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Die Nacht hat viele Facetten: schaurig schön, tief dunkel, zauberhaft zärtlich. Sie ist Ruhepol, Schlafhaus und Traumplatz. Das Buch versammelt neueste und ausgesuchte Gedichte über den Abend, die Nacht, den Mond und die Sterne aus dem Werk von Vera Hewener zum Schmökern, Träumen, Nachsinnen und Innehalten. Den Leser erwarten große lyrische Stimmungen, beeindruckende Gedanken (SZ 16.06.03), "Wortkunstwerke (SZ, 07.11.2011). In Heweners Gedichten überlagern sich die Zeiten und Epochen. Die Vergangenheit ist in ihren Zeilen ebenso nah wie die Gegenwart. Die Gedichte sind im wahren Sinne des Wortes farbenfroh. Vera Hewener versteht das Handwerk des Dichtens. Oft geht sie ungewöhnlich um mit ihrem Material. SZ, 29.07.2009 Beatrix Hoffmann. Vera Hewener, Dipl.-Sozialarbeiterin, Jahrgang 1955, lebt als freie Schriftstellerin in Püttlingen, mehrfach ausgezeichnet, u.a. vom Centro Europeo di Cultura Rom (I) Superpremio Cultura Lombarda 2001, Superpremio Mondo Culturale, 2002; 1. Preis Deutsche Sprache CEPAL Thionville (F) 2004, Trophäe Goethe 2007, Trophäe Mörike 2015, Wilhelm Busch Preis 2017.
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Seitenzahl: 61
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Die Nacht hat viele Facetten: schaurig schön, tief dunkel, zauberhaft zärtlich. Sie ist Ruhepol, Schlafhaus und Traumplatz. Das Buch versammelt neueste und ausgesuchte Gedichte über den Abend, die Nacht, den Mond und die Sterne aus dem Werk von Vera Hewener zum Schmökern, Träumen, Nachsinnen und Innehalten. Den Kapiteln vorangestellt ist die soziokulturelle Bedeutung und wissenschaftliche Betrachtung der Nacht. Den Leser erwarten „große lyrische Stimmungen“, „beeindruckende Gedanken“ (SZ 16.06.03), „Wortkunstwerke“ (SZ, 07.11.2011).
Vera Hewener, Dipl.-Sozialarbeiterin, Jahrgang 1955, lebt als freie Schriftstellerin in Püttlingen, mehrfach ausgezeichnet, u.a. vom Centro Europeo di Cultura Rom (I) Superpremio Cultura Lombarda 2001, Superpremio Mondo Culturale, 2002; 1. Preis Deutsche Sprache CEPAL Thionville (F) 2004, Trophäe Goethe 2007, Trophäe Mörike 2015, Wilhelm Busch Preis 2017.
„In Heweners Gedichten überlagern sich die Zeiten und Epochen. Die Vergangenheit ist in ihren Zeilen ebenso nah wie die Gegenwart. Die Gedichte sind im wahren Sinne des Wortes farbenfroh. Vera Hewener versteht das Handwerk des Dichtens. Oft geht sie ungewöhnlich um mit ihrem Material.“ SZ, 29.07.2009 Beatrix Hoffmann.
Die Abenddämmerung
Im Irrlicht
Spurensuche
Abendweihe
Im Schatten der Basilika
Römische Gärten der Villa Borg
Abends am Fenster
Untergang
Abends
Dunkelstaub ein Licht
Abendschlummer
Nachtschattenhimmel
Zeit der Stille
Lampen bewohnen die Häuser
Langes Stehen
Draußen
Doppelpunkte der Dämmerung
Letzter Versuch
Schwanengesang
Schlossgeister
Dämmerung
Jahreswechsel
Winterspuk
Überwinterung
Waldgeister
Die Nacht
Nachtmusik
Wenn auch Licht dich umglänzt
Wenn in allen Nächten
Die Nacht
Wilderers Nachtlied
Blätterasche
Draußen der Vogelhimmel
Schattenströme
Wanderungen
Umschreibung der Nacht
Reibung
Stundengebet
Aufbruch
Nachts still
Rauhnächte
Nachtfeuer
Winternächte
Nacht im Schnee
Schneesturm
Nachtfrost
Polarlicht
Nachtwache
Atme der Stille leise Zuversicht
Das Licht der Weihnacht
Hier ist heut Nacht ein Kind geboren
Weihnachtsstern
Schlaf und Traum
Zwischen Traum und Schlaf
Schwanensee
Tiefschlaf
Traumverlust
Meeresalabaster
Nächte des Lichts
In unsren Zwischenstunden
Am Kamin
Traumgespräch
Eines Nachts
Federtraum
Zeitlos
Ich hab geträumt
Immer ist Abend
Nachtschatten
Traumflucht
Mond und Sterne
Zeit der Sterne
Punkt für Punkt
Mondhymne
Sternenwirbel
Nachtopal
Farbenguss der Dunkelheit
Nacht
Sternwanderung
Schau!
Himmelssicht
Mondtöne
Julimond
Mondnacht
Sternstunde
Shin
Verschlossene Sterne
Unter den Rosen
Spiegelei
Mitternacht
Gespensterstunde
Dämmerung bricht an
Undine tanzt
Tanz der Musen am Schäferbach
Nachtfahrt
Wolfsland
Riss der Finsternis
Wortgefecht
Elisabeth und der Tod
Hänsel und Gretel
Erster Frost
Lichtwechsel
Aussichten
Nemesis
Verdunklung
Nachtabzug
Im dunklen Fall
Nebelreiter
Zeitkreis
Trümmerbruch
Daunenzauber
Boote
Nebelgrau
Sternennebel
Monduntergang
Ach die frühen Nebel
Stiller Tag der Ernte
Nacht fällt ins Licht
Wintergrimm
Orakel
Wintermystik
Die sich selbst erfüllende Zeit
Lichtkampf
Sonnenaufgang
Literaturverzeichnis Sachtexte
Bücherliste
Der Abend ist die Zeitspanne zwischen Nachmittag und Nacht. Zwischen dem Tag und der Nacht findet die Abenddämmerung statt, der abendliche Übergang von der Helligkeit des Tages zur Dunkelheit. In der Antike umfasste der Abend den Zeitraum vom Anfang der zehnten bis zum Ende der zwölften Stunde.
Kurz vor Sonnenuntergang beginnt die Blaue Stunde. Ihren Namen verdankt sie der tiefblauen Färbung des klaren Himmels in dieser Zeit. Verursacht wird sie durch die unterschiedliche Streuung des Sonnenlichts in der Atmosphäre aufgrund des Tiefstandes der Sonne unterhalb des Horizonts zwischen 4 und 8 Grad und durch die Filterwirkung der Ozonschicht. Das Alpenglühen bezeichnet die Wirkung, die das Streulicht des Sonnenuntergangs und Sonnenaufgangs im Gebirge hat. Die Felshänge und Schneeflächen reflektieren dieses Licht rot zurück. Das Alpenglühen wird abends durch den Purpursaum der Gegendämmerung verstärkt, wenn im Osten nach Sonnenuntergang der Erdschatten aufsteigt.
Mit Abend wird auch ein ganzer Tag bezeichnet wie der Sonnabend als Vortag des Sonntages oder der Heilige Abend als Vortag des Weihnachtsfestes. Vor einigen Hochfesten des Kirchenjahres wird die abendliche Vesper, die Nachtwache oder nächtliche Gebetswache, die Vigil, gehalten (z.B. Christmette, Osternachtsfeier). Die Musik hat für den Abend eigene Kunstformen wie die Serenade, oder Nocturne ausgebildet. Mozarts Kleine Nachtmusik erfreut sich auch heute noch größter Beliebtheit.
„Jeden Abend sind wir um einen Tag ärmer.“
Arthur Schopenhauer
„In den Dämmerungen regiert das Herz." Jean Paul
Abendsonne setzt den Goldstift
unter die Tagestönung
Signatur der blauen Stunde
Kirschlorbeer und Schmetterlingsflieder
flüstern mit der Gartenzeile
Stühle paaren sich unterm Nussbaum
Fassadenrot zersplittert im Wasserspiegel
Goldfische springen im Pulk aus dem Teich
formieren sich vor dem Einschlag der Fischreiher
Vögel verfliegen sich
manchmal verfehlen sich Menschen auch
Der Himmel brennt, er schneidet Feuerschluchten.
Allee des Lebens, du ziehst so rasch vorüber,
wirst unverhofft zum schnellen Herzbetrüber.
Die kalte Kraft beginnt im Tag zu wuchten.
Und in den letzten aufgehellten Buchten
verglimmt der Docht als treuer Nasenstüber.
Der weiße Rauch legt sich als Schutz darüber
im Augenblick des Abschieds aller Fluchten.
Was jetzt vergeht, ergibt sich bald in Spuren.
Ich suche mich, ich suche dich zu finden.
Ein später Zweig will unsren Baum umwinden.
Den Totentanz vollführen schon Auguren.
Wo meine Hand in deiner Hand uns bindet,
verliert das Grau, der Sterbeton, er schwindet.
Das Licht zerrinnt, vergilbt im Schweiß der Stunde,
die taggewandt ihr letztes Müh’n beschließt.
Als Abendrot im Horizont zerfließt,
entflammt das Grau, verbrennt das Blut der Wunde.
Und ihre Asche graut der Glut. Die Kunde
des Niedergangs sich übers Land ergießt,
die auch den späten Strebenden verdrießt.
Sie dunkelt alle Hast und Eil’ zu Grunde.
Die Abendweihe schweigt. Das flammende Inferno
versank im schwarzen Blau. Ich spür im Glas
des Fensters Sturm, der jene Stille fraß,
die mir vertraut, sich nach dem Licht bemaß,
das von den Nächten kommt, vom Sterbemaß.
Es zwingt zur Ruhe den, der sich verfängt in Loh.
Rot leuchten die Schotterpfade
zwischen den Grasgärten,
die hinausführen auf enge Gassen,
wo Kopfsteinpflaster im Nachhall singt
und sich mich sakralen Tönen durchmischt.
Im Schatten der Basilika
hoffen Besucher auf das von Liebe gedrängte Wort.
Die in den Kneipen Distanz bewahren,
sitzen hinter diskreten Fenstern.
Schließlich weitet der schmale Weg
den Blick auf den Markt in Sankt Johann,
wo der Brunnen Vergessenen Wasser spendet,
inmitten des Stimmengewirrs,
das von den Ständen herüberbricht.
Im täglichen Handel treiben Kopf oder Zahl
ihren Schabernack bis in spätere Stunden,
wenn der Platz von Kaufresten gereinigt
und auf sauber geputzte Menschen wartet.
Schaumgefüllt sind die Gläser,
die jene Gäste zum Mondlicht halten,
das still ihre Abgänge empfängt.
Saarbrücken
Römischer Duftfall
Buchsbaumteppichen zu Füßen
auf der Suche nach liebesblauen Blumen
Tropfenträume auf weißem Brunnengehöft
zerspringen auf der Auffangschale
tausendfache Lichtsplitter
Najaden entschweben
weben auf der Ruhebank
Brautschleier für die Heere Jupiters
ich sinne auf der Erinnerungsinsel
Hochzeiten der Römerseele nach
venusisches Geträum
aus vergangenen Berührungen
wie schlicht sie mir scheinen
beim Aufgang der Plejaden
sieben Punkte im Dämmerungshimmel
die noch immer die Richtung ausleuchten
Perl
Stille schmiegt sich
an die Türme des Püttlinger Doms
Köllertals Nachtwachen
den Straßenlauf durchmisst der Mond
hinterlässt Bronzespuren