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Hunde sind "Nasentiere". Sie erkunden ihre gesamte Umwelt mit dem Geruchssinn. Gezielt kann man diesen fördern und den Hund mit Suchspielen auslasten. Nasenarbeit lastet extrem aus und fördert die Mensch-Hund-Beziehung. Fast allen Hunden macht Nasenarbeit Spaß. Das Buch gibt einen kleinen Einblick in die Leistung der Hundenase, zeigt viele Suchspiele auf und gibt anschließend einen kleinen Einblick in die Welt der Schnüffelprofis. Dabei ist dieses Buch hauptsächlich als Anregung für Halter von "arbeitslosen" Familien- und Begleithunden gedacht, die ihren Hund gezielt fördern und auslasten möchten, ohne gleich in die Profiarbeit einzusteigen. Viele farbige Fotos runden das Buch ab.
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Seitenzahl: 46
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Der Geruchssinn des Hundes und die Anatomie der Hundenase
Lernverhalten des Hundes
Einstieg in die Schnüffelarbeit
Anzeigen trainieren
Suchspiele: Futtersuche, Futterschleppe, Hütchenspiele
Suchspiele mit Spielzeug und Gegenständen
Geruchsunterscheidung
Anhang: Die Profischnüffler (Auswahl)
Fährtenarbeit
Mantrailing
Der Geruch des Todes - Leichenspürhunde
Rettungshunde
Zielobjektsuche®
Literatur
Die Hundenase verfügt über mehr als 200 Millionen Riechzellen. Der Mensch dagegen besitzt nur ca. 5 Millionen Riechzellen.
Der Mensch verfügt über rund 5 Millionen Geruchsrezeptoren. Hunde dagegen haben je nach Rasse und Typ etwa 200 Millionen Riechzellen. Etwa 10 Prozent des Hundegehirns ist für die Suchleistung reserviert. Hunde sind Nasentiere und erkunden ihre Welt überwiegend über die Nase, obwohl sie sehr gut hören und auch ihr Sehsinn weit besser ausgebildet ist als man früher dachte. So können Hunde Farben erkennen (sie sind rot-grün-blind und erkennen Gelb und Blau) und auch in der Dämmerung sehen. Hunde können mit beiden Nasenlöchern je einer eigenen Spur gleichzeitig folgen und mikroskopisch kleine Hautschüppchen oder Mikroben erschnüffeln, mitunter können solche Spuren auch mehrere Tage alt sein. Hunde erkennen, ob die Geruchsspur von rechts nach links oder andersherum verläuft, indem sie sich am Geruch der verwesenden Mikroorganismen orientieren. Nasenarbeit ist eine tolle Auslastung für Hunde. Sie atmen dabei bis zu 300 mal in der Minute ein und aus. Das macht müde. Anfangs sollte man deshalb nur kleine und leichte Fährten mit dem Hund ausarbeiten, später darf es dann deutlich anspruchsvoller werden. Der Hund wird sich mit der Zeit deutlich besser konzentrieren können. Hunde benötigen nicht nur körperliche, sondern auch geistige Auslastung. Nasenarbeit wird beidem gerecht, auch wenn sie keine langen Spaziergänge ersetzt. Hunde mit kurzer Schnauze (z.B. Französische Bulldogge, Mops) sind für Nasenarbeit oft weniger geeignet, weil sie nicht die anatomischen Voraussetzungen dafür mitbringen. Hinter den zwei Nasenöffnungen des Hundes liegt der Nasenvorhof, der Eingang zur Nasenhöhle. Die Nasenhöhle ist mit Atmungsschleimhaut ausgekleidet, der Nasenvorhof mit pigmentierter Schleimhaut. Durch Drüsensekret und Tränenflüssigkeit wird der Nasenspiegel feucht gehalten. Die dafür verantwortliche Nasendrüse liegt in einer Vertiefung des Oberkieferknochens, die ebenso wie der Tränennasengang in den Nasenvorhof mündet. Am Nasengrund finden wir das Siebbeinlabyrinth, das mit Riechschleimhaut versehen ist. Durch die Nasenhöhle führen vier Nasengänge (Riech-, Sinus-, Atmungsgang, die schließlich in den Nasengang münden.) Der Nasengrund ist mit Riechschleimhaut ausgekleidet und ist das Riechfeld. Die Riechzellen haben eine Lebensdauer von etwa 60 Tagen. Deshalb werden sie permanent nachgebildet. Das Nasenbodenorgan ist mit der Riechschleimhaut überzogen und mit dem Mundhöhlendach verbunden. Diese knorpelgeschützte Röhre ist innen mit Riechepithel ausgekleidet. Der Hund bekommt damit ein zusätzliches Mundriechorgan. Der Hund kann sich damit hervorragend über Gerüche orientieren. Duftstoffe lösen in der Geruchswelt des Hundes starke Emotionen aus. Gerüche motivieren den Hund zum Lernen. Nasenarbeit fördert die Beziehung zwischen Mensch und Hund in besonderem Maße. Der Hund als „Makrosmatiker“ besitzt ein etwa 15 mal größeres Riechfeld als der Mensch. Hunde können Gerüche in niedrigster Konzentration wahrnehmen. Das Riechen kann und muss man dem Hund nicht beibringen. Er kann es schon von Haus aus. Man kann es jedoch durch Training in gezielte Bahnen lenken. Das Suchen lastet extrem aus. Durch Konsequenz, Lob, Leckerli/Spiel und viele Wiederholungen kann man dem Hund vieles beibringen – oder in die gewünschten Bahnen lenken (kanalisieren). Man fängt in kleinen Schritten an und steigert das Training später. Schließlich hat auch der beste Mantrailer irgendwann einmal mit kleinen Suchspielchen angefangen. Auch mit Welpen kann man erste Suchtrainingseinheiten starten, doch können Welpen selbstverständlich noch keine volle Leistung erbringen und müssen in kleinen Schritten und spielerisch an die Sucharbeit herangeführt werden. Beispielsweise kann man für Welpen einige leckere Futterbrocken auf die Wiese werfen. Macht sich der Welpe über das Futter her, gibt man das Signal „Such!“ in dem Moment, indem er mit der Nase den Leckerbissen berührt. Der Hund/ Welpe belohnt sich durch das Aufnehmen des Futterbrockens selbst. Er verknüpft das Suchen positiv, da er immer einen oder mehrere leckere Futterbrocken findet. Man kann auch einen Welpen anstelle von Futter ein begehrtes Spielzeug suchen lassen, doch hat Futter gewisse Vorteile, da es sehr gezielt und einfach eingesetzt werden kann. Wenn der Hund sich durch Spielzeug motivieren lässt, kann aber selbstverständlich auch das eine Methode sein.
Hunde lernen auf unterschiedliche Weise – im Wesentlichen durch Verknüpfungen. Manche Hunde orientieren sich mehr mit den Augen, wie die Hütehunde, die beim Hüten auf ihre Augen angewiesen sind – sie müssen immer wissen, wo Schafe sich aufhalten. Andere wie z.B. Terrier lernen häufig über Versuch und Irrtum. Wenn das eine nicht klappt, funktioniert vielleicht das andere. Für andere muss man alles in kleine Schritte zerlegen, und diese sollten möglichst schnell erfolgreich sein. Vermeiden sollte man zu viel Stress, denn das ist negativ für den Hund. Er soll ja