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Liebe, Verrat und Sehnsucht: Der Auftakt zur großen historischen Romantrilogie im viktorianischen Schottland Glasgow, 1876: Emily strebt an der Seite von Liam und ihrer treuen Freundin Christine ein respektables Leben an, fern vom blühenden Laster des Bordells, in welchem sie als Spross einer Hure aufwächst. Doch dann wird ihre Mutter ermordet und Emilys Leben auf eine harte Probe gestellt. Um den Schuldigen zu überführen, muss sie zuerst ihren Namen reinwaschen. Einen Namen, den sie nicht einmal kennt, denn ihre Mutter nahm ein altes Familiengeheimnis mit ins Grab. »Hurentochter – Die Distel von Glasgow« ist der erste Teil einer Romanserie aus dem viktorianischen England. Die beiden Folgebände sind ebenfalls bei Piper Schicksalsvoll erschienen.
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Cover & Impressum
Widmung
Prolog
Teil 1
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
12. Kapitel
13. Kapitel
14. Kapitel
15. Kapitel
16. Kapitel
17. Kapitel
18. Kapitel
19. Kapitel
20. Kapitel
21. Kapitel
22. Kapitel
23. Kapitel
24. Kapitel
25. Kapitel
26. Kapitel
27. Kapitel
Teil 2
28. Kapitel
29. Kapitel
30. Kapitel
31. Kapitel
32. Kapitel
33. Kapitel
34. Kapitel
34. Kapitel
35. Kapitel
36. Kapitel
37. Kapitel
38. Kapitel
39. Kapitel
40. Kapitel
41. Kapitel
42. Kapitel
43. Kapitel
44. Kapitel
45. Kapitel
46. Kapitel
47. Kapitel
48. Kapitel
49. Kapitel
50. Kapitel
51. Kapitel
52. Kapitel
53. Kapitel
54. Kapitel
55. Kapitel
56. Kapitel
57. Kapitel
58. Kapitel
59. Kapitel
Teil 3
60. Kapitel
61. Kapitel
62. Kapitel
63. Kapitel
64. Kapitel
65. Kapitel
66. Kapitel
67. Kapitel
68. Kapitel
69. Kapitel
70. Kapitel
71. Kapitel
72. Kapitel
73. Kapitel
74. Kapitel
75. Kapitel
Epilog
Nachwort
Danksagung
Für Leo – dafür, dass du diesen Weg mit mir gegangen bist
Nordküste Schottlands, Mai 1876
»Ah, Pelham, da warten Sie ja schon auf mich! Prächtig.« Dr. Edward Nelson winkte seinem Butler zu, der an einem Geländer auf dem Bahnsteig lehnte und rauchte. Schnell schnippte Pelham die Zigarette weg und nahm die Koffer entgegen. »Gut gereist, Herr Doktor?«, fragte er.
»Es war alles ganz wunderbar, danke«, antwortete Edward. Er folgte seinem Diener den Bahnsteig entlang und atmete tief ein. Zwischen dem Dampf der Züge, dem Pfeifen der Schaffner und dem Geruch von Metall nahm er auch eine vierte Komponente wahr, die ihn zufrieden einen tiefen Atemzug nehmen ließ. Ein kühler, frischer Wind, der das Gefühl von Heimat mit sich brachte.
»Bitte, Herr Doktor.« Pelham öffnete die Tür der Pferdedroschke und half ihm hinein, ehe er sich auf den Kutschbock setzte und losfuhr.
Den Kopf aus der Kutsche gestreckt, lauschte Edward dem vertrauten Klappergeräusch der Pferdehufe, die auf die Pflastersteine schlugen, während er gleichzeitig die wärmenden Sonnenstrahlen auf seinem Gesicht genoss. Die Altstadt von Suthness sah noch genauso aus, wie er sie vor einem halben Jahr verlassen hatte. Einzig, dass der Frühling nun auch den Norden erreicht hatte.
Pelham lenkte den Wagen weiter, und das Städtchen lag bald hinter ihnen. Auf dem Land passierten sie saftige Schafweiden und weite Ackerfelder. Als die Kutsche wenig später vor einem einsam stehenden Haus hielt und Edward das Rauschen des Meeres und das Kreischen der Möwen vernahm, jauchzte er innerlich vor Freude. Voller Genuss stieg er aus und streifte seine ohnehin sauberen Schuhsohlen der Vertrautheit zuliebe am eisernen Schuhkratzer. Als der Schlüssel im Hausschloss einrastete, atmete er geräuschvoll aus. »Ah, endlich zu Hause.«
Südengland war zwar warm, sonnig und mild, aber nichts war schöner als die vertraute, raue Heimat und der erfrischende Wind an der schottischen Nordküste.
Wie immer hatte seine Haushälterin Abigail während seiner Abwesenheit das Haus tadellos in Schuss gehalten. Während seiner Reisen putzte sie das Haus immer besonders gründlich.
Edward öffnete die Fenster und genoss die meilenweite Aussicht. Sein Haus befand sich direkt am Meer, rund eine halbe Meile abseits des Städtchens. Westlich davon lag das unübersehbare Anwesen der Grafenfamilie von Suthness. Ein kleines, solides Barockschloss mit blasser ziegelroter und zitronengelber Fassade, hohen Torbögen und einem Kupferdach mit grüner Patina. Edwards einfaches Landhaus hätte in das Entrée des Lords hineingepasst, dennoch kam ihm sein Haus nach der langen Reise in der engen Zugkabine riesig vor. Endlich wieder so viel Platz, nur für ihn allein! Und so viele Beschäftigungsmöglichkeiten! Wie jedes Mal, wenn er unterwegs war, fielen ihm viele Dinge ein, denen er sich zu Hause widmen wollte. Hier wollte er ein altes Möbel neu anstreichen, dort einen Sessel verschieben, da eine Bücherwand aussortieren. Voller Zuversicht blickte er durch seine Räume und freute sich, bald seine Pläne zu verwirklichen.
Im Wohnzimmer richtete Edward seine Uhr und putzte seine Brille. In zwei Stunden würde Abigail mit seinen geliebten Bulldoggen kommen und seine Leibspeise zubereiten. Geschmorter Speck mit gebratenen Kartoffeln, frische Bohnen mit Butter sowie Sauerkraut. Bei dem Gedanken floss ihm das Wasser im Mund zusammen. Als Nächstes blätterte er seine Post durch. Abends würde er sie bei Kaminfeuer in seinem gemütlichen Ledersessel mit einem griffbereiten Dalmore in Ruhe lesen.
Da fiel ihm ein Brief ins Auge, auf dessen Vorderseite das Wappen der Grafenfamilie Kentwood haftete. Edward riss den Umschlag sofort auf und las. Seine Augen weiteten sich, und erschrocken musste er den Brief noch einmal lesen.
Das durfte nicht wahr sein! Mit zitternden Händen suchte er nach einem Datum und japste: »Das war vor einer Woche!« Eilig wirbelte er herum. »Pelham!«
Dieser lud gerade die Koffer aus und sah ihn verwirrt an.
»Steigen Sie wieder auf den Kutschbock. Die Reise ist noch nicht zu Ende. Fahren Sie mich zu den Kentwoods. Rasch.«
Als der Butler der Grafenfamilie ihm kurze Zeit später die Tür öffnete, stürmte Edward ins obere Stockwerk.
Dort klopfte er an einem Zimmer und drehte vorsichtig den Türknopf. Die Luft war so dick, dass man sie mit einem Messer hätte schneiden können, und roch nach Krankheit und den Ausdünstungen eines Sterbenden. Edwards Blick blieb auf dem massiven Himmelbett ruhen. Ein unregelmäßiges Keuchen erfüllte den Raum. Doch der Kranke war nicht allein. Lady Robina, seine Tochter, saß schlaftrunken in einem Stuhl und rieb sich die Schläfen. Schnell schoss sie wie eine Ziehharmonika in die Höhe. »Dr. Nelson? Was für eine Überraschung!«