Magen- & Darm: Quintessenz und Prävention - Imre Kusztrich - E-Book

Magen- & Darm: Quintessenz und Prävention E-Book

Imre Kusztrich

0,0

Beschreibung

Schon im Altertum des Mittleren und Nahen Ostens verschrieben Ärzte saure Milch zur Appetitanregung, aber auch gegen Verdauungsstörungen, gegen Probleme der Leber und gegen Tuberkulose. Die von ihnen verordneten Keime sind die Stars unserer heutigen Darm-Helfer. An die 500 verschiedene Bakterienarten sind im menschlichen Darm angesiedelt. Im Gastrointestinaltrakt landen mit der Nahrung auch Schadstoffe und Krankheitskeime. Ein geschädigter Darm wird jedoch durchlässig, denn er verliert seine Barrierefunktion gegenüber dem Blutkreislauf. Einzeln und in Kombination fördern ausgewählte Bakterienstämme die Gesundheit an einem sehr entscheidenen Punkt.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 28

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Quintessenz* und Prävention

Über den Tellerrand hinaus

Magen- & Darm-Gesundheit

Von Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich

Band 19 der Präventions-Buchreihe

Quintessenz (von lateinisch

Inhalt
Weniger Bauch, mehr Gesundheit
Mit Milchsäure und Chronobiologie den Darm schützen
Grippeschutz mit der Energie der ersten Stunde

Weniger Bauch, mehr Gesundheit

Freundliche Bakterien im Doppelpack bringen die Darmflora in Ordnung

Immer wieder lässt der Blick zurück Hochachtung aufkommen. Im Altertum des Mittleren und Nahen Ostens verschrieben Ärzte saure Milch zur Appetitanregung, aber auch gegen Verdauungsstörungen, gegen Probleme der Leber und gegen Tuberkulose. Die von ihnen verordneten Keime heißen heute Lactobacillus Acidophilus und sind die Stars unserer Darm-Helfer, für die bis für Kurzem die Bezeichnung Probiotika noch politisch korrekt war – seit Ende 2012 ist sie in Europa verpönt. Nach wie vor gilt jedoch die Interpretation durch die Weltgesundheitsbehörde WHO. Nach deren Definition sind Probiotika lebende Mikroorganismen, die in einer bestimmten Größenordnung zugeführt werden und gewünschte gesundheitliche Wirkungen erzielen. (Wegen des besseren Verständnisses der Abgrenzung zu Antibiotika wird in dieser Veröffentlichung auf den Begriff Probiotika zurückgegriffen).

Hippokrates von Kos begriff schon 400 Jahre vor Christi Geburt, dass fast alle Krankheiten besser wurden oder verschwanden, wenn der Darm gesund war. In unserer Zeit rechtfertigen mit seiner Diagnose „Der Tod sitzt im Darm“ Prominente wie der Fernsehunterhalter Harald Schmidt in Talkshows begeistert ihre Darmspiegelungen.

An die 500 verschiedene Bakterienarten sind im menschlichen Darm angesiedelt. Dass fremde Mikroben den Verdauungsbereich besiedeln, ist völlig natürlich. Vom Magen zum Dickdarm nimmt ihre Zahl stark zu. Die physiologisch ausgewogene Darmflora entsteht kurz nach der Geburt. Sie setzt sich in der Regel aus zwei Arten zusammen: aus nützlichen Bakterien, die während der Evolution mit dem Menschen eine symbiotische Partnerschaft eingegangen sind, aber auch aus Krankheitserregern. Der Gastrointestinal-Trakt ist die größte Kontaktfläche mit der Umwelt.

Besonders ideal sind die Verhältnisse im Dünndarm von Säuglingen, die mit Muttermilch gestillt werden. Hier dominieren Lacto-Bakterien. Sie verwandeln den Milchzucker Beta-Laktose in jene Milchsäure, die krankmachende Mikroorganismen hemmt.

Ein gesundes Zusammenwirken erlaubt es den freundlichen Mikroben, ihre Aufgaben zu erfüllen: den Aufschluss der Nahrungsbestandteile, die maximale Aufnahme und Nutzung der Nährstoffe, die Produktion von Vitaminen, vor allem Biotin, des Vitamin H, und Pantothensäure, eines B2-Vitamin, und die Unterstützung der Abwehrsysteme. Verschiedene Belege beweisen, dass bestimmte Mikroorganismen ein günstiges mikrobiotisches Profil im Darm herbeiführen können. Einige sind dort natürliche, andere halbnatürliche Gäste. Im Zuge ihrer Verbreitung und ihres Überlebens bilden sie auf der einen Seite Substanzen für den Stoffwechsel, wie etwa Milchsäurebakterien. Andrerseits lassen sie antibakterielle Stoffe entstehen, Bakteriozine, die eine Ausbreitung von Verwesungsbakterien hemmen.

Ihre metabolischen Aktivitäten helfen außerdem bei der Vorverdauung und bei der Verbesserung der Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen und anderen Bestandteilen.

Die natürlichste Wiederherstellung gesunder Konditionen gelingt mit einer Neubesiedelung ausgewählter Areale durch Auffüllen mit den fehlenden, natürlichen Darmbewohnern. Sie alle nannte man seit ihrer Entdeckung wegen ihrer positiven Effekte des Ausgleichs von therapeutisch bewusst herbeigeführten Schädigungen durch Antibiotika Probiotika.

Eine andere Ergänzung verfolgt die Idee, die Aktivität oder das Wachstum solcher Mikroorganismen zu stimulieren. Dazu eignen sich ausgewählte Substanzen, für die 1995 der Begriff Präbiotika gewählt wurde – mit Betonung auf der ersten Silbe mit dem lateinischen Begriff prä für davor.