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Guter Wille in der weiten Welt des großen Ganzen : Witz, Komik, Humor, Spott und Lachen, Spaß und Ernst. I N H A L T : Du in der Welt und die Welt in dir. Endloses Enden der beschränkten Welt. Spiel und Spott : Witz, Humor und Komik. Freier, fester, eiserner, eigener oder guter Wille? Das Vaterwort ist das schwierigste Fremdwort. Unwetter ist auch nur ein Wetter und was für eins! To make a long story short : Epilog. Kardinal Retz und Sainte-Beuve über Larochefoucauld. ZEITSCHRIFT FÜR EUROPÄISCHE MORALISTIK
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Seitenzahl: 48
Du in der Welt und die Welt in dir
Endloses Enden der beschränkten Welt
Spiel und Spott : Witz, Humor und Komik
Freier, fester, eiserner, eigener oder guter Wille?
Das Vaterwort ist das schwierigste Fremdwort
Unwetter ist auch nur ein Wetter
… und was für eins!
To make a long story short :
Epilog
Kardinal Retz
und
Sainte-Beuve
über
Larochefoucauld
Für Elke in Liebe und Dankbarkeit
Im Kopf hat der Mensch eine ganze Welt,
in der sein Kopf nur ein Knochen ist.
Das große Ganze trennt Menschen so,
wie der kleine Unterschied sie verbindet.
Niemand sieht die ganze Welt vor sich.
Der größte Teil liegt hinter den Augen.
Individuen bilden ein großes Ganzes,
das noch ungebildeter ist als sie.
Deutsche jagen der ganzen Welt
ihre Angst vor der ganzen Welt ein.
Arbeitsteilung ist wie Geschlechterkrieg:
Immer gibt es da bessere Hälften,
und ein Ganzes wird daraus nie.
Geschmack ist, wenn der letzte Gebäudeschnörkel
den ganzen Grundriss widerlegt.
Nach Kant holen wir aus der Welt nicht mehr
heraus, als wir zuvor in sie hineingesteckt haben:
Die Idealisten waren keine Unternehmer.
Der Kopf ist auch nur ein Teil der Natur
— ihre Natur.
Für welche Wesen (außer uns) könnte diese Welt
wohl das Jenseits sein?
Für Realisten ist die Welt im Arsch,
für Idealisten im Unaussprechlichen.
Schriftsteller können die Welt
nicht weiter bewegen als die Herzen von Lesern.
Die Weltgeschichte kümmert sich um dich
nicht mehr als das Weltall.
Einer mit engem Horizont will die Welt oft nur
anschauen aus der Schlüssellochperspektive.
Freud träumte nicht von Weltveränderungen,
veränderte aber unsere weltlichsten Träume.
Philosophie :
Hintergedanken sind der Hinterwelt Lohn.
Die Weltbevölkerung explodiert
vor Wut aufeinander.
Kapitalismus ist der Versuch
einer Weltverbesserung ohne Weltverbesserer.
Narziss verliert nicht den Kontakt mit der Welt,
um ganz für sich zu leben, sondern den Kontakt mit
sich, um ganz der Welt und seinem Image zu leben.
Sie ziehen nur verschiedene Schlüsse draus:
Gläubige und Atheisten können sich an der Welt
gar nicht sattsehen.
Wer „Literatur der Arbeitswelt" schreibt,
macht nur unbezahlte Überstunden.
Wahrheit ist auch nur Konformismus : Anpassung
des Kopfes an die Welt, wie sie nun einmal ist.
Die Welt ist zu klein für weniger Menschen.
Die Welt hat Charakter:
Sie ist sich bisher immer gleichgeblieben.
Marx wollte nur das an der Welt interpretieren,
was an ihr zu ändern ist, und umgekehrt.
Auf den „Spuren“ Blochs wird jedes Loch im Käse
ein Tor zur anderen Welt.
Journalisten sind Nachrichter
und Theologen Weltgerichtsreporter.
Welcher neue faule Zauber entzaubert
die wissenschaftliche Weltentzauberung?
Die Welt, in der wir leben, wird die Utopie für jene
sein, die in utopischen Gesellschaften leben müssen.
Verkehrte Welt, die ästhetisch konventionell
und moralisch originell sein will.
Sinnlos wird das Leben, das den Geistesarbeitsplatz
im Weltall verliert und auf der Milchstraße liegt.
Worte geben die Welt dadurch wieder,
dass sie sich ihr nicht anpassen.
Die Weltgesellschaft ist kein Azubi
auf dem Weg zur Weltmeisterschaft.
Psychologen verstehen sich, ohne die Welt
zu verstehen, Physiker verstehen die Welt,
weil sie nichts von sich verstehen.
Zu viele Menschen auf der Welt sagen,
es gebe zu viele Menschen auf der Welt.
Theologie ist Surrealismus der wahren Welt,
Surrealismus ist Theologie der Warenwelt.
Jeder sieht die Welt nur durch seine Brille.
Mancher hat nicht einmal das.
Es sind die Bretter vorm Kopf, die die Weltanschauungen bedeuten und ihn über Wasser halten.
Was hätte aus der Welt ohne mich
alles werden können!
Die Welt ist so unvollkommen, dass selbst
ihre Unvollkommenheit noch unvollkommen ist:
sie lässt sich verbessern.
Meine Weltanschauung ist das, was ich
von der Welt weiß, ohne sie anzuschauen.
Seit Erfindung des Kinos hat jedermann
24 Weltbilder pro Sekunde.
Leibniz und Candide. Wollen wir in der besten
aller unveränderlichen oder in der schlimmsten
aller veränderbaren Welten leben?
Jeder macht sich von sich ein Weltbild und von der Welt sein Selbstbildnis, aber der Geist spiegelt weniger die Welt, als dass sie ihn spiegelt, und die Welt spiegelt nicht den Geist, sondern dass er sie spiegelt.
Die Welt ist erst einmal dahin zu ändern,
dass sie sich überhaupt ändern lässt.
Wer die Welt vom Kopf auf die Füße stellen will,
muss auf eigenen Füßen stehen.
Marx wollte die Welt nur verändert wissen,
bis zur Erkennbarkeit der Wahrheit.
Taschen-Kosmologie. Ich weiß wirklich nicht,
ob wir alle einen Urknall haben.
Weltverbesserung ist Alibi der Rücksichtslosen.
Ökologie. Einige bedauern, wie bei Beckett
die Welt zur Mülltonne wird. Andere staunen,
wieviel Leben in dieser Mülltonne steckt.
Wer die Welt nicht verschieden interpretieren kann,
hat sie deshalb noch nicht verändert.
Über Weltverbesserer wird gelacht,
warum nicht über Umweltverbesserer?
Die Welt ist nicht so schlecht, dass sie besser,
und nicht so gut, dass sie schlechter wird.
Ich denk mir mein Teil, aber will das Ganze.
Mir fallen ganze Gedankengebäude ein,
und die Trümmerstücke liegen hier herum.
Das Ganze spielt mit dem,
der mit dessen Teilen spielt.
Lieber ein Diener des größten Ganzen
als sein eigener Herr über kleinste Parzellen?
Eine Stunde vorm Tod erscheint dir dein ganzes Leben sehr kurz, eine Minute vorm Tod läuft noch einmal dein Leben ganz ab (und eine Sekunde davor vielleicht eine ganze Ewigkeit?).
Die Hölle hat keine totalitäre Monokultur.
Jeder ist hier nach seiner Façon unselig und böse.
Absichten sehen von der Welt so wenig
wie Ansichten und Aussehen.
In seiner Wohnung ist mancher
weniger als im Weltall.
Die Welt hat einen Sinn − nur in einer anderen.
Erst bist du ein kleiner Teil deiner Mutter, dann
wird diese Mutter ein kleiner Teil deiner Welt.
Von Weltall, Evolution und Weltgeschichte ist
bisher nicht viel mehr als die Kritiken bekannt.
Einige macht die Weltflucht krank,
andere die Weltsucht.
In Spiegeln sieht man Vorbilder und Weltbilder.
Kant sah mit eigenen Augen seine Augen
eine Weltanschauung anschauen.
Sah Kant von der Welt nur die Sehkraft