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"Dieses kleine erotische Meisterwerk des großen peruanischen Autors erzählt von der sinnlichen und schönen Dona Lukrezia, der gerade vierzigjährigen Stiefmutter; von Don Rigoberto, dem Vater und Ehemann und phantasievollen Liebhaber Lukrezias; und von Alfonsito, dem beunruhigenden Söhnchen, das eine alarmierende Anhänglichkeit für seine Stiefmutter bekundet und durch dessen engelhafte Anwesenheit in einem Haus, wo dem Wünschen und Begehren keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen, alles ins Fließen, ins Wanken gerät.
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Seitenzahl: 153
Dieses erotische Meisterwerk erzählt von der sinnlichen und schönen Doña Lukrezia, von Don Rigoberto, ihrem Ehemann und phantasievollen Liebhaber, und von Alfonsito, dem beunruhigenden Söhnchen Don Rigobertos. Alfonsito bekundet eine alarmierende Anhänglichkeit für seine Stiefmutter, und durch seine engelhafte Anwesenheit in einem Haus, wo dem Begehren keine Grenze gesetzt zu sein scheint, gerät alles ins Fließen, alles ins Wanken.
Mario Vargas Llosa, geboren 1936 in Arequipa/Peru, lebt heute in Madrid und Lima. Neben zahlreichen anderen Auszeichnungen erhielt er 1996 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und 2010 den Nobelpreis für Literatur. Sein schriftstellerisches Werk erscheint auf deutsch im Suhrkamp Verlag.
MARIO VARGAS LLOSA
Lob der Stiefmutter
Roman
~
Aus dem Spanischenvon Elke Wehr
Suhrkamp
Die Originalausgabe erschien 1988 unter dem Titel
Elogio de la madrastra bei Tusquets Editores, Barcelona.
Umschlagabbildung: Agnolo Bronzino. Venus und Cupido (Ausschnitt), um 1550
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2012
© Mario Vargas Llosa 1988
© der deutschen Ausgabe Suhrkamp Verlag Frankfurt am Main 1993
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Umschlag: Göllner, Michels, Zegarzewski
eISBN 978-3-518-73615-9
www.suhrkamp.de
1.Doña Lukrezias Geburtstag
2.Kandaules, König von Lydien
3.Die Ohren des Mittwochs
4.Augen wie Leuchtkäfer
5.Diana nach dem Bade
6.Don Rigobertos Waschungen
7.Venus mit Amor und Musik
8.Das Salz seiner Tränen
9.Menschenähnlichkeit
10.Knollenförmig und sinnlich
11.Nach Tisch
12.Liebeslabyrinth
13.Die schlechten Wörter
14.Der rosige Jüngling
Epilog
Man trage seine Laster wie einen
Königsmantel, ohne Hast. Wie eine
Aureole, deren man sich nicht bewußt
ist, die man nicht zu sehen vorgibt.
Nur bei lasterhaften Wesen
verschwimmt der Umriß nicht im
glasigen Schmutz der Atmosphäre.
Die Schönheit ist ein Laster, ein
herrliches Laster, der Form.
César Moro, Tödliche Liebe
An ihrem vierzigsten Geburtstag fand Doña Lukrezia auf ihrem Kopfkissen ein Schreiben mit liebevoll gemalten, kindlichen Schriftzügen:
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Stiefmutter!
Ich habe kein Geld, um Dir etwas zu schenken, aber ich werde ganz viel lernen, und dann werde ich Klassenbester, und das ist dann mein Geschenk. Du bist die Beste und die Schönste und ich träume jede Nacht von Dir.
Noch einmal herzlichen Glückwunsch!
Alfonso
Es war nach Mitternacht, und Don Rigoberto befand sich im Badezimmer, wo er sich seinen allabendlichen Waschungen unterzog, die kompliziert und langwierig waren. (Nach der erotischen Kunst war die körperliche Reinigung sein liebster Zeitvertreib; die geistige beunruhigte ihn nicht weiter.) Gerührt über den Brief des Kindes, verspürte Doña Lukrezia den unwiderstehlichen Impuls, zu ihm zu gehen und ihm dafür zu danken. Diese Zeilen bedeuteten ihre wirkliche Aufnahme in die Familie. Ob er wohl noch wach war? Was machte das schon! Wenn nicht, würde sie ihn ganz vorsichtig auf die Stirn küssen, um ihn nicht zu wecken.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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