Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf 1700 – 1760 - Paul Richter - E-Book

Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf 1700 – 1760 E-Book

Paul Richter

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Beschreibung

Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf und Pottendorf war ein deutscher lutherisch-pietistischer autodidaktischer Theologe, Gründer und Bischof der Herrnhuter Brüdergemeine und Dichter zahlreicher Kirchenlieder. In einer Gemäldegalerie zu Düsseldorf hing unter Hunderten von Gemälden ein Bild Christus mit der Dornenkrone“, darunter die Unterschrift: „Das tat ich für dich, was tust du für mich?“ Nachdenkend stand der neunzehnjähriger Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf vor diesem Gemälde, er konnte die Augen nicht von den leidensvollen Zügen abwenden, und jene Frage hatte ihn ins innerste Herz getroffen.“ Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorf verließ die Laufbahn eines Adligen, gründete die "Herrnhuter Brüdergemeine" und erfand die Losungen. Über 2000 Lieder dichtete er, darunter das berühmte „Jesu, geh voran“. Ein schwarzhäutiger Diener vom dänischen Königshof berichtete von der geistlichen und sozialen Not der Sklaven auf den Zuckerrohrinseln in der Karibik. Die Begegnung bewirkt einen beispiellosen Aufbruch der Gemeinschaft. In den Folgejahren machen sich Hunderte auf den weiten und gefahrvollen Weg über alle Weltmeere.

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Seitenzahl: 33

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Graf Nikolaus Ludwig von Zinzendorfund die Brüdergemeine

Kurzbiografie

Paul Richter

Impressum

© 1. Auflage 2018 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Paul Richter

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-193-0

Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de

Kontakt: [email protected]

 

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Graf Zinzendorf und die Brüdergemeine

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Graf Zinzendorf und die Brüdergemeine

In einer Gemäldegalerie zu Düsseldorf hing unter Hunderten von Gemälden ein Bild „Christus mit der Dornenkrone“, darunter die Unterschrift: „Das tat ich für dich, was tust du für mich?“ Sinnend stand ein neunzehnjähriger Jüngling vor diesem Gemälde, er konnte die Augen nicht von den leidensvollen Zügen abwenden, und jene Frage hatte ihn ins innerste Herz getroffen. Ob er gleich von Kindesbeinen auf ein frommer Knabe und ein frommer Jüngling gewesen war, fühlte er doch, dass er auf eine solche Frage nicht viel würde antworten können, und darum bat er den Heiland, ihn in die Gemeinschaft seiner Leiden mit Gewalt zu reißen, wenn sein Sinn nicht hinein wollte. Der Jüngling hieß Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf; und was in jener Stunde sein Herz bewegt hat, das ist keine flüchtige Gemütsaufwallung geblieben, die ebenso schnell wieder verfliegt, wie sie gekommen ist, sondern es ist von entscheidendem Einfluss auf sein ganzes Leben geworden. Er hat es fortan dem Dornengekrönten und Gekreuzigten geweiht, so ganz und gar, dass er wohl sagen konnte: „Ich habe nur eine Passion, und die ist Er, nur Er.“ Von dieser Liebe beseelt und getrieben, hat er mit den reichen Geistesgaben, die ihm verliehen waren, im Reich Gottes Großes ausrichten dürfen; vor allem ist er ein auserwähltes Rüstzeug geworden, das Evangelium zu vielen Heidenvölkern zu bringen.

Schon in früher Jugend war Zinzendorfs Herz auf die Heiden hingelenkt worden; es war das mit eine Frucht seines Aufenthaltes in dem Hause des berühmten Gottesmannes und Halleschen Waisenvaters August Hermann Francke. Als zehnjähriger Knabe war er diesem übergeben, um, wie manche vornehme Knaben damals, unter seiner Leitung erzogen zu werden. Im Franckeschen Hause war fast täglich Gelegenheit, Nachrichten aus dem Reich Christi zu hören. Auch war ein beständiges Kommen und Gehen von allerlei Zeugen des Evangeliums aus aller Herren Länder; manche um des Glaubens willen Verfolgte und Verbannte kehrten bei Francke ein, sich von ihm trösten und stärken zu lassen; bisweilen sah man sogar einen Missionar – in jenen Tagen noch eine sehr seltene Erscheinung – und hörte ihn von seiner Arbeit unter den Heiden erzählen. In der Geschichte von Barthol. Ziegenbalg ist berichtet, wie er bei seiner Besuchsreise in Europa 1715 auch nach Halle kam, damals hat ihn auch der junge Zinzendorf gesehen. Auf das empfängliche Herz des Knaben machte dies alles tiefen Eindruck und weckte in ihm den Eifer für des Herrn Sache. In kindlicher Weise suchte er diesen zu betätigen, indem er mit gleichgesinnten Kameraden den „Senfkornorden“ stiftete, welcher es seinen jugendlichen Mit-gliedern zur Aufgabe machte, dass „ihre unermüdliche Arbeit in der ganzen Welt darauf gehen sollte, dass sie ihr Leben für den ließen, der sein Leben für unsere Seelen dahingegeben hat.“ Mit seinem Busenfreunde Friedrich von Wattenwyl stiftete er noch einen besonderen Bund „zur Bekehrung der Heiden und zwar solcher, an die sich sonst niemand machen würde.“ Die Werkzeuge dazu, hofften sie, würde Gott zur rechten Zeit ihnen schon zuweisen.“