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Mandalas sind konzentrisch und symmetrisch aufgebaute Bilder. Sie sind eine Landkarte der inneren Struktur der Welt und auch der Entwicklungs-Dynamik in ihr. Sie können sehr schlicht sein wie der Kreis der vier Elemente mit der Quintessenz in ihrer Mitte, aber sie können auch sehr komplex sein mit vielen Kreisringen, Übergängen, Richtungen und einem Zentrum. Teilweise werden Mandalas auch als Stadt auf einem Hügel dargestellt, durch die man auf verschiedenen Wegen zum Zentrum gelangen kann und dabei Treppen hinaufsteigen und Tore durchschreiten muß, an denen man von Wächtern geprüft wird, eine Verwandlung wagen muß, unbekannten Wesen begegnet usw. Diese Mandalas dienen zwar auch zum Ordnen der Welt, aber ihr größter Nutzen ist die eigene Heilung, da man mit ihrer Hilfe die eigene Psyche erforschen kann, in ihnen das eigene Krafttier, die eigene Kraftpflanze und den eigenen Kraftstein findet, der eigenen Seele begegnet, die eigene Schutzgottheit erkennen kann ... und noch vieles mehr ... Die Reise in eine Mandala kann ein großes Abenteuer sein, durch das man sehr bereichert wird.
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für Wakan tanka
Danke!
Was ist ein Mandala?
Die Struktur der Mandalas
Die Mitte
Die Kreisringe
Die Unterteilung der Kreisringe
Der äußere Kreisring
Der Umraum
Die Richtungen
Die Stadt auf dem Hügel
Gegensatz-Ergänzungen
Mandala-Beispiele
Die vier Elemente und die Quintessenz
Die vier Himmelsrichtungen und die Sonne
Der Tierkreis
Die Elementarteilchen
Der Superstring
Die fünf Dhyani-Buddhas
Das Schwitzhütten-Mandala
Das Chakren-Mandala
Ein Lebensbaum-Mandala
Die Superstring-Theorie
Ein Tarot-Mandala
Der Sonnentempel
Das Labyrinth
Das Beziehungs-Mandala
Das Horoskop-Mandala
Das persönliche Mandala
Ein Mandala mit komplexer Struktur
Gottheiten-Mandalas
Eigene Mandalas
Das „I Ging“-Mandala
Die „Blume des Lebens“
Ein Orakel-Mandala
Symbole
Der Aufbau eines Mandalas
Die Wahl des Mandalas
Das Zeichnen des Mandalas
Das Ausmalen des Mandalas
Das Verstehen des Mandalas
Die erste Imagination des Mandalas
Das Füllen des Mandalas mit den Elementen der Welt
Das Füllen des Mandalas mit den Elementen der eigenen Psyche
Die zweite Imagination des Mandalas
Die Traumreisen in das Mandala
Der Weg in das Mandala
Die Hüter der Stadttore
Die Bereiche in den Kreisringen
Die Invokation der Mandala-Gottheiten
Die dritte Imagination des Mandalas
Das Mandala-Ritual
Die Verwandlungen an den Toren
Die Verwandlungen in den Kreisringen
Die Vereinigung der Wege
Die Mitte
Die Auflösung des Mandalas
Nach dem Ritual
Bücher-Verzeichnis
Rein geometrisch gesehen ist ein Mandala ein konzentrisches Muster. In den meisten Fällen handelt es sich um mehrere Kreisringe, die durch ein Kreuz jeweils in vier Viertel geteilt worden sind. Es gibt jedoch auch Mandalas, die aus konzentrischen Quadraten bestehen, also aus Quadraten, die ineinander gezeichnet worden sind und denselben Mittelpunkt haben. Dasselbe gibt es auch mit Dreiecken, Sechsecken usw., aber die Viererteilung ist am häufigsten.
Von seinem Inhalt und von seiner Verwendung her gesehen ist ein Mandala eine symbolische Landkarte, eine Darstellung der Welt. In ihr erscheinen die Elemente, aus der die Welt besteht, in einer Anordnung, die den Zusammenhängen zwischen ihnen entspricht.
Solche Mandalas können sehr schlicht und einfach sein und evtl. nur aus zwei Elementen bestehen wie z.B. einem Kreis, der die Seele symbolisiert, und einem Kreisring um diesen Kreis herum, der den Körper darstellt. Ein anderes sehr einfaches Mandala ist das Sonnensymbol, daß aus einem Kreis (Horizont) und einem Kreuz (die vier Himmelsrichtungen) in ihm besteht.
Ein Mandala kann jedoch auch sehr komplex sein und viele Dutzend Elemente enthalten, die in ihm systematisch angeordnet sind.
Am bekanntesten sind vermutlich die Mandalas der tibetischen Buddhisten, die oft aus farbigem Sand auf eine glatte Unterlage gestreut werden und meist ca. 3x3m groß sind. Ganz ähnliche Mandalas werden auch von den Navaho-Indianern gemalt – ebenfalls aus farbigem Sand. Weitere Mandalas finden sich bei den Indern, ansatzweise auch in den mesopotamischen Kulturen in der mittleren Jungsteinzeit und bei einigen anderen Völkern.
Oftmals findet man in den Mythen der unterschiedlichsten Völker Mandalas, die zwar in den Mythen beschrieben werden, aber nirgendwo als Mandalas bildhaft dargestellt oder explizit als solche bezeichnet werden.
Diese Mandalas bilden die Grundlage für Meditationen, für Rituale und manchmal auch für Orakel. Diese Mandalas sind in aller Regel auch ein wichtiger Bestandteil des Kultes.
Mandalas haben einen sehr systematischen und zudem symmetrischen Aufbau. Die in einem solchen Mandala enthaltenen Elemente finden sich auch in den Mythen und im Kult der betreffenden Tradition.
So gut wie jedes Mandala hat ein Zentrum. Diese Mitte ist die Essenz des Seins, die Quelle der Welt, die Wurzel des Lebens, der Ursprung der Seelen, die Quintessenz der Alchemisten, das Tao der Chinesen, der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega, das „Große Geheimnis“ der Dakota, eine Gottheit, die Sonne, die Seele …
Da die im Kult gebräuchlichen Mandalas fast immer die Welt als Ganzes darstellen, ist die Essenz dieser Mandalas, also ihre Mitte, das Kether der Kabbalisten, das Nirvana (Leere) der Buddhisten, das Satori (Erleuchtung) im Zen, der Eine Gott im Judentum, im Christentum und im Islam usw.
Man kann natürlich auch Mandalas zu einem bestimmten, begrenzten Thema anfertigen – deren Mitte ist dann die Essenz dieses Themas. Solche untergeordneten Mandalas finden sich vor allem bei den Sand-Bildern der Navaho-Indianern und bei den tibetisch-buddhistischen Mandalas.
Dieses Zentrum ist in jedem Mandala das Ziel der mit ihm verbundenen Meditationen, Traumreisen und Rituale.
die Mitte
Die Kreisringe liegen konzentrisch um den „Quell-Kreis“ in der Mitte. An der Stelle der Kreisringe werden manchmal auch Quadrate, Hexagone oder andere regelmäßige Formen verwendet – manchmal auch z.B. Kombinationen aus Kreisen und Quadraten.
Von innen nach außen hin gesehen stellen diese Kreisringe die Schritte der Entwicklung, die Abschnitte der Schöpfung, die Entfaltung der Welt, die Inkarnation der Seele usw. dar.
In der Kabbala heißt diese Richtung „Blitzstrahl der Schöpfung“.
Von außen nach innen hin gesehen stellen diese Kreisringe die Schritte der Erkenntnis, die Abschnitte der Erleuchtung, das Auflösung der Welt, die Exkarnation der Seele usw. dar.
In der Kabbala heißt diese Richtung „Schlange der Weisheit“.
Die Kreisringe symbolisieren also den Weg zwischen innen und außen, zwischen Gott und Welt, Seele und Körper, Bewußtsein und Materie usw.
Die Kreisringe sind sozusagen die Folgen der ersten Ursache: die Kreise, die sich im Wasser bilden, wenn man einen Stein hineinwirft …
die Kreisringe
In manchen Mandalas werden die einzelnen Kreisringe noch einmal in weitere Bereiche unterteilt, die zwar alle zu dem betreffenden Kreisring gehören, aber deren Qualitäten deutliche Unterschiede zeigen.
Diese Unterteilungen haben in der Regel in jedem Kreisring dieselbe Anzahl – in dem Beispiel unten sind drei Kreisringe mit jeweils drei Unterbereichen zu sehen.
die Unterbereiche
Der äußere Kreisring ist der Gegenpol zu der Mitte: Er ist das konkret gewordene Sein, der Form gewordene Wille des Schöpfers, die Gestalt des Lebens, der Leib der Menschen, die rohe und ungereinigte Prima Materia der Alchemisten, das vollendete Werk, die äußere Form …
Er ist das Malkuth der Kabbalisten, das Samsara (Form) der Buddhisten, die Schöpfung …
Der äußere Kreisring ist der Ort, an dem jede Meditation, jede Traumreise und jedes Ritual, das sich auf das Mandala bezieht, beginnt.
der äußere Kreisring
Bei manchen Mandalas gibt es noch einen Umraum um das eigentliche Mandala herum. In ihm werden manchmal die Kräfte der Verwandlung dargestellt, bisweilen auch die Ursachen für die Beschäftigung mit einem solchen Mandala u.ä.
Diese Szenen sind zwar durchaus von Bedeutung, aber sie gehören nicht zu dem eigentlichen Mandala – sie sind der Außenbereich, das Umfeld, die Einflüsse, die Auswirkungen u.ä. In manchen Ritualen spielt dieser Umraum jedoch eine wesentliche Rolle.
der Umraum
In der Regel hat ein Mandala vier Richtungen. In diesem Fall besteht das Mandala entweder aus konzentrischen Kreisringen oder aus konzentrischen Quadraten.
Es sind aber auch drei, fünf, sechs oder andere „exotische“ Anzahlen von Richtungen möglich. Die Anzahl der Richtungen hängt davon ab, aus wie vielen Grundelementen die Welt in der verwendeten Mythologie besteht:
Durch die Richtungen wird das Mandala in verschiedene Qualitäten unterteilt, die die möglichen Zustände der Wesen und Dinge in der Welt darstellen. Das bedeutet, daß man verschiedene Wege zu dem Zentrum des Mandalas gehen kann.
Man beginnt bei dem Weg, dessen Qualität einem selber am leichtesten fällt, aber um den nächstinneren Kreisring betreten zu können, ist es notwendig, auch die übrigen Wege in einem Kreisweg zumindestens ansatzweise gehen zu können.
Ein Beispiel für ein Mandala ohne Richtungseinteilungen ist eine Stadt, in der sich in der Mitte ein Sonnentempel befindet, den man zu erreichen bestrebt ist.
die Richtungen
Das hier dargestellte Mandala besteht aus den folgenden Elementen:
die Mitte (Kreis)
drei Kreisringen
jeweils drei untergeordnete Kreisringe in jedem Haupt-Kreisring
der Außenring
die Einteilung in vier Richtungen
der Umraum (vier Dreiecke)