Omen und Orakel für Anfänger - Harry Eilenstein - E-Book

Omen und Orakel für Anfänger E-Book

Harry Eilenstein

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Beschreibung

Das Deuten von Omen und Orakel gehört zu den wichtigsten und bekanntesten Werkzeugen eines Magiers oder einer Hexe. Die dabei verwendeten Orakel können das Tarot, das I Ging, die Astrologie oder eine der vielen anderen, unbekannteren Methoden sein. Jede dieser Methoden beruht auf einem bestimmten Weltbild, das sich auch deutlich in den Ratschlägen zeigt, die diese Orakel geben. Ein Orakel zeigt also nicht einfach die Zukunft, sondern es zeigt sie aus einem bestimmten Blickwinkel heraus - daher ist es förderlich, diesen Blickwinkel zu kennen. Auch bei den Omen gibt es Unterschiede - z.B. die Deutung nach einer bestimmten Liste von Regeln oder die freie Deutung eines auffälligen Ereignisses mithilfe von Analogien. Schließlich lohnt es sich auch noch zu untersuchen, was man eigentlich daraus schließen kann, daß Omen und Orakel funktionieren.

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Inhaltsverzeichnis

Omen

Omen-Beispiele

Omen-Regeln

auffälliges Ereignis

Frage und auffälliges Ereignis

Namens-Omen

Omen-Theorien

Geister-Modell

Analogie-Modell

Telepathie-Modell

Vergleich der Modelle

Orakel

Orakel-Theorien

Ja/Nein-Orakel

Würfel

Tafl

Go und Gobang

Schach

Dame

Federball, Fußball und ähnliches

Zweikampf

Feuer-Orakel

Qualitäten-Orakel

Vogelflug

Knochen-Orakel

Eingeweide-Orakel

I Ging

Ifa

Tarot

Geomantie

Spiritismus

Familienaufstellungen

Nekromantie

Astrologie

Ursprünge der Astrologie

Mesopotamische Astrologie

Griechische Astrologie

Ägyptische Astrologie

Römische Astrologie

Mittelalterliche Astrologie

Westliche Astrologie

Indische Astrologie

Chinesische Astrologie

Tibetische Astrologie

Astrologie allgemein

Wahrsagung ohne Hilfsmittel

Staats-Orakel

Übergang von Omen/Orakel zu Traumreise

Die Wurzel-These eines Orakels

Gottesurteil

I Ging, Ifa und Geomantie

Tarot

Astrologie

Spiritismus, Familienaufstellungen, Nekromantie

Formlose Orakel

Traumreisen

die persönliche Vorliebe

Übersicht: Omen und Orakel

Die Zuverlässigkeit von Omen und Orakeln

Omen, Orakel und Magie

Bücherverzeichnis

I Omen

Das Beachten von Omen ist ein bißchen aus der Mode gekommen, aber zumindstens im Esoterik-Bereich gibt es noch Reste davon. Grundsätzlich sind Omen jedoch genauso nützlich wie Orakel – auch wenn sie ein wenig anders funktionieren.

Bei dem Beachten von Omen gibt es drei grundlegend verschiedene Ansätze:

Bei dem ersten Ansatz gibt es eine ganze Reihe von Regeln, welches Ereignis welche Bedeutung hat: Ein vierblättriges Kleeblatt bringt Glück, die Zahl „666“ bringt Unglück, eine schwarze Katze, die von links nach rechts über den Weg läuft, ist ungünstig usw. Zu manchen dieser Omen gibt es sogar Sprüche wie z.B. „Spinne am Abend – erquickend und labend“.

Es hat früher einmal geradezu einen umfangreichen „Katalog“ von Hinweisen gegeben, welches Ereignis welche Bedeutung hat. In dem Buch „Deutsche Mythologie“ der Gebrüder Grimm sind Hunderte solcher Regeln aufgeführt worden. Heute sind jedoch nur noch wenige von diesen Omen-Deutungsregeln bekannt oder gar in Gebrauch.

Dieser Ansatz ähnelt den Orakeln – es gibt eine klare, vorgegebene Deutungsanweisung. Allerdings wird das Orakel gezielt aufgesucht, während das Omen ohne eigenes Zutun erscheint.

Bei dem zweiten Ansatz gibt es keine vorgegebene Deutung. Diese Art von Omen beginnt damit, daß man ein auffälliges Ereignis erlebt, das nicht alltäglich ist, und sich dann fragt, ob es etwas bedeutet – und wenn ja, was.Bei dem dritten Ansatz hat man gerade über etwas nachgedacht oder etwas intensiv gefühlt und sich dann eine Frage gestellt. Auf diese innere Frage hin geschieht entweder etwas Ungewöhnliches oder man fühlt sich zu etwas Bestimmtem hingezogen. Dieses Ereignis bzw. das, was man an dem Ort, zu dem man sich hingezogen fühlt, vorfindet, ist dann ein „Kommentar“ zu der Frage, die man sich selber innerlich gestellt hat.

I 1. Omen-Beispiele

Die im vorigen Abschnitt beschriebenen drei Arten von Omen lassen sich am besten durch einige Beispiele beschreiben.

I 1. a) Omen-Regeln

Die Beispiele zu der ersten Sorte von Omen hängt davon ab, welche Omen-Regeln es in der eigenen Kultur gibt – also z.B. die, die von den Brüdern Grimm beschrieben werden. Dann ist ein vierblättriges Kleeblatt von Bedeutung, die Art von Vogel, der man morgens als erstes begegnet, eine an einer Wand lehnende Leiter, unter der man versehentlich hindurchgeht usw.

I 1. b) auffälliges Ereignis

Bei der zweiten Art von Omen gibt es keine festen Deutungsregeln – man versucht einfach die Struktur und die Qualität des auffälligen Ereignisses zu erfassen, den Bezug zu sich selber zu finden und das Omen dann zu deuten.

Ich saß z.B. einmal an einer S-Bahn-Haltestelle und habe über ein Ereignis am Vortag nachgedacht und bin mehr oder weniger depressiv geworden. Da flog ein Vogel einen halben Meter von mir entfernt gegen die Glasscheibe neben der Haltestellen-Bank und war sofort tot war.

Offensichtlich war das eine Warnung an mich: Ich bin mit vollem Schwung gegen ein Hindernis gerannt, habe mir (bildlich gesprochen) den Kopf gestoßen und bin depressiv geworden.

Also habe ich mir genauer angeschaut, was ich bei diesem Ereignis, das mich Richtung Depression gestoßen hatte, gefühlt habe, wie ich dabei mit meinen Gefühlen umgegangen bin und was ich jetzt tun sollte. Dieses Omen hat mich vor der Gefahr einer Depression gewarnt, wodurch ich bewußt genug geworden bin, um sie noch abwenden zu können.

I 1. c) Frage und auffälliges Ereignis

Ich bin mit einem Paar befreundet gewesen, die beide Bildhauer sind. Zu der Frau hätte ich gerne näheren Kontakt gehabt.

Eines Tages stand ich auf einer Wiese am Waldrand bei einem Kunstwerk, das die beiden gemeinsam errichtet hatten. Da kam in mir die Frage hoch, was eigentlich geschehen würde, wenn ich einfach das tun würde, was ich meinem Gefühl nach tun will und nicht ständig Rücksicht auf deren Beziehung nehmen würde.

Direkt nachdem mir diese Handlungsmöglichkeit und diese Frage bewußt geworden ist, habe ich den Drang gespürt, zu dem Graben zu gehen, der 10m von dem Kunstwerk entfernt verlief. Als ich die 4m in diesem Graben hinabgeblickt habe, durch den ein Bach aus dem Wald ins Tal hinabfloß, habe ich unten bei dem Bach drei Pfeile in der Erde stecken sehen.

Da bin ich in den Graben hinuntergestiegen und habe mir diese Pfeile genauer angesehen.

Auf der Seite des Baches, die zu dem Kunstwerk hin lag, steckten zwei gleiche Pfeile nebeneinander in der Erde; auf der anderen Seite steckte ein anders aussehender Pfeil in der Erde, dessen Spitze fehlte und dessen Kerbe halb abgebrochen war.

Die Deutung war nicht schwer: Der Mann dieses Bildhauer-Paares war vom Sternzeichen her Schütze, d.h. er hat mir symbolisch die Antwort mit den Pfeilen gegeben – das Omen war also möglicherweise durch den Standpunkt des Mannes geprägt.

Zwei gleiche Pfeile sind ein Paar – auf der Kunstwerk-Seite des Baches. Der dritte Pfeil ist von diesem Paar durch den Bach getrennt. Er ist zudem durch die abgebrochene Kerbe und die fehlende Spitze „kastriert“.

Das sah nicht danach aus, als ob zwischen mir und der Frau viel passieren würde …

I 1. d) Namens-Omen

Es gibt noch einen Aspekt der Omen, der hier erwähnt werden kann: Es ist bei vielen Naturvölkern üblich, einem Kind einen ersten Namen zu geben, der sich auf ein auffälliges Omen zum Zeitpunkt seiner Geburt bezieht. Hier wird davon ausgegangen, daß dieses Omen auf eine zunächst oft noch unklare Weise den Charakter des Neugeborenen beschreibt.

Diese Form der Namensgebung mithilfe eines Omens hat Ähnlichkeit mit dem Stellen eines Geburtshoroskops, denn das Geburtshoroskop eines Menschen beschreibt ja nicht nur dessen Charakter, sondern auch die Qualität des betreffenden Augenblicks. Daher ist ein auffälliges Ereignis in dem Geburtsaugenblick auch ein Bild für das Horoskop des betreffenden Menschen.

I 2. Omen-Theorien

Man kann die Existenz von Omen mit verschiedenen Modellen beschreiben. Diese drei Modelle sind das Geister-Modell, das Analogie-Modell und das Telepathie-Modell.

I 2. a) Geister-Modell

Bei dem Geister-Modell geht man davon aus, daß Geister oder Gottheiten oder auch die eigenen Ahnen einem wohlgesonnen sind, eine Gefahr sehen und einen warnen wollen – oder einem einfach einen hilfreichen Kommentar geben.

Dieses Modell impliziert, daß diese Geister, Gottheiten und Ahnen eine magische Kraft besitzen, mit deren Hilfe sie die auffälligen Ereignisse herbeiführen können. Diese Ansicht – daß die Geister, Gottheiten und Ahnen über die magische Kraft verfügen – ist weltweit verbreitet und es gibt kaum Völker, die dies anders sehen.

I 2. b) Analogie-Modell

In dem Analogie-Modell rufen Ereignisse ähnliche („analoge“) Ereignisse hervor.

Eine zweite Beschreibungsmöglichkeit ist, daß alle Dinge zueinander in Resonanz und Analogie stehen und sich daher ähnlich sind.

Eine dritte Beschreibungsmöglichkeit ist die Ansicht, daß alle Dinge von ihrer Qualität her in derselben Weise geprägt werden und daß daher jedes Detail zugleich die Qualität des Ganzen sichtbar macht. Das ist sozusagen eine universelle, aber sich weiterentwickelnde Selbstähnlichkeit. Der Ausgangspunkt für diese überall gleiche Qualität eines Augenblicks ist in vielen Fällen die intensive Beschäftigung mit der Astrologie.

I 2. c) Telepathie-Modell

Im Telepathie-Modell ist es der Mensch, der das Omen erlebt, der sich unbewußt mithilfe von Telepathie die nötigen Informationen beschafft und unbewußt mithilfe von Telekinese ein Ereignis herbeiführt, das dem Betrefffenden ein Element in der Psyche oder in den Lebensumständen dieses Menschen veranschaulicht.

I 2. d) Vergleich der Modelle