Jakobs Wissen - Jürgen Hogeforster - E-Book

Jakobs Wissen E-Book

Jürgen Hogeforster

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Beschreibung

Jakobs Wissen In der St. Michaelis-Kirche in Hamburg wird ein Gottesdienst zum Epiphanias Tag gefeiert. Anstatt einer Predigt hält ein alter Mann namens Jakob eine recht seltsame Ansprache. Einige Monate später findet die Glaubenswoche in einer katholischen Kirchengemeinde in Hamburg statt. Ein Fremder erzählt ein mysteriöses Märchen: Was glauben Sie eigentlich? Was verbindet diese beiden kirchlichen Veranstaltungen miteinander? Der Fremde muss erfahren, dass seine noch so schnelle Flucht vom Flug des Schmetterlings eingeholt wird. Es kommt zu einer schicksalhaften Begegnung, die zu Jacobs sieben Wegen der Erkenntnis führt. Sternenhöhlen Ein Mann hat alles in seinem Leben erreicht, sodass er sich zufrieden zurücklehnen und auf einen geruhsamen Lebensabend vorbereiten kann. Doch dann beginnt erst das wahre Abenteuer seines Lebens. Zunächst begegnet er einer klugen Frau, die zielsicher die wunden Punkte seines Lebens trifft und jede weitere Zusammenkunft mit ihm ablehnt. Dann schließt er im Hamburger Rathaus Freundschaft mit einem alten Mann, der ihn wach rüttelt und auffordert, sich täglich zu blamieren. Dieser Freund findet im Bayreuther Festspielhaus einen plötzlichen Tod und hinterlässt ihm den Schlüssel zum Tor der Freiheit, das er in einer Höhle in den Bergen Nordthailands finden soll. Es beginnt eine abenteuerliche Reise. Der Mann findet das Tor der Freiheit und muss entdecken, dass alle mysteriösen Ereignisse eine tiefe Ursache haben.

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Das Buch

Jakobs Wissen

In der St. Michaelis-Kirche in Hamburg wird ein Gottesdienst zum Epiphanias Tag gefeiert. Anstatt einer Predigt hält ein alter Mann namens Jakob eine recht seltsame Ansprache.

Einige Monate später findet die Glaubenswoche in einer katholischen Kirchengemeinde in Hamburg statt. Ein Fremder erzählt ein mysteriöses Märchen: Was glauben Sie eigentlich?

Was verbindet diese beiden kirchlichen Veranstaltungen miteinander?

Der Fremde muss erfahren, dass seine noch so schnelle Flucht vom Flug des Schmetterlings eingeholt wird. Es kommt zu einer schicksalhaften Begegnung, die zu Jacobs sieben Wegen der Erkenntnis führt.

Sternenhöhlen

Ein Mann hat alles in seinem Leben erreicht, sodass er sich zufrieden zurücklehnen und auf einen geruhsamen Lebensabend vorbereiten kann. Doch dann beginnt erst das wahre Abenteuer seines Lebens.

Zunächst begegnet er einer klugen Frau, die zielsicher die wunden Punkte seines Lebens trifft und jede weitere Zusammenkunft mit ihm ablehnt.

Dann schließt er im Hamburger Rathaus Freundschaft mit einem alten Mann, der ihn wach rüttelt und auffordert, sich täglich zu blamieren. Dieser Freund findet im Bayreuther Festspielhaus einen plötzlichen Tod und hinterlässt ihm den Schlüssel zum Tor der Freiheit, das er in einer Höhle in den Bergen Nordthailands finden soll.

Es beginnt eine abenteuerliche Reise. Der Mann findet das Tor der Freiheit und muss entdecken, dass alle mysteriösen Ereignisse eine tiefe Ursache haben.

Der Autor

wurde 1943 am linken Niederrhein geboren, ist gelernter Landwirt und bewirtschaftete einige Jahre einen landwirtschaftlichen Betrieb. Nach Wanderjahren in England, Schweden und Russland sowie einem Ingenieurstudium studierte er Agrarwissenschaften und promovierte mit einem regionalpolitischen Thema. Langjährig war er als Politikberater in Deutschland und in der Schweiz tätig und widmete sich viele Jahre in Führungsfunktionen der Entwicklung des Handwerks und der mittelständischen Wirtschaft. Hogeforster baute die Zukunftswerkstatt auf, die er bis heute betreibt, und gründete das Hanse-Parlament und die Baltic Sea Academy, in denen er sich aktuell engagiert.

Der Autor hat zahlreiche Fachpublikationen veröffentlicht, verschiedene Erzählungen, die er als „Märchenbücher für Erwachsene“ bezeichnet, verfasst und moderiert eine monatliche Fernsehsendung.

Inhaltsverzeichnis

Jakobs Wegweiser

Sternenhöhlen

Von Jürgen Hogeforster sind weitere Erzäh lungen und Romane erschien

Das Leben danach oder Der Stein der Veränderung

Utopia 2015 – Zukunft ist jetzt

Langsam schneller sein Auf dem Pfad der Liebe

Spiel des Lebens Adler, Narr und Schmetterling

Wachstum ohne Grenzen

Die Versuchung des Goldfuchs

JAKOBS WEGWEISER

Suche und bleibe bis ins hohe Alter zu einem guten Teil ein Kind.

Finde das Große im Kleinen und entdecke die wunderbare Kraft des Einfachen.

Lerne durch lehren Glauben zu wissen und finde dich selbst.

Du kannst darauf vertrauen: Alles ist vollkommen da und du bekommst, was du brauchst.

Erkenne den Grund deiner Suche und finde heraus, was du mit dem gefundenen Schatz anfangen willst

Entdecke das ‘Gut sein’ in dir, lebe es aufrichtig und biete es deiner Mitwelt an. Dein ‘Gut sein’ ist ein Teil von Gott und trägt den Namen ‘Liebe’.

Die Wahrheit ist einfach und deshalb so schwer. Finde sie in deiner Liebe, die du verschenkst und die zu dir vielfach verstärkt zurückfließt.

Es war am 3. Januar gegen 18.00 Uhr, als ich dem alten Mann zum ersten Mal begegnete.

An diesem Sonntagabend hatte ich beschlossen, zur Kirche zu gehen. Ich verspürte dazu kein besonderes inneres Bedürfnis. Ich fand es ganz einfach schön, zum Jahresanfang einen Gottesdienst zu besuchen. Außerdem freute sich meine Frau darüber, denn ihr ist es ein wichtiges persönliches Anliegen, regelmäßig am Gottesdienst teilzunehmen. So machten wir uns an diesem kalten Januarabend auf den Weg zur St. Michaelis-Kirche in Hamburg.

Draußen vor der Kirchentür herrschte dichtes Gedränge. Viele Menschen hatten wohl den gleichen Entschluss gefasst wie ich und der große ’Michel’ würde sicherlich übervoll werden. In dem Gewühl fiel mir der alte Mann sofort auf. Er stand etwas abseits vom Eingang, eine entfernte Laterne beleuchtete seine Gestalt schemenhaft. Aus einem mächtigen grauen Vollbart, der bis zur Brust herunterreichte, ragte eine große markante Nase hervor. ‘Wie ein Adler sieht er aus’, durchfuhr es meine Gedanken. Doch dann sah ich in seine tiefblauen Augen, deren Strahlen die Finsternis des bärtigen Gesichtes übertönte. Nicht der stechende Blick eines Adlers, sondern die Güte, Ruhe und heitere Gelassenheit dieser Augen zogen mich magisch an. Spontan bat ich meine Frau, schon in die Kirche hineinzugehen und mir einen Platz freizuhalten. Ich wollte herausfinden, was es mit diesem seltsamen kauzigen Mann auf sich hatte.

Der Alte schaute den hineinströmenden Kirchenbesuchern zu. Es schien so, als würde er jedem Einzelnen ganz tief in das Innere blicken, so als wollte er etwas ganz Persönliches von ihnen erfahren. Er stand nur reglos da und schaute zu. Als in der Kirche das Orgelspiel zum Eingangslied begann, schlug er den Mantelkragen hoch, zog den breitkrempigen Hut tiefer in die Stirn, wandte sich von der Kirche ab und ging entschlossenen Schrittes Richtung Hafen.

Ich sah ihm hinterher, bis die Dunkelheit ihn verschluckte. Mit dem Gedanken ‘seltsamer alter Kauz’ begab ich mich in die Kirche. Der ‘Michel’ war wirklich bis zum letzten Platz gefüllt. Einige Besucher standen noch in den Gängen. Zum Glück hatte meine Frau in einer der ersten Bankreihen einen Platz für mich reserviert. Einen Moment dachte ich noch über den alten Mann nach, dann verschwand er aus meinen Gedanken. Ich lauschte den Liedern, folgte ein wenig den Gebetsworten unseres Hauptpastors. Dann flogen meine Gedanken mal hierhin, mal dorthin.

Mittlerweile war der Gottesdienst so weit fortgeschritten, dass nun die Predigt folgen müsste. Ich schreckte aus meinen Träumen auf, als ich den Hauptpastor verkünden hörte, dass er heute keine Predigt halten würde. Er hätte vielmehr einen älteren Herrn eingeladen, eine Ansprache zu halten. Der Gastredner hieße Jakob, einen weiteren Namen habe er nicht. Ich war plötzlich hellwach. Ich hatte eine Ahnung, wer dieser Redner war. Der Pastor ging in die Sakristei und führte den alten Mann, den ich draußen vor der Kirche entdeckt hatte, in die Kirche hinein.

Ohne Zögern trat Jakob in den Altarraum an das Mikrofon. In den Händen trug er einen etwa zwei Fäuste großen grauen schmutzigen Stein, den er hochhielt und uns zeigte. Der alte Mann sprach kein Wort, streckte uns nur den Stein entgegen und sah uns so an, wie er draußen vor der Kirchentür die Leute mit seinem Blick durchdrungen, in sich aufgesogen hatte.

Es war so still in der Kirche, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. Es mögen vielleicht nur zwei oder drei Minuten der absoluten Ruhe gewesen sein, doch mir erschien diese Stille wie eine Ewigkeit. Sie sank wie eine schwere Last auf meine Schultern. Unruhig begann ich auf meinem Platz herumzurutschen. Jakob schien dies nicht zu stören. Er lächelte und seine Augen strahlten nichts als heitere Gelassenheit aus. Dann begann er urplötzlich mit seiner Ansprache.

„Heiligabend besuchte mich eine Dame, die vor Jahren für längere Zeit meine überaus tüchtige Mitarbeiterin gewesen war. Sie meinte, sie hätte mir während unserer Zusammenarbeit manch’ harte Nuss zum Knacken aufgegeben und nun wollte sie mir zum Dank diesen Stein schenken. Ich habe mich sehr darüber gefreut und empfand diesen auf den ersten Blick unansehnlichen Stein als ein ganz besonders Weihnachtsgeschenk.

Das Licht trat in mein Leben.

Ich gebe zu, ich wusste zunächst nicht, was ich mit diesem Stein anfangen sollte. Er ist schmutzig, grau, voller Risse und Löcher, fühlt sich nicht geschmeidig an und ist bestimmt nicht schön.“

Mit diesen Worten wendete Jakob den Stein hin und her. Dann nahm er den unansehnlichen Brocken in beide Hände und brach ihn auf. Es handelte sich um einen Grottenstein, der vorher schon gespalten war, und nun strahlte uns die wunderbare Schönheit weißer, blauer und violetter Kristalle aus beiden Steinhälften an. Das Licht der Kerzen und Lampen wurde von diesen Kristallen eingefangen und schien daraus, in zigfacher Verstärkung wiedergegeben, bis in den letzten Winkel der Kirche zu strahlen.

Wieder langes Schweigen und tiefe Ruhe. Ich bemerkte, wie einzelne Besucher ihre Köpfe reckten, jeder schien von dem Glitzern der Kristalle gefangen zu sein und wartete darauf, was nun folgen sollte. Schließlich fuhr der alte Mann mit seiner Ansprache fort.

„Das Dunkle schließt das Licht ein - wie in diesem Stein, so oft auch in unserem Leben.

Wir erleben täglich Probleme und Schwierigkeiten. Sie gleichen den dunklen Regenwolken, die die Heiterkeit des Himmels zu stören und unsere Sonne zu verdecken scheinen. Und doch sind es gerade diese Wolken, die die lebensspendende Feuchtigkeit enthalten und Wachstum ermöglichen.

Ich lade Sie herzlich ein, ein wenig zu entdecken, wie im vergangenen Jahr das Licht in mein Leben kam. Das Jahr hatte für mich viele dunkle Seiten - fast genau wie dieser Stein. Doch aus dem Innersten dieser Dunkelheit strahlte ein wunderbares Licht.

Im August des vergangenen Jahres geriet ein Handwerksbetrieb mit vier Mitarbeitern in sehr große Schwierigkeiten. Handwerksmeister müssen gegenüber den Banken mit allem, was sie haben, mit dem gesamten Familienbesitz für ihr Unternehmen haften. Und so war es auch in diesem Fall. Der Betrieb geriet in Konkurs; über Nacht stand der Meister mit seiner Ehefrau und seinen beiden Söhnen völlig mittellos da. Sie baten mich um Hilfe. Doch wie sollte ich ihnen in dieser großen Not helfen können?

Ich rief einen Spezialanwalt an, schilderte die Situation und suchte seine Unterstützung. Er sagte spontan zu. Auf meinen Hinweis, dass er kein Honorar erwarten könnte, weil kein Geld mehr da sei, antwortete er nur: ‘Darüber machen Sie sich keine Sorgen. Ich habe keine Reichtümer, verdiene jedoch so viel, dass meine Kinder studieren können und ich mir ein Haus und ein Auto leisten kann. Und ich gebe gern etwas zurück und helfe in Notfällen ohne Honorar. Mein Beruf würde keinen Spaß machen, wenn ich nur für Geld arbeiten müsste.’

In diesem Moment kam das Licht in mein Leben.

Und der Anwalt half. Das Unternehmen war zwar nicht mehr zu retten, das alte Meisterehepaar nun völlig mittellos. Für sie konnte eine Stiftung gefunden werden, die ihnen zunächst für ein Jahr ein mietfreies Wohnen ermöglichte. Die beiden Söhne gründeten ein neues Unternehmen. Eine Angelegenheit voller großer Probleme, sehr viel Dunkelheit und doch gleichzeitig ein wunderbares Licht: Der Anwalt, die Stiftung, die Hilfe der Sparkasse für die beiden Söhne bei der Neugründung...

Ein zweites Erlebnis:

Im Oktober des vergangenen Jahres war in unserem Nachbardorf ein älterer Kaufmann durch einen Konkurs völlig verarmt. Er und seine Ehefrau besaßen nur noch ein kleines Häuschen, in dem sie schon seit Jahrzehnten wohnten, und nun sollte diese letzte Heimat auch noch zwangsversteigert werden. Die Ehefrau des Kaufmanns, eine kleine energiegeladene Person, trug diese schwere Last mit wunderbarer Kraft. Sie hielt unerschütterlich zu ihrem Mann und meinte: ‘Uns ging es viele Jahre gut. Nun werden wir auch gemeinsam mit den Problemen fertig. Wer seine Vergangenheit kennt, braucht die Zukunft nicht zu fürchten.’

Die Ehefrau des Kaufmanns hat mehrere Geschwister. Keiner von ihnen ist besonders reich, sie verdienen als Angestellte oder Arbeiter ihr Geld. Doch sie wollten ihrer Schwester helfen, das kleine Häuschen, ihre Heimat, zu behalten. Aber wie?

Da erinnerten sie sich, dass es bei uns auf dem Lande früher ein altes Recht gab - das Heimfluchtrecht. Die von den Bauernhöfen abgehenden Söhne und Töchter konnten zeitlebens in ihre Heimat, zum elterlichen Bauernhof flüchten, wenn es ihnen wirklich einmal schlecht erging. Dort erhielten sie Essen, Kleidung und ein Dach über dem Kopf.

So gründeten die Geschwister die Gesellschaft ‘Heimflucht’, und selbst einige ihrer Kinder machten mit. Jeder zahlte so viel ein wie er konnte. Sie sparten beim Urlaub und bei anderen Dingen. Die Hilfe ihrer Schwester und Tante war ihnen viel wichtiger als Ferientage im Süden.

Das Licht trat in mein Leben.

Ich durfte die Verträge für die Gesellschaft ‘Heimflucht’ machen. Sehr viel Bürokratie, sehr viel Papierkram, sehr viel Schreibarbeiten. Meine Sekretärin hat dies alles an ihren Feierabenden geschrieben, und zu meinem verlegenen Dank bemerkte sie nur: ‘Es macht mir Freude zu helfen.’

Das Licht trat in mein Leben.

Die Gesellschaft ‘Heimflucht’ bekam so viel Geld zusammen, dass mit Krediten das Haus gekauft wurde und so der Schwester und Tante die Heimat erhalten blieb. Im Dezember, als alles über die Bühne gegangen war, trafen sie sich alle zu einem Abendessen. Dort saßen zwölf Personen an einer langen Tafel. Ich habe selten so viel Freude, so viel Glück und auch so viel innere Sicherheit erlebt, denn jeder wusste, er ist nicht allein gelassen auf dieser Welt.

Das Licht trat in mein Leben.

Wir alle haben ein Heimfluchtrecht. Wir haben eine Heimat in Gott. Wir dürfen jederzeit zu ihm kommen, zu ihm flüchten aus der Dunkelheit in das Licht.

Es gibt weitere Erlebnisse im vergangenen Jahr, die aus tiefer Dunkelheit strahlendes Licht in meine Welt brachten. Doch es sind nicht so sehr die ganz großen, die dramatischen Dinge, die ein solches Licht hervorbringen.

Entscheidend ist das Kleine.

Die wahre Lebenskunst besteht darin, im Alltäglichen das Wunderbare, das Göttliche zu entdecken.

In Jesaja 60, Vers 22 heißt es: ‘Aus dem Kleinsten sollen Tausend werden und aus dem Geringsten ein mächtiges Volk’.

Aus dem Kleinsten werden Tausend. Entscheidend ist das Kleine, das Wunderbare in unserem Alltag.

Da sind meine Sekretärinnen. Sie leisten eine sehr gute, großartige Arbeit, tun viel mehr als sie müssen, opfern manche Abendstunde, um mir und anderen Menschen bei Dingen zu helfen, die nicht zu ihren normalen Dienstgepflogenheiten gehören. Ihr ganzer Lohn für diese zusätzliche Arbeit besteht in Blumen oder Süßigkeiten, die ich ihnen hin und wieder als Zeichen meines tief empfundenen Danks mitbringe.

Das ist das Licht meines Lebens.

Da sind die drei Kinder, deren Eltern für ein Wochenende verreist sind. Die Kinder renovieren an diesen Tagen die elterliche Wohnung. Sie hätten es bezahlen können. Doch sie tun es selbst, geben ihre Zeit, spenden Licht.

Das ist das Licht meines Lebens.

Da ist eine liebe Freundin. Sie ist in Pommern geboren und versteht sich darauf, Gänseschmalz nach altem Großmutterrezept herzustellen. Ich liebe dieses Schmalz über alles. Zum Advent steht ein Topf mit Gänseschmalz vor meiner Tür.

Das ist das Licht meines Lebens.

Da ist vor allem meine wunderbare Frau. Ich arbeite sehr viel, versuche, anderen Menschen zu helfen, komme regelmäßig sehr spät abends nach Hause. Meine Frau klagt nie, unterstützt mich mit allen Kräften, hält viele Sorgen des Alltags von mir fern und kümmert sich intensiv um alte Menschen, die ihrer Hilfe und ihrer liebevollen Wärme bedürfen.

Das ist das Licht in meinem Leben.

So kam in diesem Jahr das Licht in meine Welt. Immer wieder - bei einigen großen und bei sehr, sehr vielen kleinen Dingen. Ich habe dabei erfahren, dass uns die Welt eine Menge Rätsel aufgibt. Aber sie hat für uns auch mindestens ebenso viele Lösungen, hundert Mal schöner als die Rätsel.

Das ist die Entdeckung, die mir dieser Stein schenkt, das Licht ist im Inneren, es lebt in uns.

Matthäus 5, Vers 14 verkündet uns die Botschaft: ‘Ihr seid das Licht der Welt’.

Wir selbst sind die Tempel Gottes.

In uns hat Gott seine Heimat.

In uns brennt das ewige Licht des Lebens. Gott ist mit uns.

Gott lebt in uns, er ist das Licht.

Wir können es nicht außen finden, wir müssen es in uns selbst entdecken. Es gibt keinen anderen Weg zum Licht.

Viele Menschen wissen, was für andere gut ist, und vergessen dabei ihr eigenes ‘Gut sein’. Sie sagen häufig: ‘Ja, aber...’. Sie stimmen zu und verkünden zugleich Entschuldigungen, selbst nichts zu tun.