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Benoît Laval, seines Zeichens Uhrmacher aus Traditionsgründen, liebt seine Arbeit und seinen Laden. Besuch bekommt er allerdings selten. Doch eines Tages betritt eine Dame sein Geschäft, die ihn angenehm an seine Frau erinnert.
Doch die vermeintliche Kundin erweist sich als eine ganz besondere Herausforderung, denn ihre Wünsche kann Laval nicht ohne Weiteres zufriedenstellen ...
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Seitenzahl: 133
Cover
Impressum
Die tickende Stadt
Leserseite
Vorschau
BASTEI ENTERTAINMENT
Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe
Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG
© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln
Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin
Verantwortlich für den Inhalt
Titelbild: Daniel Bérard / Rainer Kalwitz
Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam
ISBN 978-3-7325-3620-7
www.bastei-entertainment.de
www.lesejury.de
Die tickende Stadt
von Adrian Doyle
Manche Häuser, sagt man, haben eine Seele.
Die Faustregel lautet: Je älter das Haus, desto älter, mächtiger, weiser die Seele.
Der menschliche Leib verwest, wenn er gestorben ist, und entlässt seine Seele in ein Reich, aus dem es keine Wiederkehr gibt. Aber wie verhält es sich bei einem Haus? Wenn niemand sich kümmert, zerfällt es. Aber ab wann genau tritt das ein, was wir Tod nennen? Und was geschieht mit seiner Aura? Gibt es einen Himmel für Häuserseelen? Oder eine Hölle?
Können Häuser makellos dastehen, aber innerlich längst verfaulen, hinter ihren Tapeten, wo es manchmal so unheimlich knackt und … tickt?
Draußen war es schon dunkel geworden, als das altmodische Glöckchen über der Ladentür noch einmal zu bimmeln begann. Es hatte einen durchdringenden und doch lieblichen Klang, der Benoit Laval an bessere Zeiten erinnerte.
Laval, seines Zeichens Uhrmacher in siebter Generation, hörte mit halbem Ohr hin, konzentrierte sich aber zunächst weiter auf die Arbeit, die er noch vor seinem heutigen Feierabend abschließen wollte.
Bis in die Anfänge des 19. Jahrhunderts reichte die Geschichte seines Ladens zurück, und in einem der hinteren Räume des Gebäudes, das Laval auch privat bewohnte, befand sich noch die original ausgestattete Werkstatt, mit der sein Vorfahr Guillaume Laval im zarten Alter von 24 Jahren die Familientradition begonnen hatte.
»Tick-tack«, sagte eine freundliche Frauenstimme.
Benoit Laval, bis dahin in die Operation »am offenen Herzen« einer rhythmusgestörten Taschenuhr vertieft, sah nun doch von seiner Arbeit auf und ließ die Lupe, die er sich ins Auge geklemmt hatte, routiniert in die offene Hand fallen. Den Schraubendreher, den er in der anderen hielt, legte er zusammen mit der Lupe irritiert vor sich auf der Arbeitsplatte ab.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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