Gottes wundersame Faktorei - Sexter Teil: R J C - Marianne Le Soleil Levant - E-Book

Gottes wundersame Faktorei - Sexter Teil: R J C E-Book

Marianne Le Soleil Levant

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Beschreibung

Der letzte Teil kommt zu Höhepunkt und Vollendung. Was soll, was darf man noch verraten? Eine Krönung gab es schon. Sucht man, weil es so schön ist, nach einer Steigerung? Zumindest ein vorläufiges Resultat für ein paar tausend Jahre war ja schon ehedem vorgesehen. Fast mehr aus Unterhaltungsgründen, aber auch zur reinen Präsentation spielt Gott ein paar Varianten durch. Menschen scheinen sich nicht so leicht damit zu tun, ohne erlebbare Mittel ihre metaphysischen Kräfte zu konzentrieren und zu entwickeln. Eine neue Verbindung entsteht. Mit dem neuen Pakt möchten auch ausstehende Mysterien geklärt oder erfüllt werden. Damit die künftige Farbenpracht freie Bahn bekommt. Alles auf wissenschaftlicher Basis und gerne darüber hinaus. Die Ewigkeit stellt charakteristische Anforderungen. Wozu ist man unerschöpflich?

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Seitenzahl: 212

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Marianne Le Soleil Levant

Gottes wundersame Faktorei - Sexter Teil: R J C

Die Paroquet-Protokolle

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Inhalt

Gunst

111 Demiurg vs. Evolutio

112 Sieg des Schöpfers

113 Der Messias darf nicht kommen

114 Metaevolution

115 Herr Sonnenblum

116 Die anmutige Pracht duftiger Üppigkeit jenseitigen Funkelns - Gloria in excelsis deo

117 Die Wege des Herrn

118 Königsblau

119 Aus der Geschichte

120 Der Weg des Widerspruchs

121 Top Glaube

122 Seepferdchen

123 Komplexgeschlechtlichkeit und Komplexauge

124 Aquarell

125 Mathematik

126 Musterbeispiel

127 Verrechnet

128 Mustergültig

129 U.F.O.s

130 Regenbogenhaut

131 Die Gunst des Regenbogens

132 Himmlische Stafetten

133 Wieder nichts

134 Nichts gegen Algebra

135 1000 Jahre Urlaub

136 Am siebten Tage ruhte er

137 Apokalyptische Approximationen

138 Es werde Licht

139 Pas mieux, pas pis, pas de changement

140 Ohne Worte

141 She got that swing

142 Tod und Geburt

143 Eternal Rainbow Unlimited

144 Warum?

145 Übernahme

146 Bezaubernder Regenbogencharme

147 Alchemika

148 We need a girl with a gun to save the world

149 Musik

150 Gott direkt

151 Weglassen

Fertig

Nichts zu tun

Die Befreierin

Phantasmagorie

Außer

Wer

Offene Herzen

WQRS

3 G

Quellennachweis und Bibliographie

Bei empress erschienen

Impressum neobooks

Impressum

© bernhard faaß – regent des planeten Juli - September 2020

ISBN 978-3-7529-2667-5 eBook

Gebundene Gesamtausgabe ISBN 9783753137155

Taschenbuch Gesamtausgabe ISBN 9783758449918

Cover-Design © empyreal music, bernhard faaß, München, Juli 2020

mit freundlicher Genehmigung von Molisa Konpanchani zur Verwendung des Basisfotos

Alle Rechte vorbehalten.

Quellennachweis und Bibliographie im Anhang.

Dieses Buch entsteht aufgrund starken Glaubens an höhere Kraft. Wir pflegen freigeistige Überzeugungen.

Jemand, der sehr strenge religiöse Ansichten hat oder in seiner Auffassung von Religion empfindlich ist,

kann sich durch die leichtlebige Darstellung möglicherweise vor den Kopf gestoßen fühlen.

Deshalb sollte in diesem Fall eventuell von einer Lektüre besser abgesehen werden,

obwohl sie gerade dann eine befreiende Wirkung zeitigen kann.

Eine Verletzung religiöser Gefühle ist nicht beabsichtigt.

Der möglicherweise satirische Charakter der Darstellung ist durch die Kunstfreiheit geschützt.

Es handelt sich hierbei um ein Modell. Ein Modell ist nicht die Wirklichkeit.

Wir glauben an die höhere Wirklichkeit.

Wir sind überzeugt, dass alle Religionen und vergleichbare Systeme menschengemachte Versuche sind,

ein Modell dieser Wirklichkeit zum besseren Verständnis derselben zu schaffen. Ein Modell dient dazu,

etwas unserem begrenzten Geist begreifbar zu machen, das zu erfassen, er ansonsten nicht fähig ist.

Die Handlung der Geschichte ist frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind mit Ausnahme der genannten Personen des öffentlichen Lebens rein zufällig und unbeabsichtigt.

Wenn Sie trotz dem sorgfältigen Lektorat noch Rechtschreib- oder Interpunktionsfehler entdeckt haben, Ihnen ein sachlich, inhaltlicher Irrtum aufgefallen ist oder anderweitige Beanstandungen haben, informieren Sie uns bitte über die Kontaktdaten dieses Impressums. Wir werden uns nach bestem Wissen und Gewissen bemühen, schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen.

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Die Verwertung des Textes, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlages und des Rechteinhabers empyreal music, bernhard faaß, München urheberrechtswidrig und strafbar.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung,

Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Inhalt

Gunst

Sexter Teil R J C

111 Demiurg vs. Evolutio

112 Sieg des Schöpfers

113 Der Messias darf nicht kommen

114 Metaevolution

115 Herr Sonnenblum

116 Die anmutige Pracht duftiger Üppigkeit jenseitigen Funkelns - Gloria in excelsis deo

117 Die Wege des Herrn

118 Königsblau

119 Aus der Geschichte

120 Der Weg des Widerspruchs

121 Top Glaube

122 Seepferdchen

123 Komplexgeschlechtlichkeit und Komplexauge

124 Aquarell

125 Mathematik

126 Musterbeispiel

127 Verrechnet

128 Mustergültig

129 U.F.O.s

130 Regenbogenhaut

131 Die Gunst des Regenbogens

132 Himmlische Stafetten

133 Wieder nichts

134 Nichts gegen Algebra

135 1000 Jahre Urlaub

136 Am siebten Tage ruhte er

137 Apokalyptische Approximationen

138 Es werde Licht

139 Pas mieux, pas pis, pas de changement

140 Ohne Worte

141 She got that swing

142 Tod und Geburt

143 Eternal Rainbow Unlimited

144 Warum?

145 Übernahme

146 Bezaubernder Regenbogencharme

147 Alchemika

148 We need a girl with a gun to save the world

149 Musik

150 Gott direkt

151 Weglassen

Ein siebter Teil existiert nicht.

Fertig

Nichts zu tun

Die Befreierin

Phantasmagorie

Außer

Wer

Offene Herzen

WQRS

3 G

Quellennachweis und Bibliographie

Gunst

Kaew Somkham Faaß

gewidmet

111 Demiurg vs. Evolutio

Gott: Wieso ist einer dieser Vorwürfe, die gegen mich sprechen sollen, die Evolution?

Jesus: Sie sagen, die Evolution sei bewiesen. Weil es aber Evolution gibt, braucht man keinen Gott, der irgendwas erschaffen hat.

Gott: Woher kommt die Evolution?

Jesus: An reinen Darwinismus glaubt man heute kaum noch.

Gott: Darwinismus, klingt nach Evolutionsreligion. Sie suchen sich einfach einen Ersatz. Daran glauben sie dann.

Jesus: Die Erkenntnisse Darwins waren ein großer Fortschritt.

Gott: War aber offenbar nur die halbe Wahrheit. Schimpft sich Wissenschaft.

Jesus: Trotzdem, besser wie nichts und jeder fängt irgendwo an. Es richtet sich vor allem gegen den Glauben, alles wäre einfach fertig da gewesen. Ganz ohne Evolution. Weil da der Gott seinen Baukasten ausgeschüttet hat und fertig.

Petrus: Baukasten ausgeschüttet.

Gott: Bringst du das als methodische Kritik ein?

Petrus: Keineswegs. Ich fragte mich, wie man nur auf den Vergleich kommt.

Jesus: Du weißt schon: Alle Tiere und Pflanzen, Tag und Nacht, der Mensch und das ganze Drumherum in sieben Tagen, das heißt in sechs, aufgestellt. So eine Vorstellung ist durch den Nachweis der Evolution widerlegt.

Petrus: Diese Schöpfungswoche ist eben symbolisch. Sie hatten nur ihre eigene Wahrnehmung zur Verfügung.

Gott: Gut, aber die Evolution ist ein Teil des Schöpfungsaktes. Die Schöpfung dauert an. Warum soll ich damit aufhören. Wenn alles stehenbleibt wird es sicher langweilig.

Jesus: Trotzdem rechnen die Wissenschaftlicher sich in den Photonennebel.

Gott: Es bleibt bei ihrem menschlichen Problem, dass vor ihrem Urknall etwas gewesen sein muss, um ihr Universum herum auch, nichts mehr nach dem Photonennebel kommt und eine Ursache, ein Grund für den Riesenzirkus unbe­kannt ist.

Jesus: Das wärst dann du.

Gott: Ursache ist auch so ein Wort für mich.

Jesus: Die Ursache vor dem und für den Big Bang.

Gott: Religion vs. Science, schlüssig: Big Bang - Der Mensch von Gott nach seinem Bild erschaffen: Ein Knallkopf.

Jesus: Neigt zu Übertreibung.

Gott: Eben. Das Alles in sieben Tagen zu erschaffen, wäre ein unendlich straffer Zeitplan.

Petrus: Obwohl Zeit keine Rolle spielt.

Gott: Wozu der Stress?

Petrus: Man kann die Schöpfungswoche auch als Woche verstehen, die es nach dem Knall gebraucht hat, die Sache in Bahnen zu lenken.

Gott: Da ist sicher einiges entstanden. Bei der Geschwindigkeit.

Jesus: Auch wenn es sich seitdem entwickelt, war alles schon enthalten.

Petrus: Wenn alles gleichzeitig passiert.

Gott: Aber ich verrate nichts.

Petrus: Wir drehen uns im Kreis.

Gott: Was ist so schwierig daran, seinen Gottesbegriff zu erneuern, wenn man herausfindet, dass es eine Evolution gibt, die seiner Schöpfung dient, weil sie in ihrer Funktion daran teilnimmt?

Jesus: Du kennst doch Psyche.

Psyche: Sie wünschen?

Gott: Warum fällt es den Menschen so schwer, ihr Gottesbild zu entwickeln?

Psyche: Ein Gott soll Halt bieten, Schutz und Geborgenheit. Wenn so ein Wesen selbst so leicht wandelbar ist, vermittelt es den Menschen nicht die Verlässlich­keit seiner allmächtigen Kraft, von Ewigkeit und so weiter. Unberechenbar erleben sie ihre Existenz, weshalb sie auf Stabilität setzen.

Jesus: Eine geistige Balance.

Gott: Als ob ich mich ständig ändern würde.

Petrus hat in diesem Moment ein interessantes Barthaar entdeckt.

Psyche: Brauchen sie mich noch?

Gott: Danke.

112 Sieg des Schöpfers

Jesus: Verstehst du ihr Schutzbedürfnis?

Gott: Wenn sie auf mich vertrauen, kann ich mich doch entwickeln.

Petrus: Vielleicht entwickelst du dich wirklich nicht, aber sie entdecken dich erst Schritt für Schritt.

Gott: Vielleicht ist diese Episode der Unendlichkeit wirklich im Verhältnis nur sieben Tage lang.

Jesus: Und dann ruhst du einen Tag im Photonennebel?

Gott: Im Verhältnis zur Ewigkeit, dieser unvorstellbar unendlichen Zeitspanne.

Petrus: Weil Zeit dann keine Rolle mehr spielt.

Jesus: Unterbrich ihn nicht.

Gott: Passiert in dieser Episode alles gleichzeitig.

Jesus: Wird aber nicht so erlebt.

Gott: Wir wissen, dass eine Sekunde unterteilt werden kann. Also ist sie kein einzelner Moment. Dasselbe passiert bei tausendstel Sekunden. Jeder Mensch würde es so erleben wie gleichzeitig, wenn etwas innerhalb einer tausendstel Sekunde passiert.

Petrus: Alles relativ.

Gott: Diese Menschen stellen sich Gott so unendlich groß vor, dass seine Schöpfung ihn nur minimal kratzt. Das ist nicht ganz verkehrt.

Jesus: Es liegt eher an ihrer Phantasielosigkeit, wenn sie dich festzuhalten versuchen.

Gott: Was heißt denn Evolution?

Petrus: Es kommt aus dem Lateinischen.

Gott: Du hast es bis nach Rom geschafft. Deine Kompetenz.

Petrus: Von evolutio, das Aufrollen, typischerweise einer Buchrolle, daher das Aufschlagen, eines Buches und deshalb auch das Lesen. Mittellateinisch die Zeitspanne.

Jesus: Die keine Rolle spielt.

Gott: Unterbrich ihn nicht.

Petrus: Das Verb, evolvo, gibt da schon mehr her. Wenn man heutzutage die Evolution als die Entwicklung versteht und das Verb mit entwickeln übersetzt, hat es aber hinauswälzen, entströmen lassen, enthüllen und noch ein paar speziel­lere aufschlussreiche Bedeutungen.

Gott: Bücher scheinen ja sowohl in den Glaubensgemeinschaften als auch bei den Wissenschaftler eine Rolle zu spielen.

Jesus: Die Schriftgelehrten der Bibel hielten sich wohl selbst für Wissenschaftler. Historiker. Man notierte, was man glaubte, herausgefunden zu haben, für die Nachwelt. Schließlich gehörte man zu den Schlaueren, da man sonst, wie die meisten Menschen nicht lesen und schreiben könnte.

Gott: Eben, kann man sogar im Himmel eine Praktikantenstelle mit Aufstiegschancen bekommen.

Rocio: Ich hab' das gehört.

Gott: Immer noch neugierig unser Nesthäkchen.

Rocio: Wie die Kinder. Aber ich bin eine Frau.

Gott: Wenn du hier die Tochter-Ehren pflegst, dann nenne ich die Jüngste in der Familie Nesthäkchen, so oft ich will, Frau Rocio. Wenn du lernen willst, unter­stütze ich das. Aber halte dich zurück und sei vorsichtig.

Petrus: Du weißt: Der Overload.

Rocio: Wieso laufen Jesus und du keine Gefahr, überzuschnappen? Ihr seid auch Menschen.

Gott: Weil sie schon übergeschnappt sind.

Jesus: Für einen Gott sehr flach.

Gott: Aber für die Menschen sehr zutreffend. Der eine hält sich für Gottes Sohn und lässt sich dafür massakrieren und der andere folgt ihm auch noch nach. Frag Psyche.

Psyche: Sie wünschen?

Gott: Sind Leute, die sich für Gottes Gesandte, die Welt zu erlösen, halten, und Leute, die solchen Gurus nachlaufen irre oder nicht?

Psyche: Was soll ich vor Jesus und Petrus dazu sagen?

Gott: Eine Einordnung der Dispositionen.

Psyche: Leute, die sich für Jesus halten sind meist nicht ganz klar. Er ist ja hier und nicht die. Leute, die charismatischen Menschen anhängen, tun das teils zu ihrem Vorteil und teils aus Verblendung oder relativer Schwäche. Alles keine Verbrechen.

Gott: Du willst nichts zu den beiden sagen?

Psyche: Ich bin eine griechisch antike Göttin. Was verstehe ich schon von jüdischen Geisteszuständen.

Petrus: Wir schweifen total ab.

Psyche: Brauchen sie mich dann noch?

Gott: Danke. Es war ein Scherz.

Jesus: Zum Glück sind offenbar alle in meiner Familie nicht ganz bei Trost. Dann fall' ich wenigstens nicht so auf.

Petrus: Können wir wieder zum Thema kommen?

Gott: Man spricht doch auch vom Buch des Lebens. Ich schlage es auf. Enthülle und lasse entströmen. Passt zu mir.

Jesus: Dann bist du die Buchstaben, das Schriftsystem, die Geschichten schreiben die Menschen.

Gott: Ein Gleichnis, das den Schriftgelehrten sicher gefallen hätte, denn die Schrift machte es ihnen möglich das Geschehen festzuhalten.

Jesus: Festhalten ist doch schlecht.

Gott: Es geht darum, über die Zeitspanne Zusammenhänge stichhaltig verfolgen zu können. Zu verstehen. Das Festhalten spielt sich im Menschen ab. Da muss es sich lösen.

Jesus: Aber es ist nur ein Gleichnis. Du bist nicht die Schrift, du bietest nur die Möglichkeit der Systematik dazu in den Gehirnen der Menschen. Die wird ja auf verschiedene Art von Menschen genutzt.

Petrus: Wo wir wieder bei den Chinesen mit ihrer Schrift sind.

Gott: Wieso benutzen diese modernen Wissenschaftler eigentlich Worte aus toten Sprachen, um ihre Entdeckungen zu bezeichnen? Die Sprache Roms?

Petrus: Latein ist die Akademikersprache. Die stehen da drauf.

Gott: Ist das wieder so eine Cliquen-Wirtschaft?

Petrus: Gewissermaßen. Wenn sie in Latein miteinander sprechen, versteht sie ihre Umgebung eher nicht. Aber tatsächlich sprechen die meisten die Sprache nicht gut. Sie kennen nur ihre Fachbegriffe. Die Sprache wird nicht lebendig gesprochen.

Jesus: Ob die Chinesen auch lateinische Fachbegriffe benutzen?

Petrus: Es geht schon Richtung Englisch, aber das Lateinische eignet sich, wie das Griechische, in seiner Eigenart für Nomenklatur.

Gott: Was es alles gibt.

Jesus: Du behauptest, du schlägst das Buch auf und lässt die Schöpfung aus deinem Füllhorn strömen.

Gott: Das dauert nicht lange. Einfach ausrollen. Dann liegt alles offen. Vielleicht sogar für eine Zeitspanne.

Jesus: Die Zeitspanne erleben die Menschen in der Evolution. Sie waren eben nicht einfach da.

Gott: Für mich ist es nur ein Moment. Sagt man nicht auch, bei Gott sind tausend Jahre wie ein Tag.

Jesus: Das kommt doch auch aus der Schrift, die ihre blumigen Berichte mit symbolischen Daten aufbrezeln wollten. Deine Tage sind doch länger.

Gott: Sofern es Tage gibt, denn das bedeutete, ich sei selbst Zyklen unterworfen. Es ist wohl mehr das Universum gemeint, in dem sie mich über dem Sternenzelt vermuteten.

Jesus: Jedenfalls dauert die Evolution auf Erden ziemlich an.

Gott: Was kann ich dafür, wenn die Menschen das wegen eines kuriosen Zeit­empfindens so erleben.

Petrus: Zeit spielt keine Rolle.

Gott: Jedenfalls schließt mich das alles nicht aus. Wenn die Definition passt.

Jesus: Du weißt die Verantwortlichkeit für deine Definition von dir?

Gott: Was kann ich dafür, wenn die Menschen sich falsche Vorstellungen machen oder nur Teile erfassen und die dann falsch verstehen?

Jesus: Frag Psyche.

Psyche: Sie wünschen?

Petrus: Falscher Alarm.

Psyche: Dann lasst mich in Ruhe.

Gott: Wer mich sucht, wird mich finden.

Petrus: Da wirft man ein, es komme durch den Bedarf bei der Suche zu ... also es ist nicht immer leicht Vision und Irrsinn zu trennen.

Gott: Bin ich auch noch für die Suche verantwortlich? Soll ich für die Menschen nach mir suchen?

Jesus: Du wüsstest, wo du suchen musst.

Gott: Total witzig. Ich bin überall. Einfach.

Jesus: Sie finden es ja langsam heraus. Wir sollten sie dabei unterstützen.

Gott: Sagt jemand, dessen Weigerung, dedizierte Aufgaben wahrzunehmen, bereits berüchtigt ist.

113 Der Messias darf nicht kommen

Jesus: Das würde nicht klappen.

Gott: Du hättest doch jetzt einen riesigen Back-Katalog, auf den du aufbauen kannst. Alles ein bisschen kompatibel machen und schon steigst du voll auf die langersehnte Erscheinung ein.

Jesus: Es wird nicht klappen. Es widerspricht deinen eigenen Prämissen. Und den Interessen der Kirche.

Gott: Die dir neuerdings am Herzen liegen.

Jesus: Nicht unbedingt. Ich versuche nur darzustellen, was unter anderem passiert.

Gott: Rocio, hör genau zu, wie dein Freund sich versucht herauszureden.

Rocio: Bei mir nicht.

Jesus: Wenn ich tatsächlich irgendwie so global spektakulär wiederkomme und alle glauben, ich bin wirklich der Jesus Christus, der damals am Kreuz gestorben ist, bin dann wundertätig oder gar global allmächtig und damit wäre alles geritzt.

Gott: Warum nicht?

Jesus: Ich erscheine, beziehungsweise behaupte, ich sei Jesus Christus der Mes­sias, der von damals, ihr wisst schon. Hatte ja gesagt, ich komm' nochmal vorbei. Keine Nationalität, keine Papiere.

Gott: Ein paar kleine Wunder. Könnte helfen.

Jesus: Das ist wie beim Zoll.

Gott: Zoll. Du musst durch keinen Zoll.

Jesus: Wenn man beim Zoll gefragt wird, ob man verbotene Wahren mitführt. Die Frage ist sinnlos. Wenn man vorhat, etwas Verbotenes einzuführen, denkt man sich, naja, ertappt und fängt an: Klar hier, Pistole, Munition, da Handgranate, Plutonium, Mikrochips. OK, Leute, erwischt. Was kostet mich das? Oder hier, nimmst du von den Drogen. Was brauchst du?

Gott: Aha.

Petrus: Die Frage gibt dem reuigen Anfänger eine Chance auf mildernde Umstände.

Gott: Aha. Ist das christlich?

Petrus: Quasi.

Gott: Das ist auch Latein?

Petrus: Ja.

Jesus: Wenn dich jemand fragt, ob du Jesus Christus bist, dann sagst du: Nein.

Gott: Sagt doch keiner, dass es so leicht geht.

Jesus: Es geht zu leicht. Es würde bedeuten, dass ich auf irgendeine Weise wiedergeboren wurde und das nicht mal schlecht ausgegangen ist. Es bedeutet, es gibt so etwas wie eine unsterbliche Seele, eine höhere Wirklichkeit und den Gott. Alle Religionen hätten ihre Belohnungshoffnung auf einen Schlag verloren. Nichts mehr worauf man warten soll.

Gott: Aber es hinge alles an dir. Deswegen ...

Jesus: Genau, und die Menschen kümmerten sich nicht mehr, forschten nicht, suchten nicht, gäben sich keine Mühe. Soll alles per Wunderkraft laufen.

Gott: Könnte man machen.

Jesus: Ist aber langweilig. Du hast selbst gefordert, sie müssten es eben selbst ausprobieren.

Gott: Wären sie aber dann nicht netter zueinander?

Jesus: Nicht unbedingt. Sie könnten aggressiv werden. Das Verständnis füreinander kann man doch auch ohne Wunderland entwickeln.

Petrus: Erst das Verständnis entwickeln, dann kommt das Wunderland von selbst.

Jesus: Gepriesen der Stellvertreter.

Gott: Würden sie sich nicht ändern, wenn ihnen ganz klar wird, dass sie paradies­isch leben können?

Jesus: Sie nennen es Gottes Willen, weil sie keine eigenen Anstrengungen unternehmen, aber es ist ihre Gleichgültigkeit, Nachlässigkeit, ihr Mangel an Mitge­fühl, ihre Nichtigkeit, ihr Verderben, der Hölle, der sie nicht gewahr werden.

Petrus: Er hat recht. Erst müssen die Menschen sich entwickeln, wie innen so außen.

Gott: Wenn es zu leicht wird, werden sie wieder irre. Haben sie dann keine Angst mehr, wenn sie wissen, dass es mich gibt und ihre Taten ihre Zukunft bestimmen?

Jesus: Das war das nächste. Wahrscheinlich bringen sie mich gleich wieder um. Und es kommt gar nicht zum Wunderland.

Gott: Als wiederkehrender Erlöser bist du doch nicht mehr zu töten.

Jesus: Werde ich dann unverwundbar? Ich bin kein Erzengel. Ich kann mich auch nicht panzern lassen. Ich bin Mensch und muss Mensch bleiben.

Rocio: Ich will Mensch sein.

Jesus: Danke.

Gott: Tröpfchen läuft dir den Rang ab.

Rocio: Tröpfchen ist hübsch.

Jesus: Ich muss Mensch bleiben, weil ich der Leibhaftige bin.

Gott: Schon wieder?

Petrus: Das kann man leicht falsch verstehen.

Jesus: Scherz am Rande. Fleischgewordener Gott, weil du in mir bist.

Gott: Spielverderber, aber auf die Attribute bestehen.

Jesus: Ich bin gerne Mensch. Aber nicht mehr Repräsentant. Es geht doch darum, dass der Mensch an sich der fleischgewordene, leibhaftige Gott ist. Ecce homo. Ich bin nur ein Beispiel.

Gott: Neue Bescheidenheit.

Jesus: Wir schweifen ab.

Gott: Warum sollten sie dich umbringen? Ist es nicht toll, wenn du auftauchst?

Jesus: Die Angst sitzt tief. Wissen sie was geschehen wird? Spüren sie meine Liebe auf Anhieb? Gibt es welche, die so grausam sind, dass sie in ihrer panischen Angst für ihre Vergehen verantwortlich gemacht zu werden, schnell beschließen werden, mich zu töten, sei die sicherste Lösung. Wenn ich erst tot wäre, fiele es ihnen leicht mich zu diskreditieren. Ein Gottessohn kann doch nicht schon wieder sterben. Das müsse Betrug sein.

Gott: Du meinst ein Mob würde dich lynchen oder ein Attentäter erschießen. Gibt es nicht viele, die dich verteidigen würden?

Petrus: Das wäre dann diese letzte Schlacht zwischen dir und Satan. Angeblich gewinnst du.

Jesus: Dann kann man sich das Gemetzel auch sparen.

Gott: Wenn du so eine ... ich sage mal, wir können dir schon diese Strahlkraft verleihen, dass sie alle plötzlich Frieden geben, weil einfach mit der Gewalt und der Grausamkeit Schluss ist. Dann bringt dich auch keiner um.

Jesus: Wir drehen uns im Kreis. Ich tauche in jedem auf, der es annähernd blickt.

Gott: Der Christus, Petrus, Latein, deine Kompetenz.

Petrus: Die Liebe. Es ist nicht Jeshua ben Miriam, der Zimmerer. Ein Mann. Es ist der Christus, in ihm. Christos ist griechisch für Liebe.

Gott: Aha. Das ist aber auch so eine Definitionssache.

Jesus: Natürlich. Ein Versuch zu beschreiben, was sie erleben. Du hast verstan­den, wo die Probleme liegen?

Gott: Patentrezept wollen wir nicht. Neue Vorschläge?

114 Metaevolution

Jesus: Wir setzen auf die Evolution.

Gott: Man muss nicht auf jeden Trend aufspringen.

Jesus: Wegen der Zeitspanne?

Gott: Wer weiß, ob die Evolution irgendwann durch etwas anderes abgelöst wird?

Jesus: Oder sie entwickelt sich.

Gott: Vielleicht rolle ich das wirklich wieder ein wie eine Buchrolle. Weil ich noch andere Bücher lesen will. Vielleicht gibt es unendlich viele Bücher.

Jesus: Da sind wir wieder bei Parallel-Universen.

Gott: Klingt doch ziemlich großspurig. Ein Buch ist poetischer.

Jesus: Man fragt sich schon, ob du und die Evolution zusammenpassen.

Gott: Das bestimme aber ich.

Jesus: Betrachten wir, was wir schon wissen.

Gott: Du weißt, ich vermeide das. Ich schaue in die Zukunft.

Jesus: Darum geht es mir auch. Es gab immer wieder Entwicklungssprünge in der Evolution. Es entstand etwas, das vorher nicht da war und nicht gekannt. Als die doppelte Menge DNA im Nachwuchs kleiner Fischlein große Wirkung zeigt. Als das wieder passiert. Erst ist es eine Seltenheit. Da würde jemand es Anomalie nennen können. Doch bald ist es die Zukunft. Ein weiteres Beispiel ist das Kamera-Auge. So wie das menschliche. Alle Wirbeltiere haben es entwickelt. Doch bevor es zum ersten Mal aufkam, war damit durch nichts zu rechnen.

Gott: Du willst mir nicht die gesamte Evolution vorbeten.

Jesus: Du weißt das alles. Das sind noch materielle Vorgänge.

Gott: Was weißt du von dem Erleben der ersten Wirbeltiere?

Jesus: Es war jedenfalls kein erkenntnisorientiertes Bewusstsein, eher ein existenzieller Lebenserhalt.

Gott: Den kennen die Menschen auch.

Jesus: Gut so. Bevor sie abheben, weil sie jemand ihrem infantilen Wunsch nach, von aller Bürde befreit. Es gibt diese biologischen Überlebensfunktionen, die sich in der Evolution herausbilden. Gar nicht immer nur dem Zweck geschuldet und mit oder ohne solchen oft fantastisch schön.

Gott: Schmeichler. Komm zum Punkt.

Jesus: Ein weiterer Entwicklungssprung ist die Entstehung der elterlichen Fürsorge. Die hat der Mensch nicht erfunden. Es ist keine rein biologische Funktion.

Gott: Man fängt einfach an und mit der Übung kommen die Ideen.

Jesus: Es ist ein Zusammengehörigkeitsbewusstsein, das dem Überleben dient, aber Erkenntnis im Geist erfordert. Nicht nur die biologische Änderung am Körper. Das ist noch anders als individuelle Partnerwahl, die von Pheromonen gesteuert wird, ohne das die Probanden das verstehen.

Gott: Die Familie erkennt sich auch am Geruch.

Jesus: Das war aber vor der Entwicklung der elterlichen Fürsorge auch so, sonst wäre da ja nichts gewesen, wie bei Reptilien und Fischen.

Gott: Vögel machen etwas dazwischen.

Jesus: Du hast ziemlich viel ausprobiert.

Gott: Also?

Jesus: Seit dem Urknall ...

Gott: Sehr schön, wenn ich entströmen lasse, dann wird es gleich ein Urknall.

Jesus: Insofern es reichlich schnell entströmt, ist es wirklich göttlich.

Gott: Wie gesagt, kann ich mich nicht aufhalten und auf kleinliche Zeitspannen Rücksicht nehmen.

Jesus: Die gesamte Entwicklung hat immer wieder gezeigt, dass Dinge möglich sind, die man früher nicht mal erträumt, geschweige denn für möglich gehalten hätte. Dafür gibt es die Menschheit lange genug, um das zu erkennen.

Gott: Freut mich.

Jesus: Was hält uns davon ab, zu glauben, dass da noch so viel mehr ist, von dem wir noch nicht zu träumen wagen?

Gott: Das, mein lieber Sohn, frage ich dich.

Jesus: Unsere Angst vor unserer eigenen Begrenztheit. Diese ganzen Weltuntergangsszenarien, Kollaps des Universums und alles futsch kommen doch immer von alten Männern. Sie sind müde, wenn sie unzufrieden und neidisch sind, wollen sie vielleicht alles zerstören.

Gott: Was soll's?

Jesus: Aber es ist nur das Ende des einzelnen Lebens. Es muss immer neue Menschen geben, die alt werden, und neue, die jung sind.

Gott: Das heißt: Weitermachen.

115 Herr Sonnenblum

Petrus: Ich hab' da was gefunden, das dir die Entscheidung die menschliche Prophetie betreffend erleichtern kann.

Gott: Aha.

Petrus: Von Zhuangzi.

Gott: Das ist aber kein hebräischer Name.

Petrus: Er ist Chinese beziehungsweise chinesischer Philosoph.

Gott: Chinesen? Das sind doch die, derentwegen die Juden dumm dastehen, weil sie sie mit der Spracherfindung evolutionär ausgestochen haben. Von wegen Gottes Wort.

Petrus: Schlaues Völkchen. Dieser Zhuangzi hat auch eine sehr poetische Form der Philosophie. Märchen und Geschichten mit chinesischer Metaphorik und Denkweise.

Gott: Gut, aber was hat das mit uns zu tun?

Petrus: Die Bilder zeugen von einer Kosmologie.

Gott: Das ist eine Interpretation.

Petrus: Natürlich muss Metaphorik interpretiert werden.

Gott: Woher weißt du, dass du bei der Auslegung keinem Irrtum unterliegst? Bist du so in der chinesischen Philosophie bewandert?

Petrus: Mit ein bisschen gesundem Verständnis lassen sich die an sich einfachen Bilder klar übertragen.

Gott: Der Bezug zu Kosmologie ist doch schon eine Selektion des Deutungsbereiches. Wer sagt dir, dass nichts ganz anderes gemeint ist?

Petrus: Hör dir das an und sag' mir, ob dir etwas auffällt:

"Wo habt Ihr das alles gelernt ?" fragte Herr Sonnenblum von Südungefähr. "Ich lernte es vom Sohn des Gehilfen Tusche. Der Sohn des Gehilfen Tusche lernte es vom Enkel von Fertiger Rhapsode. Der Enkel von Fertiger Rhapsode lernte es von Klare Schau. Klare Schau lernte es von Angenehmes Flüstern. Angenehmes Flüstern lernte es von Aufrichtiger Dienst. Aufrichtiger Dienst lernte es von Schluchzender Sänger. Schluchzender Sänger lernte es von Dunkles Geheimnis. Dunkles Geheimnis lernte es von Teilhaber Leere. Teilhaber Leere lernte es von Scheinbarer Anfang." Zhuangzi - Innere Kapitel - 6. Der große Ahn und Meister

Gott: Aha.

Petrus: Dir kommt darin nichts bekannt vor?

Gott: Der Gehilfe Tusche scheint offensichtlich ein schönes Bild für Schrift oder stellvertretend ein Schriftgelehrter zu sein. Aber dann finde ich die Bilder zwar schön, zweifle aber an der Eindeutigkeit der Übersetzung. Die ist doch auch schon eine Interpretation.

Petrus: Ja, aber der Übersetzer ist bewandert und übersetzt deshalb so, dass man es richtig versteht. Weil er weiß, was die Chinesen sagen wollen.

Gott: Trotzdem gibt es doch sicher andere Übersetzungen.

Petrus: Nicht alle sind gut.

Gott: Man müsste sie vergleichen.

Petrus: Tatsächlich folgt die Philosophie, die traditionelle, wie die chinesische Gesellschaft, ausgeklügelten Regeln. Da man sie kennt, ist man vor Irrtum gefeit.

Gott: Die Philosophen streiten doch ständig. Sicher auch bei den Chinesen.

Petrus: Da das alles lange her ist, kennt man dadurch die einzelnen Schulen noch besser.

Gott: Aha.