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Maria ist nicht nur Klassenbeste, sondern auch hochbegabt. Was bedeutet das? Langweilt sie sich, wenn sie die "normalen Aufgaben" längst erledigt hat? Wird sie womöglich als "Streber" beschimpft und abgelehnt? Wie können Lehrerinnen und Lehrer einer vierten Klasse Kinder mit einem hohen Förderbedarf beim Lernen sowie wissbegierige, leistungsstarke Schülerinnen und Schüler gleichzeitig unterrichten und allen Lernerfolge ermöglichen? Was bedeutet die Schullaufbahnempfehlung? Das Buch "Maria die Klassenbeste" ist der letzte Teil aus der Reihe "Schule ist cool" und ist für Kinder ab der dritten Klasse und interessierte Erwachsene, am besten zum gemeinsamen Lesen, geeignet.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 47
Vorwort
Lehrerinnengespräche
Endlich Geisterstunde
Lerneifer
Rückblick
Vertretungsstunde
Streitfälle
Mediation - Streitschlichtung
Lösungsfindung
Beleidigung wegen Hilfsbereitschaft
Vorbereitung Abschlusszeitung
Wochenende außer Haus
Letzte Schulwoche
Letzter Schultag
Nachwort für Eltern, Großeltern und pädagogisch Interessierte
Autorenvita
Liebe Kinder, Leserinnen und Leser,
mit dem Buch „Maria die Klassenbeste“ liegt nun der sechste Band der Reihe „Schule ist cool“ vor.
Wenn ihr bereits „Toms Wandlung“, „Susi Tigerherz“, „Sofie die Schreckliche“, „Paul der Tollpatsch“ oder „Pierre der Quatschkopp“ gelesen habt, begegnen euch im letzten Teil einige bekannte Personen wieder: die Lehrerinnen Frau Liebig und Frau Nette, die Klassenmaskottchen Nina und Karlchen sowie einige Kinder der Klasse.
In der 4a lernen Schülerinnen und Schüler mit ganz unterschiedlichen Interessen und Begabungen - so wie ihr das aus eurem Schulalltag ebenso kennt. Einige benötigen Lernförderung, andere zusätzliche Lernangebote, sonst würden sie sich langweilen. Wer nicht entsprechend gefördert oder gefordert wird, verliert womöglich die Freude am Lernen und entwickelt Schulunlust.
Wie gehen Lehrerinnen und Lehrer damit um, wenn ein Kind - wie Maria - hochbegabt ist und über den „normalen“ Unterrichtsstoff hinaus anregende Aufgaben benötigt? Stört sie den Unterricht, wenn sie den Förderkindern hilft? Muss sie sich als Streber beschimpfen lassen? Maria ist wissbegierig, hat viele Interessen und sprudelt über vor Ideen, die sie gern für ihre Klasse einsetzt. Doch manchmal fühlt sie sich unverstanden und zu Unrecht kritisiert.
Vier Jahre Grundschulzeit sind bald vorüber. Die Wege der Kinder trennen sich, denn einige erhalten für die weitere Schullaufbahn die Empfehlung für ein Gymnasium, andere für eine Sekundarschule. Einige Schüler mit Förderbedarf wechseln ab der fünften Klasse in eine Förderschule oder lernen weiter im Gemeinsamen Unterricht.
Egal, in welcher Schulform ihr künftig oder schon jetzt lernt, ich wünsche allen Schülerinnen und Schülern ausreichende Unterstützung, Freude und Erfolg beim Lernen.
Margit Schiwarth-Lochau
Kinder, wie die Zeit vergeht! Vier Jahre Grundschulzeit neigen sich dem Ende entgegen. Frau Liebig, die Klassenlehrerin der 4a, und ihre Kollegin Frau Nette sitzen nach einem anstrengenden Arbeitstag noch eine Weile bei einer Tasse Tee zusammen und unterhalten sich. Sie haben am Nachmittag bis in den frühen Abend hinein mehrere Elterngespräche zu den schulischen Leistungen und zur weiteren Schullaufbahn der Kinder geführt.
Wie werden die Jungen und Mädchen den Übergang in die weiterführenden Schulen bewältigen? Ihre Wege trennen sich bald. Einige Schülerinnen und Schüler lernen ab der 5. Klasse an einem Gymnasium, andere in verschiedenen Sekundarschulen. Frau Nette, die Förderschullehrerin, sorgt sich um ihre Schützlinge, die einen sonderpädagogischen Förderbedarf haben. Kollegin Liebig stellt fest: „Meine Schülerinnen und Schüler haben sich sehr unterschiedlich entwickelt, aber allesamt positiv, bei keinem ist die Versetzung gefährdet. Manche Eltern wünschen sich, dass ihr Kind an einem Gymnasium aufgenommen wird, obwohl die schulischen Leistungen oder die Lerneinstellung nicht dafür sprechen. Na ja, wir können nur beraten, entscheiden müssen die Eltern, wo sie ihr Kind anmelden.“ Frau Nette meint: „Vor allem bei den Jungen ist die Entscheidung manchmal schwierig; sie lernen noch nicht so bewusst und sind weniger strebsam als die meisten Mädchen. Ich finde, dass für einige Jungen die Schullaufbahnentscheidung zu früh kommt.“ „Da stimme ich dir zu. Manche Eltern sind nicht genug darüber informiert, welche verschiedenen Bildungswege es gibt und dass in den Gemeinschaftsschulen oder Gesamtschulen Schüler nach der 6. Klasse noch in den Gymnasialzweig wechseln können. Dabei denke ich besonders an Johannes, Susanne und Tom, die noch Reserven haben. Bei Maria, Michelle und Jonas zum Beispiel sehe ich keine Probleme, sie sind fit fürs Gymnasium.“ „Wenn ich an meine Förderkinder denke, mache ich mir besonders um Paul Sorgen. In seiner Klasse erfährt der Junge Verständnis und viel Hilfe, er gehört von Anfang an dazu. Klar, auch in der Sekundarschule könnte er weiterhin im Gemeinsamen Unterricht gefördert werden. Aber der Junge bleibt beim Lernen und in seiner sozialen Entwicklung deutlich zurück. Würde er die erhöhten Anforderungen verkraften können?“, überlegt Frau Nette. „Pauls Eltern sind sich noch nicht sicher, ob ihr Junge ab der 5. Klasse besser die Förderschule besuchen sollte“, informiert die Klassenlehrerin.
Der Tee ist ausgetrunken. Es ist Zeit nachhause zu gehen. Die Lehrerinnen verabschieden sich voneinander.
Im Klassenraum ist es jetzt still und dunkel. Durch die Fenster kommt nur spärlich Licht von den Straßenlaternen herein. Während der Elterngespräche saßen Nina und Karlchen, die Maskottchen der 4a, auf dem hinteren Fensterbrett und konnten prima zuhören. Dem Plüschbären und dem Püppchen gehen viele Gedanken durch den Kopf, über die sie sich austauschen möchten. Sie warten auf die Geisterstunde, in der sie lebendig werden können.
Mit dem zwölften Glockenschlag vom nahen Kirchturm recken und strecken sich die Handpuppen, Körper und Gliedmaßen werden fest und beweglich. Karlchen beginnt sogleich zu quatschen: „Hallöchen, hier sind wir wieder! Sag mal Nina, machst du dir auch langsam Sorgen, was aus uns beiden wird, wenn die 4a die Grundschule verlässt?“ „Nö, eigentlich nicht. Ich habe die Hoffnung, dass es für uns gut ausgeht. Unsere Freundin Anni, Frau Liebigs Tochter, vergisst uns bestimmt nicht. Vielleicht kommen wir in eine neue erste Klasse oder zur Förderlehrerin.“ „Au ja, das wäre fein!
Hauptsache, wir landen nicht in einer Spielzeugkiste und verlieren unsere besonderen Fähigkeiten“, meint Karlchen.
Sie haben mit Spannung den Gesprächen zwischen Eltern und Lehrerinnen gelauscht, wie diese die Leistungen der Kinder einschätzen. Darüber unterhalten sie sich jetzt.