Gottes wundersame Faktorei - Dritter Teil: Im Zeichen des Vogels - Marianne Le Soleil Levant - E-Book

Gottes wundersame Faktorei - Dritter Teil: Im Zeichen des Vogels E-Book

Marianne Le Soleil Levant

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Beschreibung

Der erlesene Kreis himmlischer Mächte hat zur Verkündung nochmal die gefiederten Schwingen ernannt, damit Jesus sich weiterhin der unliebsamen Erscheinung in der Öffentlichkeit entziehen kann. Leider ruft der Gesang des fliegenden Propheten bald Probleme hervor, mit denen man sich auseinandersetzen muss. Daher werden zukünftige Optionen diskutiert, während man weiter an der Evolution arbeitet. Dabei steigt die Praktikantin diesmal wunschgemäß auf und die hermaphroditischen Hohepriester etablieren sich trotz interner Querelen. Gott bleibt entgegen der Komplikationen über Liebe, Lust, Freiheit und Genuss gelassen, selbst bei auftauchenden Zweifeln an seiner Notwendigkeit.

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Marianne Le Soleil Levant

Gottes wundersame Faktorei - Dritter Teil: Im Zeichen des Vogels

Die Paroquet-Protokolle

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Inhalt

Gunst

38 Erotische Evolution

39 Das Spiel

40 Die Lust der Tomaten

41 Transzendenz

42 Photonen oder alles wird Licht

43 Hedonismus

44 Heilige Geduld

45 Promotion

46 Im Herzen des Vogel - Im Zeichen der Katze

47 Die Praktikantin

48 Die Taufe

49 Protest Tanten

50 Hilfe aus der Zukunft

51 Hohepriester

52 Boltzman Forever

53 Wenn du denkst du denkst dann denkst du nur du denkst

54 Selbstverteidigung und Freiheit

55 Regenbogen um die Welt

56 Schätzchen der Schöpfung

57 Wird Gott (noch) gebraucht?

Bei empress erschienen

Impressum neobooks

Impressum

© bernhard faaß – regent des planeten Oktober 2019

ISBN 978-3-7529-0491-8 eBook

Gebundene Gesamtausgabe ISBN 9783753137155

Taschenbuch Gesamtausgabe ISBN 9783758449918

Cover-Design © empyreal music, bernhard faaß, München, Mai 2020

Alle Rechte vorbehalten.

Quellennachweis und Bibliographie im Anhang.

Dieses Buch entsteht aufgrund starken Glaubens an höhere Kraft. Wir pflegen freigeistige Überzeugungen.

Jemand, der sehr strenge religiöse Ansichten hat oder in seiner Auffassung von Religion empfindlich ist,

kann sich durch die leichtlebige Darstellung möglicherweise vor den Kopf gestoßen fühlen.

Deshalb sollte in diesem Fall eventuell von einer Lektüre besser abgesehen werden,

obwohl sie gerade dann eine befreiende Wirkung zeitigen kann.

Eine Verletzung religiöser Gefühle ist nicht beabsichtigt.

Der möglicherweise satirische Charakter der Darstellung ist durch die Kunstfreiheit geschützt.

Es handelt sich hierbei um ein Modell. Ein Modell ist nicht die Wirklichkeit.

Wir glauben an die höhere Wirklichkeit.

Wir sind überzeugt, dass alle Religionen und vergleichbare Systeme menschengemachte Versuche sind,

ein Modell dieser Wirklichkeit zum besseren Verständnis derselben zu schaffen. Ein Modell dient dazu,

etwas unserem begrenzten Geist begreifbar zu machen, das zu erfassen, er ansonsten nicht fähig ist.

Die Handlung der Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind mit Ausnahme der genannten Personen des öffentlichen Lebens rein zufällig und unbeabsichtigt.

Der Titel des Kapitel 53 Wenn du denkst du denkst dann denkst du nur du denkst ist selbstverständlich dem Lied von Gunter Gabriel aus dem Jahr 1975, gesungen von Juliane Werding, entlehnt. Verwendung dem Zitatrecht des Urheberrechtsgesetzes UrhG § 51 Absatz 2, dem Privileg der nach Artikel 4 und Artikel 5 des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland garantierten Weltanschauungs-, Kunst-, Meinungs-, Informations-, Presse- und Wissenschaftsfreiheit folgend.

Die entsprechenden Rechtsnormen der Schweiz Art.25 URG, Öster­reichs § 46 UrhG und Liechtensteins Art.27 URG finden für diese Territorien Anwendung.

Wenn Sie trotz dem sorgfältigen Lektorat noch Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler entdeckt haben, Ihnen ein sachlich, inhaltlicher Irrtum aufgefallen ist oder anderweitige Beanstandungen haben, informieren Sie uns bitte über die Kontaktdaten dieses Impressums. Wir werden uns nach bestem Wissen und Gewissen bemühen, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Verwertung des Textes, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlages und des Rechteinhabers empyreal music, bernhard faaß, München urheberrechtswidrig und strafbar.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung,

Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Gunst

Dritter Teil Im Zeichen des Vogels

38 Erotische Evolution

39 Das Spiel

40 Die Lust der Tomaten

41 Transzendenz

42 Photonen oder alles wird Licht

43 Hedonismus

44 Heilige Geduld

45 Promotion

46 Im Herzen des Vogel - Im Zeichen der Katze

47 Die Praktikantin

48 Die Taufe

49 Protest Tanten

50 Hilfe aus der Zukunft

51 Hohepriester

52 Boltzman Forever

53 Wenn du denkst du denkst dann denkst du nur du denkst

54 Selbstverteidigung und Freiheit

55 Regenbogen um die Welt

56 Schätzchen der Schöpfung

57 Wird Gott (noch) gebraucht?

Gunst

Molisa

gewidmet

38 Erotische Evolution

Petrus macht Report.

Gott: Wie sieht es mit der Sexuellen Revolution inzwischen aus? Hat sich schon was getan?

Petrus: Nicht viel. So schnell geht das nicht. Viele Menschen verstehen gar nichts von den Freuden der Lust. Sogar in den sogenannten aufgeklärten Gesellschaften ist eine sexuelle oder erotische Mündigkeit sehr begrenzt.

Gott: Wieso eigentlich? Sie wollen doch sonst immer alles herausfinden.

Petrus: Wegen der Tabuisierung.

Gott: Aha.

Petrus: Schuldgefühle.

Gott: Schuldgefühle? Wegen Sex? Wer hat ihnen das eingeredet? Satan?

Petrus: Der bestimmt nicht.

Gott: Bist du sicher.

Petrus: Ziemlich. Die Kirche. Religionen mit Moral-Kodex.

Gott: Wegen Du sollst nicht die Ehe brechen?

Petrus: Zum Beispiel.

Gott: Und außerhalb der Ehe?

Petrus: Verbieten sie's erst recht. Aber darauf geben die Leute nichts mehr.

Gott: Ah, gut. Also da geht es um etwas anderes. Hat man denn nichts herausge­funden?

Petrus: Es gibt schon lange Menschen, die mit ihrem Sex glücklich sind.

Gott: Die können's doch den anderen sagen. Filme machen.

Petrus: Na ja, es geht eben nicht so schnell. Da spielt so viel mit rein. Viele müs­sen die Liebe erst lernen.

Gott: Zum Beispiel in dem man ihn hat.

Petrus: Wenn die Verbote, Ängste und damit verbundene Gefühlswirrungen die Leuten glauben machen, es sei wirklich etwas Gefährliches, Schmutziges und die Wächter der Moral hätten recht, man müsse die mit äußerst kritischer Haltung angehen, verhindert das den Fortschritt. Auch das Aufsehen, das immer darum gemacht wird, mit viel Neid, derer, die sich nicht trauen, doch etwas auszupro­bieren, die sich keinen Spaß gönnen und ihn verurteilen, hilft nicht gerade.

Gott: Zu feige für den Sex?

Petrus: Die meisten Leute sind meistens zu feige für den Sex. Sonst gäbe es viel mehr davon.

Gott: Das wär' doch gut. Deswegen hab' den starken Trieb eingebaut. Für die Fortpflanzung.

Petrus: Als ob es nicht genug Menschen gäbe.

Gott: Da ist was dran. Trotzdem Sex?

Petrus: Da waren wir uns doch schon einig.

Die Schwingen der Freiheit (ehemals Der Vogel): Gähn.

Gott: Wir brauchen einen Experten. Jesus.

Jesus: Ich bin dafür.

Gott: Das wissen wir jetzt schon. Was ist mit einer anständigen Prophetie zur erotischen Evolution?

Jesus: Ich bin dafür.

Gott: Bekannt.

Jesus: Wie kommst du da auf mich?

Gott: Du bist der Prophet ...

Jesus: Der Vogel ist der Prophet.

Gott: Unterbrich mich bitte nicht. Außerdem hast du doch von deinen Eroberung­en in der Frauenwelt berichtet. Du bist unser Erotik-Spezialist.

Jesus: Wirklich nicht. Da gibt es genug andere. Warum ich?

Gott: Wer sonst? Petrus bestimmt nicht.

Petrus schaut indigniert.

Jesus: Außerdem war das nicht ein vertrauliches Gespräch?

Gott: Du zwingst mich durch deine stete Widerspenstigkeit dazu.

Jesus: Du hast das doch erfunden. Du musst doch wissen, wie man es gut macht.

Gott: Es ging um die Fortpflanzung. Es sollte ein Anreiz geschaffen werden.

Jesus: Ausgezeichneter Anreiz. Der wilde Trieb verdeckt die feine Lust.

Gott: Das ist es. Ich verstehe nichts davon. Ich bin Gott. Mir ist die Erregung nicht zuteil.

Jesus: Zuteil sicher. Die Menschen sind doch ein Teil von dir.

Gott: Das ist es. Ich habe sie, damit ich an ihrem Erleben teilnehmen kann. Durch sie kann ich die körperliche Liebe erfahren.

Jesus: Nochmal: Du hast das doch so gemacht. Du musst wissen, wie es funktion­iert.

Gott: Ja und Nein. Ich weiß es, kann es aber nie selbst machen. Also habe ich keine Erfahrung.

Jesus: Deshalb kannst du doch die Funktionalität offenlegen.

Gott: Ich verrate nichts.

Jesus: Einen Vorschlag zur Herangehensweise.

Gott: Weise herangehen.

Jesus: Du könntest wenigstens ein paar Tipps geben.

Gott: Das ist nicht der Trick. Sich über Hormonmoleküle und Stoffwechselvor­gänge Gedanken zu machen, erregt die Leute nicht. Auswirkung auf die Neuro­transmitter. So scharf.

Jesus: Natürlich. Du sollst sagen, wie man es macht.

Gott: Das haben sie noch immer herausgefunden.

Jesus: Damit es schön wird.

Gott: Nun wird es dann auch sehr ekstatisch.

Jesus: Du weißt doch Bescheid.

Gott: Ich verrate nichts.

Jesus: Wir drehen uns im Kreis.

Gott: Was soll das werden, wenn man etwas entdeckt, man ist neugierig, will aber sofort alles einfach wissen? Man gibt sich gar keine Mühe. Erwartet direkt am Ziel zu starten. Sogar ein Ziel ist schon der Irrtum.

Jesus: Das versteht kein Mensch. Was soll man tun?

Gott: Ausprobieren.

Jesus: Ausprobieren?

Petrus: Machen wir jeden Tag, den ganzen Tag. Weiß doch niemand, was er sich als nächstes einfallen lässt.

Gott: Es ist ein Spiel. Das Spiel der Geschlechter.

Jesus: Sprach der Poet. Spielregeln?

Gott: Keine.

Jesus: Wir drehen uns im Kreis.

Gott: Die Menschen sollen es ausprobieren. Was sie erregt, wie es ihnen gefällt, was ihnen gut tut, Spaß macht. Ihre Körper haben denselben Aufbau, aber ihre Reaktionen unterscheiden sich. Vielleicht nicht grundsätzlich, so ist darauf Verlass, aber in der Reaktion, der Verarbeitung. Also müssen die Beteiligten das ausprobieren.

Jesus: Man möchte nichts falsch machen.

Gott: Man macht nichts falsch, wenn man es sanft angeht.

Jesus: Das klappt alles ganz gut, wenn man sich auf der Gefühlsebene getroffen hat.

Gott: Deshalb brauche ich deine Prophetie. Ich habe keine Gefühle. Dafür habe ich Menschen.

Jesus: Ich soll sie die Liebe lehren? Das hatten wir ja schon.

Gott: Es gibt ein Buch von einer Frau, die keine Frau ist. Skyline Deluxe. Da kannst du dir Anregungen holen.

Jesus: Hermaphroditen-Buch? Oder was bedeuten die Rätsel? Die Nicht-Frau-Frau.

Gott: Gar nicht. Das ist auch bei weitem nicht alles. Ausprobieren.

Jesus: Petrus?

Petrus: Wir haben viel Arbeit. Können wir weiter machen?

Petrus geht ab ins Labor.

Die Praktikantin: Irgendwas Aufregendes?

Petrus: Er ist dafür. Weitermachen. Die Menschen die Liebe lehren.

Die Praktikantin: Dauert.

Petrus: Deine professionelle Distanz besorgt mich. Du wirst noch schleichend zum Engel mutieren.

Die Praktikantin: Nein, es macht mich traurig. Sie verstehen nicht, wofür wir gemacht sind.

Petrus: Sie sind keine Engel.

39 Das Spiel

Petrus hat Report.

Petrus: Wir arbeiten an der Mündigkeit. Der Vogel hat aber noch keinen Text.

Gott: Jesus, was ist mit der Prophetie?

Jesus: Du sollst deine Nächsten lieben wie dich selbst.

Gott: Ist nicht dein Ernst. Uralt. Du musst dir schon etwas Neues einfallen lassen.

Jesus: Liegt in der Interpretation.

Petrus: Mit Interpretationen haben wir keine guten Erfahrungen gemacht.

Jesus: Du meinst Auslegungen.

Petrus: Das Problem ist dasselbe.

Gott: Wie lautet die Auslegung?

Jesus: Man sollte die erotische Lust besser mit Menschen genießen, die einem nahe sind. Denen man sich nahe fühlt.

Gott: Ist ja noch ziemlich allgemein. Meinst du den Nachbarn?

Jesus: Besser, wie im Puff.

Gott: Das sind sehr drastische Gegensätze. Der Spruch ist unbrauchbar.

Jesus: Was schlägst du vor?

Gott: Nichts. Wir haben das besprochen. Es ist deine Aufgabe.

Jesus: Irgendwas mit ausprobieren.

Gott: Genau. Ich muss mich jetzt wieder um das große Spiel kümmern. Petrus.

Petrus: Du willst uns nichts verraten?

Jesus: Das ist es: Ausprobieren, aber nichts verraten.

Gott: Aha.

Petrus: Wir müssen weiter machen.

Jesus: Man könnte es auf Onanie beziehen. Wie du dich selbst liebst, liebt sich dein Partner vielleicht auch.

Petrus: Da müssen sie sich zuerst überhaupt selbst lieben.

Jesus: Sehr klug: Liebe dich selbst.

Petrus: Das wird als Egoismus ausgelegt.

Gott: Auslegeware gilt nicht.

Jesus: Ich bespreche das mit dem Vogel.

Petrus: Gut, wir müssen weitermachen.

Gott: Eben. Schau dir unser Spiel an. Wir probieren auch aus. Es gibt Entwick­lungen. Manche laufen aus, manche überleben sich, manche passen sich an.

Jesus: Kann ich so nicht verwenden.

Gott: Nimm die Dinosaurier. Sie haben eine Zeit lang den Planeten bevölkert. Sie waren sehr groß. Aber angeblich nicht von großem Geist. Die Menschen streiten bis heute, woran sie wirklich genau zu Grunde gegangen sind.

Jesus: Verrate du's uns. Du bist doch allwissend.

Gott: Ich verrate nichts. Es ist auch egal. Viel lustiger, wenn sie weiter suchen. Jedenfalls sind die Dinosaurier weg. Wäre doch schade gewesen, wenn es keine gegeben hätte. Finden die Leute toll.

Jesus: Und der Sex. Die Erotik. Du hättest doch jeden anderen profanen Zeugungsakt schaffen können. Ohne Sinnlichkeit.

Gott: Du hältst deinen Vater wohl für einen schrecklichen Langweiler?

Jesus: Ich dachte du kannst das nicht nachempfinden. Was kümmert's dich?

Gott: Dafür habe ich die Menschen. Wenn du voll Energie bist, und sogar wenn du müde bist, und dir ist echt langweilig. Worauf hat der Mensch Lust? Auf guten Sex.

Jesus: Wir drehen uns im Kreis. Was hast du davon?

Gott: Energetisch ist das sehr angenehm.

Jesus: Du hast den Fortpflanzungsakt mit Sinnlichkeit versehen, damit dir energetisch nicht langweilig wird?

Gott: Kommt gut hin. Der Sex ist ja profan. Die Sinnlichkeit schenkt ihm die Glorie. Es dient doch dazu, ein neues Wesen zu erschaffen. Das muss auch gefeiert werden.

Jesus: Soll das heißen, es gibt die Sinnlichkeit, zur Ehre Gottes?

Gott: Klingt katholisch.

Jesus: Sie sind scharf, weil es bei dir Funken sprüht?

Petrus: Nach seinem Bild erschaffen.

Jesus: Aber wie man am besten sprüht, muss man ausprobieren. So wie der Rest der Schöpfung.

Gott: Damit es nicht langweilig wird.

Jesus: Die Vertreter der Evolutionstheorie lehnen Gottesvorstellung eher ab.

Gott: Die Evolutionstheorie widerspricht meiner Existenz nicht. Natürlich ist es so. Aber nicht nur so. Ich bin auch noch da.

Jesus: Die Zukunft bleibt offen.

Gott: Letztlich, ja. Sonst wäre die Zukunft bereits da und wir stünden wieder bei alles ist gleichzeitig.

Jesus: Wir drehen uns im Kreis.

Gott: Selbst wenn es deutlich scheint, worauf es hinausläuft, kann sich doch soviel ändern. Selbst wenn es klar wird, was passiert. Wenn man alles vorher weiß, wird es langweilig. Wenn man versucht, alles zu planen und zu steuern, sperrt man sich selbst ein.

Jesus: Die Leute sagen, es ist ein Zeichen der Angst vor dem Leben. Vor dessen Unwägbarkeit.

Gott: Davor muss man keine Angst haben. Das ist ein Geschenk. Damit es nicht langweilig ...

Jesus: Wissen wir jetzt schon.

Gott: Unterbrich mich nicht.

Jesus: Offen bleiben.

40 Die Lust der Tomaten

Gott: Beim Sex und in der Liebe ist es genauso. Warum sich festlegen? Langsam aber sicher wird sich herauskristallisieren, was man mag. Abwechslung ist das halbe Leben. Die andere Hälfte, meine biologischen Vorgaben. Dadurch bewegt sich das in Bahnen. Immer dasselbe, immer wieder neu.

Jesus: Das ist zu ... für Prophetie ungeeignet.

Gott: Du bist der Prophet. Die Menschen sind nicht so verschieden. Es sind alles Menschen. Tomaten sind Tomaten. Trotzdem gibt es keine zwei vollkommen identischen. Wie soll ich eine umfassende Weisung haben, die gleichzeitig alle Varianten einschließt? Sie müssen es ausprobieren.

Jesus: Liebt euch wie die Tomaten. Probiert es aus.

Gott: Sag das dem Vogel.

Jesus: Der erzählt es den Leuten. Was machen die da draus?

Gott: Darum geht es doch. Auszuprobieren, was dabei herauskommt.

Jesus: Wenn die einen daraus ableiten: Macht es wie die Tomaten. Es macht keinen großen Unterschied.

Gott: In gewisser Weise auch bei den Menschen nicht. Keinen zu großen. Oder man sucht jemand, bei dem der Unterschied nicht so groß ist.

Jesus: Das ist ja deren Problem. Die Auswahl.

Gott: Man darf auch nicht kleinlich sein.

Jesus: Wie lieben sich Tomaten überhaupt?

Gott: Ich verrate nichts.

Petrus: Die Fortpflanzung erfolgt regulär. Aus den Kernen sprießen neue Stauden.

Jesus: Nicht sehr lustvoll.