William Carey 1761 – 1834 - Paul Richter - E-Book

William Carey 1761 – 1834 E-Book

Paul Richter

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Beschreibung

William Carey war ein englischer Botaniker, Sprachforscher und Missionar. Bevor William Carey sich bewusst zum christlichen Glauben wendete, erlernte er zunächst das Handwerk eines Schuhmachers. Die Südseereise James Cooks weckten in ihm den Wunsch, den „fernen Heiden das Evangelium zu bringen“. Trotz anfänglicher Widerstände ließ er sich nicht davon abhalten und segelte als Missionar nach Indien, um dort unter großen Strapazen als einer der ersten Missionare überhaupt anzufangen. Besondere Verdienste erwarb sich Carey auch als Sprachforscher. Insgesamt erlernte Carey als Autodidakt etwa 40 Sprachen, in die er dann vor allem die Bibel und Bibelteile übersetzte. Die vollständige Bibel übersetzte er allein in sechs indische Sprachen. Carey baute ein theologisches Seminar auf um einheimische Mitarbeiter auszubilden. Daneben gründete er eine Volksschule, die zum Modell für das Schulwesen in Indien wurde. Als Botaniker machte Carey sich ebenfalls einen Namen. Er legte zur Erforschung der indischen Tier- und Pflanzenwelt ein großes botanisches Versuchsgelände an. Carey setzte sich für die Abschaffung überkommener Traditionen ein und es gelang durch seinen Einfluss, dass 1829 der in indischen Familie traditionelle Mädchenmord per Gesetz verboten wurde. Auch gegen die so genannte Witwenverbrennung engagierte er sich leidenschaftlich; 1832 wurde auch sie gesetzlich verboten.

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William CareyDer Vater der neueren Mission

Kurzbiografie

Paul Richter

Impressum

© 1. Auflage 2018 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe

Autor: Paul Richter

Cover: Caspar Kaufmann

ISBN: 978-3-95893-197-8

Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de

Kontakt: [email protected]

 

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William Carey

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William Carey

Im Jahre 1892 hat die evangelische Christenheit das 100-jährige Jubelfest der Heidenmission begangen. Allerdings ist auch auf evangelischer Seite schon vor 1792 Mission getrieben worden, – die vorhergehenden Lebensbilder sind ja Zeugnisse dafür, – aber es waren doch nur mehr vereinzelte Erscheinungen, bloße Anfänge, die keinen rechten Fortgang erlebt hatten. Eine wirkliche Missionszeit ist erst 1792 angebrochen.

Mancherlei Mittel hat Gott der Herr gebraucht, um sie heraufzuführen. Durch das Feld voller Totengebeine, dem im achtzehnten Jahrhundert die glaubensmatte, einer seichten Aufklärung verfallene evangelische Christenheit glich, rauschte gegen Ende dieses Jahrhunderts gewaltig der Geist Gottes, neues Glaubensleben weckend. Und nun fielen in diese Zeit eine Reihe der wichtigsten geographischen Entdeckungen, vor allem die von Australien und den Südseeinseln; so lenkte Gott mit Macht die Gedanken der Gläubigen aus der Heimat in die Ferne, in die unendlich große Heidenwelt. Er erweckte treue Zeugen, welche die eingeschlafene Christenheit an ihre vergessene Missionspflicht erinnerten, welche der Kirche den für alle Zeit verbindlichen Missionsbefehl ihres Heilandes wieder in das Gewissen schrieben und selbst als Boten des Evangeliums hinauszogen. Einer der bedeutendsten und gesegnetsten unter diesen Zeugen ist der Mann gewesen, dessen Bild auf den nachfolgenden Blättern gezeichnet werden soll: William Carey, den man mit gutem Rechte den Vater der neueren Heidenmission genannt hat. –

Er wurde am 17. August 1761 in dem Dorf Paulerspury in England geboren, wo sein Vater, ein einfacher Weber, seit 1767 auch noch Küster und Lehrer war.

Von Anfang an zeichnete sich der junge William durch große Begabung aus sowie durch unermüdlichen Fleiß, zähe Ausdauer und einen kaum bezähmbaren Trieb, zu lernen und sein Wissen zu mehren. Z. B. lernte er ohne jede Anleitung ein lateinisches Vokabelbuch auswendig, das ihm in die Hände gekommen war. Groß war auch sein Interesse für die Natur; er sammelte Blumen, Insekten und hatte eine Menge Vögel auf seinem Stübchen, wo er oft noch des Nachts bei den Büchern saß.

Aber das Studieren war ihm trotz alledem nicht möglich, daran war bei dem kärglichen Gehalt des Vaters nicht zu denken. William musste, nachdem er mit dem 14. Jahre die Schule verlassen hatte, einige Jahre Feldarbeit tun; dann trat er bei einem Schuhmacher in die Lehre. Das war eine arme und nicht immer leichte Zeit für den Jüngling, dessen Herz sich wohl oft nach einem anderen Berufe sehnte. Aber Gottes Gnade wurde in dieser Zeit das helle Licht, das alle Dunkelheit verscheuchte, und sein überschwänglicher Reichtum, der ihn seine Armut ganz und gar vergessen machte. Bis dahin war es nur tote Gewohnheit, die ihn das Christentum festhalten ließ, jetzt bekehrte er sich in lebendigem Glauben zu dem heiligen und barmherzigen Gott. Eine geistesmächtige Predigt über Hebräer 13, 13: „So lasset uns nun zu ihm hinausgehen außer dem Lager und seine Schmach tragen“ war der erste Anstoß dazu; der Umgang mit erweckten Christen, das Lesen ernster christlicher Bücher taten weiter das Ihre.

Allerdings bedeutete für ihn die Bekehrung nun auch einen Bruch mit der englischen Staatskirche, der er bisher angehört hatte. Nicht nur die Welt, sondern auch diese im Glauben erschlaffte, verweltlichte Kirche hatte jene Predigt ihm als das Lager vor Augen gemalt, das man um des Herrn willen und, um seine Seele zu retten, verlassen müsse. Es waren Baptisten, denen er das Erwachen seines Glaubenslebens verdankte. So schloss er sich denn auch diesen an und empfing am 5. Oktober 1783 durch den Prediger Ryland im Fluss neu die Taufe.