thomsen
Herbst 2017
Du bist das Wasser,
In dem ich sinke.
Sinke wie ein Stein
Zum ruhigen Grund.
Ich bin der, der ich bin,
nicht nur,
weil ich kein anderer bin
und kein anderer sein kann,
sondern:
weil ich der, der ich sein könnte,
nicht mehr sein kann.
In Gedanken tief versunken
Wird der Mensch, vom Dasein 'trunken,
Ins Delirium gewunken.
Um Gerechtigkeit betrogen,
Allzuoft belogen,
Ins Unbekannte uns entflogen.
Gefangen vom Denken
Sucht sie in finsterer Nacht
Mit der Lampe das Erhellende
Des alten Wärters,
Der alles weiß.
Wo die Dunkelheit das Licht verbirgt,
Die Freiheit Gefängnis wird.
Sie merkt es aber noch immer nicht:
Sie hält in der Hand, das gesuchte Licht.
Ich träumte jüngst, ich flöge,
Ich flöge durch die Nacht zu ihr.
Es war mir so als wöge
Ich kaum mehr als ein Blatt Papier.
Ich sah mich über Wolken schweben,
Mich hoch und höher noch zu heben.
Der Wind war mein Begleiter.
So ging die Reise weiter.
Ich fühlte mehr und mehr
Große Leere tief in mir.
Auf einmal war´s, als wär
Mein Körper wirklich nur Papier.
Die Sterne flüstern leis im Träume
Dem Weltall ihr Geheimnis zu.
Das schwache Licht fließt im Raume.
Es sucht in unsern Augen Ruh.
Im Dunkeln steh ich fragend,
Den letzten Schritt nicht wagend:
Sie funkeln vor mir, goldne Steine,
So zahlreich und doch allein.
Der Urknall muß ganz
Leise gewesen sein;
Denn ich wüßte niemanden, der
Ihn gehört hat.
Nach dem Sinn gefragt:
Nichtssagend geschrieben,
Vielsagend geschwiegen.
Unter Bäumen erstarrt der eiskalte Wind.
Durch die Kälte naht nun ganz geschwind,
Müd und schwach des Herbstes Klagelied,
Das sich im grauen Nebel leise wiegt.
Die vielen Blätter werden bunt.
Und wie des Soldaten böse wund,
Brennt das rote Laub im Licht.
Und ich hoff, es verbrennt unsre Erde nicht.
Das Laub im Baume droben
Ringt nach Luft,
Den Todesschrei zu stoßen.
Dieser Gedanke ist kurz,
Und doch hat er kein Ende:
Im Innern verblasst das Sichtbare,
Sichtbar wird das, was wesentlich ist.
Endlich hat man ihn gefunden,
Den, der alles enthält, was
übrig bleibt, wenn man alles andere verlässt.
Der Zufall hält vor der Wahrheit.
Man kann sie sehen und sieht
---------------------- Nichts!
Schauen, nach draußen schauen.
Im Warmen Schlösser bauen.
Gedanken fliegen vorüber.
Zwischen Draußen und Hinüber
Vergeht die Zeit um das Sein.
Den Blick ins Dunkle versenken,
Ins nasse Gras ihn dann lenken,
Bei Regen oder Sonnenschein.
Dem sanften Pfeifenrauch