Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Die Frühmessen im kleinen Kreis, die Papst Franziskus an vielen Werktagen im vatikanischen Gästehaus Santa Marta hält und zu denen er jedes Mal bestimmte Gruppen einlädt (auswärtige Besucher oder Angestellte des Vatikans), haben inzwischen fast einen legendären Ruf. Das liegt vor allem an den frei vorgetragenen kurzen Predigten, mit denen er die biblischen Lesungstexte auslegt und oft sehr überraschende Impulse für das kirchliche Leben und für den Glauben des Einzelnen gibt. Hier sind die Zusammenfassungen mit den Zitaten des Papstes, die die Vatikanzeitung L'Osservatore Romano aus Mitschriften von März bis September 2013 gemacht hat, in deutscher Übersetzung zusammengestellt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 247
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Papst Franziskus
PREDIGTEN AUS DENMORGENMESSEN INSANTA MARTA
Mit einer Einführung von Stefan von Kempis
Die Predigtmitschriften dieses Bandes erscheinen hier mit freundlicher Genehmigung in der Fassung des »Osservatore Romano«, Wochenausgabe in deutscher Sprache.
Titel der Originalausgabe:
Le parole di Papa Francesco
Omelie del mattino
Nella Cappella della Domus Sanctae Marthae
© Libreria Editrice Vaticana 2013
Für diese Ausgabe:
© Verlag Herder GmbH, Freiburg im Breisgau 2014
Alle Rechte vorbehalten
www.herder.de
Umschlaggestaltung: Designbüro Gestaltungssaal
Umschlagmotiv: © L’Osservatore Romano
E-Book-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN (E-Book) 978-3-451-80182-2
ISBN (Buch) 978-3-451-33531-0
Inhalt
Einführung
Die Revolution der Einfachheit
»Diese Sprache ist eine Tonart«
Predigen: eine Einladung zum Gespräch
Der Pfarrer von Santa Marta
Gegen ein Herz aus Stein
Der Friede ist ein Geschenk Gottes
Gott zu gehorchen macht uns frei
Das Leben nehmen, wie es kommt
Wo Verleumdung ist, ist auch der Teufel
Großherzig sein in Demut
Für eine Gemeinschaft, die offen ist für die Werte des Geistes
Das Gebet für die Kirche schenkt uns Frieden
Die Kirche – Gemeinschaft des Ja
Mutig sein im Gebet und Jesus herausfordern
Den Heiligen Geist zum Freund
Man muss aufstehen, weitermachen und vorangehen
Das isolierte Gewissen
Wenn die Hirten zu Wölfen werden
Gute Manieren und schlechte Angewohnheiten
Die wahre Macht ist Dienen
Niemand darf in Gottes Namen töten
Die Weisheit der Christen
Christliche Aufnahmebereitschaft
Gottes Zeit ist endgültig
Der Lohn des Christen
Der Triumphalismus der Christen
Ein Leben »im Keller des Daseins«
Die verborgenen Götzen entlarven
Die schwierige Wissenschaft der Liebe
Ein offenes Herz für den Trost
Die Zeichen der Unentgeltlichkeit
Jenes halbwüchsige Fortschrittsdenken
»Nichts« und »Alles« des Christen
Die Säulen des christlichen Heils
Messe mit den Päpstlichen Nuntien
Das Vorbild des hl. Johannes, Stimme des göttlichen Wortes
Der Ruf an Abraham
Die Freude der pastoralen Vaterschaft
Christen des Handelns und der Wahrheit
Das Mysterium der Geduld Gottes
Ein mutiges Gebet zum Herzen des Herrn
Wir müssen in unserer Schwachheit mutig sein
Die Wundmale berühren, um Jesus zu bekennen
Die Freiheit der Kinder Gottes
Barmherzigkeit, Fest und Erinnerung
Furchtlose Erneuerung
Die Bedrohung durch den Klatsch
Ein mildes, demütiges und liebevolles Licht
Zuhören, Verzicht und Sendung
Die Gnade der Freude
Das tun, was von Jesus kommt
Priester ohne Hoffnung machen traurig
Christen ohne Furcht, Verschämtheit oder Triumphgehabe
Über den sanftmütigen und leidenden Jesus meditieren
Vom bösartigen Klatsch hin zur Nächstenliebe
Der Baum des Lebens
Beten wir für die Politiker, damit sie uns gut regieren
Wie eine Mutter, die ihre Kinder verteidigt
Als würde man auf die Glut blasen
Reisegefährte durch das Leben
Das Friedensgebet für den Nahen Osten
Jesus kennen
Am 22. November 1786 stieg Johann Wolfgang von Goethe zusammen mit einem Freund auf das Dach des Petersdoms in Rom, um von der Kuppel aus das Panorama zu genießen. »Als wir auf dem Gesimse des Tambours standen, ging der Papst unten in der Tiefe vorbei, seine Nachmittagsandacht zu halten«, berichtet Goethe in seiner Italienischen Reise: »Es fehlte uns also nichts zur Peterskirche.«1 Knapp drei Wochen zuvor hatte der Olympier an einer Papstmesse im Quirinalspalast teilgenommen, doch da war ihm Pius VI. »sich wie ein gemeiner Pfaffe gebärdend und murmelnd«2 vorgekommen, weshalb er die Flucht »ins Freie der gewölbten und gemalten Säle« angetreten hatte.
Heute, über 200 Jahre später, ist es wieder so weit: Ein Papst feiert an jedem Werktag außer mittwochs die Messe wie ein gewöhnlicher Pfarrer. Er heißt Franziskus und zelebriert zusammen mit Vatikanmitarbeitern, Besuchergruppen oder den Angehörigen römischer Pfarreien im Vatikangästehaus Santa Marta, in dem er auch wohnt – der Pfarrer von Santa Marta, sozusagen. Am 22. März 2013, nur neun Tage nach seiner Wahl zum römischen Bischof, begann die Reihe dieser Eucharistiefeiern, und längst sind seine frei gehaltenen Frühpredigten zu einem Markenzeichen des argentinischen Pontifikats geworden.
Wer einmal dabei sein durfte morgens um sieben, wird das nicht so bald vergessen. Vor allem der Schlichtheit, der Beiläufigkeit wegen. Franziskus betritt die moderne Kapelle unter dem Gästehaus wie ein Hausmeister – fast erwartet man, einen Schlüsselbund klimpern zu hören – und er feiert die Messe mit der Einfachheit eines normalen Priesters: vollkommen unspektakulär. Keine Orgel spielt, die Mitfeiernden können sich ihren Platz frei wählen (fest steht lediglich, dass die konzelebrierenden Priester vorn sitzen), und nur allmählich dämmert das Tageslicht durch die Fenster rechts herein. Putzfrauen oder Gärtner knien während der Messe neben hohen Prälaten oder Botschafterinnen; hinterher steht Franziskus im Foyer des Gästehauses und unterhält sich noch ein wenig mit seinen Gästen. Das ist der Rahmen, in dem Morgen für Morgen die Revolution von Santa Marta stattfindet. Eine Revolution der simplicitas. Der Papst ist, allem voran, ein Seelsorger: Das gibt der Kirche ein anderes Gesicht.
»Es gelingt mir, die einzelnen Personen, eine nach der anderen, anzuschauen, in persönlichen Blickkontakt mit denen zu treten, die ich vor mir habe.« Diese Worte von Franziskus aus einem Interview vom September 2013 kann man auf seine Predigten in Santa Marta beziehen. Vor allem eines sind diese Predigten: kurz. Jedes Mal geht Papst Bergoglio von der Lesung bzw. dem Evangelium des Tages aus; er wählt einfache (manchmal sogar selbstgemünzte, aus dem Spanischen ins Italienische hinübererfundene) Worte, nennt praktische Beispiele, macht auch mal einen Witz. Und jedes Mal lässt er die Homilie in ein Gebet münden: »Bitten wir den Herrn um diese Gabe – dass wir nicht so sauertöpfisch dreinschauen«, oder so ähnlich.
Die Vatikanzeitung L’Osservatore Romano und Radio Vatikan veröffentlichen jeden Tag eine Zusammenfassung des Textes (die Publikation des vollen Wortlauts will der Papst nicht), auf einem Youtube-Kanal des Vatikans sind Ausschnitte zu sehen, und häufig wird eine besonders griffige Formulierung des Heiligen Vaters (Beispiel: »Der Heilige Geist ist kein Gewerkschafter« oder »Maria ist doch keine Postbeamtin, die uns ständig Botschaften schickt«) von Nachrichtenagenturen aufgeschnappt und bildet die Zeitungs-Schlagzeile des nächsten Tages. Ohnehin verfolgen alle, die sich für den Vatikan und diesen Papst interessieren, die Predigten von Santa Marta mit besonderer Aufmerksamkeit, schließlich kann man ihn hier nahezu ungefiltert hören bzw. lesen: die tägliche Dosis des »Spontifex Maximus«, wie manche sagen.
Nun sollte man sich aber von der Einfachheit der Predigten, von ihren volkstümlichen Wendungen nicht in die Irre führen lassen. Dieser Papst ist nicht einfältig; es genügt, einmal in seinen Betrachtungen Offener Geist und gläubiges Herz (Freiburg 2013) zu blättern, um festzustellen, zu welch profunden Ausführungen er imstande ist. Nein, seine Verständlichkeit ist Programm: Franziskus will auf Augenhöhe zu den Menschen sprechen, will ihr Bruder sein und nicht eine Art Gottkönig. Mit der triumphalistischen Tradition des Papsttums hat Papst Bergoglio gründlich gebrochen, und zwar gerade durch seine täglichen Dorfpfarrer-Auftritte im Vatikanhotel; schon deswegen gehören diese Predigten, so sehr sie auch dem »Zufall« der jeweiligen Tageslesung verhaftet scheinen und so leichtgängig sie auch daherkommen, zum Bleibenden dieses Pontifikats.
Im Apostolischen Schreiben Die Freude des Evangeliums, seiner ersten großen Programmschrift, wird schnell deutlich, wie wichtig dem Papst die Predigt innerhalb der Messfeier ist und welch intensive Vorbereitung sie seiner Ansicht nach braucht. Zuhörer wie Prediger hätten oft zu leiden, hat Franziskus beobachtet, »die einen beim Zuhören, die anderen beim Predigen«;3 dabei könne die Predigt doch »wirklich eine intensive und glückliche Erfahrung des Heiligen Geistes sein, eine stärkende Begegnung mit dem Wort Gottes«, »Höhepunkt des Gesprächs zwischen Gott und seinem Volk vor der sakramentalen Kommunion«. Nun dürfe sie zwar »keine Unterhaltungs-Show sein«, aber dennoch gelte: »Wer predigt, muss das Herz seiner Gemeinde kennen«, er darf zu den Gläubigen »im Dialekt der Mutter« sprechen, ja er »muss auch ein Ohr beim Volk haben«. Luther hätte gesagt: dem Volk aufs Maul schauen.
Hier wird deutlich, welche Messlatte Papst Franziskus an sein eigenes Predigen anlegt, welche Sprache er selbst verwenden will: »Diese Sprache ist eine Tonart, die Mut, Ruhe, Kraft und Impuls vermittelt.« Im »mütterlich-kirchliche(n) Bereich, in dem sich der Dialog des Herrn mit seinem Volk abspielt«, brauche es »die herzliche Nähe des Predigers, die Wärme des Tons seiner Stimme, die Milde des Stils seiner Sätze und die Freude seiner Gesten«. Seien diese Voraussetzungen erfüllt, dann dürfe die Predigt auch ruhig »etwas langweilig« sein, »so wie die langweiligen Ratschläge einer Mutter mit der Zeit im Herzen der Kinder Frucht bringen«.
Denn die Predigt ist der Ort des Gesprächs Gottes mit seinem Volk. Darum muss sie vor allem ein Dialog sein, so Papst Franziskus. »Der Herr und sein Volk reden in tausendfacher Weise direkt miteinander, ohne Mittler. In der Homilie aber wollen sie, dass jemand sich zum Werkzeug macht und die Empfindungen zum Ausdruck bringt, so dass in der Folge jeder entscheiden kann, wie er das Gespräch fortsetzen will.« Ein Prediger sollte nach dem Dafürhalten des Papstes »akzeptieren, zuerst von jenem Wort getroffen zu werden, das die anderen treffen soll«. Und er sollte »die Botschaft des biblischen Textes mit einer menschlichen Situation … verbinden, mit etwas aus ihrem Leben, mit einer Erfahrung, die das Licht des Wortes Gottes braucht«. Das heißt nicht »etwas Interessantes zu finden, um darüber zu sprechen«, und erst recht nicht »Berichte über aktuelle Ereignisse zu bieten, um Interesse zu wecken – dafür gibt es bereits die Fernsehprogramme«. Vielmehr soll das Wort Gottes durch den, der es auslegt, in die konkrete Situation der Hörer hineinsprechen, statt im Ungefähren oder bloß Erbaulichen zu bleiben.
Neben dem Sitz im Leben der Zuhörer gehören zu einer guten Predigt nach der Überzeugung des Papstes auch Bilder: »Eine gute Homilie muss, wie mir ein alter Lehrer sagte, ›eine Idee, ein Gefühl und ein Bild‹ enthalten.« Mit Verve verteidigt Franziskus seine Bemühungen um eine einfache Redeweise. »Die Einfachheit hat etwas mit der verwendeten Sprache zu tun. Um nicht Gefahr zu laufen, umsonst zu sprechen, muss es die Sprache sein, die die Adressaten verstehen … Die größte Gefahr für einen Prediger besteht darin, sich an die eigene Sprache zu gewöhnen und zu meinen, dass alle anderen sie gebrauchen und von selbst verstehen. Wenn man sich an die Sprache der anderen anpassen will, um sie mit dem Wort Gottes zu erreichen, muss man viel zuhören, das Leben der Leute teilen …« Dann kann man auch nicht im Apostolischen Palast logieren, sondern muss in Santa Marta beim vatikanischen Fußvolk wohnen. Der Papst formuliert hier nicht nur eine Absage an kirchliches Fachchinesisch, sondern er entwickelt aus seiner Vision des Predigens die Forderung nach einem neuen Lebensstil.
Nicht zuletzt geht es Franziskus bei seinen Predigten um eine »positive Sprache«: »Sie sagt nicht so sehr, was man nicht tun darf, sondern zeigt vielmehr, was wir besser machen können … um nicht bei der Klage, beim Gejammer, bei der Kritik oder bei Gewissensbissen stehenzubleiben.« Dass das kein Verschweigen des Unangenehmen, ja des Bösen bedeutet, werden die Leserinnen und Leser dieses Buches schnell feststellen; wie oft nennt der Papst in diesen Predigten zum Beispiel – für unsere Ohren durchaus ungewohnt – den Teufel beim Namen!
Längst haben sich Literatur- und Sprachwissenschaftler mit dem Zungenschlag des argentinischen Papstes beschäftigt; ihnen fällt vor allem sein geschickter Einsatz positiv besetzter Begriffe auf. Der Jesuit Antonio Spadaro hört aus der freien Rede des Franziskus außerdem »einen gewissen Rhythmus« heraus, »der wellenförmig zunimmt« und »von der lebendigen Beziehung mit seinen Gesprächspartnern lebt«: »Wer aufmerksam ist, der sollte nicht nur auf den Inhalt hören, sondern auch auf die Dynamik der Beziehung, die dadurch entsteht«, rät er.4 Zum »wellenförmigen« oder »zirkulären« Sprechstil gehört, dass ein und derselbe Begriff in mehreren Predigten auftaucht, oft in etwas veränderter Akzentuierung. Es lohnt sich daher auch für die Leser dieser Santa-Marta-Texte, Predigten, in denen ein Schlüsselwort wie etwa »Demut« auftaucht, zueinander in Beziehung zu setzen: »auch mal kreuz und quer zu lesen, die eine neben die andere Predigt zu halten, ›Barmherzigkeit‹ nicht einfach nur so zu verstehen, sondern immer in Bezug auf das, was er vorher darüber gesagt hat und was er vielleicht später einmal sagen wird« (P. Bernd Hagenkord SJ).5
Wo zahlreiche Kettfäden zwischen Predigten hin- und herlaufen und wo Gott nach Franziskus’ fester Überzeugung durch die Predigt zu uns spricht, da will ich auch die Leser dieses Buches einladen, sich von den Texten direkt anreden zu lassen. »Die Zuhörer sind nicht weniger wichtig als der Sprecher«, notierte der Argentinier Jorge Luis Borges im Vorwort zu seinen letzten Vorträgen; dieses Buch enthalte lediglich »meinen persönlichen Anteil« an diesen Auftritten, und »ich hoffe, dass der Leser sie bereichern wird«.6 Ein Gleiches lässt sich auch von den hier versammelten Predigten des argentinischen Papstes sagen.
Franziskus will die Menschen zur direkten Begegnung mit Jesus einladen, doch einen Santa-Marta-Tourismus möchte er unbedingt vermeiden. »Liturgie ist das Eintreten ins Geheimnis Gottes«, räsonnierte er am 10. Februar 2014 während seiner Frühmesse. »Ich bin mir zum Beispiel sicher, dass ihr alle hierhin kommt, um ins Geheimnis einzutreten, aber vielleicht sagt der eine oder andere auch: Also, ich muss unbedingt zur Messe nach Santa Marta, denn das gehört jetzt zur Sehenswürdigkeiten-Tour von Rom, dass man den Papst morgens in Santa Marta besucht … Das ist ein bisschen touristisch, oder?« Auf der Radio-Vatikan-Tonspur hörte man den Papst lachen, doch dann fuhr er fort: »Ihr kommt hierhin, und wir treffen uns hier, um ins Geheimnis einzutreten. Das ist Liturgie. Die Zeit Gottes, der Raum Gottes, die Wolke Gottes, die uns alle umhüllt.«7
Stefan von Kempis
»Wenn wir ein Herz aus Stein haben, dann kann es geschehen, dass wir wirkliche Steine in die Hand nehmen und Jesus Christus in der Gestalt unserer Mitmenschen, vor allem der Schwächsten unter ihnen, steinigen.« Das sagte Papst Franziskus in seiner Predigt mit Bezug auf die Lesung des Tages im Verlauf der heiligen Messe, die er am Freitagvormittag, 22. März, in der Kapelle des vatikanischen Gästehauses »Domus Sanctae Marthae« zelebrierte. Eine ganz einfache Messfeier, zu welcher der Papst die beim Governatorat des Staates der Vatikanstadt beschäftigten Gärtner und Müllentsorger eingeladen hatte und denen er eine kurze, aus dem Stegreif gehaltene Predigt hielt, die vor allem auf jene Stelle im Johannes-Evangelium Bezug nahm, welche die Geschichte über die Juden erzählt, die Jesus steinigen wollten. …
Freitag, 22. März 2013
Der Friede kann nicht gekauft oder verkauft werden: Er ist ein Geschenk Gottes. Und wir müssen um ihn bitten. Daran erinnerte Papst Franziskus am Donnerstagvormittag, 4. April, als er über das »Staunen« der Emmaus-Jünger angesichts der Wunder Jesu sprach. Der Anlass hierzu war der Kommentar der Bibelstelle aus dem Lukasevangelium (24,35–48), die heute früh im Verlauf der üblichen Morgenmesse in der Kapelle des Gästehauses »Domus Sanctae Marthae« in Gegenwart von Vatikanangestellten … verlesen wurde.
»Die Jünger waren Zeugen der Heilung des Lahmen und jetzt sehen sie Jesus«, sagte der Papst, »sie sind ein bisschen außer sich, aber nicht etwa, weil sie geisteskrank gewesen wären: sie sind außer sich vor lauter Staunen.« Aber was ist das für ein Staunen? Der Papst sagte: »Es ist etwas, das dafür sorgt, dass wir ein wenig außer uns sind vor lauter Freude: eine große, eine übergroße Freude. Das ist kein bloßer Enthusiasmus: Auch die Fußballfans im Stadion sind begeistert, wenn ihre Mannschaft gewinnt, nicht wahr? Nein, es ist kein Enthusiasmus, es ist etwas sehr viel Tieferes: Es ist das Staunen, das uns überkommt, wenn wir Jesus begegnen.«
»Dieses Staunen«, so der Papst, »ist der Anfang des normalen Zustands eines Christen«. Gewiss, so hob er hervor, wir können keineswegs immer im Zustand des Staunens leben, aber dieser ist der Ausgangspunkt, der »Spuren in der Seele hinterlässt, und geistlichen Trost spendet«. Ja, der Seinszustand des Christen sollte der des geistlichen Trostes sein, trotz aller Probleme, Schmerzen und Krankheiten. »Die letzte Stufe der Tröstung«, so der Papst, »ist der Frieden: man fängt mit dem Staunen an, und die zweite Stimme dieses Staunens, dieses Trostes ist der Friede.« Selbst in den allerschmerzlichsten Prüfungen verliert der Christ nie »den Frieden und die Gegenwart Jesu«, und mit »ein wenig Mut können wir zum Herrn sagen: ›Herr, gewähre mir diese Gnade, die ein Merkmal der Begegnung mit Dir ist: den geistlichen Trost‹«. Vor allem aber, so betonte er, dürfen wir »nie den Frieden verlieren«. Wir schauen zum Herrn auf, der »am Kreuz so sehr gelitten hat, aber er hat doch den Frieden nicht verloren. Dieser Friede ist der unsere: Er kann weder verkauft noch erkauft werden.«
Er ist ein Geschenk Gottes, um das wir bitten müssen. Der Friede ist so etwas wie »die letzte Stufe dieses geistlichen Trostes, der mit dem freudigen Staunen beginnt«. Deshalb dürfen wir uns nicht »durch unsere oder anderer Leute Phantasien täuschen lassen, die uns dazu bringen, zu glauben, dass diese Phantasien Wirklichkeit wären«. Tatsächlich ist es christlicher, »zu glauben, dass die Wirklichkeit so schön gar nicht sein könne«. Der Papst schloss mit der Bitte um die Gnade des geistlichen Trostes und des Friedens, der »mit diesem freudigen Staunen in der Begegnung mit Jesus Christus beginnt« …
Donnerstag, 4. April 2013
… Gott kann nicht Gegenstand von Verhandlungen sein. Und der Glaube sieht keine Möglichkeit, »lau« zu sein, »weder gut noch schlecht«, indem man in einer Art von »Doppelleben« versucht, einen Kompromiss zu schließen, um mit der Welt »zusammenzuleben«. Das sagte Papst Franziskus in seiner Predigt bei der Frühmesse, die er am Donnerstag, 11. April, im »Domus Sanctae Marthae« feierte und an der Direktion und Redaktionen des »Osservatore Romano« teilnahmen. …
Der Papst erläuterte in seiner Predigt, dass in den Lesungen »dreimal das Wort ›gehorchen‹ vorkommt: es ist vom Gehorsam die Rede«. Das erste Mal, als Petrus vor dem Hohen Rat antwortet, »man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen«, wie die Apostelgeschichte berichtet (5,27–33). Was heißt das, fragte sich der Papst, »Gott gehorchen? Bedeutet das, dass wir wie Sklaven sein müssen, alle gefesselt? Nein, weil gerade der, der Gott gehorcht, frei ist, kein Sklave ist! Und wie macht man das? Ich gehorche, tue nicht, was ich will, und bin frei? Das scheint ein Widerspruch zu sein. Und es ist doch kein Widerspruch.« Tatsächlich »kommt das Wort obbedire (gehorchen) aus dem Lateinischen, und es bedeutet: zuhören, den anderen hören. Gott gehorchen heißt: Gott anhören, ein offenes Herz haben, um den Weg zu gehen, den Gott uns zeigt. Gott gehorchen heißt: Gott anhören. Und das macht uns frei.«
Gerade in seiner Auslegung dieser Stelle aus der Apostelgeschichte erinnerte der Papst daran, dass Petrus »vor diesen Schriftgelehrten, Priestern, auch dem Hohepriester, den Pharisäern« dazu aufgefordert wurde, »eine Entscheidung zu treffen«. Petrus »hörte das, was die Pharisäer und Priester sagten, und er hörte auch das, was Jesus in seinem Herzen sagte: ›Was soll ich tun?‹ Er sagte: ›Ich tue, was mir Jesus sagt, nicht das, was ihr wollt, dass ich tue.‹ Und so handelte er immer.« Papst Franziskus sagte: »In unserem Leben hören wir auch Vorschläge, die nicht von Jesus kommen, die nicht von Gott kommen. Es versteht sich, unsere Schwäche führt uns manchmal auch auf diese Straße. Oder auch auf jene andere, die noch gefährlicher ist: Wir schließen einen Kompromiss, ein bisschen von Gott, ein bisschen von euch. Wir schließen einen Kompromiss und gehen so im Leben voran mit einem Doppelleben: Ein bisschen von dem Leben, über das wir Jesus haben zu uns sprechen hören, und ein bisschen von jenem Leben, von dem uns die Welt erzählt hat, die Mächte der Welt oder andere mehr.« Aber das ist ein System, das »nicht funktioniert«. Tatsächlich »sagt der Herr im Buch der Offenbarung: So geht das nicht, denn so seid ihr weder gut noch schlecht: ihr seid lau. Ich verurteile euch.« Der Papst warnte gerade vor dieser Versuchung.
»Wenn Petrus zu diesen Priestern gesagt hätte: ›reden wir wie Freunde miteinander und einigen wir uns auf einen status vivendi‹, dann wäre es vielleicht gut gegangen.« Aber es wäre keine Entscheidung gewesen, die wirklich »der Liebe entsprochen hätte, die kommt, wenn wir Jesus hören«. Eine Entscheidung, die Konsequenzen nach sich zieht. »Was geschieht«, fuhr der Papst fort, »wenn wir Jesus hören? Manchmal werden diejenigen, die den Gegenvorschlag gemacht haben, wütend, und unser Weg endet in der Verfolgung. In diesem Augenblick haben wir, wie ich gesagt habe, zahlreiche Schwestern und Brüder, die, um dem zu gehorchen, das zu hören, anzuhören, was Jesus von ihnen verlangt, Verfolgung leiden. Lasst uns immer an diese Brüder und Schwestern denken, die ihr Leben geben und uns durch ihr Leben sagen: ›Ich will gehorchen, will den Weg gehen, den Jesus mir zeigt.‹«
In der heutigen Liturgie »lädt uns die Kirche ein«, »den Weg Jesu zu gehen« und »jene Angebote zu überhören, die uns die Welt macht, jene Angebote der Sünde oder diejenigen, die halb so und halb so sind«. Es handelt sich hierbei, so wiederholte der Papst, um eine Lebensweise, die »einfach nicht geht« und »uns nicht glücklich machen wird«.
Der Christ ist nicht allein, wenn er sich ohne Kompromisse für den Gehorsam Gott gegenüber und nicht gegenüber der Welt entscheidet. Der Papst fragte sich: »Woher bekommen wir die Hilfe, um jenen Weg einzuschlagen, auf dem wir Jesus hören? Vom Heiligen Geist. Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott jenen gegeben hat, die ihm gehorchen.« Folglich, so sagte er, »ist es gerade der Heilige Geist in uns, der uns die Kraft verleiht, diesen Weg einzuschlagen«. Das Johannesevangelium (3,31–36), das in dieser Messfeier verlesen wurde, versichert uns in schönen Worten: »›Denn der, den Gott gesandt hat, verkündet die Worte Gottes; denn er gibt den Geist unbegrenzt.‹ Unser Vater gibt uns den Geist, unbegrenzt, um Jesus anzuhören, um Jesus zu hören und Jesu Weg einzuschlagen.«
Papst Franziskus beendete seine Predigt mit der Einladung, in den verschiedenen Lebenslagen mutig zu sein: »Wir bitten um die Gnade des Mutes. Wir werden immer schuldig sein: Wir alle sind Sünder.« Aber man braucht »den Mut, zu sagen: ›Herr, ich bin ein Sünder, manchmal gehorche ich den Dingen der Welt, aber ich möchte Dir gehorchen, ich will Deinen Weg gehen.‹ Bitten wir um diese Gnade, immer dem Weg Jesu zu folgen. Und wenn wir das nicht tun, um Verzeihung bitten: Der Herr vergibt uns, denn er ist gütig.«
Donnerstag, 11. April 2013
Um die Probleme des Lebens zu lösen, muss man der Realität ins Auge sehen und so wie ein Torwart bereit sein, den Ball aufzufangen, von welcher Seite auch immer er kommen mag. Und das ohne der Angst oder der Versuchung zum Klagen nachzugeben, denn Jesus ist immer an der Seite jedes Menschen, auch und vor allem in den schwierigsten Momenten. Das sagte Papst Franziskus in der heiligen Messe, die er am Morgen des 13. April in der Kapelle der »Domus Sanctae Marthae« gefeiert hat. …
Im Abschnitt aus der Apostelgeschichte (6,1–7), der als erste Lesung vorgetragen wurde, »ist ein Teil der Geschichte aus den ersten Tagen der Kirche enthalten«, erklärte der Papst. »Die Kirche wuchs, die Zahl der Jünger stieg«, aber »in jenem Augenblick beginnen die Probleme«: denn »die griechischsprachigen Gläubigen murrten gegen die hebräischsprachigen«, weil ihre Witwen bei der täglichen Versorgung übersehen wurden.
»Das Leben ist nicht immer ruhig und schön«, so der Papst, »und das Erste, was sie tun, ist zu murren, zu reden, einer gegen den anderen: ›Aber, sieh mal, der da …‹ Aber das führt zu keiner Lösung, so gibt es keine Lösung. »Die Apostel dagegen haben mit dem Beistand des Heiligen Geistes gut reagiert. Sie haben die Gruppe der Apostel zusammengerufen und haben darüber geredet. Das ist der erste Schritt: Wenn es Schwierigkeiten gibt, muss man sie sich genau ansehen, sie annehmen und darüber sprechen. Man darf sie niemals verstecken. So ist das Leben. Man muss das Leben so nehmen, wie es kommt, nicht so, wie wir wollen, dass es kommt.« Ein Bild aufgreifend, das er gern verwendet, sagte der Heilige Vater weiter: »Es ist ein wenig so wie der Torhüter, nicht wahr? Er fängt den Ball aus der Richtung auf, aus der er kommt. Das ist die Wirklichkeit.« Die Apostel haben also »miteinander geredet und haben einen schönen Vorschlag gemacht, einen revolutionären Vorschlag, denn sie haben gesagt: ›Aber wir sind die Apostel, die Jesus erwählt hat.‹ Aber das reicht nicht aus. Sie sind sich bewusst geworden, dass ihre erste Pflicht das Gebet und der Dienst am Wort war. ›Und für die tägliche Versorgung der Witwen müssen wir etwas anderes machen.‹« Und so haben sie »beschlossen, Diakone einzusetzen«. »Eine Entscheidung«, so fügte der Papst hinzu, »die in jenem Moment etwas riskant war. Aber der Heilige Geist hat sie angeregt, dies zu tun. Und sie haben dies getan. Sie haben Diakone gewählt, mit Entschlossenheit. Sie haben nicht gesagt: ›Ja, aber, das werden wir morgen sehen, Geduld.‹ Nein, nein. Sie haben die Entscheidung getroffen und das Ende ist wirklich sehr schön: ›Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger in Jerusalem wurde immer größer.‹ Das ist schön. Wenn es Probleme gibt, dann muss man sie angehen, und der Herr wird uns helfen, sie zu lösen.« So »dürfen wir keine Angst vor den Problemen haben. Jesus selbst sagt zu seinen Jüngern: Ich bin es, habt keine Angst, ich bin es! Immer. In den Schwierigkeiten des Lebens, den Problemen, den neuen Dingen, die wir in Angriff nehmen müssen: Der Herr ist da. Wir können uns irren, Fehler machen, sicherlich, aber er ist uns immer nahe und sagt: Du hast einen Fehler gemacht, jetzt nimm den richtigen Weg wieder auf.«
Ein Problem, so der Papst, werde nicht gelöst, wenn man sich darauf beschränke zu sagen: »Das gefällt mir nicht«, und wenn man zu murren und zu reden beginnt. Und es »ist keine gute Haltung, das Leben zu schminken, ihm Make-up aufzulegen. Nein, nein. Das Leben ist, wie es ist. Es ist die Wirklichkeit. Es ist so, wie es nach Gottes Willen sein soll oder wie er es zulässt. Aber es ist, wie es ist, und wir müssen es so nehmen, wie es ist. Der Geist des Herrn wird uns die Lösung der Probleme geben.«
»Auch im Evangelium«, so kommentierte der Papst den Abschnitt aus dem Johannesevangelium (6,16–21), »passiert etwas Ähnliches. Die Jünger waren sehr zufrieden, weil sie gesehen hatten, dass die fünf Brote nicht zu Ende gingen. Sie haben so vielen Menschen zu Essen gegeben. Sie nähern sich mit dem Boot dem anderen Ufer und es kommt ein starker Wind auf: Die See wird aufgewühlt, und sie haben etwas Angst. Der Herr kommt zu ihnen, um ihnen zu helfen. Sie erschrecken ein wenig, und er sagt zu ihnen: ›Ich bin es; fürchtet euch nicht!‹ Das ist das Wort Jesu, immer: in den Schwierigkeiten, in düsteren Momenten, wenn alles dunkel ist und wir nicht wissen, was wir tun sollen, auch wenn es in unserer Seele dunkel ist. So ist das Leben. Heute kommt es so, mit diesem Dunkel. Aber der Herr ist da.
Wir brauchen keine Angst zu haben! Haben wir keine Angst vor den Schwierigkeiten, haben wir keine Angst, wenn unser Herz traurig und dunkel ist! Nehmen wir die Dinge, wie sie kommen, mit dem Geist des Herrn und der Hilfe des Heiligen Geistes. Und so gehen wir voran, sicher auf einem richtigen Weg.« Papst Franziskus schloss die Predigt mit der Einladung, den Herrn »um diese Gnade zu bitten: keine Angst zu haben, das Leben nicht schön zu färben«, um fähig zu sein, »das Leben zu nehmen, wie es kommt, und zu versuchen, die Probleme so zu lösen, wie es die Apostel getan haben, und die Begegnung mit Jesus zu suchen, der immer an unserer Seite ist, auch in den dunkelsten Augenblicken des Lebens.«
Samstag, 13. April 2013
An der Messe in der Kapelle der »Domus Sanctae Marthae« mit Papst Franziskus am 15. April nahmen Angestellte und Verantwortliche des Telefondienstes und des Internetbüros des Governatorats der Vatikanstadt teil. …
In seiner Predigt hob Papst Franziskus hervor, dass die Verleumdung das Werk Gottes zerstöre, weil sie dem Hass entspringe. Sie sei Tochter des »Vaters der Lüge« und wolle den Menschen vernichten, indem sie ihn von Gott entfernt.
Verleumdung sei so alt wie die Welt und Hinweise auf sie fänden sich bereits im Alten Testament. Als Beispiel nannte der Papst Königin Isebel und den Weinberg von Naboth sowie Susanna und die Alten. Wenn man »auf gerechtem Weg, einem heiligen Weg« etwas nicht erreichen könne, dann benütze man Verleumdung und üble Nachrede, die zerstörerisch wirkten. »Das gibt uns zu denken«, kommentierte der Papst.
»Wir alle sind Sünder: alle. Wir haben gesündigt. Aber Verleumdung ist etwas anderes.« Es ist eine Sünde, aber es ist noch mehr, weil sie »das Werk Gottes zerstören will und aus etwas sehr Bösem entsteht: Sie entspringt dem Hass. Und wer Hass bewirkt, das ist Satan.« Lüge und Verleumdung gingen miteinander einher, denn sie brauchten einander, um voranzugehen. Und zweifellos, fügte der Papst hinzu, »ist dort, wo Verleumdung ist, auch der Teufel«.
Papst Franziskus bezog sich dann auf Psalm 119 der Liturgie des Tages, um die Seelenverfassung des verleumdeten Gerechten zu erklären: »Wenn auch Fürsten gegen mich beraten, dein Knecht sinnt nach über deine Gesetze. Deine Vorschriften machen mich froh.« Der Gerechte sei in diesem Fall Stephanus, der Erzmärtyrer, auf den die erste Lesung aus der Apostelgeschichte hinwies. Stephanus »blickt auf den Herrn und gehorcht dem Gesetz«. Er sei der Erste einer langen Reihe von Zeugen Christi in der Kirchengeschichte – nicht nur in der Vergangenheit, auch in unseren Tagen gebe es viele Märtyrer. Der Heilige Vater fügte hinzu: »Hier in Rom haben wir viele Märtyrerzeugnisse, angefangen bei Petrus. Aber die Zeit der Märtyrer ist nicht vorbei: Auch heute können wir in Wahrheit sagen, dass die Kirche mehr Märtyrer hat als in der Zeit der ersten Jahrhunderte.«