Parker ließt die schwarze Messe - Günter Dönges - E-Book

Parker ließt die schwarze Messe E-Book

Günter Dönges

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Beschreibung

Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten. Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv – spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht!

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Butler Parker – 186 –

Parker ließt die schwarze Messe

Günter Dönges

Agatha Simpson wirkte rundum zufrieden. An dem kalten Büfett, das die Immobiliengesellschaft »Plus« einem erlauchten Kreis betuchter Zeitgenossen im luxuriösen Seebad Brighton serviert hatte, gab es selbst für sie nichts auszusetzen. Die wortreichen Ausführungen von »Plus«-Geschäftsführer Marty Rodgers, der für angeblich profitträchtige Anlageobjekte auf den Kanarischen Inseln warb, hatte die majestätische Dame zwar zunächst als störend empfunden, dann aber mit bemerkenswerter Gelassenheit überhört.

Dafür saß schließlich ihr Vermögensberater Mike Rander mit am Tisch. Randers (fast) ständige Begleiterin, die attraktive Kathy Porter, und Josuah Parker, Agatha Simpsons gemessen und würdevoll sich gebender Butler, vervollständigten die Delegation, mit der die extravagante Lady angereist war.

»Papperlapapp! Was soll der Unsinn?« protestierte die passionierte Detektivin, als in diesem Augenblick die Lichter im Saal verloschen.

»Myladys Aufmerksamkeit dürfte kaum entgangen sein, daß Mister Rodgers soeben die Absicht äußerte, Farblichtbilder der angebotenen Immobilien zu zeigen«, bemerkte Parker mit gedämpfter Stimme.

»Natürlich habe ich jedes Wort mitbekommen, Mister Parker«, versicherte die füllige Lady umgehend. »Aber dieser ungezogene Mensch hätte ja wenigstens warten können, bis ich mit meinem Dessert fertig bin.«

»Eine Feststellung, der man mitnichten widersprechen möchte, Mylady«, erwiderte der Butler höflich und wandte sich der Leinwand zu, wo gerade die erste Ansicht aufleuchtete. Auch Lady Agatha konzentrierte sich jetzt auf die Vorführung – wie jeder im Saal. Nur die Kellner huschten im Kalbdunkeln hin und her und schenkten Getränke nach.

Die Bilder, die Rodgers zeigen ließ, hätten aus Urlaubsprospekten stammen können, wo die Sonneninseln vor der westafrikanischen Küste in den strahlendsten Farben präsentiert wurden. Mit deutlicher Genugtuung registrierte der Immobilienverkäufer die entzückten Ausrufe, mit denen das Publikum keineswegs geizte.

Zwischen dem sechsten und dem siebten Bild verlor der wortgewandte Geschäftsmann im eleganten Nadelstreifenanzug jedoch unvermittelt die Fassung. Und daran war Agatha Simpson nicht ganz unbeteiligt.

Ein klatschendes Geräusch ließ Rodgers mitten im Satz verstummen. Im nächsten Moment folgte ein sirenenähnlicher Heulton, dann war da Klirren und Krachen, schließlich vielstimmiges Weh- und Wutgeschrei.

»Licht an!« schrie der graumelierte Mittfünziger, verließ seinen Platz am Rednerpult und stürzte in die Richtung, aus der der Tumult kam.

Als Sekunden später die Lichter aufflammten, bot sich ihm und allen übrigen Anwesenden ein Bild grausiger Verwüstung. Nur der schwarzbefrackte Kellner, der im Halbdunkeln zwei Tische umgestoßen und damit eine folgenschwere Kettenreaktion ausgelöst hatte, zeigte sich ruhig und gelassen.

Entspannt hatte sich der Mann in dem Chaos von Tischdecken, umgestürzten Stühlen und zerbrochenem Geschirr ausgestreckt. Er atmete friedlich und schien im Schlaf sogar zu lächeln.

Verletzungen hatte sich der Kellner bei dem Sturz zum Glück nicht zugezogen. Nur die rechte Wange zeigte feuerrote Striemen in Form einer gespreizten Hand und schwoll zusehends an.

»Wie ... wie konnte das passieren?« stammelte Rodgers und ließ entgeistert seine Blicke schweifen.

»Der dreiste Lümmel ist mir zu nahe gekommen«, lieferte Mylady liebenswürdig lächelnd die Erklärung. »Deshalb mußte ich ihm Manieren beibringen.«

Der Immobilienverkäufer schluckte hörbar und musterte die ältere Dame ungläubig.

»Es... es wird sich um ein Versehen gehandelt haben«, mutmaßte er. »Ein Mißverständnis ...«

»Ausgeschlossen, junger Mann«, gab Lady Simpson grimmig zurück. »Das war weder ein Versehen noch ein Mißverständnis, sondern ein eindeutiger Angriff.«

»Sie wollen doch nicht etwa behaupten, der Kellner hätte Sie unsittlich ...«

»Wo denken Sie hin, Mister Lodgers!« fiel Mylady ihm ins Wort. »Dann wäre der Lümmel nicht so glimpflich davongekommen.«

»Na, wenn Sie das glimpflich nennen«, stöhnte der Graumelierte.

»Ich kann auch anders, Mister Lodgers«, trumpfte die Detektivin auf und schwenkte neckisch ihren perlenbestickten Pompadour. »Möchten Sie vielleicht eine Kostprobe?«

»Nein, nein, besten Dank. Was ich gesehen habe, reicht mir«, versicherte ihr Gegenüber eilends. »Übrigens heiße ich Rodgers, Mylady. Marty Rodgers, nicht Lodgers.«

»Sagte ich etwas anderes, Mister Lodgers?« entgegnete Mylady überrascht. »Sie müssen sich verhört haben.«

»Schon möglich«, gab Rodgers ausweichend zur Antwort. »Aber was ist denn nun eigentlich passiert, Mylady?«

»Der Lümmel wollte mir den Pompadour rauben«, teilte die resolute Dame mit und bedachte den allmählich zu sich kommenden Kellner mit einem mißbilligenden Blick. »Da habe ich ihn zur Ordnung gerufen.«

»Eine Ohrfeige etwa?« Der Immobilienhändler schüttelte fassungslos den Kopf. »Und dann diese Verwüstung?«

»Was kann ich dafür, wenn der Lümmel nicht fest auf den Beinen steht?« reagierte die Detektivin vorwurfsvoll. »Der Mann muß betrunken sein.«

»Unmöglich, Mylady«, widersprach Rodgers. »Das Personal hier ist absolut zuverlässig.«

»Ich weiß, was ich weiß«, beharrte Agatha Simpson.

»Vermutlich sind Sie aber doch einem Mißverständnis unterlegen, Mylady«, fuhr Rodgers fort. »Der Mann wollte Ihnen Champagner nachschenken, und Sie haben gedacht …«

»Sie nehmen den Schurken auch noch in Schutz?« grollte die gewichtige Dame. »Das ist die Höhe! Eigentlich sollte ich Ihnen auch Manieren beibringen.«

»Wir wollen die Sache nicht auf die Spitze treiben«, lenkte ihr Gesprächspartner ein. »Sind Sie einverstanden, wenn der Kellner sich bei Ihnen entschuldigt, Mylady?«

»Nun, ich bin nicht nachtragend, junger Mann«, signalisierte Lady Agatha Zustimmung.

Herbeigeeilte Kollegen halfen dem Befrackten vom Boden auf und sorgten mit routinierten Handgriffen für Ordnung. Widerstrebend verneigte sich der Gemaßregelte vor Mylady, murmelte etwas Unverständliches und strebte anschließend mit schwankenden Schritten dem Hinterausgang zu.

Tuschelnd zogen sich die Gäste, die neugierig ihre Plätze verlassen hatten, wieder an die Tische zurück. Im Saal wurde es dunkel. Von der Leinwand leuchtete das nächste Farbdia.

*

Ohne weitere Zwischenfälle ging die Vorführung zu Ende. Beim größten Teil des Publikums schienen Rodgers’ Ausführungen und die prachtvollen Fotos den gewünschten Eindruck hinterlassen zu haben. Als der Immobilienhändler mit einer Vorbeugung vom Rednerpult abtrat, rauschte sogar Beifall auf.

Entsprechend groß war die Nachfrage nach Anteilscheinen, die gleich an Ort und Stelle gezeichnet werden konnten.

»Man lernt eben immer noch dazu«, meinte Agatha Simpson nachdenklich. »Daß in Kanada Palmen wachsen und fast pausenlos die Sonne scheint, höre ich zum erstenmal.«

»Wieso Kanada, Mylady?« fragte Kathy Porter entgeistert.

»Mylady dürfte mitnichten Kanada, sondern die Kanarischen Inseln gemeint haben, Miß Porter«, griff Parker erläuternd ein.

»Richtig, die Kanadischen Inseln«, nickte Mylady. »Sagte ich das nicht, Kindchen?«

»Die Kanarischen Inseln, die Mylady zweifellos zu meinen geruhen, gehören mitnichten zu Kanada, sondern unterstehen der spanischen Krone«, ließ der Butler verlauten. »Der aus sieben Inseln bestehende Archipel liegt vor der Westküste Afrikas, sofern der Hinweis gestattet ist.«

»Wie auch immer, Mister Parker«, überging Agatha Simpson souverän den kleinen Unterschied. »Eine Feriensiedlung auf diesen Inseln ist jedenfalls eine Geldanlage mit Zukunft.«

»Da würde ich Ihnen grundsätzlich zustimmen, Mylady«, meldete Rander sich zu Wort. »Im vorliegenden Fall wäre ich allerdings äußerst vorsichtig. Die Sicherheiten, die die Firma ›Plus‹ ihren Kunden bietet, scheinen mir nicht ausreichend.«

»Darauf wollte ich Sie gerade aufmerksam machen, mein lieber Junge«, behauptete die Detektivin. »Als alleinstehende Dame kann ich es mir nicht erlauben, finanzielle Risiken einzugehen.«

Als Vermögensverwalter, der sich in den Besitztümern der wohlhabenden Witwe auskannte, hatte Rander ganz andere Vorstellungen davon, was Mylady sich erlauben konnte und was nicht. Dennoch versagte er sich einen Kommentar und warf lediglich seiner hübschen Begleiterin einen amüsierten Blick zu.

Marty Rodgers, der sich wenig später an die wegen ihrer Sparsamkeit bekannte Millionärin wandte, verhielt sich weniger diplomatisch und kassierte prompt eine entschiedene Abfuhr.

»Wer sagt mir denn, daß es die Häuser, die ich da kaufen soll, wirklich gibt, junger Mann?« hielt sie dem Immobilienhändler entgegen.

»Aber Sie haben doch die Bilder gesehen, Mylady«, bemerkte ihr Gegenüber irritiert.

»Solche Fotos besagen überhaupt nichts, Mister Lodgers«, setzte die ältere Dame ihn ins Bild. »Wahrscheinlich sind es nur geschickt gemachte. Wie nennt man das noch, Mister Parker?«

»Mylady dürften Fotomontagen meinen, falls man nicht sehr irrt«, half der Butler aus.

»Aber Mylady«, protestierte der Graumelierte. »Derart unseriöse Methoden liegen einem Unternehmen, wie ich es vertrete, fern. Sie können die Objekte an Ort und Stelle besichtigen, wenn Sie das wünschen.«

»Ein guter Vorschlag, junger Mann«, nickte Lady Simpson. »Vorausgesetzt, Sie kommen für den Flug und alle sonstigen Unkosten auf.«

Rodgers holte tief Luft und dachte einige Sekunden angestrengt nach. Die eigenwillige Dame hier und jetzt zur Unterschrift bewegen zu können erschien ihm offenbar aussichtslos;

»Falls genügend Interessenten vorhanden sind, ließe sich darüber reden, Mylady«, teilte er schließlich zögernd mit. »Ihre Adresse liegt ja vor, so daß wir Sie zu gegebener Zeit benachrichtigen können.«

»Tun Sie das, junger Mann«, ermunterte die majestätische Dame ihn und erhob sich unter verhaltenem Ächzen. »Ich habe hier schon genug Zeit verschwendet und werde jetzt nach Hause fahren.«

»Und die Hotelsuite, die wir in Ihrem Auftrag gebucht haben, Mylady?« erkundigte sich der elegante Geschäftsmann.

»Dort können Sie sonstjemand unterbringen, Mister Lodgers«, gestattete Mylady großzügig. »Ich brauche sie nicht.«

»Wie stellen Sie sich das denn vor, Mylady?« reagierte Rodgers ungehalten. »Wir haben inzwischen späten Abend. Da finden sich doch keine neuen Gäste mehr.«

»Das ist Ihr Problem, junger Mann«, stellte die resolute Dame unbeeindruckt klar, schenkte ihrem sichtlich irritierten Gegenüber ein huldvolles Kopfnicken und wandte sich zum Gehen.

Steif, als habe er einen Ladestock verschluckt, schritt der schwarzgewandete Butler an ihrer Seite durch den Saal und wies den Weg zum Ausgang. Mike Rander und Kathy Porter folgten dichtauf.

*

Seit dem Ausflug nach Brighton waren einige Tage vergangen. Lady Agatha hatte gerade am reichhaltig gedeckten Frühstückstisch Platz genommen, als es läutete.

Mißmutig blickte die Hausherrin von dem Hummercocktail auf, den Parker als Auftakt serviert hatte.

»Erwarte ich etwa Besuch, Mister Parker?«

»Von einer Verabredung ist meiner Wenigkeit nichts bekannt«, antwortete der Butler. »Sofern Mylady keine Einwände erheben, wird man sich zur Tür begeben und nachsehen, wer Einlaß begehrt.«

»Falls es Mister McWarden ist, sagen Sie ihm, daß ich jetzt keine Zeit habe, Mister Parker«, rief die Detektivin ihm nach. »Meinetwegen soll er am Nachmittag vorsprechen.«

»Wie Mylady wünschen«, erwiderte Parker sich umdrehend und steuerte gemessen und würdevoll den verglasten Vorflur an.

Bei dem Mann handelte es sich allerdings nicht um einen der ranghöchsten Beamten von Scotland Yard.

Agatha Simpsons Befürchtung, das Frühstück mit McWarden teilen zu müssen, erwies sich als unbegründet.

»Ein gewisser Mister Raven, der sich als Mitarbeiter der Immobilienfirma ›Plus‹ ausgewiesen hat, wünscht Mylady für einige Minuten zu sprechen«, meldete Parker, nachdem er kurz mit dem Besucher an der Haustür gesprochen hatte.

»Plus?« wiederholte die ältere Dame. »Wo habe ich diesen merkwürdigen Namen schon mal gehört, Mister Parker?«

»Mylady geruhten kürzlich, eine Einladung der erwähnten Firma anzunehmen«, half der Butler ihrem etwas widerborstigen Gedächtnis nach. »Die Veranstaltung in Brighton diente dem Zweck, Anteilscheine an Immobilien auf den Kanarischen Inseln zu verkaufen, falls der Hinweis genehm ist.«

»Richtig, das fiel mir auch gerade wieder ein, Mister Parker«, versicherte die Detektivin. »Lassen Sie den Mann ruhig herein. Wahrscheinlich will er nur die Tickets für den Flug nach Kanada überbringen.«

»Eine Möglichkeit, die man keinesfalls von vornherein ausschließen sollte, Mylady«, gab Parker zur Antwort und entfernte sich wieder.

Ben Raven, der wenig später die weitläufige Wohnhalle betrat, war ein Mann von knapp vierzig Jahren. Er war schlank, blond und mittelgroß. Die blaugrauen Augen im blassen Gesicht zeigten einen Ausdruck konzentrierter Aufmerksamkeit.

Bekleidet war der Firmenvertreter mit grauem Straßenanzug und Trenchcoat. Eine Aktenmappe aus weinrotem Leder hatte er unter den Arm geklemmt.

»Nett, daß Sie persönlich hereinkommen, um die Tickets zu bringen, junger Mann«, empfing ihn die Hausherrin. »Sie hätten sie aber auch gleich Mister Parker geben können. Ich bin im Moment nämlich sehr beschäftigt.«

»Was für Tickets, Mylady?« reagierte Raven verdutzt. »Davon weiß ich nichts.«

»Für den Flug auf die Kanadischen Inseln, junger Mann«, wurde Lady Simpson konkret. »Ehe ich meine bescheidenen finanziellen Mittel mobilisiere, will ich die angebotenen Immobilien natürlich vor Ort in Augenschein nehmen.«

»Ein sehr vernünftiger Standpunkt«, pflichtete Raven ihr mit leicht säuerlichem Lächeln bei. »Soweit ich informiert bin, laufen die Vorbereitungen für einen Charterflug auch bereits.«

»Freut mich zu hören, junger Mann«, bemerkte Agatha Simpson, während Parker ihr ein Kräuteromelett mit Schinken als zweiten Gang vorlegte. »Dann kommen Sie am besten wieder, wenn es soweit ist.«

»Sie könnten aber hier schon unterschreiben, Mylady«, entgegnete der Besucher und fischte geschickt ein Formular aus seiner Aktenmappe. »Dann habe ich den Weg nicht ganz umsonst gemacht.«

»Unterschreiben?« konterte Mylady entrüstet. »Ich unterschreibe nie etwas, junger Mann.«

»Aber das verpflichtet Sie zu nichts«, behauptete Raven und schob das Formular über den Tisch. »Mit der Bezahlung können Sie warten, bis Sie die Objekte besichtigt und sich endgültig entschieden haben.«

»Kommt nicht in Frage«, beendete die Hausherrin das Gespräch. »Mister Parker wird Sie zum Ausgang geleiten, Mister Raven.«

»Moment mal. So einfach geht das nicht«, ließ ihr Gegenüber unvermittelt die lächelnde Vertretermaske fallen. »Und was ist mit den Kosten, die die Firma ›Plus‹ für Sie vorgeschossen hat?«

»Ich habe Ihre Firma nicht gebeten, irgendwelche Kosten für mich in Anrechnung zu bringen, junger Mann«, gab Lady Agatha ungehalten zurück. »Und jetzt stören Sie mich bitte nicht länger, sonst werde ich ärgerlich.«

»Die Prominenten-Suite, die wir für Sie und Ihre Begleitung gebucht haben, kostet immerhin zwölfhundert Pfund«, beharrte Raven. »Hinzu kommen zweihundertundachtzig Pfund für Speisen und Getränke.«

»Und Sie schämen sich nicht, einer alleinstehenden Dame derartige Preise zu berechnen, junger Mann?« grollte die leidenschaftliche Detektivin. »Bin ich vielleicht ein Ölscheich?«