Mit Ozempic schlank piksen wie Elon Musk - Imre Kusztrich - E-Book

Mit Ozempic schlank piksen wie Elon Musk E-Book

Imre Kusztrich

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Beschreibung

Einmal in der Woche ein appetitunterdrückender Pisker widerlegt den herkömmlichen Glaubenssatz: weniger essen, mehr bewegen, also Verzicht und Disziplin. Tatsächlich liegt Adipositas an der Biologie, nicht an fehlender Willenskraft. Der medizinischen Forschung nach Arzneistoffen gegen Diabetes ist eine fantastische Nebenwirkung gelungen: Gewichtsabnahmen von 15 Prozent und mehr! Winzigste Mengen von Imitationen sogenannter Inkretine wirken 168 Stunden lang auf mehrere Hormone ein. Körpereigene Inkretine schaffen das nur zwei Minuten lang. Hoffnung, Hype oder Humbug? Social Media beflügeln die Diskussion. Ernster Grund für Aufklärung. Ja, Semaglutid und Tirzepatid sind die Substanzen der Stunde. Aber manch anderer Diabetes-Pikser ist kontraproduktiv und steigert das Gewicht.

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Seitenzahl: 76

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Mit Ozempic schlank piksen wie Elon Musk

Anti-Fett-Spritzen

Ozempic,Wegovy, Saxenda und Mounjaro

im Praxis-Test

Impressum:

Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (insbesondere durch elektronisches oder mechanisches Verfahren, Fotokopie, Mikroverfilmung oder Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Ausgenommen davon sind kurze Text-Zitate in Rezensionen.

Haftungsausschluss.

Die folgende Veröffentlichung dient ausschließlich Informations- und Lehrzwecken. Sie ist nicht als Ersatz für ärztlichen Rat oder medizinische Behandlung gedacht. Vor jeder gesundheitlichen Maßnahme sollte ein medizinischer Experte konsultiert werden. Die kombinierte Einnahme von Nahrungs-Ergänzung oder pflanzlichen Substanzen und verschriebenen Medikamenten ohne Zustimmung Ihrer Ärztin oder Ihres Arztes wird nicht empfohlen. Die Autoren, der Verlag, der Vertrieb und alle jene, die in dieser Veröffentlichung namentlich genannt werden, übernehmen keinerlei Haftung oder Verantwortung für Verluste oder Schäden, die durch die Informationen, die in dieser Veröffentlichung vermittelt werden, entstanden oder angeblich entstanden sind.

IGK-Verlag

22393 Hamburg

Volksdorfer Weg 81c

Autoren: Dr. med. Jan-Dirk Fauteck, Imre Kusztrich

Copyright © IGK-Verlag 2023

ISBN: 9783988657794

Fotos: © Engel-Fotolia.com, © Novo_Nordisk_Canada_Inc.

Inhalt

Vorwort

1,3 Milliarden Klicks wegen einem kleinen Pikser

Eine Frage der Lebenserwartung

Bauchhormone spielen Schicksal

Das Gehirn kriegt jeden Bissen mit

Insulinresistenz verfestigt Fettleibigkeit

Jetzt rächt sich die Genialität des menschlichen Stoffwechsels

Zwei Substanzen entscheiden über Diabetes

Diabetesmittel mit fantastischer Nebenwirkung

Erst sieben, dann ein Pikser pro Woche

Abspeckwunder ohne Schlagzeilen

Kohlenhydrate und Herzrisiken

Die erste Studie mit noch höherer Dosis

So wird der Pen verwendet

Auf den Punkt gebracht

Dr. med. TikTok

Ideal für den liebsten Zeitvertreib in Hollywood

Elon Musk animierte auch Männer

Unterschied Wochenspritze

Weniger Fett und auch weniger Muskeln

Ein Produkt von zwei Jahrzehnten Forschung

Mit Semaglutid sind ernste Fragen verbunden

Tatsächlich ein Leben lang spritzen?

Noch verbietet ein Gesetz die Kostenübernahme

Die kommenden Injektionen können noch mehr

Gewicht, Fett, Muskeln und Knochen – was geschieht schließlich wirklich?

“Warum Medikamente für Gewichtsverlust keine Antwort auf Adipositas sind“

Vorwort

Wieder einmal haben Twitter, TikTok und Bekenntnisse von Prominenten auf Facebook Medikamenten zu urplötzlichem Weltruhm verholfen. Der Hype um starken Fettabbau durch Abspeckspritzen mit den Wirkstoffen Semaglutid und Tirzepatid - in der englischen Version wird jeweils ein e angehängt - lässt allerdings jeden Rummel um die bisher mehr als 30 Hollywooddiäten seit der „Grapefruit Diet“ in den 1930er Jahren verblassen.

In den Social Media generieren die Arzneimittel Ozempic und Wegovy Tag für Tag mehrere Millionen Aufrufe. Ihre Substanz wird mittels eines Pens per Pikser in das Unterhautfett des Bauchs injiziert.

Expertinnen und Experten sehen darin erst einen Anfang.

Auch Injektionen mit dem Arzneistoff Tirzepatid, der ursprünglich gegen Diabetes zugelassen wurde, haben gerade Phase 3 für eine Verwendung ebenfalls zum Abnehmen bei der amerikanischen Behörde Food and Drug Administration, F.D.A., absolviert. Hier reift eine Superspritze mit Extrawirkung heran, weil künftig mit ihr auch noch eine verbesserte Gesundheit verbunden wird. Sie erzielt Gewichtsverlust bei gleichzeitiger Kontrolle von Blutzucker. Das kann schwere Folgeerkrankungen ersparen. Dieser Doppelfunktions-Pen mit dem Markennamen Mounjaro könnte noch in 2023 ebenfalls als offizielle Anti-Fett-Spritze auf den Markt kommen und das weltweit meistverkaufte Medikament aller Zeiten werden.

Extremes Übergewicht und Fettleibigkeit gelten zurzeit als das ungelöste Gesundheitsrisiko Nummer eins. Deshalb erleben die Pikser in das Unterhautfett starke Unterstützung von offizieller Seite.

Die neue Situation berührt jedoch zahlreiche Aspekte der Ethik. Beispielsweise: Werden sich nur Wohlhabende für eine wöchentliche Spritze entscheiden können, weil Krankenversicherungen die hohen Kosten nicht übernehmen?

Positiv ist zu vermerken: Diese Arzneistoffe imitieren körpereigene Hormone, so als würden sie von Drüsen mit innerer Absonderung in den Blutstrom abgegeben werden.

Negativ ist zu vermerken: Während die Öffentlichkeit die Hauptwirkung von garantierter starker Gewichtsreduzierung bejubelt, verweisen Hersteller auf Nebenwirkungen vor allem im Magen-Darm-Bereich verweisen, weil vielleicht Übelkeit, Erbrechen und Appetitverlust als weniger bedenklich erscheinen. Ernstere andere Risken fallen unter den Tisch.

Es fehlen noch Erkenntnisse zu den Langzeitfolgen der injizierten Substanzen. Wissenschaftliche Studien mit anderen Medikamenten zum Abnehmen belegen nach enttäuschenden Resultaten extrem seltene Risiken wie Selbstmordgedanken, von denen die breite Öffentlichkeit keine Ahnung hat. In Verbindung mit extrem hohen Dosierungen bei Tierversuchen ist sogar von Krebs die Rede.

In Social Media werden nach einem Bericht in der Lifestyle-Zeitschrift „Vogue“ inzwischen jedoch ganz andere Sorgen diskutiert. Zum Beispiel das Phänomen Ozempic face. Der rapide Fettverlust betrifft nämlich auch das Gesicht und verändert es so, dass es möglicherweise faltig wird.

Über das Schlankspritzen muss also fairerweise eine Menge gesagt werden …

Eine Momentaufnahme.

1,3 Milliarden Klicks wegen einem kleinen Pikser

Eine Frage auf Twitter am 1. Oktober 2022 an den neuen Eigentümer der Social Media-Plattform Elon Musk und dessen zwei Antworten könnten der Wendepunkt gewesen sein.

Eine attraktive dunkelhaarige Immobilienagentin namens Eva McMillan im Brevard County, Florida, mit luxuriöser Beachfront, Besitzerin des ersten Tesla Model S Plaid im Sonnenstaat mit Allradantrieb, drei Motoren in Karbonhülsen und über 1.000 PS, twitterte dem umtriebigen Geschäftsmann: „Hey, @elonmusk, was ist dein Geheimnis? Du schaust fabelhaft aus, fit, Waschbrettbauch und gesund. Gewichtheben? Gesund ernähren?“

Elon Musk, Sohn einer kanadischen Ernährungsberaterin, antwortete sofort mit „Fasten.“ Am 2. Oktober fügte er hinzu: „Und Ozempic/Wegovy.“

Die Mitglieder der Zulassungskommission für Wegovy hatten als Nutznießer dieser Anti-Fett-Injektione allerdings nicht Personen wie Elon Musk vor Augen. Bei einer Größe von 188 Zentimetern könnte in den letzten zwölf Monaten sein Körpergewicht zwischen 82 und 90 Kilogramm gependelt haben. Die medizinische Indikation für die Injektionen zum gezielten Abnehmen lautet hingegen ganz anders: fettleibiger Body Mass-Index ab 30, beziehungsweise für Menschen mit B.M.I. ab 27 und mit einer Stoffwechselerkrankung wie Diabetes oder hohe Blutfette.

Die Richtlinien der F.D.A. sehen außerdem vor, dass die Verwendung des Wirkstoffs Semaglutid mit einer kalorienreduzierten Ernährung – sie wird durch das Medikament erleichtert - und mit erhöhter körperlicher Aktivität flankiert wird.

Von derartigen medizinischen Selbstverständlichkeiten konnte nach dem publikumswirksamen Lob durch Elon Musk keine Rede mehr sein. Sechs Monate später waren allein schon seine ersten beiden wortkargen Antworten bereits mehr als 37,100.000 Mal aufgerufen worden.

Der damals nach dem Absturz des Börsenkurses der Teslaaktie nur noch zweitreichste Mensch der Welt legte nach. In den Medien wurde nämlich spekuliert, er habe sogar bis zu 30 Kilos verloren. Elon Musk spielte erneut mit und wiederholte: „Fasten, Ozempic/Wegovy und kein leckeres Essen in meiner Nähe.“

Die Medikamentennamen Ozempic, Wegovy, Mounjaro sowie ihre Wirksubstanzen Semaglutid und Tirzepatide erreichten bis Ende Mai 2023 mehr als 1,3 Milliarden Klicks.

Eine Frage der Lebenserwartung

Beinahe drei Viertel der amerikanischen erwachsenen Bevölkerung sind nach Angaben des Centers for Disease Control and Prevention schwer übergewichtig oder fettleibig. Beide Situationen werden von der Weltgesundheitsorganisation World Health Organisation als eigenständige Krankheiten eingestuft.

Vor allem Fettleibigkeit, medizinisch als Adipositas bezeichnet, ist ein Risikofaktor für Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, verschiedene Krebserkrankungen, Muskelerkrankungen und Gelenkserkrankungen. Diese Bedrohungen sind mit der höheren Wahrscheinlichkeit verbunden, frühzeitig zu sterben.

Die Anti-Aging-Medizin weist eine weit umfangreichere Liste auf und bezieht auch vor allem im Alter auftretende Demenz und Schlaganfall als Langzeitfolgen von solchen Stoffwechselstörungen mit ein.

Es ist ein weltweites Problem, das zunimmt. Seit 1975 hat sich der Anteil von Menschen mit Fettleibigkeit verdreifacht. Die in der internationalen Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, OECD, vereinigten Länder wenden bereits 8,4 Prozent der Gesundheitsausgaben für die Behandlungen im Zusammenhang mit Adipositas auf.

Auch in Deutschland werden seit 1990 kontinuierlich ansteigende Zahlen erhoben oder geschätzt. Die Universität Göttingen bezifferte am 18. Februar 2020 die jährlichen Kosten durch Übergewicht und Fettleibigkeit in Deutschland im Jahr 2017 mit 29,39 Milliarden Euro. 102.000 Menschen starben frühzeitig an ernährungsbedingten Erkrankungen, das waren 9,4 Prozent der insgesamt 954.874 Verstorbenen.

Quelle: „Nutrition Policy and Individual Struggle to Eat Healthily: The Question of Public Support.“ Department of Agricultural Economics and Rural Development, Marketing of Food and Agricultural Products, University of Goettingen, Göttingen, Germany. 18. Februar 2020).

Aktuellste Zahlen stammen aus dem Robert Koch Institut, Berlin, vom 14. September 2022. 46,6 Prozent der Frauen und 60,5 Prozent der Männer bei uns sind schwer übergewichtig oder adipös. Knapp 13 Millionen Erwachsene in Deutschland leiden an Fettleibigkeit. Bis zur Lebensmitte sind es mehr Männer, danach schließen Frauen auf.

Zahlreiche Studien belegen den breiten Nutzen von verstärkter körperlicher Aktivität in Bezug auf eine generell bessere Fitness, ein gestärktes Herz-Kreislaus-System und bessere mentale Gesundheit.

Die weit verbreitete Ansicht, dass zu viele Kilos in erster Linie eine Folge von fehlender Willensstärke, mangelnder Disziplin und schlechten Entscheidungen sind, begann sich aufzuweichen.

Die amerikanische Ärztevereinigung American Medical Association erklärte schon 2013 schweres Übergewicht zur chronischen Erkrankung. Einige beklagten damals sofort, dass die Abwertung der Bedeutung von Disziplin, von bewusstem Ernähren und von körperlicher Bewegung Betroffenen die Flucht aus der Verantwortung erleichtert. Andere sahen das Label Krankheit als Ansporn für zusätzliche medizinische Forschung, für Koordination von vielversprechenden Ansätzen und verstärkte Suche nach Wegen zur Gewichtsabnahme.

Inzwischen sind zwei Definitionen auf breiter Front anerkannt.

Krankheit ist ein Zustand, der normale Funktionen erschwert und sich mit typischen Symptomen zeigt.

Extremes Übergewicht ist eine chronische, wiederholende Krankheit mit speziellen Verhaltensmustern, während der Fettmasse gefördert wird, durch die Funktionen gestört oder unterbrochen werden. Das führt zu negativen Folgen für den Stoffwechsel, also für die Verarbeitung der Nahrung mit biologisch-mechanischen und mentalen Gesundheitskonsequenzen.