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Pfarrerskinder müssen keine »lammfrommen« Geschöpfe sein. So bewegen sich denn auch diese beiden Mädchen mit bemerkenswerter Drolligkeit und frischem Witz und beleben auf ihre Art die manchmal auch ernste Szene des Pfarrhauses mit ihrer ungekünstelten Fröhlichkeit.
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Seitenzahl: 72
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Karin, Claudia und das frohe Pfarrhaus
Heitere Erzählungen rund um den Kirchturm
Helmut Ludwig
© 2017 Folgen Verlag, Langerwehe
Autor: Helmut Ludwig
Cover: Caspar Kaufmann
Lektorat: Lydia Freitag, Düren
ISBN: 978-3-944187-43-3
Verlags-Seite: www.folgenverlag.de
Kontakt: [email protected]
Shop: www.ceBooks.de
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Helmut Ludwig (* 6. März 1930 in Marburg/Lahn; † 3. Januar 1999 in Niederaula) war ein deutscher protestantischer Geistlicher und Schriftsteller. Ludwig, der auch in der evangelischen Pressearbeit und im Pfarrerverein aktiv war, unternahm zahlreiche Reisen ins europäische Ausland und nach Afrika. Helmut Ludwig veröffentlichte neben theologischen Schriften zahlreiche Erzählungen für Jugendliche und Erwachsene.1
1 https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Ludwig
Titelblatt
Impressum
Dank
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Autor
Vorwort
Vater werden ist doch schwer
Es kann noch Stunden dauern
Claudia taucht auf
Der Staubsauger
Kindermund…
Claudia dankt für Geld, das noch nicht da ist
Schornsteinfeger-Spiel
Brötchen backen
Karins korsisches Frisürchen
Morgengesang und Kaktus
Die Drahtbürste
Der Mann mit der Glatze
Karin fliegt nach Mallorca
Drohende Zeichen
Wochen des Bangens
Noch immer kein Ende?
Lieber Himmel, wo brennt’s denn?
Überraschende Folgen eines Spiels
Karin betet und will Reiterin werden
Der Schuss ins Bein
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Die Deutschen seien ein kinderfeindliches, zumindest aber kinderunfreundliches Volk geworden, liest man in Zeitungen und Magazinen. Fernsehsendungen und Presseberichte dokumentieren das anhand von Statistiken und Erfahrungen aus der Alltagswelt und ziehen daraus die folgenden Schlüsse: »Es werden immer weniger Kinder gewünscht, die Jahrgänge werden immer kleiner, es fehlt oder mangelt an Spielplätzen, es gibt häufig Schwierigkeiten, mit Kindern in Hotels unterzukommen.«
Dies also und noch viel mehr wird ins Feld geführt, wenn es darum geht, nachzuweisen, dass die Deutschen kinderunfreundlich seien. Natürlich sind nicht alle Deutschen so!
Aber in vielen Bereichen sind Kinder tatsächlich im Wege, werden zu Schlüsselkindern, zu Einzelgängern, zu Problemkindern, weil Erwachsene wenig oder keine Zeit für sie haben oder aufzubringen bereit sind.
Nachdenklich macht die folgende Stichwortsammlung, die aus einer nachweisbar echten Dokumentation (Aufzeichnung eines kirchlichen Familien-Sonntags) stammt. Eltern stellten dabei nachstehendes fest:
»Kinder machen Lärm – stellen endlos Fragen – machen viel kaputt – machen sich oft schmutzig – kosten viel Geld – engen die Bewegungsfreiheit ein – sind eigensinnig – schreien mitten in der Nacht – stören die Unterhaltung – bohren in der Nase – schütten gefüllte Tassen und Teller um – knallen die Türen – bemalen Wände und Tapeten – streiten – bringen Dreck ins Haus – sagen Dinge, die man nicht sagen soll – haben viele Wünsche – stören – bringen Ärger mit den Nachbarn – muss man hüten – wollen nicht ins Bett – spielen gerne mit Dingen, die sie nichts angehen …«
Sicherlich ist an all den Feststellungen mehr oder weniger viel Wahres dran. Einiges davon findet sich exemplarisch in den Kindergeschichten dieses Büchleins wieder.
Aber auch Jesus ist ein Kind gewesen. Das wurde an jenem kirchlichen Familiensonntag auch gesagt. »Vielleicht«, so meinte der Pfarrer dazu, »hat die Bibel darum eine so hohe Meinung von Kindern.«
Einhundertneunmal ist vom Kind in der Bibel die Rede, achtzehnmal von den Kindlein, dazu von den Kindern Gottes, als die wir Menschen bezeichnet werden, weiter von den Kindern Israel, den Kindern Juda, den Kindern Levi und den Kindern der Propheten.
Sehr oft also beschäftigt sich die Bibel mit dem großen Thema »Kind«. Darunter so wichtige Aussagen wie: »Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solcher ist das Himmelreich …« (Matth. 19,14)
»Da wurden Kinder zu ihm gebracht, dass er die Hände auf sie legte und betete.« (Matth. 19,13)
»Jesus sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht empfängt wie ein Kind, der wird nicht hineinkommen. Und er herzte sie und legte die Hände auf sie und segnete sie …« (Mark. 10,15 u. 16)
»So nun ihr, die ihr noch arg seid, könnt dennoch euren Kindern gute Gaben geben, wie viel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten …« (Matth. 7,11) »Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi …« (Röm. 8,17)
Diese kleine Auswahl an Bibelstellen mag genügen, um aufzuzeigen, wie hoch die Bibel die Kinder einschätzt.
Nun gibt es bestimmte Kinder, die das Sprichwort pauschal abwertet. Eines dieser negativen Sprichworte lautet: »Pfarrers Kinder, Müllers Vieh - gedeihen selten oder nie.«
Warum mag das Sprichwort, das man doch als aus Erfahrungen erwachsen betrachtet, ein so hartes Urteil fällen? Was ist an Pfarrers Kindern und Müllers Vieh so besonderes?
Hier der Versuch einer Erklärung:
Müllers Vieh bekommt nicht selten zu viel und zu gutes Futter. Das macht verfressen, faul und anfällig, vielleicht sogar krank. Und Pfarrers Kinder? Sie bekommen die ganze Hektik eines Pfarrhauses mit. Und da kann, entgegen alten Märlein, Tag für Tag recht viel los sein. Wer sich der Mühe unterzieht, einem Pfarrer in seinem Arbeitsalltag einmal über die Schulter zu sehen, der weiß, was da jeden Tag anfällt, was da alles passiert und zu bewältigen ist. Natürlich gibt es auch unter Pfarrern, wie in allen Berufen, Fleißige und nicht ganz so Fleißige. Wer aber als Pfarrer sein Amt ernst nimmt, der hat täglich beide Hände voll zu tun.
Und dabei kann es passieren, dass die Kinder zu kurz kommen oder gar, was noch schlimmer wäre, im Wege sind.
Oft aber stehen Pfarrers Kinder auch viel zu sehr im Mittelpunkt des Interesses. Bei Festen und Feiern, bei Einladungen und Besuchen und bei vielen anderen Anlässen. Dabei achtet man vielleicht auf das Benehmen der Pfarrerskinder auch besonders! Das kann dazu führen, dass Pfarrerskinder nicht so gedeihen, wie Kinder eben gedeihen sollten: natürlich, ungekünstelt, froh, eingebunden in die Liebe der Familie. Und in die Liebe Gottes.
Die Pfarrerskinder Karin und Claudia wuchsen in einer heilen Pfarrersfamilie heran, trieben Blöd- und Unsinn, erfanden Spiele und Streiche, bereiteten Freude und Sorge – wie andere Kinder auch.
Ihr Vater kam aus der Diakonie und war viele Jahre Gemeindemitarbeiter in einer Großstadtgemeinde, zuständig für Jugendarbeit und Besuchsdienste und für alles Mögliche andere. Ihre Mutter stand nach Ablegung ihres pädagogischen Staatsexamens in der kirchlichen Jugendarbeit, später in der Gemeindearbeit. Heute ist sie Pfarrfrau und Organistin.
Der Vater studierte weiter, absolvierte sein Vikariat, zog von der Großstadt aufs Land und lernte in all den vielen Jahren Tausende von Menschen mit all ihren Problemen kennen.
An Arbeit hat es ihm von Anfang an nicht gefehlt.
In der Vikariatszeit lernte er die kirchliche Rangfolge kennen:
Obendran den würdigen Vorgesetzten, der sich am liebsten mit »Hochehrwürden« hätte anreden lassen und dann kamen die älteren Vorgänger im Dienst, die so etwas wie »Hochwürden« waren. Zum Schluss der Vikar, dessen »Würden« sich aus dem oft gehörten Satz ableiteten: »Würden Sie bitte mal …«