Ischios - Wilma Müller - E-Book

Ischios E-Book

Wilma Müller

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Beschreibung

Eine Spule mit Muskelfasern von einem Punkt zum anderen zu bringen, klingt ja eigentlich ganz einfach. Doch durch einen Knochenbruch landen Semi und seine Freunde auf einmal in einer total verrückten Anatomie-Welt und schlagartig ist nichts mehr einfach. Gemeinsam mit ein paar sehr arroganten Muskeln und einer Gruppe verrückter Footballspieler stellen sie sich ihrem knochenharten Abenteuer.

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Wilma Müller, geboren 2003, hat gerade ihr duales Studium im Bereich Physiotherapie begonnen. Mit 13 Jahren fing sie an ihre Ideen zu Papier zu bringen und das Schreiben ist aus ihrem Leben nicht mehr wegzudenken. 2019 wurde ihr erster Fantasy-Roman „Aufgelöst – Hinterm Nebel liegt die Wahrheit“ veröffentlicht. „Ischios – Ein knochenhartes Abenteuer“ ist eines ihrer Kinderbücher.

Für die Moritzes, die mich auf einige verrückte Ideen gebracht haben.

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 1

Klopf! Klopf! Wer ist da?

Na ich! Mein Name ist Semitendinosus, genauer Musculus Semitendinosus, aber wer merkt sich schon so ein langes Wort? Da wird man ja auch nie fertig, wenn man mich ansprechen will! Nö.

Meine Freunde nennen mich einfach nur Semi. Allerdings kann das manchmal ziemlich chaotisch werden, weil einer meiner besten Freunde auch so abgekürzt wird (eigentlich heißt er Musculus semimembranosus, noch so ein ewig langer Name).

Also sind wir die Semis. Unzertrennlich wie semesische Zwillinge!

Ich weiß, dass es eigentlich siamesische Zwillinge sind, aber so klingt es doch viel lustiger!

Und dann gibt es da auch noch den Musculus biceps femoris, kurz Bibi. Wir drei waren einfach die besten Freunde! Für jetzt und für immer!

„Was siehst du da?“, neugierig tauchte Bibi neben mir auf. „Nichts, warum?“, antwortete ich wahrheitsgemäß und lächelte meine Freundin fröhlich an.

„Du grinst so komisch. Und du hast wie hypnotisiert dahin geglotzt…“, erwiderte sie mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen: „Heckst du irgendwas aus?“

„Nein, ich bin einfach nur glücklich, so tolle Freunde zu haben“, beteuerte ich und grinste extra noch breiter.

Natürlich kaufte Bibi mir das nicht ab, sie war immer so extrem skeptisch und bei diesem forschenden Blick von ihr, packte einfach jeder aus.

Als Detektiv wäre sie sicher spitze, als Freundin konnte sie schon nervig sein. Trotzdem mochte ich sie.

„Weißt du, wo Semi ist?“, fragte ich sie, in erster Linie, um das Thema zu wechseln. „Die Schlafmütze liegt noch in den Federn“, informierte sie mich, immer noch mit diesem hinterfragenden Gesichtsausdruck.

„Sollen wir ihn aufwecken?“, frech zwinkerte ich ihr zu.

Sofort wechselte sie von misstrauisch zu schelmisch und antwortete mit einem schiefen Grinsen: „Das sollten wir unbedingt tun.“

Gemeinsam schlichen wir uns über das glatte, weiße Gestein unseres Zuhauses. Unser kleines Dorf hieß Tuber ischiadicum und von dem mächtigen Hügel aus konnte man über die große Knochenbrücke bis zum weit entfernten Fersenbein blicken. Eine unglaubliche Aussicht! Das Versprechen von Abenteuern…

Fest knuffte mich Bibi in die Seite: „Erde an Semi! Wir haben eine wichtige Aufgabe zu erfüllen!“

„Tschuldigung“, murmelte ich und tauchte wieder aus meinen verträumten Gedanken auf. Heute war ich echt zerstreut!

„Bist du dir sicher, dass du nichts planst? Was versuchst du zu verbergen?“, fing meine nervtötende Freundin wieder an, mich zu löchern.

„Nichts“, erwiderte ich mit einem Stöhnen. Durfte man nicht einmal ein bisschen gedankenverloren sein?

Bevor sie weiter nachhaken konnte, schlüpfte ich durch die Öffnung in Semis Zelt.

Ausgestreckt lag er auf dem Boden und sein sägendes Schnarchen ließ fast schon die Wände wackeln. Typisch Semi!

„BUH!“, rief ich laut. „UWAAAH!“, erschrocken fuhr die Schlafmütze zusammen, allerdings ganz komisch: Er kniete auf dem Boden und hatten den Oberkörper stocksteif nach hinten gestreckt. Was war das denn für eine Schreckreaktion? Oder sollte ich eher Streckreaktion sagen? Prustend musste ich loslachen. Semi war einfach zu lustig!

„Ey!“, beleidigt verpasste mir Bibi wieder einen Stoß mit ihrem Ellenbogen. „Was ist?“, fragte ich immer noch hemmungslos kichernd.

„Ich hatte einen Plan! Ich wollte es einfallsreicher und stilvoller machen!“, beschwerte sie sich und strafte mich dabei mit einem Blick, als hätte ich ihr das letzte Stück Kuchen weggeschnappt.

„Aber du hast nichts gesagt“, rechtfertigte ich mich unbeschwert. „Das hätte ich noch, wenn du etwas mehr Geduld gehabt hättest“, erwiderte sie immer noch so übertrieben eingeschnappt.

Mittlerweile war Semi auch richtig im Hier und Jetzt angekommen. Geräuschvoll atmete er aus und aus seiner extremen Anspannung wurde ein lockeres Rumhängen.

„Jetzt bin ich wach“, meinte er lässig und kein bisschen nachtragend. Jap, mein Freund verstand Spaß, im Gegensatz zu gewissen anderen…

Grinsend legte ich ihm den Arm um die Schulter. Bibi schmollte nach wie vor, der kleine Miesepeter. „Wisst ihr, ich hatte voll den krassen

Traum“, erzählte uns Semi unbeschwert: „Da war ein Blitz, der mit mir geredet hat und ich musste über einen Abgrund balancieren und dann bin ich gefallen und überall waren rote Fäden und dann habt ihr mich aufgeweckt.“

„Oh! Das klingt ja wie eine himmlische Botschaft! Gott hat über den Blitz mit dir gesprochen!“, witzelte ich zum Spaßen aufgelegt. „Du bist doch nicht Jesus!“, entgegnete Bibi viel zu ernst, aber irgendwie war ihre Ernsthaftigkeit auch lustig. Semi und ich tauschten einen Blick und schon lachten wir voll los.

„Ihr seid blöd!“, meinte Bibi nur und zog eine Schnute, doch dann hellte sich ihr Gesicht wieder auf.

Würde sie jetzt mit uns lachen oder… Mit einem Ruck zog sie an Semis Decke, auf der wir beide gerade standen. Oh, oh! „Uwaah!“, schrie ich auf, als mir der Boden unter den Füßen weggerissen wurde. Ganz komisch auf und untereinander, einfach durcheinander, landeten wir auf dem Boden. Prustend lachte uns nun Bibi aus. Frech griff Semi nach ihrem Bein und zog sie auch runter. Mit überrumpeltem Gesichtsausdruck plumpste sie auf uns und wir alle lachten los.

Kapitel 2

„Hallo“, hörte ich auf einmal eine fremde Stimme. Verwirrt hob ich den Kopf. Hatte ich mir das nur eingebildet?

Normalerweise kamen hier keine Neuen hin. Oder war da ein neuer Muskel entstanden? Oh! Das wäre so aufregend!

„Habt ihr das auch gehört?“, wollte ich von meinen Freunden wissen, die immer noch voll am Kichern gewesen waren.

„Hm?“, fragend hob Bibi den Kopf.

„Halloooo…“, wisperte die Stimme erneut.

„Da! Schon wieder!“, gespannt richtete ich mich auf oder ich versuchte es zumindest. Bibi lag ja immer noch irgendwie auf mir und meine Beine blieben hängen. Der Länge nach klatschte ich ganz komisch auf den Boden. „Das ist die Stimme aus meinem Traum! Der Blitz!

Das ist der Blitz!“, ganz fahrig wollte auch Semi aufstehen und sein Fuß zischte sooo knapp an meinem Gesicht vorbei!

„Wovon redet ihr? Ich höre nichts!“, verwirrt runzelte unsere Detektiv-Freundin die Stirn:

„Wollt ihr mich vielleicht veräppeln?“ „Nein! Im Ernst! Da ist eine Stimme!“, erwiderte ich aufgedreht und kam endlich aus diesem Chaos auf die Beine.

Mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen folgte Bibi meinem Beispiel und Semi schaffte es schließlich auch, obwohl er dabei taumelte, als würde hier gerade das schlimmste Erdbeben aller Zeiten wüten.

„Halloho!“, jetzt klang dieses gespenstige Flüstern schon drängender. Suchte diese mysteriöse Stimme jemanden? Aber warum redete sie dann so leise? Das war alles sehr komisch…

„Wer ist das?“, wollte Bibi irritiert wissen. Sie hatte es also auch gehört!

„Wir sollten nachsehen“, beschloss Semi, aber bewegte sich dabei kein Bisschen. „Seit wann bist du denn so ein Angsthase?“, neckte ich ihn und marschierte mit mutig rausgestreckter Brust auf den Zelteingang zu. Ein kleinwenig unruhig war ich zwar auch, aber das war keine Angst! Ich würde mich dem Unbekannten stellen!

„Warte Semi! Das ist keine gute Idee. Wir sollten vorsichtig sein. Es könnte bösartige Absichten haben“, hielt mich Bibi zurück.

„Willst du dich also hier verkriechen?“, erwiderte ich enttäuscht. Seit wann war ich hier der Einzige mit Abenteuerlust?! Was für Langweiler!

„Natürlich nicht! Ich will es nur richtig machen.

Wir checken zuerst unerkannt die Lage. Benutz doch mal deinen Verstand!“, energisch tippte sie mir mit dem Finger mitten auf die Stirn.

„Und was willst du dann machen, du Schlaukopf?“, entgegnete ich mit vor der Brust verschränkten Armen. Ich war nicht so dumm, wie sie tat!

„Sieh zu und lerne“, überlegen grinste die Nervensäge und legte sich wieder auf den Boden. Wie eine gestrandete, richtig unbewegliche Robbe wabbelte sie zur Zeltplane und zog sie ein Stückchen nach oben. Vorwitzig lugte sie durch den winzigen Spalt.

Woher wollte sie überhaupt wissen, dass die Stimme auf dieser Seite des Zeltes war? Die besserwissende Skeptikerin gab keinen Pieps von sich. Hm? Wer war jetzt der Dumme?

Kompliziert war nicht immer besser!

„Sollen wir ihre Beine zusammenbinden? Dann hopst sie gleich ganz lustig rum“, raunte mir Semi immer noch zum Streichespielen aufgelegt zu. Hatte er die geheimnisvolle Stimme schon vergessen?

„Ich kann euch hören“, mit ihrem typischen schmaläugigen Bibi-Blick schaute unsere Freundin kurz zu uns zurück, dann spähte sie weiter dämlich nach draußen.

Plötzlich schrie sie auf und fuhr nach hinten. „Was ist los?“, alarmiert sprang ich sofort neben sie.

„Da…“, setzte sie völlig überrumpelt an, doch schon im nächsten Moment meldete sich die Antwort selbst: „Hallo!“

Strahlend schlüpfte der Fremde durch den Zeltschlitz. So etwas hatte ich noch nie gesehen! Es strahlte wortwörtlich! Richtig grell! Wie ein Blitz! Genau wie Semi es geträumt hatte! Semi war ein Hellseher! „Ihr seid die Ischios, oder?“, fragte uns der kleine Leuchtball fröhlich. Ischios? Häh? Der sprechende Blitz bemerkte unsere verwirrten Blicke offensichtlich, denn er erklärte gut gelaunt, was er meinte: „Die ischiocrurale Muskulatur, die vom Tuber ischiadicum zum Unterschenkel, also Crus, verläuft. Und ihr heißt einzeln: Musculus Semimembranosus, Musculus Semitendinosus und Musculus biceps femoris.“

Oh! Das war eine gute Idee! Ein Teamname für uns! Ischios klang mega gut!

„Ja, das sind wir“, bestätigte ich so richtig stolz.

„Und wer oder was bist du?“, wollte Bibi wieder misstrauisch wissen.

„Ich bin Nervus tibialis, ein Ast vom Nervus ischiadicus, dem dicksten und längsten Nerv im Körper. Mein Anfang ist übrigens aus dem Plexus sacralis von L4 bis S3. Aber ihr könnt mich auch gerne einfach Tibi nennen!“, stellte sie sich strahlend vor.

Ein Nerv! Bis jetzt hatte ich immer nur in Sagen und Legenden davon gehört.

Nerven kamen zu jungen Muskeln und schickten sie auf die Reise, damit sie ihre Bestimmung erfüllen konnten: Bewegung. Und jetzt war ein Nerv bei uns!

Ganz hibbelig wartete ich darauf, dass Tibi weiterredete und unser großes Abenteuer einläutete. Doch unsere skeptische Freundin hatte andere Pläne.

„Beweis es!“, verlangte sie mit vor der Brust verschränkten Armen.

Warum musste sie diesen epischen Moment kaputt machen?! Es war ein leuchtendes, fremdes Ding, das unsere Namen kannte, was sollte es denn anderes als unser Nerv sein?! Gerade ging mir Bibi auf die Nerven!

„Wenn ich dich berühre, geht deine Hüfte in die Streckung, weil du zu den Extensoren gehörst und deine Knie beugen sich, weil du da ein Flexor bist“, kündigte Tibi unbeschwert an und machte einen Hopser auf die Zweiflerin zu.

Instinktiv wich sie sofort zurück.

„Keine Sorge, das tut nicht weh“, beruhigend lächelte der glühende Nerv und patschte dann mit seinem Händchen auf Bibis Schulter. Augenblicklich knickten ihre Beine ein und ihr Oberkörper streckte sich nach hinten. Genauso hatte Semi eben gekniet! Richtig krass! „Tadaa!“, grinsend breitete Tibi ihre Arme aus. Ganz verdutzt schaute Bibi aus der Wäsche. „Warst du das in meinem Traum?“, wollte Semi mit großen Augen wissen.

„Vielleicht. Vielleicht auch nicht“, antwortete der quirlige Nerv zuerst verschmitztgeheimnisvoll und enthüllte dann doch: „Es kann sein, dass schon vorher kleine Erregungen gekommen sind, sowas wie Vorboten.

Aber sie waren nicht stark genug, um sich wirklich auszubilden. Trotzdem könnte jemand Empfindsames sie noch wahrgenommen haben.“

„Ich bin empfindsam“, wiederholte Semi total geehrt. Er hatte doch davon geträumt, über eine Brücke zu gehen… Die lange Knochenbrücke!

Mit kribbelnder Erwartung fragte ich: „Und warum genau bist du zu uns gekommen?“

Kapitel 3

„Es ist an der Zeit, dass ihr eure Muskeln bildet. Dafür müsst ihr eure Muskelfasern einmal von eurem Ursprung zu eurem Ansatz ziehen. Dann seid ihr vollwertige Muskeln“, verkündete Tibi schicksalshaft.

Ja! Ja! JAAA! Unser grandioses Abenteuer! Das aufregende Aufnahmeritual für echte Muskeln, die für all die krassen Bewegungen sorgten! Damit würden wir so richtig dabei sein! Die Ischios! Die stärkste und lustigste Muskelgruppe aller Zeiten!

„Euer gemeinsamer Ursprung ist hier der Tuber ischiadicum. Du Semimembranosus ziehst zu Pes anserinus profundus, du Semitendinosus hast deinen Ansatz am Pes anserinus superficialis und du Biceps femoris zum Caput fibulae“, gab uns unser Nerv noch genauere Angaben und schlagartig bekam meine Vorfreude einen dicken Dämpfer. Von diesen fachlich-komischen Ortsangaben hatte ich zwar nicht so viel verstanden, aber genug um zu merken, was Sache war.

„Was?! Wir reisen nicht zusammen?!“, wiederholte ich entsetzt.

Ich konnte das doch nicht ohne meine Freunde machen! Das sollte unser großes, gemeinsames Abenteuer sein! Sie durften uns nicht trennen!

„Nein, ihr reist schon zusammen“, erklärte Tibi beruhigend: „Ihr seid doch die Ischios mit gleicher Funktion und fast identischem Verlauf. Eure Ansätze sind alle kurz unterm Knie. Semimembranosus und Semitendinosus mittig am Schienbeinende und Biceps femoris außen. Also sehr ähnlich, nur nicht exakt am gleichen Punkt.“

Na gut, das klang nicht mehr ganz so schlimm.

Trotzdem war es blöd, dass wir nicht das gleiche Ziel hatten.

„So! Dann ist das geklärt! Draußen habe ich eure Muskelfasern liegen. Die müsst ihr zu eurem Ansatz bringen und fertig!“, machte der Nerv fröhlich weiter.

Wenn sie das so sagte, klang es irgendwie nicht so abenteuerlich. Aber gemeinsam würden wir daraus schon ein Abenteuer machen.

„Also sollen wir jetzt einfach los? Sofort?

Ohne Vorbereitung?“, fragte Bibi viel zögerlicher als sonst. Tibis Muskel-Beweis hatte offensichtlich großen Eindruck bei ihr hinterlassen.

„Ja“, antwortete Tibi schlicht.

„Und können wir auch wieder zurück oder müssen wir für immer weg?“, richtig traurig sah Semi sich um.

Wenn sie ständig nur das Negative sahen, war es echt schwer, seine Abenteuerlust zu behalten!

„Nein, nachdem die Strecke einmal aufgespannt ist, könnt ihr theoretisch gehen, wohin ihr wollt, aber der Muskel wird immer ein Teil von euch sein“, meinte der Nerv und wippte dabei richtig ungeduldig: „Können wir jetzt los?“

Wie fühlte es sich wohl an, wenn man so einen gewaltigen Muskel hatte? Wenn man selbst Bewegungen auslöste?

„Und was wäre, wenn wir es nicht tun?“, bei dieser Frage von Semi klappte mir glatt der Mund auf.

Das stand doch gar nicht zur Debatte! Das war unsere Pflicht! Unsere Bestimmung!

Unser großes Ziel!

„Dann gäbe es eure Muskeln nicht. Dieser Körper wäre unvollständig und könnte die Bewegungen nicht richtig machen. Ihr seid ein wichtiger Teil des Bewegungsapparats. Ihr werdet gebraucht und ich werde euch nerven, bis ihr loszieht. Das ist meine Aufgabe: Ich stoße Bewegungen an, nur ausführen kann ich sie halt nicht“, erklärte unser Nerv die Welt, in die wir endlich hinaus durften.

Schon so oft hatte ich auf die große Knochenbrücke gesehen, die Weite, die vor uns lag.

„Wir werden für die Bewegungen sorgen! Wir werden unseren Platz im Bewegungsapparat einnehmen!“, verkündete ich ganz entschlossen: „Wir sind die Ischios!“

„Stellen wir uns dieser Herausforderung“, schloss sich Bibi mir endlich an. Entschieden nickte auch Semi. Ja! Wir waren ein Team! Die Ischios für immer! Gemeinsam würden wir einfach alles rocken!