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Auf und davon fliegen wie ein Vogel, in die höchsten Höhen und tiefsten Weiten. Nach dieser Freiheit sehnen sich viele. Für Menschen ist sie unerreichbar. Vera Hewener hat sich auf Vogelbeobachtung begeben. Von Rotkehlchen bis Amsel, von Storch bis Schwan versammelt sie in diesem Buch heitere und nachdenkliche Vogelgedichte, Notizen und Geschichten mit und über Vögel. Sie pfeifen, tirilieren, krähen, gackern, schnattern oder klappern und sorgen für Liebeslieder, Verwirrung, Luftgefechte, Vogeldemokratie und einiges mehr. Vera Hewener erhielt für ihr Werk mehrere internationale Auszeichnungen und Literaturpreise, u.a. 2. Preis Gedichtsammlungen (I) 1999, Superpremio Cultura Lombarda (I) 2001, Superpremio Mondo Culturale (I) 2002, 1. Preis Deutsche Sprache und Trophäe Novalis (F) 2004, Großer Europäischer Preis der Poesie (F) 2005 Goethe Trophäe (F) 2007, Kulturpreis "KULT" (D) 2014, zuletzt Wilhelm Busch Preis (F) 2017.
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Seitenzahl: 70
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Auf und davon fliegen wie ein Vogel, in die höchsten Höhen und tiefsten Weiten. Nach dieser Freiheit sehnen sich viele. Für Menschen ist sie unerreichbar. Vera Hewener hat sich auf Vogelbeobachtung begeben. Von Rotkehlchen bis Amsel, von Storch bis Schwan versammelt sie in diesem Buch heitere und nachdenkliche Vogelgedichte, Notizen und Geschichten mit und über Vögel. Sie pfeifen, tirilieren, krähen, gackern, schnattern oder klappern und sorgen für Liebeslieder, Verwirrung, Luftgefechte, Vogeldemokratie und einiges mehr.
Vera Hewener, Jahrgang 1955, Schriftstellerin, Dipl.-Sozialarbeiterin, erhielt mehrere internationale Literaturpreise und Auszeichnungen, u.a. 2. Preis Gedichtsammlungen (I) 1999, Superpremio Mondo Culturale (I) 2002, 1. Preis Deutsche Sprache und Trophäe Novalis (F) 2004, Grand Prix Européen de Poésie (F) 2005, Goethe Trophäe (F) 2007, Kulturpreis "KULT" (D) 2014, zuletzt Wilhelm Busch Preis (F) 2017.
Heweners Sprache ist Rhythmus und Malerei. Beatrix Hoffmann, SZ 07.05.02. Zart und duftig sind viele dieser Gedichte, voller Freude über den Einklang mit der Natur; hymnisch-gewaltige Gesänge lassen an Hölderlin und Rilke denken. Jürgen Kück, SZ 17.11.03. „Jedes Wort schillert und ruft ein Bild hervor. Vera Hewener baut aus dem, was sie sieht, kleine Wortkunstwerke.“ Beatrix Hoffmann, SZ 07.11.2011. Offensichtlich steckt auch ein Schalk in Hewener, einer, der mit heiterer Leichtigkeit Reime und Silben sammelt, bündelt und wieder streut. Anja Kernig, SZ 07.12.17. „Einfühlsam geschriebene Geschichten, mal heiter und komisch, mal reflektierend und nachdenklich.“ DieWoch Buchtipp 10.11.18. „Ein gelungener Lyrik Band, der sowohl durch seine Themenvielfalt als auch durch seinen Gedankenreichtum beeindruckt.“ Buchbesprechung Peter Pfliegensdoerfer https://rosenbuecher.wordpress.com/author/ppfliegensdoerfer/ abgerufen 22.12.23. „Vom Sonett bis zur Moderne entwirft sie magische Sprachbilder, angereichert mit einer übervollen Metaphorik, in denen Lesende den Zauber der Natur unmittelbar entdecken können und dies in einer Sprachwelt, die als zaubervoller Spiegel dient und zugleich zur Projektionsfläche des Zeitgeistes wird.“ Louie - Nachrichtenblatt für Saarlouis Ausgabe 4/2024, abgerufen 03.04.24.
VOGELSCHUTZGEBIETE UND PARKANLAGEN
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WERKVERZEICHNIS
Parc ornithologique du Teich – Der Vogelpark von Le Teich
Ein Ziepen, Piepen, grelles Wiepen,
ein Schnattern, Rattern, helles Knattern,
ein Schwirren, Wirren, dumpfes Sirren,
ein Huschen, Wuscheln, dunkles Kruscheln,
ein Schnalzen, Balzen, Wasserwalzen,
ein raues Krähen und Krakeelen.
Ich will es länger nicht verhehlen:
am wilden Wasser, flach versandet,
im Vogelland bin ich gestrandet.
Im feuchten Nebel am Delta der Leyre
liegen seltsam unberührt
aus Eichen gebrochene Äste
Wasserarme reichen sich brackige Hände
zum Beschluss
befriedete Uferzone hälst deine Schwäne
wie weiße Wimpel in den Salzwind
Störche auf Wachtürmen klappern Alarm
wenn ein Schwarm Fotografen blitzt
Flusskrebse am Wegesrand
nach Unbelehrbaren schnappen
Störenfrieden natürlicher Ordnung
Feldmäuse schleichen davon
kopfüber Enten sich scharen im Tauchgang
suchen mit Fischaugen die Strömung ab
auf Pfählen stecken Seevögel
die Schnäbel ins Gefieder
einst waren sie Zielscheiben
in Jahren die nicht wiederkommen
Von vorne hört man’s klappern, krähen, kreischen,
das in der Stille um so klarer klirrt,
als wenn Gespenster, in der Zeit geirrt,
nun sichtbar um die Wasserflächen schleichen,
um Hecken, dunkle Höhlen zu erreichen,
sich aus dem Licht die Dunkelheit entwirrt,
kein Schmetterling ihnen entgegenschwirrt,
dem sie, die Tarnung wahrend, müssen weichen.
Doch schleichst du selbst auf Vogelkundlers Fluren,
versinkst du haltlos in Entdeckerspuren
wie ein Gespenst, das aus der Zeit sich denkt,
sich heimlich an den Aussichtsplatz hinrenkt,
willst unverstellt das ungestörte Treiben
der Vogelwelt ganz nah dir einverleiben.
Ich sah in Regen ein, in Luft aus Harz und Lauben.
Vom Dach herab fiel Reisig, brauner Ästerost, die Blüten leergefegt, verweht die Frühlingspost, die Käfer krochen langsam unter Gräserhauben.
Ein kleiner Vogel piepste ängstlich von den Gauben, er zitterte im Federflaum, im Wetterfrost, umkrallte Zargen gegen Böen aus dem Ost. Von Ziegeln lauthals haderten die Tauben.
Wollt er den Luftkampf unbeschadet überwinden, so musst er fliegen lernen, jener kleine Vogel, das Nest am Ast des Baumes wiederfinden,
aus dem er fiel. Zum Leben streben Organismen, die sich dem Tod entgegenstellen im Gemogel, sich im Regenbogen sonnen, in den Farbenprismen.
Kirschbaumzweig weißüberblüht
Grashalmgeklirre
Von unten fällt der Blick auf hohe Bäume,
die ein Gezweiggewirre auf sich tragen,
aus denen rote Stelzen aufrecht ragen,
die scheinbar wachsen in die blauen Räume.
Auf Gräsermatten tritt, auf Federfläume,
die Storchenmajestät mit hohem Kragen.
Mit starken weiten Schwingen ohne Zagen
sie auf Gewässern aufschlägt weiße Schäume,
wo sie mit ihren langen Schnäbeln klappern,
mit ihresgleichen ausgelassen plappern.
Ein kleiner Buchfink plötzlich sich es wagt
und lauthals seine liebe Ruh einklagt im Vogelpark. Schließlich sei es demokratisch,
dass Kleinvolk mitspricht, meinte er sokratisch.
im Licht des Sonnenwindes
tanzende Schwäne
Parc naturel régional de la Brenne
Weithin gefurchte Ackerböden Maisfelder im blauen Gewölk das den Lichtschleier hebt
am Horizont der Höfe Dächer sich zu Straßen gruppieren vor Getreidespeichern Silos Kapellen simulieren über der Autobahn wirres Vibrieren
weiße Tauben steigen auf
erfliegen im Naturpark der Brenne
Brücken über die Gräben des Asphalts
sie entschwinden je tiefer der Blick
ins Innere der Landschaft dringt
Hoch droben in den Lüften,
fliegt auf ein Vogelschwarm,
durch Wolkentürme segeln sie,
das Federkleid hält warm.
Und jedes Jahr zur gleichen Zeit
schwingen sie auf zum Flug.
Sie tanzen leicht im rauen Wind,
ein kunterbunter Zug.