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In ihrer wildromantischen Schönheit bietet die Sieg Erholung pur - von der weiten Auenlandschaft im Mündungsgebiet zur Quelle im einsamen Rothaargebirge. Der Weg stromaufwärts führt durch liebliche Täler und waldreiche Höhen mit eindrucksvollen Aussichtspunkten, vorbei an Burgen, Klöstern und idyllischen Dörfern. An der Sieg lässt es sich herrlich baden, radeln, Boot fahren oder wandern. Auch Familien mit Kindern sind hier bestens aufgehoben. Kommen Sie mit zu Michaela Küppers ausgewählten Lieblingsplätzen!
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Seitenzahl: 133
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Lieblingsplätze entlang der Sieg
Michaela Küpper
Autor und Verlag haben alle Informationen geprüft. Gleichwohl wissen wir, dass sich Gegebenheiten im Verlauf der Zeit ändern, daher erfolgen alle Angaben ohne Gewähr. Sollten Sie Feedback haben, bitte schreiben Sie uns! Über Ihre Rückmeldung zum Buch freuen sich Autor und Verlag: [email protected]
Sofern nicht im Folgenden gelistet, stammen alle Bilder von Michaela Küpper:
10/11, 14/15, 20, 64/65 Chris Zeilfelder, Königswinter; 16, 18, 30, 36/37, 42, 44, 62, 80/81, 102, 104/105, 134/135, 142, Günter Schmitz, Lohmar; 22 Unger, Fischereimuseum Bergheim an der Sieg; 26 Josef Hawle; 28 Janosch, Freie Arbeit, Museum Burg Wissem, 2015; 32 Aggua Troisdorf; 34 Gerd Stöcker, Troisdorf; 38 Projekt Natursteig Sieg, Siegburg; 46 Fotostudio Sedlmeier; 48 anno17; 50, 56, 70, 78 Stadt Siegburg; 54 Tonfolgen Bonn, Jan Bienert; 58 Gasthaus Sieglinde, Hennef; 60 THesIMPLIFY und Yuri Arcurs / fotolia.com; 66 Delta Club Rheinland; 82, 122 Frank Albrecht, Windeck; 84 Heinz Schumacher, Ruppichteroth; 86 waldbroel.jugendherberge.de/Dominik Ketz; 88 Ira Schneider; 92 Tonfolgen Bonn, Sebastian Frankowski; 94, 106, 110, 112, 114, 118, 120/121, 126 Jiri Hampl, Tourismus Windecker Ländchen e.V.; 116 Arno Specht, Marl; 124 Archiv des Rhein-Sieg-Kreises Dr. Claudia Arndt; 128 Alpakas des Westens; 130 Peter Birkenbeul, Alte Vogtei; 144 Südwestfälische Freilichtbühne Freudenberg; 146/147, 148, 178, 184/185 Jutta Grote, Siegen; 152 DJH Lvb Westfalen-Lippe; 158, 180 Astrid Blank, Berlin; 162 MGKSiegen, Arbeit von Diana Thater, Broken Circle, 1997/2001, Courtesy die Künstlerin, Foto: Philipp Ottendörfer; 164, 166 Stadt Siegen; 182 Klaus-Peter Kappest
Alle Seitenangaben in diesem Buch beziehen sich auf die Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe.
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1., überarbeitete Neuauflage 2021
© 2012 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75/20 95-0
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat/Redaktion: Anja Kästle
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Bildbearbeitung/Umschlaggestaltung: Susanne Lutz
unter Verwendung der Illustrationen von © adidesigner23, © Fiedels, © SimpLine, © SylwiaNowik, © vecti, © Hein Nouwens, © sljubisai – stock.adobe.com; © Katrin Lahmer; © Benjamin Arnold; © Susanne Lutz
Kartendesign: © Matthias Schatz / Susanne Lutz
ISBN 978-3-8392-7026-4
Impressum
Sie ist länger als gedacht
Vorwort: Eine Einladung
Untere Sieg
1 Die Schönheit vom Lande
Niederkassel: Siegmündung bei Mondorf
2 Eine Residenz zwischen Rhein und Sieg
Niederkassel: Café Hafenschlösschen in Mondorf
3 Von Eisvogel und Zwergfledermaus
Troisdorf: Siegauen
4 Museum für Fluss und Mensch
Troisdorf: Fischereimuseum Bergheim an der Sieg
5 Fährmann, hol über
Troisdorf: Siegfähre bei Bergheim
6 Ein Biergarten mit Fährverbindung
Troisdorf: Gaststätte Zur Siegfähre bei Bergheim
7 In Bildern Welten entdecken
Troisdorf: Burg Wissem Bilderbuchmuseum
8 Bei den Büffeln zu Mittag
Troisdorf: Wahner Heide
9 Badespaß an der Agger
Troisdorf: Erlebnisschwimmbad Aggua
10 Auf einen Sprung in die Heimat
Siegburg: Buisdorfer Wehr
11 200 Kilometer Wanderspaß
Siegburg: Natursteig Sieg
Weit mehr als ein Trampelpfad
Natursteig Sieg: Eine Erfolgsgeschichte
12 Im Tal der Glücklichen
Siegburg: Franziskanerkloster Seligenthal
13 Moderner Wasserschutz
Siegburg: Wahnbachtalsperre
14 Fast 1.000 Jahre Geschichte
Siegburg: Michaelsberg
15 Kaffee mit Aussicht
Siegburg: Restaurant anno17
16 Zwischen Topf und Tiegel
Siegburg: Keramikmarkt
17 Hänsel und Gretel in Siegburg
Siegburg: Stadtmuseum
18 Ein Keller für die große Kunst
Siegburg: Pumpwerk
19 Mit dem Büttel durchs Mittelalter
Siegburg: Weihnachtsmarkt
20 Alter Charme und frische Livemusik
Hennef: Gasthaus Sieglinde
21 Mit der Wickeltasche ins Kino
Hennef: Kur-Theater
22 »Edle Herren, holde Jungfern!«
Hennef: Spaziergang durch Stadt Blankenberg
23 Abheben und oben bleiben
Eitorf: Gleitschirmfliegen am Stachelhardt
24 Pack die Badehose ein …
Eitorf: Camping an der Sieg
25 Siegtal pur – ein pures Vergnügen
Eitorf: Radweg Sieg nach Windeck-Rosbach
26 Schöner Wohnen im Schloss
Eitorf: Schloss Merten
27 Die Macht der Farben
Eitorf: Galerie Incontro, Skulpturengarten Giovanni Vetere
28 Von Bienen und Bäumen
Eitorf: Hüppelröttchen
29 Einfach treiben lassen
Windeck: Kanutour nach Siegburg
Mittlere Sieg
30 Ein Naturparadies für den Waldkauz
Hennef: Das Nutscheid im Bergischen Land
31 Von Industrie zum Artenschutz
Waldbröl: Naturschutzgebiet Galgenberg
32 Hoch über den Wipfeln
Waldbröl: Naturerlebnispark Panarbora
33 Koffiedrenken met allem dröm on draan
Waldbröl: Bergisches Land – Bergische Kaffeetafel
34 Stille Tage an der Sieg
Windeck: Eichenhain bei Stromberg
35 Ein klarer Quell in trüben Zeiten
Windeck: Heilbrunnen im Ohmbachtal
36 Grauer Basalt und blauer Himmel
Windeck: Basaltkrater Blauer Stein bei Kuchhausen
37 Ein Ort der Stille und des Staunens
Weyerbusch: Im Tal
38 Sommerfrische an der Sieg
Windeck: Spaziergang durch Herchen
39 Wo Herz ist, da ist auch Glück
Windeck: Kurparkcafé Herchen
40 Ein Dom für Dattenfeld
Windeck: Siegtaldom in Dattenfeld
41 Ein gefährliches Unterfangen
Windeck: Pulvermühle Elisenthal in Dattenfeld
42 Baisers und Blumenbouquets
Windeck: Blumencafé in Dattenfeld
43 Sanfte Riesen
Windeck: Erlebnisse mit Kaltblütern
44 Alte Zeiten im Windecker Ländchen
Windeck: Heimatmuseum Altwindeck
45 Eine Burg für die Herren von Berg
Windeck: Burgruine bei Altwindeck
46 Naturschauspiel von Menschenhand
Windeck: Wasserfall bei Schladern
47 Natur und Kultur im Doppelpack
Windeck Bürger- und Kulturzentrum kabelmetal in Schladern
48 Von Femegerichten und Mördergruben
Windeck: Alter Stuhl bei Rosbach
49 Jüdisches Leben auf dem Land
Windeck: Gedenkstätte Landjuden an der Sieg
50 Von Silber, Erz und Hexenschuss
Windeck: Grube Silberhardt bei Öttershagen
51 Mit Alpakas durch Wald und Wiesen
Windeck: Alpakazuchthof Alpakas des Westens in Kohlberg
52 Schmausen in historischem Ambiente
Hamm: Romantik Hotel Alte Vogtei
53 Einer für alle – alle für einen
Hamm: Raiffeisenmuseum
Obere Sieg
54 Seit 800 Jahren tönt eine Melodie
Marienstatt: Abtei Marienstatt
55 Verwunschene Gemäuer
Marienstatt: Tal der Großen Nister
56 Durchs Junkernthal und Klein Tirol
Kirchen: Asdorftalradweg nach Freudenberg
57 Die Schöne ist nicht eitel
Freudenberg: Ein Alter Flecken
58 Spielvergnügen bei jedem Wetter
Freudenberg: Südwestfälische Freilichtbühne
59 Von Blumen, Kraft und Würde
Friesenhagen: Rote Kapelle
60 Ein himmlischer Ort
Friesenhagen: Wasserschloss Crottorf
61 Eine Burg, in der es sich wohnen lässt
Kirchen: Jugendherberge Freusburg
62 Historische Industriekultur
Kirchen: Freusburger Mühle
63 Ferne, in der Träume schweben
Kirchen: Ottoturm bei Herkersdorf
64 Heiliger Ort und Opferstätte
Kirchen: Druidenstein bei Herkersdorf
65 Von Freusburg bis Marienstatt
Kirchen: Druidensteig
66 Kunst macht glücklich
Kirchen: Museum für Gegenwartskunst Siegen
67 Das Wahrzeichen der Stadt
Siegen: Krönchen
68 Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Siegen: Siegerlandmuseum im Oberen Schloss
Mit Macht und Tücke
Siegen: Wilhelm I. Fürst von Oranien Graf zu Nassau
69 Wenn Siegens Blüten blühn
Siegen: Schlosspark
70 Mit dem Hübbelbummler in die Altstadt
Siegen: St. Marienkirche und Altstadt
71 Trinkwasserreservoir und Naturoase
Netphen: Obernautalsperre
72 Ein geheimer Pfad zur Seele
Netphen: Auf dem Seelenpfad durchs Rothaargebirge
73 Von Hirschrufern und Waldmusik
Netphen: Waldinformationszentrum Forsthaus Hohenroth
74 Von Eisen, Erz und Achsenbruch
Hilchenbach: Eisenstraße im Rothaargebirge
75 Vom Zauber des Anfangs
Netphen: Siegquelle im Rothaargebirge
Karte 1
Karte 2
Mit der Bahn durchs Siegtal
Kennen Sie die Sieg? »Das ist doch der Fluss, der bei Mondorf in den Rhein mündet. Und ein Stückchen stromaufwärts gibt es diese reizende alte Fähre. An Siegburg fließt die Sieg natürlich auch vorbei, das sagt ja schon der Name.« So oder ähnlich lauten die Antworten, die man im Rheinland auf die obige Frage erhält. Manch einer hat sich auch schon bis ins historische »Stadt Blankenberg« vorgewagt, aber was kommt »dahinter«? Für viele beginnt hier ein Niemandsland, ein weißer Fleck auf der Landkarte.
Dass die Sieg stolze 156 Kilometer lang ist und im Rothaargebirge entspringt, weiß kaum einer. Ich bildete da keine große Ausnahme – bis meine Familie vor einigen Jahren vom Wohnmobil-Fieber erfasst wurde.
»Lass uns mal an die Sieg fahren«, schlug mein Mann vor. Und das taten wir dann auch. Und taten es wieder. Und wieder. Und waren jedes Mal entzückt über dieses landschaftliche Kleinod, das da so nah an unserer Heimat Königswinter im Verborgenen blühte.
Was ist an dieser Landschaft so bezaubernd? Ganz einfach: Sie bietet in ihrer wildromantischen Schönheit Erholung pur. Wer nur wenige Kilometer flussaufwärts reist, fühlt sich plötzlich in eine andere Zeit versetzt oder hat vielmehr das Gefühl, aus der Zeit zu fallen. Ein sehr angenehmes Gefühl.
Was uns erwartet? Ein Flüsschen wie aus dem Bilderbuch, das Wasser so klar und sauber, dass man mit etwas Glück die Lachse springen sieht. Reizende Spazierwege entlang des Ufers wie in Stromberg oder in Dattenfeld.
Fantastische Ausblicke auf das Siegtal wie etwa von der Stachelhardt bei Hennef oder dem Alten Stuhl bei Rosbach. Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint, wie Altwindeck mit seinem pittoresken Heimatmuseum oder wie das Fachwerkstädtchen Freudenberg. Waldeinsamkeit, Tannenduft und das Erlebnis, über dickes Moos zu laufen wie in der Umgebung des Druidensteins bei Herkersdorf.
Für urbane Abwechslung sorgen die lebendige Kreisstadt Siegburg und die Universitätsstadt Siegen, die beispielsweise mit dem als Museum des Jahres 2011 ausgezeichneten Museum für Gegenwartskunst aufwarten kann.
All diese Lieblingsplätze entdeckte ich natürlich nicht auf einmal, sondern ich wagte mich mit der Zeit immer weiter vor. Von meinem Heimatort aus bedeutete das natürlicherweise: Ich reiste stromaufwärts. Diese Vorgehensweise habe ich daher auch im vorliegenden Buch beibehalten. Von der Siegmündung im rheinischen Ballungsraum führt die Reise über den Westerwald und das Bergische Land hin ins Siegerland, wo sie nach ungefähr 156 Kilometern auf dem Jägerhain, dem Quellgebiet der Sieg, endet – aus dieser Perspektive zumindest. Hier und da gibt es kleine Abstecher in den Westerwald, ins Bergische und ins Wildenburger Land.
Neben den landschaftlichen Reizen kennzeichnet die Regionen entlang der Sieg vor allem ihre Vergangenheit: Seit frühester Zeit wurde hier Erz abgebaut und zu Eisen verarbeitet, noch heute treffen wir allerorten auf Zeugnisse dieser historischen Industriekultur. Eine Region, in der schon immer hart gearbeitet wurde. Pomp, Prunk und große Worte passten eher nicht hierher, die Menschen sind bescheiden geblieben. Vielleicht ist auch dies der Grund, weshalb man die Sieg noch immer als »Geheimtipp« bezeichnen kann. Ihre Reize haben sich noch nicht weit herumgesprochen. Das ändert sich gerade, wie man etwa an der wachsenden Beliebtheit des Natursteig Sieg ablesen kann, und Aufmerksamkeit hat das Siegtal allemal verdient.
Dass ich es so intensiv kennenlernen durfte, verdanke ich meinem Mann, der die Anregung gab und zu jeder Tour bereit war, sowie meinen reisefreudigen Söhnen, die mich auf vielen Wegen – und vor allem auch Irrwegen – begleitet und immer Geduld bewahrt haben, auch wenn es manchmal schwer fiel. Ein besonderer Dank gilt den vielen fleißigen Helfern, denen dieses Buch am Herzen lag und die mich tatkräftig unterstützten. Viele nette Gespräche, Tipps und manch wertvolle Information verdanke ich ihnen. Ich danke natürlich auch all jenen, die mich so herzlich aufgenommen und sich die Zeit genommen haben, mir Rede und Antwort zu stehen. Besonders erwähnen möchte ich noch »meine« eifrigen Fotografen, denen ich eine Vielzahl der verwendeten Fotos verdanke. Ihnen ist es gelungen, die Schönheiten der Region ins rechte Licht zu rücken, und wir alle wissen: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte.
Liebe Leserin, lieber Leser, lassen Sie sich inspirieren, genießen Sie, und dann schauen Sie selbst bald einmal bei den Lieblingsplätzen vorbei!
Bei Bergheim und Mondorf mündet die Sieg in den Rhein. Die Siegmündung ist eine der letzten naturbelassenen Rheinmündungen überhaupt und steht seit 1986 komplett unter Naturschutz.
An der Mündung trifft die Schönheit vom Lande auf metropoles Flair: Gut eineinhalb Kilometer fließt die Sieg zunächst parallel zum Rhein – fast als ob sie sich etwas zierte.
Die Region im Mündungsgebiet der Sieg zeichnet sich durch vielerlei Vorzüge aus. Köln ist kaum mehr als einen Steinwurf entfernt, die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn gegenüber, und das nahe Siebengebirge grüßt am Horizont: viel Wasser, viel Landschaft, viel Urbanität – ein seltenes Zusammenspiel, das die Menschen zu schätzen wissen. Hier ist immer was los. Maritime Stimmung besitzt auch der nahe Yachthafen in einem Altarm der Sieg, der als einer der schönsten und modernsten Binnenhäfen des Rheins gilt.
Auf dem Rhein schüren die tuckernden Frachtschiffe Fernweh, die Weiße Flotte sorgt für Urlaubsfeeling, und wer nicht gleich auf große Fahrt gehen möchte, der setzt mit der Mondorfer Fähre über, die der Künstler Josef Hawle so farbenfroh in Szene gesetzt hat. Anschließend vielleicht Einkehr im Hafenschlösschen, und nach Kaffee und Kuchen ein Bummel rund um den Yachthafen, in dem bunte Boote leise schaukelnd vor sich hin träumen. Durch Wiesen und Auenwald geht es weiter über die Landzunge, die südlich von der Sieg begrenzt wird. Hier kann man prima im Sand sitzen, das Glitzern der Sonnenstrahlen auf dem Wasser bewundern und den Möwen beim Zanken zusehen. Seelenwärmend auch das flammende Abendrot, das sich in dieser Region besonders oft zeigt. Auch das milde Klima der Region ist mit seinem Sonnenschein und seinen angenehmen Temperaturen ein Wohlfühlfaktor.
Genießen wir es und wandern weiter flussaufwärts, entlang der Sieg, einer Landschaft voller Überraschungen, Schönheit und geheimem Zauber entgegen!
In Mündungsnähe liegt das Fischereimuseum Bergheim, das einen detaillierten Einblick in das Leben an der Flussmündung gibt.
1
Siegmündung
Hafenstraße
53859 Niederkassel-Mondorf
Informationen:
Stadt Niederkassel
Rathausstraße 19
53859 Niederkassel
02208 94660
www.niederkassel.de
Nahe der Siegmündung, unmittelbar am Yachthafen, liegt das Hafenschlösschen. Es ist das Wahrzeichen des Niederkasseler Stadtteils Mondorf und prägt die Silhouette der Rheinpromenade. 1906 erbaut, kann die Villa mit den beiden Türmchen auf eine wechselvolle Geschichte zurückblicken. 1989 erwarb der Architekt Hans Lürenbaum das Anwesen und erweiterte und sanierte es aufwendig zu einem Architekturbüro mit zwei Wohnungen. Seit 2009 führt Daniela Lürenbaum hier ein reizendes Café.
Einen mehr als 100-jährigen Altbau in Stand zu halten ist nicht einfach und auch finanziell eine Herausforderung. »Das Haus muss uns helfen«, entschied Daniela Lürenbaum pragmatisch. Anfang 2009 überlegte man sich, das Schmuckstück sinnvoll zu nutzen. Und was lag näher, als in diesem wunderbaren Ambiente ein Café einzurichten? Doch zwischen der Idee und ihrer Realisierung lag noch viel Arbeit. Architekt Frank Lürenbaum plante den aufwendigen Um- und Ausbau, die Innengestaltung lag komplett in den Händen seiner Frau. Mit viel Liebe zum Detail und einem wunderbaren Händchen hat Daniela Lürenbaum sehr stilvolle, elegante Räumlichkeiten geschaffen, die dennoch Gemütlichkeit ausstrahlen. Dabei überließ sie nichts dem Zufall. Art und Beschaffenheit der Stuhlpolsterlehnen sind ebenso bedacht ausgewählt wie die schicken, funktionalen Kindersitze oder die ringförmigen Kronleuchter, die sie nach eigenen Plänen von einem Lampenbauer anfertigen ließ.
Kaufmännische Kenntnisse besaß die gelernte Bankangestellte bereits, das notwendige gastronomische Know-how eignete sie sich während eines Praktikums in einer Bäckerei mit Cafébetrieb an. Angeboten wird ganzjährig eine schmackhafte Auswahl an Frühstücken, ein kleiner Mittagstisch sowie ein großes Sortiment an Kuchen und Torten, Eis sowie hochwertige Kaffeevariationen und saisonale Spezialitäten. Doch bei aller Professionalität ist Daniela Lürenbaum Herzlichkeit und Freundlichkeit gegenüber den Gästen am wichtigsten – und das spürt man.
Café, Laube und Rheinterrasse mit 50 Plätzen sind barrierefrei zugänglich. Fast alle Plätze besitzen einen Blick zum Rhein oder Yachthafen.
2
Café Hafenschlösschen
Rheinallee 1
53859 Niederkassel-Mondorf
0228 452347
www.hafenschloesschen.de
»Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte. Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land …« Wer auch die Nachtigall nicht stört und auf den ausgewiesenen Wegen bleibt, wird dazu mit betörendem Gesang belohnt: In den Siegauen geht nicht nur Ornithologen, sondern auch Erholungssuchenden das Herz auf.
Blühende Wiesen und Auenwaldreste, Erlen, Weiden und Pappelhaine kennzeichnen die Landschaft im Mündungsgebiet der Sieg. Sie gilt als eine der letzten naturbelassenen Rheinmündungen und steht komplett unter Naturschutz.
Die vielfältige Auenlandschaft ist ein Vogelparadies und ein »Trittsteinbiotop« für Zugvögel: Rund 140 Arten machen hier Rast. Nachtigall und Graureiher, Wendehals und Dorngrasmücke, Goldammer, Specht und Gartenrotschwanz leben hier, selbst Steinkauz und Pirol wurden schon gesichtet. Auch der Eisvogel lebt hier, jener seltene »blaue Diamant«, dem ich an der Sieg allerdings gar nicht so selten begegnet bin. Wer diesen pfeilschnellen Flieger entdecken will, spitzt am besten die Ohren: Sein charakteristisches, scharfes »Tjiih« ist sehr gut zu hören. Aber auch Siebenschläfern, Iltissen und Steinmardern bieten die Siegauen ein Zuhause, ebenso wie zahlreichen Schmetterlingsarten und Fledermäusen.
Durch den Eingriff des Menschen gingen jedoch auch weite Überschwemmungsflächen verloren und werden jetzt in einem groß angelegten Projekt des Landes NRW renaturiert. An manchen Stellen suchte sich die Sieg bereits einen neuen Lauf, es bildeten sich weitere Kiesbänke und Stillgewässer und bis zu acht Meter hohe Abbruchkanten an den Ufern, die wiederum neue Lebensräume entstehen lassen.
Das Naturparadies ist zugleich Naherholungsgebiet mit einem breiten Wegenetz für Wanderer und Radfahrer. Auch Baden und Paddeln ist in der Sieg an dafür vorgesehenen gewässernahen Erholungsbereichen erlaubt. Mit der gebotenen Rücksicht auf Fauna und Flora steht dem Spaß also nichts im Wege.
Die Biologische Station Bonn veranstaltet regelmäßig geführte Wanderungen durch die Siegauen.
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Siegauen
Startpunkt Wanderung: Wanderparkplatz
Bergstraße
53844 Troisdorf-Bergheim
Biologische Station Bonn
0228 2495799
www.biostation-bonn.de
Wer beim Wort »Fischereimuseum« an einen in die Jahre gekommenen, holzvertäfelten Altbau mit einem Sammelsurium angestaubter Exponate denkt, wird im Fischereimuseum Bergheim an der