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Die drei Kurzgeschichten entführen einen aufs Meer. Bei Sophia Farago auf ein Segelboot im Jahre 1817 und als Sophie Berg in die Jetztzeit, wo sich auf der Queen Mary 2 Träume erfüllen.
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Seitenzahl: 51
Kurzbeschreibung:
Die drei Kurzgeschichten entführen einen aufs Meer.Bei Sophia Farago auf ein Segelboot im Jahre 1817und als Sophie Berg in die Jetztzeit, wo sich auf der Queen Mary 2 Träume erfüllen.
Sophia FaragoSophie Berg
Liebe auf hoher See
Drei Geschichten
Edel Elements
Ahoi, liebe Leserinnen und Leser!
Die E-Mail war kurz und kam völlig überraschend. Mein Erstaunen war groß und meine Freude noch größer. Man plane, einen Schreibkurs für Passagiere der Queen Mary 2 abzuhalten, stand da zu lesen, und ob ich Lust hätte, diesen zu leiten? Auf dem faszinierendsten Schiff der Welt? Natürlich hatte ich Lust! Aber auch gehörigen Respekt vor dieser ungewöhnlichen Aufgabe.
Als Managementtrainerin bin ich es gewöhnt, Führungskräfte in der Kunst zielorientierten Verhandelns zu unterweisen. Als Autorin stand ich damals kurz vor der Veröffentlichung meinen sechzehnten Buchs „Die stürmische Braut“. Doch: Nur weil man selbst gern und auch erfolgreich schreibt, heißt das noch lange nicht, dass man anderen etwas darüber beibringen kann. Die folgenden Monate nutzte ich daher, um mich vorzubereiten. Es war spannend, mich selbst und mein Tun zu hinterfragen. Und reizvoll, andere Autoren um ihre Tipps und Tricks zu bitten. Mit einer prall gefüllten Mappe voller Ideen und Übungen bestieg ich schließlich in New York meine neue, vorübergehende Wirkungsstätte. Das Schiff war überwältigend in seiner Vielfalt, Großzügigkeit und Eleganz. Die mit grünem Filz belegten schweren Tische und die edle Atmosphäre im holzgetäfelten ConneXions 3 unterschieden sich von allen Räumen, in denen ich bisher tätig gewesen war, und auch meine Teilnehmer waren etwas Besonderes. Da war das Ehepaar, das sich nach einer eineinhalbjähren Weltreise die Queen Mary 2 für seinen Heimweg nach Hamburg gönnte und seine Erlebnisse und Eindrücke in Form eines gemeinsamen Blogs verarbeitete. Da war die erfahrene Buchhändlerin, die einmal hinter die Kulissen des Schreibens blicken wollte. Und die Dame aus Brandenburg, die plante, ihre Familiengeschichte über mehrere Generationen hinweg zu verfassen.
Ich habe an Bord drei Kurzgeschichten verfasst, mit denen ich Sie aufs Meer entführen möchte. Als Sophia Farago auf ein Segelboot im Jahre 1817, als man von all dem Komfort, den die Queen Mary 2 bietet, noch nicht einmal zu träumen wagte. Und als Sophie Berg in die Jetztzeit, wo sich auf der Queen Mary 2 Träume erfüllen.
Herzlichst,
Sophia Farago
www.sophias-romane.at
Edel Elements
Ein Verlag der Edel Germany GmbH
© 2018 Edel Germany GmbHNeumühlen 17, 22763 Hamburg
www.edel.com
Copyright © 2018 by Sophie Berg / Sophia Farago
Dieses Werk wurde vermittelt durch die Michael Meller Literary Agency GmbH, München.
Covergestaltung: Anke Koopmann, Designomicon, München
Konvertierung: Datagrafix
Alle Rechte vorbehalten. All rights reserved. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des jeweiligen Rechteinhabers wiedergegeben werden.
ISBN: 978-3-96215-147-8
www.facebook.com/EdelElements/
www.edelelements.de/
Flitterwochen Sophie Berg
Stürmische See Sophia Farago
Das dritte Rad am Wagen Sophia Rauchberg
Oliver, vierunddreißig, IT-Spezialist und Frauenheld, saß im Restaurant 5 Napkin in der New Yorker Ninth Avenue und biss herzhaft in etwas, das sich Knockwurst Burger nannte.
„Wow, die haben nicht zu viel versprochen. Der ist wirklich saftig.“ Begeistert wischte er sich die Finger mit dem rot-weiß-gestreiften Geschirrtuch ab, in das das Besteck einwickelt gewesen war. „Kein Wunder, dass sie behaupten, man würde fünf Servietten brauchen, um ihre Burger zu essen … nein, nicht schon wieder!“
Der letzte, etwas genervte Ausruf galt Harald, der hinter ihn getreten war, die Hand auf seine Schulter legte und auf Englisch fragte: „Haben Sie uns auch gut im Bild?
Oliver konnte es nicht sehen, ging aber davon aus, dass Harald hinter ihm in die Knie gegangen war, das Gesicht direkt über seines geschoben hatte und betont glücklich in die Kamera seines Handys lächelte, während die Kellnerin schnell zwei oder drei Aufnahmen schoss. Dabei war sein Cousin alles andere als glücklich. Im Gegenteil, er war zutiefst betrübt. Sven, sein Lebenspartner seit drei Jahren, hatte kalte Füße bekommen und ihn zwei Wochen vor dem geplanten Hochzeitstermin sitzen gelassen. So kurz vor der vorgesehenen Abreise war es zu spät, die Hochzeitsreise noch kostenfrei zu stornieren. Und da Harald ein Schwabe und daher sparsam war und außerdem ohnehin nichts mit sich anzufangen wusste, war es für ihn nicht infrage gekommen, die Reise verfallen zu lassen. Also hatte er ihn, Oliver, gefragt, ob er ihn begleiten wolle. Dieser hatte zuerst gedacht, er würde sich verhören. Harald hatte schließlich jede Menge Freunde. Und eigentlich kannten sie sie gar nicht so gut. Harald war nicht einmal sein richtiger Cousin, sondern das, was sein juristisch gebildeter Freund Felix einen Cousin zweiten Grades nannte. Sein Großvater war der Bruder von Haralds Großmutter gewesen. Oder war es umgekehrt? Egal. Harald lebte in München, Oliver in Berlin. Sie hatten sich früher einmal im Jahr bei einer großen Familienfeier gesehen. Nicht dass sie sich damals nicht mochten, sie hatten einander eher ignoriert. Grund dafür war wohl, dass sie wenig gemeinsam hatten. Wenn Oliver sich mit anderen Cousins auf dem Fußballplatz tummelte, hatte sich Harald lieber mit einem Buch in die Hollywoodschaukel verzogen.
Und noch heute teilten sie kaum eine Vorliebe. Er stand auf schnelle Autos, Bier und vollbusige Blondinen und arbeitete viel zu viel. Harald achtete auf, wie er es nannte, eine ausgeglichene Arbeits- und Lebenszeitbalance, liebte Hybridfahrzeuge, Chardonnay und Sven. Seit Olivers Mutter gestorben war, hatte er an keiner Familienfeier mehr teilgenommen, und daher hatte er diesen Sven noch nie zu Gesicht bekommen. Umso überraschter war er gewesen, als Harald ihn vor einer Woche aus heiterem Himmel anrief. Sein Cousin hatte so herzzerreißend geschluchzt, dass er nicht die Kälte aufbracht hatte aufzulegen, obwohl er mitten in einem wichtigen Projekt steckte und nur abgehoben hatte, weil er den Anruf eines anderen Harald erwartet hatte. Und da kam die plötzliche Frage, ob er ihn nach New York begleiten wolle, um mit ihm die Queen Mary 2 zu besteigen. Flug, zwei Nächte in Manhattan und die neuntägige Überfahrt nach Hamburg – alles bezahlt! Wie hätte er da Nein sagen können? So wenig mochte er Harald auch wieder nicht.