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Rosen sind die beliebtesten Blumen. Sie verbreiten einen Duft-zauber, haben eine Heilwirkung und spinnen aus Mythen und Legenden einen Bogen durch alle Epochen hindurch bis in die Gegenwart. In diesem Buch sind neben einleitenden Sachtexten die schönsten Rosengedichte und Geschichten aus dem literarischen Werk von Vera Hewener versammelt. Zart und duftig sind viele dieser Gedichte, voller Freude über den Einklang mit der Natur; hymnisch-gewaltige Gesänge lassen an Hölderlin und Rilke denken. SZ 17.11.20003. Zauberhafte Rosenpoesie für die Sinne. In Heweners lyrischen Gesängen funkelt das Rosenherz... Anregender kann Gartenpoesie kaum sein. Wochenspiegel Merzig 11.07.2008.
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Seitenzahl: 58
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Rosen sind die beliebtesten Blumen. Sie verbreiten einen Duftzauber, haben eine Heilwirkung und spinnen aus Mythen und Legenden einen Bogen durch alle Epochen bis in die Gegenwart. Das Buch versammelt neben einleitenden Sachtexten die schönsten Rosengedichte und Geschichten aus dem literarischen Werk von Vera Hewener.
Vera Hewener, Dipl.- Sozialarbeiterin, geb. 1955 in Saarwellingen, veröffentlicht neben sozialwissenschaftlichen Publikationen Lyrik, Erzählungen und Szenen u.a. in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich. Mehrfach international ausgezeichnet, u.a. Superpremio Cultura Lombarda (I) 2001, 2. Preis Internationaler Literaturwettbewerb Lev Tolstoj (I) 2001, 1. Preis Deutsche Sprache und Trophäe Novalis 2004 (F), Grand Prix Européen de Poésie (F) 2005, Goethe Trophäe (F) 2007, Wilhelm Busch Preis (F) 2017.
Pressesplitter„Gedichte, die mit geballter Bildsprache arbeiten.“ SZ Ostern 1998. „Heweners Sprache ist Rhythmus und Malerei.“ SZ, 07.05.2002. “Zart und duftig sind viele dieser Gedichte, voller Freude über den Einklang mit der Natur; hymnisch-gewaltige Gesänge lassen an Hölderlin und Rilke denken.“ SZ, 17.11.03. „Jedes Wort schillert und ruft ein Bild hervor...Vera Hewener baut aus dem, was sie sieht, kleine Wortkunstwerke.“ SZ, 07.11.2011. „Zauberhafte Rosenpoesie für die Sinne. In Heweners lyrischen Gesängen funkelte das Rosenherz, ist der Duftkuss des farbtrunkenen Blütenwalls nicht abzuwehren, verkehrt die Schönheit verzehrende Blumenpassion die Seelen. Malerische Impressionen zauberten die Gedichte über die Themengärten im Garten der Sinne… Anregender kann Gartenpoesie kaum sein.“ Wochenspiegel Merzig 11.07.2008. „Anmutige, unverbrauchte Bilder." SZ 07.06.17. „Offensichtlich steckt auch ein Schalk in Hewener, einer, der mit heiterer Leichtigkeit Reime und Silben sammelt, bündelt und wieder streut.“ SZ 07.12.17.
Die ersten Rosen und ihre Verehrung
Römische Gärten der Villa Borg
Renaissancegarten Schloss Berg
Bois de Boulogne
Rosa centifolie
Im Haus der Zeit
Sommerlied
Sommerfrieden
Undine tanzt
Die Kultivierung der Rosen
Ein Hauch von Rosen
Rose, Wahrhaftige
Oh Rose
Rosenalarm
Dufthimmel
Hundertblättrige
Aufgeblüht ranken
Rosen Wolken Luft
Liebeszauber Rose
Blüht in aller Stille
Das geöffnete Gedächtnis
Frühlingsliebe
Sommerrosen
Rosenstolz
Rosentöne
Endliches Leben
Schattenblau
Falsche Rosen
Amorette
Wie viel Dornen
Unstimmig
Gleichung mit zwei Unbekannten
Abschied
Oh Danny Boy
Abschied und Anfang
Im Namen der Rose
Unter den Rosen
Oktober
Im Garten
Überreste
Mein Kuss an die Zeit vorüber
Im Zweifel
Heilpflanze Rose
Dornröschen
Rosen duften schon
Rosenblüte
Rosenhymne
Herbstspende
Zauberblume Rose
Absinth und Ambrosia
Flamenco am Wölfelsbrunnen
Gab Rosenwasser dir zum Trank
Das Sterben der Feuerrose
Lawinenwarnung
Es kommen andere Ewigkeiten
Meeresdämmerung
Das eiserne Herz
Lichtbruch
Blütenzauber
Röschen
Parkverständigung
Partituren des Regens
Im Farbgewirr
Sommer
Rosengarten
Blumenreime
Sommergarten
Nach dem Regenfall
Lebensgarten
Blaues Gartengedicht
Ballade vom wahren Schneckenputsch
Bauerngarten
Lavendel strauchelt
Landgarten
Im Blumenreich
Wildrosen
Hummelflug
Morgenröschen
Rosen im Christentum
Ach Jehova
Christrosengeflüster
Schneerose
Winterwald
Wenn Christrosen blühen
Winterliebe
Die Rose von Jericho
Werkverzeichnis
Literaturverzeichnis Sachtexte
Die Geschichte dieser beliebten Blume beginnt lange vor unserer Zeit. Die ältesten Funde von Wildrosen sollen Fossilien in den Colorado Rockies sein. Sie weisen Abdrücke von Rosenblättern auf und stammen aus der Altsteinzeit, dem Paleolithikum, vor etwa 35 bis 32 Millionen Jahren. Als die Menschheit sesshaft wurde, sprossen bereits zahlreiche Sorten von Wildrosen aus dem Boden. In Heckenform umgrenzten sie bald Äcker und Weiden, wurden zum Rosenhag.
Das antike Griechenland kannte die kultivierte Gartenrose „rhodon“ und die wild wachsende Hundsrose „kynosbaton“, nachzulesen bei Theophrastos, dem Vater der Botanik. Dieser erwähnte auch schon eine „hundertblättrige“ Rose. Darunter versteht man heute die Hybride Rosa centifolia, eine holländische Züchtung der Neuzeit. Sie ging als Rose der Maler in die Geschichte ein. Bei der antiken Zentifolie aber handelte es sich wohl um die Gattung der Damaszenerrose, eine Züchtung aus dem Umland von Damaskus. Syrien bedeutet übrigens „Land der Rosen“.
Epikur besaß einen eigenen Rosengarten mitten in Athen. Der Philosoph pflegte darin zu lustwandeln. Die griechische Mythologie feierte die Rose als Geschenk der Götter. Als die Liebesgöttin Aphrodite dem Meer entstieg, verwandelte sich der Brandungsschaum in ein Meer aus weißen Rosen. Rosen galten im alten Griechenland auch als Zeichen der Ehre und Tapferkeit. Schon Achilles Schild zierte eine Rose. Siegreiche Krieger schmückte man bei deren Heimkehr mit Kränzen aus Rosen. Die griechische Dichterin Sappho besang die Rose als „Königin der Blumen“.
Der griechische Rosenkult wurde von den Römern adaptiert und nahm exzessive Formen an. Wer es sich leisten konnte, füllte seine Sitzkissen mit Rosen, trug Riechbeutel mit Rosenblüten unter den Tuniken und Gewändern und badete in Rosenwasser. Rauschende Feste waren ohne knietiefe Blütenteppiche aus Rosenblüten nicht denkbar. In die Schlacht zogen auch Roms Legionen mit einem Streitwagen, der üppig mit Rosen geschmückt war. Heerführern gestattete man, an ihrem Schild eine Rose anzubringen. Die Rose im Familienwappen gehörte zur Tradition. Der Bedarf an Rosenblüten wuchs ins Unermessliche. Großflächige Rosenkulturen wurden angelegt, besonders südlich von Palestrina in Paestum. Dorthin pilgerte Roms Oberschicht zur Erholung und zum Zeitvertreib.
Den nordischen Völkern galt die Rose als Attribut der mütterlichen Liebesgöttin Frigg. Sie erzählte aber auch von blutigen Kämpfen, vom Tod. Durch einen Schwerthieb geschlagene Wunden wurden Rose genannt, die sog. Wundrose, ebenso ein schlachterprobtes Schwert. Als Rosengarten bezeichnete man in diesem Zusammenhang den Turnierplatz.
Rosenzimmer
römischer Duftfall
Buchsbaumteppichen zu Füßen
auf der Suche nach liebesblauen Blumen
Tropfenträume auf weißem Brunnengehöft
zerspringen auf der Auffangschale
tausendfache Lichtsplitter
Najaden entschweben
weben auf der Ruhebank
Brautschleier für die Heere Jupiters
ich sinne auf der Erinnerungsinsel
Hochzeiten der Römerseele nach
venusisches Geträum
vergangener Berührungen
wie schlicht sie mir scheinen
beim Aufgang der Plejaden
sieben Punkte im Dämmerungshimmel
die noch immer die Richtung ausleuchten
Umschlinge mich Buchsgebüsch
mit Knotenpunkten
du bist der Sonnenuhr Leisezeit
Stillfläche blauen Gefalls
versunken zwischen Eibenbällen
nimmt eine Bank meinen Körper auf
Harmonie des Windgestreichs
umsonnt, belichtet
gelöst meine Glieder
Pergolengehölz überspannt
Endpunkte der Splittgänge
von Tausendjährigen umwunden:
Duftkränze aus Rosenranken
inmitten des Grünlieds Tonwechsel
gelber und roter Akkorde
wenn das Schattenglissando sie trifft
In jenem Sonnenton
der aus Wolken Hitze saugt
und über den Bois de Boulogne streut
im tiefen Grün der Stadt
wo die Rose das Herz der Umarmung liebkost
unter dem Himmel
der sein Königsblau
im Jardin de Bagatelle verlor
auf den Bänken
von Vogelpaaren besungen
schwirrt ein Licht
warm und scheu
als wollte es die Schönheit beschützen
vor dem Schleiertanz
den Gräserwehen
vor den Blüten aufführen
in dieses weite längst entrückte Strahlen
ergibt sich mein Blut errötet meine Haut
dieser Aufschrei der Seele
die das Unberührbare in Händen hält
für diese Stunde
in der die Sehnsucht in den Höhen liest
Rose
farbtrunkener Blütenwall
in sich selbst versunken
Rose
dornverwandter Liebesstachel
Horn ummantelt
Rose
Schönheit verzehrende Blumenpassion
Seelen verkehrend
Rose
Duftwerk
Zauberblume
Sinnesmeer