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Was einem so alles passiert...kleine Episoden über das Leben, den Alltag und den unverwüstlichen Murks - der Name ist Programm....leider...eine teils heitere, ironische, bittersüße Abrechnung mit der großen Murkserei im Leben und Alltag...mit ein wenig Augenzwinkerei...und Tiefenforschung.
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Das Gefühl wenn alle Dinge falsch laufen, nennt man "Murks". Fehlerhafte Produkte oder Dienstleistungen nennt man ebenso. Wenn das Leben als totaler Murks verstanden wird, ist man definitiv kein Überflieger, sondern eher ein armer Wicht mit beschränktem Horizont. Aber Murks gehört zum Leben dazu - leider. Und schnell kann man sich anpassen wenn man nicht aufpasst. Vor allem, wenn man meint etwas bewerkstelligen zu können, ohne wirklich Ahnung davon zu haben. Die Folge ist dann meistens "Murks". Und wie schnell zeigen wir dann mit dem Finger auf andere - nicht immer zu Unrecht. Aber manchmal gilt uns das ebenso und wir merken es nicht. Man kann zum Beispiel soviel von sich und seiner Intelligenz und Erfahrung halten, daß alles was andere denken, sagen und tun stets nur "Murks" ist aus der eigenen Selbstverständlichkeit heraus. Es wird einem viel "Murks" verkauft und manchmal hat man keine Wahl - das ist schade. Das hat etwas mit "Euphemismus" zu tun. Also dem Beschönigen von Dingen die es eigentlich nicht wert sind. Etikettenschwindel könnte man auch sagen. Eine vertuschende Erklärung des Sachverhaltes mit dem Ziel eine Sache oder Person besser und verbindlicher darzustellen, als es der Realität entspricht. Vielleicht mit der Hoffnung (die man aber nicht garantieren kann und will) daß es irgendwie doch hinhaut und alle zufrieden sein werden. Ein frommer Wunsch? Aber so funktioniert es ja meist in unserem Alltag. Die Werbung ist ein gutes Beispiel. Kennt ihr den Film "Falling Down" mit Michael Douglas? Ein bisher unauffälliger Bürger tickt aus, weil er die Lügen, Halbwahrheiten und Murkserei in seinem Leben satt hat. Da geht er in eine bekannte Fastfood-Kette und sagt, daß er einen Burger will, der genauso aussieht wie auf dem Werbeplakat! Das Ergebnis kann sich nicht sehen lassen. Der stramme Burger auf dem Plakat ist nicht zu kopieren - im Vergleich sieht das erhaltene Produkt eher so aus, als hätte man ihn im Kochtopf zubereitet. Der Verkäufer und Zubereiter ist vielleicht nur das arme und letzte Glied der Kette, aber hat der Mann Unrecht, wenn er das haben will, was er plakativ angeboten bekommt? Die Gesellschaft erzieht einen so, daß man gar nicht mehr erwartet, daß es so kommt und aussieht, wie es zuerst stets angeboten und beworben wird. Man muss also quasi einen gewissen "Murks" stets einkalkulieren. Man bekommt nie so ganz was einem verkauft wird. Egal was es ist. Man wird einerseits zur Übertreibung und zum Perfektionismus gesellschaftlich erzogen - es wird einem vorgelebt - und gleichzeitig desillusionierend zur Bescheidenheit und Anerkennung der Murkserei aufgefordert. Wir sind ja alle nur Menschen - ja, aber verkauft wird einem etwas anderes. Man will mehr und besser sein und dazu braucht man nach Meinung der Marketingsstrategen immer etwas Besseres und Größeres vor Augen, als es wahr sein kann. Aber solange unser Charakter nicht murksverseucht ist, kann man ja vielleicht noch eher mit der Murkserei in der Gesellschaft klarkommen, als wenn es nicht so wäre.
Woran merkt man daß man vermurkst ist oder in Gefahr schwebt das zu werden? Vermutlich daran, daß man die Dinge nicht mehr so wahrnimmt wie sie wirklich sind. Und das nicht nur bei Dingen und Sachen, sondern auch bei Menschen. Und vermutlich auch bei Gott. Das ist letztlich mein persönlicher Trost - daß Gott mir keinen Murks verkaufen will und mich auch nicht als solchen ansieht, der das so will. Ertragen kann man alles, wenn man selbst getragen wird und sich unabhängig hält durch Wahrheit und Klarheit und Vertrauen auf den, der auch auf den krummen Zeilen unseres Lebens etwas Gerades und Gutes bewirken kann - ganz ohne Murks.