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David Zeisberger war ein deutscher Indianermissionar und Sprachforscher von der Herrnhuter Brüdergemeine. David Zeisbergers Eltern wanderten nach Georgia in Nordamerika aus und vertrauten ihren Sohn 1726 den Brüdern in Herrnhut zur Erziehung an. Als 16-jähriger begleitete er Nikolaus Graf von Zinzendorf nach Holland. Von hier brannte er 1738 zu seinen Eltern durch, mit denen er 1740 nach Pennsylvania zog. Er kam ab 1743 in der Siedlung Betlehem mit Indianern in Kontakt, lebte mit ihnen, lernte ihre Sprache und wurde in den Stamm der Irokesen aufgenommen. Er beschloss, Indianermissionar zu werden und gründete mehrere Gemeinden, die in den Indianerkriegen 1763 zwischen die Fronten gerieten. Er lebte in seinen Siedlungen mit den Indianern in einer Gemeinschaft, die geprägt war von christlichem Geist und gemeinsamer Arbeit und die unter der Leitung von Zeisberger und dem Indianerhäuptling Newcomer so erfolgreich war, dass bald schon weitere Orte wie Lichtenau bei Coshocton und Goshen folgten. Zeisberger war der erste und zugleich einer der bedeutendsten Indianermissionare der Herrnhuter Brüdergemeine. Zeisberger verfasste zahlreiche Schriften, darunter ein Wörterbuch und eine Grammatik von Indianersprachen und eine Geschichte der Eingeborenen von Nordamerika.
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Seitenzahl: 36
David ZeisbergerDer Freund des roten Mannes
Kurzbiografie
Paul Richter
© 1. Auflage 2018 ceBooks.de im Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Paul Richter
Cover: Caspar Kaufmann
ISBN: 978-3-95893-192-3
Verlags-Seite und Shop: www.ceBooks.de
Kontakt: [email protected]
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Titelblatt
Impressum
David Zeisberger
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Oben im Schlesierlande, wo der österreichische Doppeladler über den Toren der Städte steht, und wo die frischen Oderquellen fließen, liegt zwischen den Städtchen Oderan und Engelswald das Dorf Zauchtenthal. Darin wurde am Karfreitag 1721 David Zeisberger geboren. Schon in zartester Jugend musste er aber, wie später noch so oft, die Wahrheit des Zinzendorfschen Liedes erfahren: „Die Wanderschaft in dieser Zeit hat manche raue Wege.“ Denn er war kaum 5 Jahre alt, da verließen seine Eltern, wohlhabende Bauersleute, um ihres evangelischen Glaubens willen ihr unter dem Druck einer katholischen Regierung seufzendes Vaterland und entwichen mit Zurücklassung von Hab und Gut bei Nacht über die Grenze. Gleich vielen anderen Nachkommen der mährischen Brüderkirche lenkten sie ihre Schritte nach Herrnhut, wo seit 1722, wie wir schon gehört haben, so mancher heimatlos gewordene Auswanderer eine Zuflucht gefunden hatte. Daselbst blieb die Familie 10 Jahre. Schon in dieser Zeit zeichnete sich David durch eine außergewöhnliche Begabung im Erlernen einer fremden Sprache aus. Als im Jahre 1736 der Graf Zinzendorf eine Reise nach Holland machte, nahm er den fünfzehnjährigen Knaben mit und ließ ihn in der neugegründeten Brüdergemeine Heerendyk bei Utrecht.
Seine Eltern wanderten zur selben Zeit nach der kurz zuvor entstandenen Ansiedlung der Brüder im Staate Georgien in Nordamerika aus. David wurde zunächst als Lehrling und Bote in einem Kaufladen angestellt, wobei er sich durch sein munteres Wesen, seine Pünktlichkeit in Besorgung von Aufträgen und durch seine Bescheidenheit gegen hohe und niedere Leute beliebt machte. Doch fühlte er sich unter der allzu strengen Zucht seines Lehrherrn nicht glücklich. Als er nun eines Tages gar in den Verdacht kam, gelogen und sich auf unrechtmäßige Weise Geld angeeignet zu haben, glaubte er, obwohl er sich unschuldig wusste, es hier nicht länger aushalten zu können. Er kam mit einem anderen mährischen Kameraden überein, dass sie nach Amerika auswandern wollten, und sie entflohen heimlich nach England. Dort suchten sie den gerade in London anwesenden Gouverneur voll Georgien auf, der ein Gönner der Brüderkolonie war. Dieser nahm sich der jugendlichen Flüchtlinge freundlich an und ließ sie auf ein Schiff bringen, das gerade nach Amerika absegeln sollte. Völlig unvermutet trat David in die einfache Blockhütte seiner Eltern, die ihn kaum wieder erkannten. Sie waren nichts weniger als erfreut über diesen unüberlegten Streich ihres Sohnes. Aber was half's ihnen; sie mussten nun schon gute Miene zum bösen Spiel machen; die Türe konnten sie ihm nicht weisen.
David fühlte sich bald wohl in der neuen Heimat mit ihren majestätischen Urwäldern und ihren endlosen Wildnissen. Er half den Eltern bei der Anlegung der Maisfelder und beim Hüten des Viehs. Wenn die Nahrungsmittel knapp wurden, warf er das Fischnetz aus oder zog in den dichten Wald auf die Hirsch- pürsche. Bald hatte er in allen Fertigkeiten, die dem Ansiedler und Jäger in der Wildnis unentbehrlich sind, außerordentliche Gewandtheit erlangt.