Kurz und klein - klein, aber fein - Rolf Friedrich Schuett - E-Book

Kurz und klein - klein, aber fein E-Book

Rolf Friedrich Schuett

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Beschreibung

"Wie liest man eine Sammlung kleiner, weiser Sätze? Klappt man nach jedem ‚Treffer‘ das Buch zu und denkt über den Satz nach? Nein, man liest ein paar Seiten, prüft, was einem das Merkwürdigste war, nimmt die Stelle wieder auf. Man arbeitet an der Aneignung. Konsumieren ist unmöglich. Nichts für Leseratten. Nichts für Besserwisser. Etwas anderes als Zustimmung lässt der Stil nicht zu." (Botho Strauß) "Es gibt auch Aussprüche, so kurz, ... aber so erfüllt und die in ihrer knappen Energie auf alles eine so tiefe Antwort geben, dass es den Anschein hat, als ob Jahre innerer Auseinandersetzungen und geheimnisvoller Fortlassungen sich in ihnen zusammenzögen. Sie sind eins und entscheidend wie königliche Taten. Die Menschen werden lange leben von diesen paar Worten." (Paul Valéry : "Eupalinos oder der Architekt", übertragen von R. M. Rilke)

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Seitenzahl: 45

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„Denn die zu beispielloser Höhe gestiegene Technik unserer Zeit gibt, indem sie die Gegenstände des Luxus vervielfältigt und vermehrt, den vom Glücke Begünstigteren die Wahl zwischen mehr Muße und Geistesbildung einerseits und mehr Luxus und Wohlleben bei angestrengterer Tätigkeit andererseits: sie wählen, charakteristisch, in der Regel das letztere und ziehn den Champagner der Muße vor. Dies ist auch konsequent: denn ihnen ist jede Geistesanstrengung, die nicht den Zwecken des Willens dient, eine Torheit, und die Neigung dazu nennen sie Exzentrizität.“ (Arthur Schopenhauer)

„ … doch meine ich, es werde eher zuviel geschrieben, und die Gedanken zahlreicher Autoren hätten gewonnen, wären sie weniger verdünnt worden; auch, dass weitschweifig vorgebrachte Gedanken der Zeit und der Zerstörung mehr Angriffsflächen bieten. Häufig sind auch die Weitschweifigsten diejenigen, die am wenigsten zu sagen haben.“ (André Gide : „Tagebücher“, 02. 01. 1931)

Für Elke

Inhaltsverzeichnis

Kunden wollen Kitsch. Künstler liefern Kunst. Betrug!

Pandekten und Indigesten

Gut und schön, wahr und heilig?

Flachenpostbeamte

Ein Funkenregenbogen ist noch kein theory turn

Zur Sache? Sprache auf den zweiten Blick

Ein Sack Rosinen ohne Kuchen

Erlebnisdenken oder Erkenntnisspiele?

Kunden wollen Kitsch. Künstler liefern Kunst. Betrug!

Wo Zählen über Erzählen siegt,

verliert der Verstand einen Menschen.

Kämpft miteinander, langweilt euch gegeneinander!

Die Gesellschaft macht jeden zum selfmademan,

der sich selbst zum Herdentier macht.

Geistesblitze : Mündigkeitsfeuer aus Lebensläufen.

Abstrakte Bilder von Tatsachen sind die anschaulich praktischen Beispiele der Theoretiker.

Sichtbares verschwimmt gegen den Tränenstrom.

Der Aphorismus beginnt an seinem quicken Ende.

Die Zeitung vergeht schneller als die Zeit.

Viel- und Zwiespältiges steht zwischen den Zeilen.

Ein Produkt seiner Gene und Umwelt

ist kein Kind Gottes.

Jede rechtsstaatliche Gewaltenteilung

will die ganze Macht für sich.

Verrate nicht, dass du beredt schweigst,

doch verschweige, dass du dich verrätst − an andere.

Ungeborene und Nachwelt sind ihrer Zeit voraus.

Ein kleines Licht sieht wenigstens sich erleuchtet und Armleuchter als Aufklärer.

Wer alles erfahren will, darf sich kein Haus bauen.

Das Jüngste Scherbengericht ist längst vorbei.

Grabt es endlich aus!

Mancher Christ nimmt Gott ins Gebet.

Wer von Luft und Liebe lebt,

scheidet nicht Hass aus.

Kann man unzweifelhaft an allem zweifeln?

Richtiges Sein verstimmt das falsche Bewusstsein.

Gedankenloses Reden ist leichter

als nonverbales Denken.

Bücherwürmer mögen Karteileichen

und tote Autoren.

Der falsche Prophet gilt in jedem Land alles.

Mehr Freiheit von denen,

die mehr Freiheiten haben!

Ein Buch, das ich studiert habe, will ich lesen.

Deine Distanzierung von mir tritt mir zu nahe.

Wer die Wahrheit zu wissen weiß, irrt oder lügt,

glauben viele mit letzter Gewissheit zu wissen.

Man lebt immer im finstersten Mittelalter

zwischen Altertümern und Zukunftsmusik.

Iss vom Baum der Erkenntnis des Guten und Unguten, vertreib dich aus dem Kaufhausparadies!

Hat der Schöpfer all unsere Bücher besser gelesen als jedermann Sein einziges?

Wach sein heißt träumen,

traumloser Beischlaf ist doppelt gemoppelt.

Wir verstehen uns nicht : Ich kann deine Gedanken besser lesen als meine.

Es gibt zwanghaften Freiheitsdurst

wie freiwillige Selbstausbeutung.

Neues? Ein seltener Kopierfehler kopiert sich fort.

Glück hat oft, wer´s nicht braucht.

Wer vor dir zurücktritt, tritt mir auf die Füße.

Tiefsinn liebt Untiefen überm Boden der Tatsachen.

Das höchste Prestigeobjekt ist es, keins zu wollen.

Wer sieht und hört,

dass er sich einmal an etwas erinnern wird?

Zur Vollkommenheit und Allmacht Gottes zählen

freiwillige Fehler und Schwächen (auch für uns).

Zieht oder stoßt erst den Dreck aus der Karre!

Man hat eine Schwäche für Perfektion, doch etwas

ohne etwas Unvollkommenheit ist unvollkommen.

Monogamie ist Bigamie

mit sich selbst und dem Einzigen.

Erkenntnistheorie : Es ist nichts Objektives, dass es so etwas gibt, aber Nichtobjektives gibt es objektiv und Nichtsubjektives nur subjektiv.

Gottes Schweigen kann sehr beredt und beredet sein. Er lässt Tat(sach)en sprechen und hält Sein Versprechen, dass wir unseres brechen.

Es gibt mehr Hinterwelt- und Unterwelteroberer als Nachwelterunterer.

Position. Wem liegt es, Besitzern zu widerstehen?

Lasst Untaten und Untätige sprechen,

handelt mit Worten!

Stammt der Mensch vom Untier oder Unmenschen

ab – oder umgekehrt?

Vorm Gesetz sind alle gleicher als vor Gericht.

Fleischfresser haben kein Sitzsoja,

und Sex hat heute viel Hecktic.

Keine Liebe mehr ohne Einwühlungsvermögen?

Sei sensibler für Konsens von Dissens und Nonsens.

Das Warten auf Godot dauert und dauert –

den armen Zuschauer.

Ist die freie Welt nun frei

von den Zehn (oder 614) Geboten der Befreiung?

Auch bei Soziologen ist die Unterschicht

längst oben durch.

Dummköpfe handeln eher kopf- als kehlkopflos.

Atomraketen werden schneller besser als die Welt.

Teile Meinungen mit keinem,

dann hast du sie ganz für dich allein.

Wachse auf dem Mist, den andere machen!

Bastarde überleben das Stammbaumsterben.

Aphoristiker : schreckhafte Vereinfacher

ohne Verein in vielfachsten Einzelsätzen.

Was nicht geht, stolpert nicht,

doch eine Eintracht Prügel ist immer in Mode.

Mancher Atheist glaubt mehr, als er glaubt.

Gegen Unterbezahlung rebellieren nur Überbezahlte

Jeder wird gefressen von Würmern in den Äpfeln vom Baum der Erkenntnis oder angelt mit ihnen kleine Fische.

Auch in Diktaturen gibt man regelmäßig

die Stimme des Gewissens an Urnen ab.

Masse : Individualverkehr steckt im Dauerstau.

Wer aus der Welt nicht klug wird,

wird schlau daraus.

Ein Leben, das nie anfängt, ist immer am Ende.

Ein Traum lügt seltener, als sein Deuter irrt.

Erben sind vom Start weg am Ziel,

andere vorm Start schon am Ende.

Fortschritt ist der aufrechte Gang der Dinge

und der waagerechte Wolfgang des Menschen.

Mancher Nachweltruhm erreicht Unterweltniveau.

Bücher sind meist zu schwer für starke Kerle.

Entrüstung entwaffnet nicht. Das Licht,