Langdistanz-Triathlon Moritzburg 2003 E-Book

Sebastian Thiel

• Herausgeber: neobooks
• Kategorie: Lebensstil
• Serie: Ich will doch nur durchkommen
• Sprache: Deutsch
• Veröffentlichungsjahr: 2023

Seitenzahl: 16

Beschreibung

Seit mehr als 30 Jahren ist Sebastian Thiel Marathonläufer und Triathlet. Fast von Beginn an berichtet er in Briefen an einen Freund von seinen Wettkämpfen; angefangen von einem Extremlauf über knapp 70 Kilometer in den Schweizer Bergen, über Ironman-Triathlons bis hin zu Teilnahmen am Triple-Ultra-Triathlon, bei denen er 11,4 Kilometer schwamm, 540 Kilometer Rad fuhr und 126,6 Kilometer lief. In den Briefen schreibt Sebastian Thiel nicht nur über die sportlichen Aspekte wie Zeiten und Platzierungen, sondern mehr auch über sehr persönliche Dinge, die ihn zur Teilnahme an diesen extremen Ausdauerbelastungen motivieren. Im vorliegenden Bericht schreibt er über seine Vorbereitung und Teilnahme am Triathlon über die klassische Ironman-Distanz in Moritzburg 2003.

Leseprobe

Langdistanz-Triathlon Moritzburg 2003

[…] Dann war ich auf dem Schlossgelände, rechts hinauf, und dann hörte ich es: Thunder Road - Bruce Springsteen. Ich kämpfte mit den Tränen, wusste in meinem Rücken stehen sie jetzt alle, warten auf mich, gucken mir hinterher. Dann links rum. Ich hörte die Musik immer deutlicher, konnte mitsingen, wieder links rum und dann lief ich auf das Ziel zu. Noch 200, 150, 100 Meter. Bruce Springsteen, so wie ich es mir tausendmal schon vorgestellt hatte, zu meinem Zieleinlauf. Hinter einem Band standen etwa 15 Zuschauer und ich kannte sie alle […]

Berlin, den 24. Juni 2003

Lieber B.!

Es war ein weiter Weg, um beim Triathlon über die Langdistanz, also die klassische Ironman-Distanz, in Moritzburg ins Ziel zu kommen. Vom Start weg dauerte es 12:57:42 Stunden. Aber eigentlich dauerte es viel länger, etwa vier Jahre nämlich. Denn Zeiten ändern sich, oder? Ja, richtig. Wenn ich Dir schreibe, dass jetzt früher Nachmittag ist und dass es Abend sein wird, wenn ich diesen Brief beendet habe, dann hat sich die Zeit geändert. Aber morgen ist ja auch wieder irgendwann Nachmittag und der Abend wird folgen. So ändern sich Zeiten gar nicht. Sondern wir ändern uns, unsere Zustände, unsere Verhältnisse, unsere Umwelt. Aber das muss man begreifen.

Das Schwimmen fand in einem See satt, im Mittelteich. Ein schöner ruhiger See, in dem wir drei Runden schwammen. Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung. Keine Hektik unter meinen Begleitern, keine Hektik unter den etwa 35 Teilnehmern und den 30 Staffelschwimmern. Ein gewaltiger Unterschied zu Roth, aber genau das hatte ich gebraucht. Von meiner letztjährigen Teilnahme dort und meiner Aufgabe auf der Radstrecke werde ich Dir vielleicht irgendwann noch einmal berichten.