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John Williams war ein britischer Missionar, der im Südpazifik aktiv war. Nach einer Ausbildung als Gießer und Schlosser ernannte die London Missionary Society Williams zum Missionar. 1817 reisten er und seine Frau Mary Chawner nach Polynesien im Pazifik und errichteten auf mehreren Inseln Missionsstationen. Die Williams' kehrten 1834 nach Großbritannien zurück, wo John seine Übersetzung des Neuen Testamentes in die Rarotonganische Sprache drucken ließ. Bei einem Besuch der Neuen Hebriden wurden John Williams und der Missionar James Harris auf der Insel Erromango getötet und von den Kannibalen verspeist.
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Seitenzahl: 41
John WilliamsDer Apostel der Südsee
Kurzbiografie
Paul Richter
© 1. Auflage 2018 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Paul Richter
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-196-1
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
Kontakt: [email protected]
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Titelblatt
Impressum
John Williams
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Es war an einem Wintersonntag, dem 30. Januar 1814, in der Abendstunde, da schlenderte ein 18-jähriger Jüngling müßig durch die Straßen der großen Weltstadt London. Eine Wolke des Unmutes lag auf seiner Stirn; seine Freunde hatten ihn im Stich gelassen, mit denen er verabredet hatte, den Abend vergnügt zuzubringen. Nun langweilte er sich, und die Glocken, die eben zum Abendgottesdienst einluden, übten durchaus keine Anziehungskraft auf ihn aus, denn des Kirchengehens hatte er sich längst entwöhnt. Wohl war es einst anders gewesen. Denn John Williams – so hieß der Jüngling – hatte eine innig fromme Mutter, die ihr Kind mit treuer Zucht und Vermahnung zum Herrn aufgezogen hatte. Aber als der Knabe ein Jüngling wurde und vollends als er das elterliche Haus verließ, um bei dem Eisenwarenfabrikanten Tonkin in die Lehre zu treten, geriet er allmählich aus Abwege. Er verachtete den Tag des Herrn und sein Wort. Anstatt dessen suchte er lieber schlechte Gesellschaft, mit der er sich an weltlichen Lustbarkeiten ergötzte und in manchen leichtfertigen Spott einstimmte. Seine Mutter erfüllte es mit tiefem Schmerz, den geliebten Sohn auf solchen Wegen zu sehen, aber ihre Ermahnungen blieben fruchtlos, selbst ihre Tränen rührten ihn wenig. So konnte sie nur das eine für ihn tun, dass sie an dem Orte, wo sie früher mit ihm gebetet hatte, täglich für ihn betete und weinte.
Wie nun unser John an jenem Sonntagabend so planlos durch die Straßen strich, begegnete ihm die Frau seines Lehrherrn mit dem Gesangbuch unter dem Arm. „Wohin des Weges?“ fragte sie ihn freundlich, und er musste ihr Rede und Antwort stehen. Sanft und liebreich forderte sie ihn auf, wenn er nichts Besseres vorhabe, sie zu begleiten. Dazu hatte John allerdings herzlich wenig Lust, und nur mit widerstrebendem Herzen ging er mit. Er war im Gotteshause fremd geworden; darum fand er keinen Geschmack an den ihm langweiligen Gesängen. Mit dem Leibe war er wohl im Kirchenstuhl, aber sein Herz war weit fort, es sehnte sich zum Wirtshaus und Spieltisch. Da trat der Prediger auf die Kanzel und schlug auf Matth. 16, 26: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähm' doch Schaden an seiner Seele? Oder, was kann der Mensch geben, dass er seine Seele wieder löse?“
Das Wort traf ihn wie ein scharfer Pfeil und drang ihm tief in die Seele; ob er wollte oder nicht wollte, er musste den Worten des Predigers still halten. Da versank vor seinen Augen das Wirtshaus mit seinen Lustbarkeiten; die Ewigkeit mit ihrem Ernst trat vor ihn hin. Die Blindheit wurde plötzlich von ihm genommen, dass er die Eitelkeit und Nichtigkeit seines ganzen Lebens erkannte, zugleich fühlte er sich kräftig von Gottes Arm aus den Wogen des Verderbens herausgerissen. Als ein anderer Mensch verließ er das Gotteshaus. Nie hat Williams diesen Tag vergessen. Viele Jahre hernach, als er einmal als ein berühmter Missionar von seinem fernen Arbeitsfelde in der Südsee zum Besuch nach England gekommen war, hatte er auch in eben jener Kirche eine Predigt zu halten und von seinem Werke zu berichten. Da sagte er: „Es sind nun 24 Jahre her, als eine treue Freundin mich, einen verirrten Jüngling, in dies Gotteshaus führte. Dort ist die Tür, durch welche ich eintrat; da der Platz auf welchem ich saß. Ich weiß das alles noch, als sei es gestern gewesen. Die mächtige Predigt tönt mir noch immer in den Ohren, welche der teure Prediger an jenem Abend hielt. Es gefiel Gott in seiner großen Gnade, mich in jener Stunde so kräftig anzufassen, dass ich auf einmal mit all meinen weltlichen Freunden brach.“