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Liebe Kinder, mit dem Beginn der Schulzeit lernt ihr viele verschiedene Mitschüler kennen. Beim gemeinsamen Spielen, Lernen und Reden erfahrt ihr so manches über die Familien der anderen. Einige Mitschüler sind Einzelkinder und wohnen mit Mama und Papa zusammen. Weitere leben in einer Großfamilie mit mehreren Geschwistern. Manche Familien kommen aus einem anderen Land und die Kinder wachsen zweisprachig auf. Wahrscheinlich werdet ihr auch etwas über besondere Kinderschicksale erfahren. Es gibt Jungen und Mädchen, die in einer Pflegefamilie oder einem Heim leben. Womöglich habt ihr schon von Freunden gehört oder es gar selbst erlebt, dass sich die Eltern trennen wollen. Wenn sich Mutter und Vater streiten, fühlen sich die Kinder oft schuldig und es geht ihnen schlecht dabei. Sie klagen über Kopf- und Bauchschmerzen, haben keinen Appetit und schlafen vor lauter Sorgen erst spät ein. In der Schule sind sie dann müde und können nicht richtig aufpassen, so wie Tom in meiner Geschichte...
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Seitenzahl: 41
Vorwort
Rettung von Nina und Karlchen
Tom hat Bauchschmerzen
Tom geht zum Kinderarzt
Das Elterngespräch in der Schule
Wieder in der 1. Klasse
Karlchen erzählt
Elterngespräch - Frau Winter erzählt
Tom und Alex werden Freunde
Nina erzählt
Ausflug in den Zoo
Papa-Wochenende
Ein blöder Schultag
Tom übernachtet bei Alexander
Tom braucht beide Elternteile
Einige Wochen später
Schule ist cool
Nachwort
Liebe Kinder,
mit dem Beginn der Schulzeit lernt ihr viele verschiedene Mitschüler kennen. Beim gemeinsamen Spielen, Lernen und Reden erfahrt ihr womöglich manches über die Familien der anderen. Einige Mitschüler sind Einzelkinder und wohnen mit Mama und Papa zusammen. Weitere leben in einer Großfamilie mit mehreren Geschwistern. Manche Familien kommen aus einem anderen Land und die Kinder wachsen zweisprachig auf. Wahrscheinlich werdet ihr etwas über besondere Kinderschicksale erfahren. Es gibt Jungen und Mädchen, die in einer Pflegefamilie oder einem Heim leben. Womöglich habt ihr schon von Freunden gehört oder es gar selbst erlebt, dass sich die Eltern trennen wollen. Wenn sich Mutter und Vater streiten, fühlen sich die Kinder oft schuldig und es geht ihnen schlecht dabei. Sie klagen über Kopf- und Bauchschmerzen, haben keinen Appetit und schlafen vor lauter Sorgen erst spät ein. In der Schule sind sie müde und können nicht richtig aufpassen, so wie Tom in meiner Geschichte.
Vielleicht werdet ihr künftig mit Kindern, denen das Lernen besonders schwerfällt oder die ein Handicap (eine Behinderung) haben, in einer Klasse sein. Eure Lehrerinnen und Lehrer bemühen sich bestimmt sehr, alle Kinder je nach ihrem Lernvermögen und Entwicklungsstand zu fördern und zu fordern. So auch die Lehrerinnen Frau Liebig und Frau Nette aus der Hermann-Mustermann-Grundschule in der Geschichte über Toms Wandlung.
Die Geschichte ist bestens zum Vorlesen geeignet.
Margit S. Schiwarth-Lochau
Eines Tages, als Frau Liebig ihre Tochter aus dem Kindergarten abholte, war gerade eine Sperrmüllaktion. Am Straßenrand standen alte Möbel, allerlei Müll hatte sich angesammelt. Ein großes Fahrzeug der Abfallwirtschaft war schon unterwegs. Plötzlich löste sich die kleine Anni von der Hand ihrer Mutter und bückte sich. Was hatte sie da entdeckt? Völlig entsetzt hob Anni einen Teddy und eine Puppe hoch. „Mama, schau mal! Die arme Püppi Müll und der arme Müllbär hier“, rief das Mädchen. „Ach Liebling, leg das alte Spielzeug wieder hin!“, forderte die Mutter. Anni fing an zu jammern: „Aber Mami, sieh nur, wie traurig die beiden ausschauen! Du kannst ihnen bestimmt helfen und sie wieder heil machen. Guck mal, Karlchen ist am Rücken aufgerissen und hier, Ninas Arm hängt nur noch an einem Faden.“ Frau Liebig war einen Moment sprachlos. Ihre Tochter hatte den bedauernswerten Geschöpfen bereits Namen gegeben. „Du hast doch schon genug Plüschtiere und Puppen. Was willst du denn mit den beiden anfangen?“ Anni antwortete: „Ich will sie retten. Vielleicht kannst du sie ja mit in die Schule nehmen für deine neue erste Klasse.“ Überredet! So fertigte die Lehrerin aus dem „Müllbären“ und der „armen Püppi Müll“ zwei bezaubernde Handpuppen.
Karlchen und Nina begleiten nun die Kinder der Klasse 1a durch ihr erstes oder zweites Grundschuljahr. Die beiden Figuren haben aber ein Geheimnis. Findet es heraus! Lest die Geschichte von Toms Wandlung oder lasst sie euch vorlesen! Eines muss ich euch noch sagen: Ohne die Rettung von Nina und Karlchen hätte ich so einiges nicht herausfinden und erzählen können.
„Tom, aufstehen!“ Die Mama ruft schon zum dritten Mal. Der Junge zieht sich die Bettdecke über den Kopf. Er rollt sich wie ein Igel zusammen. Jetzt kommt die Mama ins Kinderzimmer und sagt streng: „Du stehst sofort auf und ziehst dich an. Sonst muss ich dich im Schlafanzug zur Schule schleppen!“ Nebenan weint das Baby. Die dreijährige Schwester echot: „Tom, aufstehen!“ Wütend und genervt schreit der Junge: „Ich bin müde. Ich habe Kopfschmerzen, mein Bauch tut weh! Könnt ihr mich nicht in Ruhe lassen?“ Lustlos rappelt Tom sich auf. Er zieht Pullover und Jeanshose an – gleich über den Schlafanzug. Sein Frühstück lässt er stehen, nippt nur am Kakao. Jeden Morgen diese Hektik, denkt er.
Baby Tim und Marie sind schon startklar. Tom trödelt herum. Die Mutti erinnert ihn an den Turnbeutel und passt auf, dass er diesen auch mitnimmt. Endlich auf der Straße angekommen, müht sich die Mama mit dem schweren Geschwisterwagen. Tom trottet missmutig hinterher. Er würde am liebsten nicht zur Schule gehen. Am Eingangstor verabschiedet er sich. Mama streicht ihm über das kupferrote Haar und gibt ihm einen Kuss. Küssen kann Tom eigentlich nicht leiden. Sie sagt: „Tschüss, mein Großer und pass im Unterricht gut auf. Du schaffst das schon!“