Weihnachtstheater - Vera Hewener - E-Book

Weihnachtstheater E-Book

Vera Hewener

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Beschreibung

Originelle, humorvolle und leicht umsetzbare kurze Theaterstücke machen aus der Adventsfeier ein unvergessenes Erlebnis. Viele der Sketche hat Vera Hewener für ihre Seniorentheatergruppe Die HerbstGoldenen geschrieben und erfolgreich aufgeführt. Alle Stücke können mit wenig Aufwand inszeniert werden und eignen sich sowohl für Amateurtheater als auch für die Profibühne. Vera Hewener versteht es meisterlich, Fiktion und Realität miteinander zu verknüpfen. Im Stück Gans oder gar nicht jongliert sie mit einem einzigen Buchstaben wie einst Loriot und sorgt für herzhafte Komik. DieWoch, 11.10.17. Offensichtlich steckt auch ein Schalk in Hewener... einer der Pointen nicht scheut und es auch mal schätzt, den direkten Weg in die Herzen schlagen zu können.. SZ, 07.12.17. Besonders die Dialoge der Oberbürgermeisterin mit ihrer Pressesprecherin.. riefen ständiges Gelächter im Publikum hervor. Heusweiler Wochenpost 26.06.19.

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Über das Buch

Originelle, humorvolle und leicht umsetzbare kurze Theaterstücke machen aus der Adventsfeier ein unvergessenes Erlebnis. Viele der Sketche hat Vera Hewener für ihre Seniorentheatergruppe Die HerbstGoldenen geschrieben und erfolgreich aufgeführt. Alle Stücke können mit wenig Aufwand inszeniert werden und eignen sich sowohl für Amateurtheater als auch für die Profibühne.

Vera Hewener, Jahrgang 1955, lebt als freie Schriftstellerin in Püttlingen. Sie erhielt für ihr Werk mehrere internationale Literaturpreise, u.a. Superpremio Cultura Lombarda 2001vom Centro Europeo di Cultura Rom (I), Grand Prix Européen de Poésie (F) 2005 vom Centre Européen pour la Promotion des Arts et des Lettres CEPAL Thionville (F), Goethe Trophäe (F) 2007, zuletzt Wilhelm Busch Preis (F) 2017.

Pressesplitter

„Vera Hewener versteht es meisterlich, Fiktion und Realität miteinander zu verknüpfen. Im Stück „Gans oder gar nicht“ jongliert sie mit einem einzigen Buchstaben wie einst Loriot und sorgt für herzhafte Komik.“ DieWoch, 11.10.17.

„Offensichtlich steckt auch ein Schalk in Hewener... einer der Pointen nicht scheut und es auch mal schätzt, den direkten Weg in die Herzen schlagen zu können.“ SZ, 07.12.17. „Mit Augenzwinkern inszeniert Vera Hewener den Nikolausalarm, die Wiener Oper oder einen Silvestergeburtstag, kurze Bühnenstücke, die für Heiterkeit sorgen, auch bestens geeignet zum Nachspielen.“ Die Woch, 08.12.18.

„Besonders die Dialoge der Oberbürgermeisterin mit ihrer Pressesprecherin riefen ständiges Gelächter im Publikum hervor.“ Heusweiler Wochenpost 26.06.19.

Inhaltsverzeichnis

Wachtmeister Meyer

Nikolausalarm

Das Krippeli

Skizirkus in Sankt Moritz

Der Oberbürgermeister und Herr Meyer

Radeln fürs Christkind

Kundengespräche

Nürnberger Lebkuchen

Gans oder gar nicht

Dresdner Stollen

Der springende Funke

Hotel Excelsior

Die Frauen vom Heiligen Geist

Ehepaar Hollischek

Wiener Oper

Ein nobler Herr

Das große Vorbild

Maroni fürs Herz

Frau Oberbürgermeisterin und Frau Weber

Die Adventsfeier

Herrscher des Himmels erhöre das Lallen

Tornado im Advent

Werkverzeichnis

Wachtmeister Meyer

Wachtmeister Meyer sitzt in Sankt Moritz in der Notrufzentrale und spricht mit Schweizer Sprachfärbung. Er erhält wegen vieler Hilfeersuchen Anrufe oder wird deswegen aufgesucht.

Nikolausalarm

Wachtmeister Meyer sitzt in Sankt Moritz in der Notrufzentrale Am Nikolausabend meldet eine Anruferin einen Einbruch. Die Anruferin spricht Hochdeutsch.

Rollen:

Wachtmeister Meyer

Anruferin

Geteiltes Bühnenbild:

Rechte Seite: Büro Notrufzentrale, Tisch, 2 Stühle, Telefon, Adventskranz, Nikolauskostüm

Linke Seite: Flur, Tisch, Telefon

Requisiten:

Zeitung, Klingel, Nikolauskostüm, Nikolausblinkmütze

Kostüme:

Wachtmeister Meyer: Feuerwehrjacke, schwarze Hose, blinkende Nikolausmütze, Schal

Anruferin: Hauskleidung

Dauer:

5-6 Minuten

In der Notrufzentrale hat am Nikolaustag Wachtmeister Meyer Dienst. Er sitzt vor dem Telefon und blättert lustlos in der Zeitung. Da er am Abend auf einer Feier den Nikolaus spielen soll, hat er bereits eine Nikolausmütze mit Blinklicht angezogen. Das Kostüm liegt über dem Tisch. Er wünscht sich, dass es ruhig bleibt, doch das Notruftelefon klingelt plötzlich. Er nimmt den Hörer ab.

Wachtmeister (genervt)

Hallo, hier spricht Wachtmeister Meyer. Was kann ich für sie tun?

Am anderen Ende meldete sich eine atemlose und aufgeregte Frau.

Anruferin

Ich möchte einen Einbruch melden.

Wachtmeister Meyer (zweifelt)

„Einen Einbruch, heute?

Die Anruferin(bestätigt)

Ja, einen Einbruch.

Wachtmeister Meyer

(glaubt an einen Scherz und hatte kein Verständnis dafür)

Wer soll denn an so einem Tag bei ihnen einbrechen?

Anruferin(empört)

Das weiß ich doch nicht.

Wachtmeister Meyer

(Der in seiner Ruhe gestörte Wachtmeister beginnt zu spotten)

Und wen wollen sie dann anzeigen?

Anruferin (ereifert sich)

Ich will keine Anzeige erstatten, bei mir wird gerade eingebrochen. Hören sie, sie müssen ganz schnell kommen!

Wachtmeister Meyer(Wachtmeister Meyer versucht, sie zu beschwichtigen, da er immer noch an einen Scherz glaubt)

So eingebrochen. Woher wollen sie das denn wissen? Wir kommen heute nur, wenn auch wirklich ein Einbrecher bei ihnen ist.

Anruferin(Die Anruferin versucht, den Wachtmeister von der Ernsthaftigkeit ihres Anrufes zu überzeugen und beginnt zu erklären)

Im Wohnzimmer kracht es, jemand hat „Hoho“ gerufen und alles ist voller Ruß.

Wachtmeister Meyer(Da anscheinend doch etwas vorgefallen ist, beginnt Wachtmeister Meyer sich jetzt dafür zu interessieren.)

Voller Ruß? Brennt es vielleicht?

Anruferin(erklärt)

Nein, es brennt nicht, jemand hat gepoltert und Hoho gerufen!

Wachtmeister(sucht nach einer Erklärung)

Gepoltert hat es, so, so. Haben sie ein Haustier?

Anruferin(wundert sich)

Ich habe eine Katze. Was hat denn die Katze mit dem Einbruch zu tun?

Wachtmeister Meyer

Na ja, es könnte doch sein, dass ihre Katze herumgesprungen ist, geschnauft hat und etwas hinfiel.

Anruferin

Das kann nicht sein, es war ein lautes Holterdipolter.

Wachtmeister(stutzt und macht sich lustig)

Ach, ein Holterdipolter, kein Traritrara, der Winter, der ist da?

Anruferin(verärgert)

Nein, ein Holterdipolter, Winter haben wir schon.

Wachtmeister Meyer (Wachtmeister versucht, sie zu beruhigen)

So, so. Was hat denn gepoltert, hat die Katze etwas umgeworfen?

Anruferin(Anruferin wird immer aufgeregter)

Aber ich sage doch, dass es ein Einbrecher ist und nicht meine Katze. Die sitzt doch in der Küche.

Wachtmeister Meyer

Ja, ja, ist ja schon gut. Jetzt regen sie sich nicht so auf, sonst muss ich den Notarzt rufen. Öffnen sie doch mal die Wohnzimmertür.

Anruferin(ängstlich)

Was, ich soll die Tür öffnen?

Wachtmeister Meyer(bestimmt)

Jawohl, die Tür, was denn sonst? Bis wir ankommen, ist der doch schon weg. Oder sollen wir vielleicht durch das Kamin ins Wohnzimmer einsteigen?

Anruferin(befürchtet)

Aber der Einbrecher ist doch da drin, vielleicht hat er eine Waffe.

Wachtmeister Meyer

Woher wollen sie denn wissen, ob er eine Waffe hat? Hat er schon geschossen?

Anruferin(erleichtert)

Nein, noch nicht.

Wachtmeister Meyer

Dann öffnen sie jetzt vorsichtig die Tür und wenn es knallt, laufen sie schnell davon.

Anruferin(mutig)

Gut, aber auf ihre Verantwortung. Wenn ich verletzt werde, tragen sie die Kosten. Inklusive Schmerzensgeld.

Wachtmeister Meyer(ungeduldig, schließlich wollte er sich auf seine Nikolausrolle vorbereiten)

Und, was sehen sie?

Anruferin(berichtet)

Alles voller Ruß und Wind. Ich kann gar nichts sehen. Sie fängt an zu husten.

Wachtmeister Meyer

Haben sie vielleicht vergessen, den Adventskranz auszumachen?

Anruferin(erregt)

Nein, er war doch gar nicht an!

Wachtmeister Meyer(rätselt) Wo kommt dann der Ruß her?

Anruferin(entnervt)

Das weiß ich doch nicht!

Wachtmeister Meyer(gewissenhaft)

Ist der Feuermelder angegangen?

Anruferin

Nein, er hat nicht gewarnt.

Wachtmeister Meyer

Na, dann hat es auch nicht gebrannt. Machen sie mal ein Fenster auf.

Anruferin(misstrauisch)

Ein Fenster? Gut, aber nur auf ihre Verantwortung.

Wachtmeister Meyer

Und, können sie jetzt etwas sehen?

Anruferin

Ja, der Rauch zieht ab.

Wachtmeister Meyer

Und, was sehen sie?

Anruferin(meldet wie gefordert)

Hier liegen überall Socken herum.

Wachtmeister Meyer(misstrauisch)

Socken? Haben sie Besuch gehabt?

Anruferin

Nein, niemand war hier.

Wachtmeister Meyer

Dann riechen sie doch mal daran?

Anruferin(Hilfesuchende fühlt sich wieder nicht ernst genommen)

Was, ich soll an fremden Socken riechen?

Wachtmeister Meyer

Ja, riechen sie doch mal an einer Socke.

Anruferin (Anruferin nimmt eine Socke in die Hand)

Igitt, die ist ja ganz kalt und feucht. In den anderen stecken lauter Süßigkeiten.

Wachtmeister Meyer(spottet)

Und sie sagen, es war kein Besuch im Haus? Haben sie vielleicht Halloween gefeiert?

Anruferin (Jetzt ist die Anruferin endgültig verärgert)

Aber ich sage ihnen doch, ich hab niemand eingeladen. Außerdem ist Halloween schon lang vorbei.

Wachtmeister Meyer

Wenn das so ist, sammeln sie die Socken ein und bringen sie mir die Beweise aufs Revier oder glauben sie vielleicht noch an den Weihnachtsmann?

Anruferin(irritiert)

Weihnachtsmann, ich bin doch kein Kind mehr.

Wachtmeister Meyer

Eben, bringen sie alle gefüllten Socken zu mir.

Anruferin

Und was ist mit dem Einbruch?“

Wachtmeister Meyer

Wenn nichts gestohlen wurde, gab es auch keinen Einbruch. Im Gegenteil, sie haben etwas bekommen, ohne zu wissen von wem. Wollen sie vielleicht eine Anzeige gegen den Weihnachtsmann aufgeben?

Anruferin(empört)

Gegen den Weihnachtsmann? Den gibt es doch gar nicht!

Wachtmeister Meyer

Eben. Und weil sie etwas bekommen haben, das sie gar nicht bestellt haben, gehört es ihnen auch nicht und sie können die Socken deshalb zu mir bringen.

Anruferin(bezweifelte dies)

Weshalb soll ich ihnen denn die Sachen bringen, die mir irgendjemand geschenkt hat? Ist es neuerdings eine Straftat, ein Geschenk zu behalten?

Wachtmeister Meyer

Nur, wenn sie nicht an den Weihnachtsmann glauben.

Anruferin

Aber den Weihnachtsmann gibt es ja auch nicht.

Wachtmeister Meyer(Wachtmeister fordert sie jetzt entschieden auf) Dann bringen sie die Sachen ganz schnell zu mir, noch vor heute Abend!

Anruferin (Anruferin fühlte sich überrumpelt)

Wie, ganz schnell?

Wachtmeister Meyer

Sehen mal auf den Kalender?

Anruferin

Weshalb soll ich denn auf den Kalender schauen?

Wachtmeister Meyer ungeduldig