3,49 €
Pünktchen ist ein Stern in den Plejaden und er beobachtet schon sehr lange das Treiben auf unserem Planeten. Dabei kommen ihm so einige Gedanken, und er erzählt die Geschichte vom Leben einer Buche im Wald und Menschen, die um deren Leben und die Schönheit ihrer Heimat kämpfen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 44
Liebe Kinder,
in diesem Buch lernt ihr Pünktchen und seine Sicht auf unseren schönen Planeten Erde kennen. Pünktchen ist ein Stern in den Plejaden, und er beobachtet schon sehr lange das Treiben auf unserem Planeten. Dabei kommen ihm so einige Gedanken, und er erzählt die Geschichte vom Leben einer Buche im Wald und Menschen, die um deren Leben und die Schönheit ihrer Heimat kämpften.
Ich wünsche euch viel Freude mit dieser Geschichte.
Eure Heike Boeke
Pünktchen - das Plejadenkind
Darf ich mich vorstellen? Ich heiße Pünktchen und lebe im Universum über 444 Lichtjahre von euch entfernt. Das sind 4.218 Billionen Kilometer. An diese Zahl müsst ihr noch 12 Nullen anhängen, und schon habt ihr meinen Wohnort gefunden.
Pünktchen ist ein lächerlicher Name, ich weiß, aber mein Vater Atlas und meine Mutter Pleione wussten nun Mal keinen anderen mehr für mich. Ich habe schließlich 499 Geschwister. Wir wohnen in der Milchstraße – auch so ein komischer Name, als ob dort oben Milch fließen würde. So ein Quatsch! Aber die vielen vielen Lichter, die wir erzeugen, sind so weiß wie die Milch, die manche der Tiere auf der Erde geben. Deshalb sieht das so aus, als ob da oben Milch fließen würde. Und genau deswegen habt ihr meine Wohnadresse Milchstraße genannt. Unsere Familie heißt mit Nachnamen Plejaden.
Auch wenn ich nur Pünktchen heiße, so bin ich viel viel älter, als ihr euch vorstellen könnt. Vor 50 Millionen Jahren wurde ich nämlich geboren. Neben meinen hunderten kleinen Geschwistern habe ich sieben große Schwestern. Sie heißen Alkione, Asterope, Elektra, Maia, Merope, Taygeta und Celeaeno. Sie fühlen sich schon wie Erwachsene und meinen, ich müsste ihnen gehorchen. Ich weiß mich aber zu wehren! Meine großen Schwestern sind ständig damit beschäftigt ihre Haare zu kämmen, damit sie heller leuchten als alle meine anderen Geschwister. Ich bin da eher etwas nachlässig, weil ich noch nicht so viele Haare habe. Vielleicht seht ihr mich deshalb nicht so gut wie meine leuchtenden großen Schwestern. Im Sommer, wenn die Tage schön sonnig sind, schaue ich gerne mal auf eure Heimat die Erde und beobachte, was ihr so alles macht.
Vor vielen tausenden Jahren hat mir das allerdings viel mehr Spaß gemacht. Erst einmal sah man ganz deutlich die wundervollen Flüsse, Seen und Berge und musste seine Augen nicht so anstrengen. Jetzt versperrt einem der viele Dreck, der über euren Planeten fliegt die Sicht. Und wenn ich dann mal eine Lücke finde, sehe ich, dass die Seen nicht mehr so herrlich blau sind wie vor vielen Jahren. Die Berge haben auch keine schönen weißen Kappen mehr, sondern sehen grau und unansehnlich aus. Was macht ihr denn für dumme Sachen da unten?
Meine Mutter sagt immer, da müsste man mal einen gründlichen Hausputz machen und Vater bemerkt, dass es wohl besser wäre euch gleich mit wegzuwischen. Ich finde jedoch, ihr müsstet euch nur einmal ein wenig anstrengen, denn schließlich ist die Erde das einzige Heim das ihr habt. Ich kann euch aus Erfahrung sagen, es gibt nichts Vergleichbares – ausgenommen die Milchstraße. Aber dort könntet ihr nicht überleben. Wir hier oben sorgen auch für Sauberkeit und Ordnung, denn wir sind sehr stolz auf unsere Heimat.
Neulich habe ich gesehen, wie ihr eine große Rakete in den Himmel geschossen habt. In der waren ein paar Leute drin und die landeten dann in einer Raumstation, die ein paar hundert Kilometer über der Erde herumfährt. Bequem war das sicherlich nicht, und die Menschen dort vermissten bestimmt ihre Familien. Ich frage mich nur immer, wenn ihr so etwas Tolles macht, warum behandelt ihr die Erde so schlecht?
Mama sagt dann immer, das liegt daran, weil es anstrengender ist etwas Altes zu pflegen, als etwas Neues zu erfinden. Da hat sie nicht ganz Unrecht. Elektra hat von ihrem ständigen Haare kämmen ihren Kamm verbogen. Ihr müsst wissen, bei uns ist es sehr heiß, und man muss vorsichtig mit dem Kamm umgehen. Anstatt den alten Kamm ein bisschen zurechtzubiegen und die Zinken zu richten, wollte Elektra gleich einen neuen Kamm haben. Aber Mama hat ihr gesagt, dass der alte Kamm noch reichen würde, und sie solle doch bitte die Kämme nicht so schlecht behandeln.
Vielleicht denkt ihr ja, es gibt noch mehr von solchen Planeten wie die Erde, so wie Elektra denkt, es gäbe Kämme im Überfluss. Da muss ich euch aber enttäuschen! Ich lebe ja jetzt lange genug um festzustellen, dass es diesen blauen Planeten nur einmal gibt. Andere so schöne Plätze habe ich nirgends gesehen, außer ein paar öde langweilige und graue kalte Planeten. Da müsstet ihr ewig in Schutzanzügen herumlaufen, um dort zu überleben, mal davon abgesehen, dass ihr gar nicht so lange lebt bis ihr dorthin geflogen seid. Also würde ich es mir gut überlegen, wie das mit eurer Heimat weitergeht.
Papa hat mir einmal eine Geschichte von den Jahren vor meiner Geburt erzählt. Die Menschen, die zu der Zeit lebten, haben sich genauso gestritten, wie ihr heute miteinander streitet. Allerdings haben sie sich auch schnell wieder vertragen, denn sie wussten, dass sie sich gegenseitig brauchten. Das scheint bei euch heute wohl nicht der Fall zu sein, wenn ich die vielen wüsten Landschaften sehe und die zerbombten Städte auf der Erde. Ich kann mich noch genau erinnern, wie ihre alle