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Ich gestehe Buch 003: Geheimnisse einer Liebe
„Warum hat er sie belogen?“
„Die wahre Geschichte von Karin Ramus, von ihrer tragischen Liebe. Wird am Ende doch noch alles gut?“, aufgezeichnet von der berliner Erlebnisjournalistin und Bestsellerautorin Sara Paoli!
Dies sind wahre Geschichten! Die Namen der in diesen Geschichten vorkommenden Personen und ihre Begleitumstände wurden jedoch aus Datenschutzgründen von der aufzeichnenden Journalistin Sara Paoli geändert. Die richtigen Namen und Begleitumstände sind jedoch der Redaktion bekannt.
Impressum:
Copyright by HARY-PRODUCTION, Canadastr. 30, 66482 Zweibrücken.
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Veröffentlichungsjahr: 2023
Ich gestehe…
Buch 003:
Geheimnisse einer Liebe
Sara Paoli
Impressum:
Ich gestehe…
Intime Frauenbeichten – aufgezeichnet von Sara Paoli!
Dies sind wahre Geschichten! Die Namen der in diesen Geschichten vorkommenden Personen und ihre Begleitumstände wurden jedoch aus Datenschutzgründen von der aufzeichnenden Journalistin Sara Paoli geändert. Die richtigen Namen und Begleitumstände sind jedoch der Redaktion bekannt.
Alle Rechte vorbehalten!
Kopieren ausdrücklich untersagt!
5. Auflage
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„Geheimnisse einer Liebe“
„Warum hat er sie belogen?“
„Die wahre Geschichte von Karin Ramus, von ihrer tragischen Liebe. Wird am Ende doch noch alles gut?“, aufgezeichnet von der berliner Erlebnisjournalistin und Bestsellerautorin Sara Paoli!
„Ich bin wieder da!“, sagte er einfach und lächelte sie an.
Karin Ramus flog in seine Arme. Ganz fest schmiegte sie sich an seine breite Brust, wo sie sich immer so geborgen fühlte. Und dennoch stahlen sich Tränen in ihre Augen.
Er merkte es, fasste ihr sanft unter das Kinn und hob ihren Kopf, um in ihren Augen zu forschen.
Beschämt senkte sie den Blick.
„Keine Wiedersehensfreude?“, fragte er.
Schwang da leichte Enttäuschung mit?
Karin Ramus nickte: „Doch!“
Aber sie wagte es nicht mehr, zu ihm aufzuschauen.
„Warum dann die Tränen?“
Ach, der Augenblick wäre so schön. An nichts denken, nur mit ihm zusammen sein.
Weil sie sich so sehr danach gesehnt hatte. Und er doch auch - oder?
Es war dieses ODER, die Zweifel, die an ihrer Seele nagten, dass sie manchmal glaubte, ihr Herz müsse daran zerbrechen. Nur wenn er dann bei ihr war, vermochte sie es zu vergessen. Zumindest ein wenig. Und dann war er wieder weg - so lange weg. Und sie wusste niemals, wo er sich befand, weil er nicht einmal für sie erreichbar war.
Und immer, wenn sie ihn darauf ansprach, wenn sie ihn fragte:
„Wo warst du nur so lange?“
...antwortete er gerade so wie jetzt:
„Ich war geschäftlich unterwegs, rein geschäftlich!“
Und er wandte ihr seinen breiten, männlichen Rücken zu, und dieser Rücken erschien ihr dann wie eine Mauer, die zwischen ihnen stand - unüberwindlich, unbezwingbar!
Ach, könnte ich mich bloß einmal damit abfinden, dass mein geliebter Mann Geheimnisse vor mir hat!
Sie konnte die Tränenflut endgültig nicht mehr zurückhalten und barg deshalb das Gesicht in den Händen.
„Geschäftlich“, murmelte er wie zu sich selbst, bevor er sich sichtlich einen Ruck gab und zur Tür schritt.
„Harald!“, schrie sie hinterher. Fast klang es wie ein Verzweiflungsschrei.
All die ungezählten Tage und vor allem Nächte, in denen die Zweifel in ihr gnadenlos genagt hatten, all die unbeantworteten Fragen… Dies alles schwang in diesem einen Schrei mit.
Er blieb tatsächlich an der Tür stehen, die Rechte auf der Klinke ruhend, den Kopf tief gesenkt, den sonst so breiten, stolzen Rücken gebeugt.
„Ich wollte, du wärst glücklicher!“
„Ich bin es doch – glücklich mit dir!“, widersprach sie, und es klang wie eine Lüge.
Nur halb wandte er den Kopf.
„Nein, Karin! Ich liebe dich so sehr, und ich habe dich geheiratet, um mit dir zusammen zu sein, wann immer es mir möglich ist. Doch du kannst nicht verstehen, dass es halt Dinge gibt...“
„Was für Dinge?“, hakte sie sofort nach, ganz gegen ihren eigenen Willen. Es kam von allein über ihre bebenden Lippen, und sie fragte sich vergeblich, wieso sie sich nicht einfach mit den Gegebenheiten abfinden konnte. Hatte sie nicht den wunderbarsten Mann der Welt geheiratet? Sie liebte ihn – und er liebte sie. Was wollte sie denn noch mehr?
Er öffnete die Tür und sagte im Hinausgehen:
„Eine liebende Frau, die wieder geliebt wird, sollte manchmal auch auf Antworten verzichten können! Wäre das wirklich zu viel verlangt? Wieso kannst du nicht einsehen, dass es nicht anders geht?“
Fassungslos sah sie ihn nach draußen verschwinden. Seine Schritte hallten über die Marmorfliesen im Gang.
Du hast ja vollkommen recht, Harald!, riefen ihre Gedanken hinterher, aber Karin war unfähig, es laut zu sagen.
Du hast ja so was von recht! Aber - was soll ich denn tun gegen die bohrenden Gedanken, die drohen, unsere Liebe zu zerstören?
Susanne Uhlen wollte an diesem Abend besonders früh zu Bett gehen. Morgen war ein schwerer Tag, und doch war sie glücklich über all das, was sie morgen erwartete: Eine wichtige Besprechung, und sie war sicher, dass sie ihrem Chef, dem berühmten Rechtsanwalt einmal wieder beweisen konnte, wie gut und vor allem wie unentbehrlich sie als seine Sekretärin war!
Das versprach zwar, sehr anstrengend und vor allem sehr aufregend zu werden, aber das machte Susanne nichts aus. Ganz im Gegenteil: Es machte sie ebnen glücklich!
Kein Wunder, dass sie während ihrer Abendtoilette ein Liedchen trällerte. Obwohl man ihr oft genug bescheinigt hatte, nicht singen zu können. Aber zumindest ihr selber machte es Spaß, war es doch der Ausdruck dafür, wie sie sich innerlich fühlte.
Sie dachte kurz an Karin. Anfangs war es ihr zu einsam in der Wohnung vorgekommen, als ihre beste Freundin ausgezogen war, um ihren Harald Ramus zu heiraten, aber sie hatte sich inzwischen einigermaßen daran gewöhnt. Außerdem hatte sie ja immer noch ihre Arbeit, die sie voll und ganz ausfüllte.
Ja, voll und ganz!
Einen Moment lang hielt sie inne und betrachtete sich im Spiegel. Manchmal war so ein dummer Gedanke in ihr aufgekommen:
Konnte es denn sein, dass sie sich in Wahrheit in ihren Chef verliebt hatte und gar nicht so sehr in die Arbeit mit ihm und für ihn?
„Nein!“, sagte sie laut und entrüstet. „Doch nicht in den eigenen Chef!“
Der berühmte Rechtsanwalt Dr. Ernst Steinhaus, das war ein Mann, in den man sich tatsächlich verlieben konnte, aber er wirkte so unnahbar. Dieser gut aussehende, gepflegte Mann mit den Umgangsformen eines Weltmenschen, der ganz genau wusste, was er wollte...
„Nein!“ bekräftigte sie.
Und doch - seit sie bei Dr. Ernst Steinhaus arbeitete, interessierte sie sich überhaupt nicht mehr für andere Männer, obwohl Karin sie früher immer damit aufgezogen hatte, wenn sie eigentlich viel zu oft nach „geeignetem Männermaterial“ Ausschau gehalten hatte und dabei stets mit dem Ergebnis unzufrieden gewesen war.
Vielleicht war sie einfach zu anspruchsvoll gewesen? Oder sie hatte halt auf den Richtigen gewartet? Der Richtige? Nein, nein, nicht Dr. Ernst Steinhaus. Auf keinen Fall. Nie im Leben!
„Apropos Karin“, lenkte sie sich selber ab. Wie es ihr wohl ging in ihrer Ehe? Das hatte ja ziemlich vielversprechend ausgesehen, das mit den beiden. Umso verwunderlicher, dass Karin sich in letzter Zeit dermaßen rar machte und auf diesbezügliche Fragen immer nur ausweichende Antworten gab…
Susanne und Karin kamen aus demselben Ort, und sie waren auch gemeinsam hier in die Stadt gezogen, auch noch in eine gemeinsame Wohnung. Nicht nur, weil sie anfangs zu wenig verdient hatten, um sich allein eine so große Wohnung leisten zu können. Und jetzt auf einmal hatte Karin womöglich Geheimnisse vor ihr? Vielleicht sogar… schlimmer Geheimnisse? Hatten sie sich denn nicht ewige Offenheit und Ehrlichkeit versprochen?
Daran musste Susanne gerade wieder denken, als auf einmal das Telefon klingelte.
Susanne krauste ihre hübsche die Stirn und strich sich in einer unbewussten Geste die dunkle Löwenmähne zurück, die jedoch in ihrer Widerborstigkeit sogleich wieder ihre übliche Position einnahm. In ihren tief dunklen, auf viele Männer geheimnisvoll wirkenden Augen blitzte es.
Wer mochte das denn sein?
Immer, wenn sie früher zu Bett gehen und ihre Ruhe haben wollte...
Sie drehte den Wasserhahn ab und ging zum Telefon, um herauszufinden, wer dieser Störenfried war. Aber sie hob erst ab, als es einfach nicht mehr aufhören wollte zu klingeln.
„Uhlen!“, meldete sie sich.
Auf der anderen Seite der Leitung blieb es ruhig. Zunächst. Dann, plötzlich, ein erstickter Seufzer.
„Wer ist denn da?“, rief Susanne und schaltete den Mithörlautsprecher ein, um nur ja nichts zu versäumen. Irgendwie spürte sie aufkeimende Panik in sich, weshalb sie sorgenvoll hinzu fügte:
„Karin?“
Endlich sagte die Anruferin etwas:
„Ja, ich...“
„Karin, du?“
„Ja, ich!“
„Um des Himmels Willen, was ist denn los mit dir, Kind?“
Susanne sagte oft Kind zu Karin, obwohl sie gleichaltrig waren. Aber Karin war gewissermaßen die Naivere von ihnen. Während Susanne vorgab, mit beiden Beinen fest im realen Leben zu stehen, hatte sie Karin immer als hoffnungslos romantisch mit einer viel zu hohen Dosis Naivität eingeschätzt. Und in der Tat war Karin früher stets gern und oft zu Susanne gekommen, wenn sie Rat gebraucht hatte, denn Susanne erschien ihr selber immer als die viel stärkere.
„Ich...“ Ein Tränensturm ließ sie verstummen.
„Ist etwas mit Harald? Kind, diese Männer! Die verstehe einmal! Ich hab's ja gleich geahnt, und dann...“
„Nein, Susanne, nicht so, wie du jetzt glaubst. Es - es ist nichts zwischen uns. Kein Streit. Nur...“
„Kein Streit? Ja, was denn sonst? Bist du denn nicht glücklich mit Harald? Liebt er dich nicht?“
Jetzt kam keine Antwort mehr.
„Karin, bist du noch da? Kind, so melde dich doch!“
„Ja, Susanne, ich - ich bin noch am Apparat. Es ist nur, weil ich... Ach, Susanne, ich weiß schon gar nicht mehr, was richtig ist und was falsch. Ich bin so schrecklich durcheinander.“
„Weißt du was, Kind?“, sagte Susanne spontan. „Du setzt dich in deinen schicken Wagen und kommst sofort zu mir. Dann kannst du dich in aller Ruhe aussprechen, ungestört und ganz ohne diesen Harald, und wir werden gemeinsam sehen, was weiter wird. Einverstanden?“
„Das geht leider nicht, Susanne. Harald hätte sicher wenig Verständnis dafür. Und es geht mir jetzt auch schon wieder viel besser.“
„Ich komme dann zu dir hinaus? Na? Pfeif drauf, wenn dieser Harald uns zu stören versucht. Sind wir nicht seelenverwandte Blutsschwestern? Haben wir uns nicht geschworen, für immer füreinander da zu sein?“
„Lieb von dir, Susanne, wirklich lieb. Es - es geht mir jetzt wirklich wieder viel, viel besser. Ehrlich. Die paar Worte, die wir miteinander gewechselt haben, die geben mir Kraft. Bitte, entschuldige, dass ich dich gestört habe. Noch einen schönen Abend, Susanne, und vergiss alles, denn ich bin doch glücklich verheiratet mit meinem Harald. Das ist mir jetzt wieder klar geworden. Und das sollst du auch wissen. Tschüß, Susanne - und verzeih mir bitte meinen dummen Anruf. Es soll nicht wieder vorkommen...“
Karin legte einfach auf.
Fassungslos betrachtete Susanne den Hörer in ihrer Hand. Was sollte sie davon halten? Was war los mit Karin und Harald? Was stimmte mit den beiden nicht?
„Schade, dass du mir nicht mehr vertraust, Karin!“, murmelte Susanne ein wenig enttäuscht.
Oder gab es einen anderen Grund für das seltsame Verhalten?
Eigentlich hatte Susanne ja früh schlafen gehen wollen, aber die ersten zwei Stunden, die sie an diesem Abend im Bett lag, konnte sie kein Auge zutun. Immer wieder dachte sie an den Telefonanruf ihrer Freundin, und ihr Verdacht wurde riesengroß, dass es da irgendein Geheimnis gab.
„Ich muss dieses Geheimnis ergründen, koste es, was es wolle - Karin zuliebe!“, lautete ihr heiliger Schwur, bevor sie endlich doch noch einschlief.
*
Dr. Ernst Steinhaus fiel es durchaus auf, als Susanne am nächsten Morgen die letzten Vorbereitungen für die wichtige Besprechung traf: Irgendwie erschien sie dabei geistesabwesend.
„Was ist los, Susanne? Sie sind heute gar nicht so fröhlich wie sonst? Angst vor der großen Aufgabe?“
„Nein, Herr Doktor, natürlich nicht!“
„Ja, das brauchen Sie auch gar nicht, Susanne. Wir wissen beide, dass Sie die perfekte Chefsekretärin sind, und außerdem kennen Sie sich inzwischen so gut in Rechtsfragen aus, dass ich manchmal schon das Gefühl bekomme, entbehrlich zu sein!“
Sie erschrak regelrecht wegen dieser Behauptung, aber dann sah sie sein Lächeln und wusste gleich, dass er es nicht ernst meinte. Schließlich wollte sie ihrem eigenen Chef keine Konkurrenz machen, und er durfte auch niemals das Gefühl haben...
„Na, sehen Sie, Susanne“, unterbrach er gut gelaunt ihre Gedanken, „jetzt geht es uns doch gleich wieder besser!“
Gern hätte sie ihm widersprochen, aber sie hielt den Mund, weil sie wusste, was sich gehörte. Sollte sie ihm denn von den Schwierigkeiten ihrer Freundin erzählen?
Dr. Steinhaus kannte Karin natürlich, denn Harald Ramus war einer seiner Klienten. Und genau hier waren sich Harald und Karin zum ersten Mal begegnet.
So ein Zufall aber auch, dachte Susanne. Sie hatte ihrem Chef immer von ihrer Freundin vorgeschwärmt, auch davon, dass Karin viel zu schüchtern sei. Und da hatte Dr. Steinhaus eines Tages gesagt, er würde Karin gern einmal persönlich kennenlernen.
„Schließlich habe ich jetzt wirklich den Eindruck, sie sei eine alte Bekannte von mir, obwohl ich noch nicht einmal eine Ahnung davon habe, wie sie überhaupt aussieht.“
„Ja sie ist blond, zierlich, ziemlich hübsch, wie ich meine, und...“
Lachend hatte er abgewunken.
„Nein, nein, so genau will ich es gar nicht hören. Selber sehen wäre mir lieber!“
Wenn sie ehrlich war: Ein bisschen eifersüchtig war sie darüber doch geworden. Und dann hatte sie sich trotzdem dazu entschlossen, einmal einfach Karin mitzubringen.
Am selben Tag, an dem Harald Ramus einen Termin mit Dr. Steinhaus gehabt hatte!
Ja, welch ein Zufall!
Und es war Liebe auf den ersten Blick gewesen. Susanne konnte sich noch ganz genau erinnern. Die beiden hatten sich angesehen, und man hatte es förmlich in der Luft knistern hören.
Susanne spürte eine gelinde Gänsehaut – jedes Mal, wenn sie daran zurückdachte. Es war wie so ein angenehmes Rieseln. Sie hatte es beiden so sehr gegönnt, und sie war selber darüber glücklich gewesen.
„Und jetzt das!“, murmelte sie unwillkürlich vor sich hin.
„Wie bitte?“, fragte Dr. Steinhaus.
„Äh, eigentlich nichts, Herr Doktor! Ich - äh...“
Er schüttelte lächelnd den Kopf.
„Ja, heute Morgen scheint Ihnen wirklich eine ganze Menge im Kopf herumzugehen. Hoffentlich hat es etwas mit der bevorstehenden Besprechung zu tun? Sie wissen ja, was davon abhängt, falls ich die beiden Konzernchefs für meine Praxis begeistern kann...“