Gewichtetes - Michael Thomsen - E-Book

Gewichtetes E-Book

Michael Thomsen

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Beschreibung

Gedichtetes Von den Anfängen und vom Ende Der Mitte (hm!) eines Lebens 1975 - 2017

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Seitenzahl: 43

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Inhaltsverzeichnis

Vor-Weg

Nirwana

Zu spät

Rausch(en) des Hiob

Das Licht

Traum (Mondnacht)

Geheimnis

Positivist

Sinn

Laubgeschrei

Gedanke

Aus dem Fenster

Verregnetes Bild

Was bleibt?

Unvermögen

Über Initialien

Rhythmus der Ewigkeit

Sternenwärter

Verlorenes Selbst

Unterschied

Die innere Stimme

Im Labyrinth

Unschuldiges Blatt!

Einfach so

Ausstieg

Abschied

Gedankenterror

Brief an eine Behörde

Liebesnacht im Zelt

Fülle

Mittelpunkt

Auf

Blinkender Stern

Alleinseinsangst

1991

Virtuelle Aufnahme

Meine Liebe

Meeresschwimmen

Gedankenhüllen

Endloskette

Sprachmetzelei (1981)

Antiquitiertes Kampfvokabular

Sinn und Form

Gedenken (2004)

Menschlichkeit (2005)

Pflege am Boden (2013)

Ein neuer Glaube vergiftet alles Denken unserer Zeit!

Spiel

Sphärenklang

Ein klitze kleines bisschen ...

Deutungsraub

Wellenwurf

Krankenlicht

Druck

Die gute Idee

Ich oute mich

Wo freies Sein beginnt

Toter Winkel

Aphorismusübung 1

Religion

Selbsttherapie

Satzgefüge (12/16 – 02/17)

Gesundheitszustand

Aus dem Takt

Der Zufall

Ein Leiden

Gedichte lesen

Vor-Weg

Fast 40 Jahre lagen einige der Gedichte in meinem Schreibtisch, war es mir doch immer peinlich, mich als Gedichteschreiber zu outen. In den letzten Jahren habe ich wieder damit angefangen und entdeckte, dass es Spaß macht und mir eine neue Möglichkeit eröffnet, mit meinem gedanklichen Innenleben umzugehen.

Nun, da ich vor der Berentung stehe, finde ich den Mut, einige meiner kleinen Geschichten und ein Großteil der Gedichte in einem Buchformat der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ich betrachte den Zeitraum zwischen meinem 18. und meinem 61. Geburtstag als die Mitte meines Lebens, hoffend, dass es noch ein paar weitere Jahre werden mögen.

Ich habe eine subjektive Auswahl der Texte vorgenommen und also einige meinen Tagebüchern belassen; insofern handelt es sich um „Gewichtetes“. Es waren stets Versuche, die vielen Gedankenströme, das Chaos vorbeifliegender Asssoziationen und das, was mich beschäftigt, irgendwie festzuhalten und in eine Form zu gießen.

Die Texte sind ungefähr chronologisch wiedergegeben. Besonders in den Jahren 1975 bis 1981 und dann wieder ab etwa 2004 habe ich geschrieben. Die Zwischenzeit blieb meistenteils leer von Gedichtetem oder im Tagebuch versteckt, da ich - beruflich und familiär eingebunden - nicht so recht den Weg ins Dichterische gefunden habe.

Und auch dieses Buch wäre nicht möglich geworden ohne die fleißige Zuarbeit von Andreas Schnellen, dem ich die Bereicherung durch eine kluge Auswahl von großteils eigenen Fotos verdanke. Ich hoffe, dass meine Texte den einem oder anderen berühren oder zum Nachdenken anregen oder gar Freude bereiten.

Michael Thomsen

Herbst 2017

Nirwana

Du bist das Wasser,

In dem ich sinke.

Sinke wie ein Stein

Zum ruhigen Grund.

Zu spät

Ich bin der, der ich bin,

nicht nur,

weil ich kein anderer bin

und kein anderer sein kann,

sondern:

weil ich der, der ich sein könnte,

nicht mehr sein kann.

Rausch(en) des Hiob

In Gedanken tief versunken

Wird der Mensch, vom Dasein 'trunken,

Ins Delirium gewunken.

Um Gerechtigkeit betrogen,

Allzuoft belogen,

Ins Unbekannte uns entflogen.

Das Licht

Gefangen vom Denken

Sucht sie in finsterer Nacht

Mit der Lampe das Erhellende

Des alten Wärters,

Der alles weiß.

Wo die Dunkelheit das Licht verbirgt,

Die Freiheit Gefängnis wird.

Sie merkt es aber noch immer nicht:

Sie hält in der Hand, das gesuchte Licht.

Traum (Mondnacht)

Ich träumte jüngst, ich flöge,

Ich flöge durch die Nacht zu ihr.

Es war mir so als wöge

Ich kaum mehr als ein Blatt Papier.

Ich sah mich über Wolken schweben,

Mich hoch und höher noch zu heben.

Der Wind war mein Begleiter.

So ging die Reise weiter.

Ich fühlte mehr und mehr

Große Leere tief in mir.

Auf einmal war´s, als wär

Mein Körper wirklich nur Papier.

Geheimnis

Die Sterne flüstern leis im Träume

Dem Weltall ihr Geheimnis zu.

Das schwache Licht fließt im Raume.

Es sucht in unsern Augen Ruh.

Im Dunkeln steh ich fragend,

Den letzten Schritt nicht wagend:

Sie funkeln vor mir, goldne Steine,

So zahlreich und doch allein.

Positivist

Der Urknall muß ganz

Leise gewesen sein;

Denn ich wüßte niemanden, der

Ihn gehört hat.

Sinn

Nach dem Sinn gefragt:

Nichtssagend geschrieben,

Vielsagend geschwiegen.

Laubgeschrei

Unter Bäumen erstarrt der eiskalte Wind.

Durch die Kälte naht nun ganz geschwind,

Müd und schwach des Herbstes Klagelied,

Das sich im grauen Nebel leise wiegt.

Die vielen Blätter werden bunt.

Und wie des Soldaten böse wund,

Brennt das rote Laub im Licht.

Und ich hoff, es verbrennt unsre Erde nicht.

Das Laub im Baume droben

Ringt nach Luft,

Den Todesschrei zu stoßen.

Gedanke

Dieser Gedanke ist kurz,

Und doch hat er kein Ende:

Im Innern verblasst das Sichtbare,

Sichtbar wird das, was wesentlich ist.

Endlich hat man ihn gefunden,

Den, der alles enthält, was

übrig bleibt, wenn man alles andere verlässt.

Der Zufall hält vor der Wahrheit.

Man kann sie sehen und sieht

---------------------- Nichts!

Aus dem Fenster

Schauen, nach draußen schauen.

Im Warmen Schlösser bauen.

Gedanken fliegen vorüber.

Zwischen Draußen und Hinüber

Vergeht die Zeit um das Sein.

Den Blick ins Dunkle versenken,

Ins nasse Gras ihn dann lenken,

Bei Regen oder Sonnenschein.

Dem sanften Pfeifenrauch