Herren tut es leid, Knechten tut es weh - Rolf Friedrich Schuett - E-Book

Herren tut es leid, Knechten tut es weh E-Book

Rolf Friedrich Schuett

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Beschreibung

Das zweifelhafte plebejische Individuum und die Unterschicht unter Mittelstand und Oberschicht Essays und Aphorismen zur ´sozialen Frage´ : Der Sklave ist die Wahrheit seines Herrn. Proletarier aller Länder, verein-zelt euch! Reiche Weltreiche oder geistreiche Unterarme? Keine Revolution ohne Religion, keine Religion ohne ´Exodus aus dem Sklavenhaus´. Sozialpartner, Prekarier oder Proleten? `Ich bin kein Marxist.´ Die Heilige Familie des Mohren. Oben und Unten. Drecksarbeiter aller Länder, zerstreut euch! Plädoyer für die utopische Hochrisikogruppe plebejischer Intellektueller. Der intellektuelle Arbeiter. Industrialismus, Freiheit und Freizeit. (Coverbild : Pixabay)

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INHALT

Der Sklave ist die Wahrheit seines Herrn

Proletarier aller Länder, verein-zelt euch!

Reiche Weltreiche oder geistreiche Unterarme?

Keine Revolution ohne Religion, keine Religion ohne „Exodus aus dem Sklavenhaus“

Sozialpartner, Prekarier oder Proleten?

„Ich bin kein Marxist.“

Die Heilige Familie des Mohren

Oben und Unten

Drecksarbeiter aller Länder, zerstreut euch!

Plädoyer für die utopische Hochrisikogruppe plebejischer Intellektueller

Der intellektuelle Arbeiter

Industrialismus, Freiheit und Freizeit

Für Elke in Liebe und Dankbarkeit

Der Sklave ist die Wahrheit seines Herrn

Wer ist schlecht genug, um Knecht zu sein?

Das Selbstbewusstsein der Herren bestimmt

das Unterbewusstsein der Knechte.

Natürlich sind wir Atheisten. Vorm HErrn

wären Herren und Knechte ja gleich.

Knechte müssen objektiv sein,

Herren dürfen subjektiv sein.

Ohne Fleiß des Knechtes kein Preis des Herrn,

und nicht jeder hat seinen Fleiß.

Selbstbeherrschung wäre gut,

wenn es da keinen Knecht gäbe.

Religion heißt nicht, dass Herr und Knecht

sich im Unendlichen treffen werden.

Damit der Knecht sich selber zur Arbeit antreibt,

lässt man ihn heute sein eigener Herr werden.

Herren regieren nur auf unausdrücklichen Wunsch

ihrer Knechte, Sklaven machen Revolutionen nur

auf ausdrücklichen Wunsch schwacher Herrscher.

Ein Deutscher gilt als Mensch, der nicht einmal

seinem Herrn in den Hintern zu kriechen wagt,

sondern nur dessen Dienern.

Selbstmord ist verboten,

weil ein toter Diener ein unnützer Diener ist.

Für manche Mörder wäre es Strafe genug,

mögliche Opfer als Sklaven halten zu müssen.

Die Internationale der Sklavenhalter

erkämpfte sich ihr Recht auf Menschen.

Ob eine Sklavenhalterwirtschaft nun griechische

Kultur hervorbringt oder nie, Kulturlosigkeit und

Multi-Kulturlosigkeit ist immer zu rechtfertigen.

Sklaven bedanken sich für Herren,

die ihnen etwas schenken, und danken Herren,

die sich von ihnen etwas schenken lassen.

Wer den HErrn fürchtet, fürchtet nicht die Herren −

fürchten die Herren.

Gegen den Positivismus spricht, dass jemand,

der sich nicht selbst widerspricht, damit noch nicht

seinen Herren widersprochen hat.

Einst wähnten wir, etwas für andere zu tun,

das wir im Grunde für uns selber taten.

Heute glauben wir, für uns selbst zu tun,

was wir in Wirklichkeit für unsere Herren tun.

Die Natur beherrscht uns durch unsere Illusion,

sie zu beherrschen, doch wir beherrschen sie nicht

durch ihre Illusion, uns zu beherrschen.

Es ist noch kein freier Mann, wer zu mittelmäßig ist,

seinen Herren als Mittel zum Zweck zu dienen.

An Mördern wollen wir bestraft wissen,

dass wir uns beherrschen mussten.

Kaiser Nero sah sich als verhinderten Künstler. Er

wusste, was für verhinderte Herrscher Künstler sind.

Der feine Herr macht seine Perle zur Sau,

die er ihr vorwirft.

Wenn es wenigstens noch Herren-

und Übermenschenfresser gäbe!

Der Staat ist ein herrliches Mittel der Herrschaft

weniger über alle, die sich nicht selbst beherrschen

können, in deren Auftrag.

Die Herren im Hause des HErrn leben herrlich

und in Freudenhäusern.

Wo einer nicht herrschen kann,

fühlt er sich auch schon verfolgt.

Ein Geschlecht beherrscht das andere dadurch,

dass es sich von ihm beherrschen lässt.

Selbstbeherrschung gilt heute als herrschende Form

der Anästhesie und depressiven Autoaggression.

Die Herrscher aller Länder arbeiten

an der Begrenzbarkeit des Atomkriegs

auf Arbeitssklaven aller Länder.

Das Revolutionärste an dem gemeinen Volk ist sein

Traditionalismus, und das Reaktionäre an den Herrschenden

war immer ihre fortschrittliche NeuGier.

Ein Herr tut alles, um nichts tun zu müssen,

als sich alles zu leisten, um nichts zu leisten.

Bediene dich deiner eigenen Gefühle, doch

lass dich von deinem Verstand beherrschen.

Selbstbeherrschung wird erträglich,

weil sie auch Selbstbedienung ist.

Für kleine Herren gibt es keine großen Diener.

Herren tut´s leid, Knechten tut´s weh.

Wo Freiheit herrscht,

herrscht sie auch über uns.

Ist es herrlich oder dämlich, dass Damen nun

herrlich und Herren nur dämlich sein sollen?

Herrscht heute ein Imperialismus

anti-imperialistischer Grundsätze?

Lieber ein Diener des größten Ganzen

als sein eigener Herr über kleinste Parzellen?

Du stehst wirtschaftlich besser als dein Knecht

und moralisch besser als dein Herr.

Nur als Sklave deines Herrgotts

würdest du deiner Herren Herr.

Niederste Lohn- und Dienstleistungssklaven wurden

wieder höchste Luxusartikel.

Paria oder Parvenu. Man beutet keine Arbeitssklaven

mehr aus, sondern ihre Befreiung selbst

und macht Arbeit und Handeln zum Neg-otium.

Dumme Sklaven zeigen ihre früheren Besitzer an.

Sklaventreiber befürworten Abtreibungen

und Kinderkrippen zugleich : Man fürchtet

zu viele ebenso wie zu wenige Knechte.

Wir kopieren sklavisch die modernen Originalitäts-

und Befreiungsformen.

Das waren noch Zeiten, als man Sklaven befreien

konnte, indem man Sklavenhaltern Höllenangst machte.

Man züchtet sich realistische Praktiker,

d. h. ideale Sklaven.

Die Reichen tolerieren die Armen

und die Herrscher ihre Sklaven.

Selbstbestimmung ist Selbstvermarktung

ist Selbstversklavung heute.

Effizienzzwang, nie Humanität, befreite die Sklaven

Sklaven schufen Adelsmuße,

Maschinen schaffen Bürgerfleiß.

Der Mittelständler wird als Sklave gehalten,

der Sklaven halten darf.

Revolution beginnt mit schreibenden Sklaven

und endet nicht mit fernsehenden Shoppern.

Sklavenhalter wurden Sklavenunterhalter,

die sich damit amüsieren, sie zu amüsieren.

Freiheit : Wahlmöglichkeit

zwischen beliebigen Sklavereiformen.

Knechte tragen Differenzen,

Herren Differenzierungen aus.

Lux et crux. Den Knechten widersteht der Herren

subjektiver Wahn, den Herren nur des Herrgotts

objektive Wahrheit.

Der Herr schaut, der Knecht baut:

Akteure dienen, Zuschauer verdienen.

Gesellschaft heißt:

„Mein Herr, Sie sind mein Knecht!“

Superreich ins Himmelreich? Christentum

war die Idee, dass der Knecht mehr wert sei

als (sein Preis für) die Herren.

Knechte müssen ihrem Herrn beweisen,

dass er es gut mit ihnen meint.

Herren haben sich noch nie totgelacht.

Knechte hatten zu wenig Witz.

Der Herr toleriert den Knecht – als Knecht.

Man befreit sich von einem Herrn,

um sich einen herrlicheren zu suchen.

Deine Stimmung stimmt stets der Stimme deines

Herrn zu, die über deine Befindlichkeiten befindet.

Herr ist, wer das Opfer fordern kann,

dass andere ihre Forderungen opfern.

Alte Köpfe sagen nein,

indem sie unbeherrscht wackeln.

Man soll mehr als zwei Herren dienen

und sie gegeneinander ausspielen.

Demokratie : Selbstbeherrschung des Volkes.

Lasst lieber den frei,

der sich selbst beherrschen kann!

Moderne Freiheit ist Beherrschtsein von Launen

und fixen Lieblingsideen.

Herrscht eher organisiertes Chaos

oder anarchistische Sphärenharmonie?

Wissen ist Macht:

Wissenschaften sind eine Sache der Herrschaften.

Es herrscht Krieg oder Frieden und Freiheit,

aber immer über Menschen.

Poesie und Philosophie haben den herrlichen Sinn

und Nutzen, dass man für Herrschaften sinnlos

und unnütz wird.

Wahrheit ist die einzige Tyrannei,

die den Beherrschten frei macht.

Man beherrscht am liebsten jene,

die sich nicht beherrschen können.

Wer gesellschaftlich herrschen will,

ist von der Gesellschaft schon beherrscht.

Wer sich nicht selbst beherrschen kann,

will sich aber selbst bedienen.

Die Herren wollen nur noch die anstellen,

die sich nicht so anstellen.

Gemeinsamkeit durch Gesellschaft ist eine

unbeherrschbare Komplikation der Einsamkeit.

Die Reichen tolerieren die Armen

und die Herrscher ihre Sklaven.

Niederwerfung von Herren glückt nur

als Niederwerfung vorm HErrn.

Ohne herrschende Stände

herrschten die herrlichsten Zustände.

Selbstbeherrschung ist die einzige

gesetzlich erlaubte Tierquälerei.

Sei zu klein, um zu herrschen,

und zu groß, um beherrscht zu werden.

(Ausnahme : Selbstbeherrschung)

Die Gesellschaft ist die Krebszelle der Familie, und

Demokratie wäre die Herrschaft von Familienvätern

über Landesväter.

Gerecht : Wer nicht Herren dient,

die zu nichts dienen, verdient nichts.

Selbstbeherrschung verletzt die Menschenrechte.

Wenn Vater Staat nicht herrscht, dann herrscht

nicht markige Freiheit, sondern freier Markt.

Der Feigling zeichnet sich aus durch den Mut,

der Schlaukopf durch die Klugheit seiner Sklaven.

Nur Selbstbeherrschung hat nichtautoritäre Autorität

Ein Sklave der Geliebten wird der Gesellschaft Herr

Wo Demokratie ist, herrscht nicht die Mehrheit

der Armen, Erniedrigten und Beleidigten.

Entweder ist der Herr ein Mensch und sein Knecht

ein Vieh oder der Sklave ein Mensch und sein Boss ein Gott.

Der Kopf erzeugt die Ideen, die ihn beherrschen.

Geherrscht hat immer nur,

was längst ausgedient hat.

Manchen Herrn würde man nicht mal

als Knecht nehmen.

Der Aphoristiker ist ein Herr, der sich kurzfassen

kann, oder ein Knecht, der sich kurzfassen muss.

Christen waren Sklaven, die Sklaven befreiten.

Der Christ kann seinen Herrn beherrschen,

indem er zwei Knechte zugleich bedient.

Einst gab es Familien ohne Sex,

heute dominiert Sex ohne Familien.

Tyrannei herrscht, da Freiheitskämpfer gewöhnlich

nur frühere Freiheitskämpfer bekämpfen.

Schon lange herrschen hier Frieden und Freiheit.

Sie dienen zu nichts.

Machen Zehn oder 614 Gebote

den Herrgott berechenbar?

Selbstbeherrschung : Wer beherrscht, bedient,

und der Letzte ist der Erste.

Auch der Weltuntergang dient nur

der Welteroberung.

Der Herr (an)erkennt nicht, dass er ein Ausbeuter

ist, der Knecht aber, dass er ein Ausgebeuteter ist.

Der Mensch beherrscht als Sklave Gottes die Welt

und dient als Satans Dom- und Kammerherr.

Wer nicht seiner Schwächen Herr wird,

wird Sklave seiner eigenen Macht.

Es herrscht keine Freiheit,

sondern Herren sind zu frei.

Der Herr kann sich kurzfassen, weil Kommandos

kurz sind; der Knecht muss sich kurzfassen, weil

er nichts zu sagen hat und nicht langweilen soll.

Knechte sind verhinderte Herren und Herren

verhütete Knechte, aber wer hindert wen?

Staatsdiener gehen vom Stillstand und Ruhestand

in den gutverdienenden Ruhestand.

Utopie : Arbeitssklaven, die Marx und Adorno lesen

und schriftlich kommentieren.

Als frei gilt nun der Sklave seiner Triebe, als unfrei,

wer seinem Gewissen folgt und sich beherrscht.

Du folgst stets nur deiner eigenen Natur, du Sklave?

Der Sklave kann das Licht anknipsen,

ohne etwas von Elektronen zu verstehen.

Linke suchen nun Sklaven durch unterhaltsame

Befreiungstheorien zu fesseln.

Der freie Mensch folgt sklavisch seinen Vorlieben,

der begabte seinen Naturtalenten.

Ein Herr macht sich dir geneigt,

ein Knecht gebückt.

Was du allein wahrnimmst, ist dein Interesse

– an dem deiner Herren.

Um nicht beherrscht zu werden, würdest du lieber

selber herrschen als Herrschaft abgeschafft wissen.

Kant wird Herr über alle Erscheinungen,

weil er Sklave der Dinge an sich bleibt,

aber wäre er Sklave der Erscheinungen,

wenn er Herr über das Ding an sich würde?

Seit Technik die Naturbeherrschung übernahm,

ward Kultur ein arbeitsloses Hobby.

Wer steuert meine freie Wahl stärker,

mein eigenes Hirn oder das meines Herrn?

Die sozialen „Apparate“ beherrschen uns:

Sie geben mir beliebte technische Apparate,

um mich beliebige Dinge beherrschen zu lassen.

Wer eine vorherrschende Sprache beherrscht,

hat noch lange nichts zu sagen und kann noch

lange nicht mitreden.

Wir müssen Kulturtechniken beherrschen

lernen, um uns von kultivierten Menschen

beherrschen lassen zu können.

Es gibt kein herrenloses Gut mehr,

erst recht nicht unter Menschen.

Von den Herren der Welt befreit nur

ein Herrgott. Seit er totgesagt ist, reden

uns viel grausamere Herrschaften ein,

uns nur von Ihm befreit zu haben.

Der Schöpfer in der Natur? Wer sie beherrscht,

beherrscht nicht ihn.

Möchtegernherren sind Freiheitsnarren,

und Narrenfreiheit genießen nur Herrscher.

Wer lieber Herr auf dem letzten Stern

als Knecht im Mittelpunkt der Welt ist,

soll sich von Kopernikus gedemütigt fühlen?

"Es gibt keine absolute Wahrheit" über uns,

sagen die absoluten Herrscher.

Man ist gesellig, weil man ohne Knechte nicht leben

will, asozial, weil man mit Herren nicht leben will.

Diktatur meint Herrschaft über Sklaven, Demokratie

meint Herrschaft über freie Menschen.

Knechte legen sich die Lasten auf,

Herren legen sich auf die Lasten.

Wer den HErrn nicht ehrt, ist seiner Herren wert.

Diktatur herrscht dort, wo die Polizisten

gefürchteter sind als die Verbrecher.

Ein Christ will lieber Sklave im Himmel

als Herr der Hölle sein.

Wer die Natur beherrscht, macht sie zunichte,

so dass er über nichts, also gar nicht herrscht.

Absolute Herrscher strafen

durch erteilte Absolutionen.

Demokratie keimt, wo der Mensch zerfällt

in neureiche Herren und geistreiche Knechte.

Schweigen (des Knechts) ist Gold (des Herrn).

Herren lieben lange Reden und kurze Kommandos.

Knechte sollen sich kurzfassen und doch nicht

in Bonmots reden.

Kann ein Knecht das Unrecht seines Herrn

je wiedergutmachen?

Der Mensch beherrscht wie jedes Tier die Natur,

indem er sich von seiner Naturbeherrschungsart

beherrschen lässt.

Herren predigen Sklavenmoral,

und Knechte tragen Herrenmode.

Wer sich einer Sache bedient,

beherrscht ihre Ursache.

Fortschritt herrscht, wo keiner

seinem eigenen Wachstum gewachsen ist.

Wer sich beherrschen kann, will zeigen,

dass er nicht beherrscht wird.

Ein Diktator ist ein Mensch, dessen Niederlage

nur möglich wird durch Niederwerfung des ganzen

Landes, das er beherrscht.

Ein Knecht des HErrn kann

kein Knecht der Herren sein.

1789 : Brüderlichkeit kennen nur ungleiche Sklaven.

Sklaven zünden nur noch ihre Zigaretten an

statt ihre Fabriken.

Gesellschaft ist Leidenschaft für Herrschaft

einer Mannschaft durch Seilschaft, Machenschaft

und Wissenschaft.

Hegel : Wer sich vor Herrschern bückt,

kann vom Grund und Boden der Tatsachen

alles dreifach aufheben.

Fern vom Herrscher irrt man, nah am Herrscher

lügt man, und ohne Herrscher sagt der Wahrhaftige

auch nicht viel Wahres.

Absolutistisch wird auch Herrschaft,

die alles relativiert.

Wer Menschen beherrscht, indem er ihnen dient,

ist noch kein Christ.

Die Maschine erhält nun vom Bediener,

was der Blaumann vom Kaufmann

und der Kaufmann vom Edelmann forderte.

Wer die Herrschaft ewigen Friedens will,

verewigt die Tyranneien.

Wer sich beherrscht und besiegt,

ist sich unterlegen und unterworfen.

Man bedient eine Maschine –

wie der Diener seinen Herrn.

Philosophen mussten in der Antike Sklavenhalter

und wollen in der Neuzeit nur Staatsdiener sein.

Soziale Marktwirtschaft : Lieber ein Automatenbediener

am Band als ein Kammerdiener am Hofe.

Staatsdiener haben Formulare

auch für unsittliche Anträge.

Jeder Knecht findet seinen Knecht,

und ein Knecht ist, wer einen hat.

"Der Mensch ist das Maß aller Dinge."

Dann ist der Arbeitssklave ein Unmensch.

Früher konnten Leibeigene geistig frei bleiben,

heute müssen freie Bürger Arbeitssklaven sein,

die selber Sklaven halten.

Dass die Weltgeschichte eher Hochkulturen mit

Arbeitssklaven als jeden Sklaven mit friedlicher

Muße versorgt, scheint keinen Historiker wert.

Freie Menschen werden nicht mehr gehandelt

auf dem Sklavenmarkt, sondern

auf dem freien Arbeitsmarkt.

Der alte Grieche hatte Sklaven, damit er ruhig

philosophieren konnte. Der junge Europäer hat

Maschinen, damit er sie hektisch bedienen kann.

Ein Sklave seines Körpers will lieber krank

sündigen als gesund vegetieren.

Kleinbürger nennt sich der Edelsklave,