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Wer von Ihnen hat nicht schon mal den Koffer gepackt, um sich in das Abenteuer einer Reise zu werfen? Wer von Ihnen kam nicht schon einmal enttäuscht wieder zurück und fragte sich, warum er sich das angetan hat. Auch ich habe manches Lehr-geld zahlen müssen. Doch mit Humor und guter Vorbereitung lässt sich so einiges bewältigen. Diese nicht ganz ernst gemeinte Erzählung schildert Erlebnisse und Erkenntnisse rund um das Reisen.
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Seitenzahl: 51
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Liebe Leserinnen und Leser,
wer von Ihnen hat nicht schon mal den Koffer gepackt, um sich in das Abenteuer einer Reise zu werfen? Wer von Ihnen kam nicht schon einmal enttäuscht wieder zurück und fragte sich, warum er sich das angetan hat. Auch ich habe manches Lehrgeld zahlen müssen. Doch mit Humor und guter Vorbereitung lässt sich so einiges bewältigen. Diese nicht ganz ernst gemeinte Erzählung schildert Erlebnisse und Erkenntnisse rund um das Reisen.
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen.
Ihre
Heike Boeke
Reiselust - Reisefrust
Waren sie in diesem Jahr auch schon im Urlaub oder sind sie gerade in der Planungsphase? Mit dieser kleinen Abhandlung zum Thema Reisen möchte ich ihnen ein paar nützliche Tipps mit auf den Urlaubsweg geben und sie bei der mitunter unübersichtlichen Auswahl von Reiseangeboten mit ein paar kleinen Anekdoten zum Lachen bringen.
Zum Glück haben wir jetzt den EURO zumindest im europäischen Ausland. Kein wildes Suchen nach Lira, Franc oder Peseta mehr. Erst recht nicht mehr dieses ständige Umrechnen und die für sich gestellte Frage nach dem Preis. Nur irgendwie war es doch auch schön mal andere Scheine in den Händen zu halten. Da schätzte man bei der Rückkehr doch seine eherne Deutsche Mark. Die ausländischen Lappen landeten meist in irgendeiner Tüte oder schön eingeklebt im heimischen Fotoalbum. Ich möchte nicht wissen, wie viel solcher Scheine ihr Dasein in manchem Schrank und Buch fristen. Einzig die Schweiz und England verweigern sich strikt der Gleichschaltung. Sie haben ja auch irgendwie recht. Denn langweilig ist er ja schon, der EURO. Gut, wenn man im Ausland war, schaut einem irgendein König oder was anderes entgegen – immerhin ein bisschen Unterschied. Aber leider nix mehr zum Einkleben.
Ach so, ich wollte ja vom Reisen berichten. Eigentlich ist es doch nur purer Stress – oder sehen sie das anders? Es fängt schon mit dem Kofferpacken an. Garantiert hat man immer das Falsche dabei. Ich habe Reisefreudige erlebt, die haben sich extra für ihre Safari khakifarbene Kleidung gekauft, die sie nie wieder anziehen konnten – höchstens zu Fasching. Da ist dann nicht nur der Urlaub teuer, die vorherige Ausstaffierung gibt dem Budget den Rest. Und für was? Das man vor irgendeinem Wasserloch eine Antilope anschaut. Sicherlich, ein erhebender Moment, aber ob die Antilope das auch so sieht? Überhaupt, wenn manche Tiere sprechen könnten ...! Wenn bei uns ständig jemand im Vorgarten stände wüsste ich nicht, wie wir reagieren würden.
Afrika, das Land der Sehnsucht hat was, wenn man mal das Elend mancher Ureinwohner ausblendet, womit der Tourist in der Regel meist keine Probleme hat. Und was in der Kolonialzeit da so alles falsch gelaufen ist, das ficht den heutigen Touristen meist auch nicht an. Jetzt geht man auf Wein Tour, schwärmt vom Sonnenuntergang am Fishriver-Canyon, bummelt durch die Kaffees in Lüderitz und genießt eine Schwarzwälder Kirschtorte, oder sitzt eben vor besagtem Wasserloch. Doch vor dem Vergnügen kommt der Flug und die bange Frage, ob der Koffer denn auch am Ende auf dem Fließband landet, denn eine Rundreise hat es so an sich, dass man nicht auf die Ankunft des Koffers warten kann. Wie furchtbar ist es, wenn die extra für die Reise angeschafften Kleidungsstücke in einer anderen Destination landen, und man sich mit billigen Kleidungsstücken im nächsten Laden aushelfen muss. Alles schon geschehen – also überlegen sie sich, ob eine teure Shoppingtour vor dem Urlaub lohnt. Wenn die Reise vorbei ist, brauchen sie die Teile nie wieder.
Egal wie teuer man bucht, letztendlich sitzen alle vor denselben Wasserlöchern von Mücken umschwirrt und starren ins Dunkel, sitzen in einem Jeep oder einem Bus – wegen der Klimaanlage bevorzugt mit laufendem Motor - vor diesem und suchen ein Fotomotiv. Gut, man kann sagen, man war in Afrika. Aber war man dort wirklich? Oder ist man nicht in Wirklichkeit nur von Lodge zu Lodge gefahren worden, hat sich die Tiraden der dortigen Großgrundbesitzer über faule Schwarzafrikaner angehört und, wenn man Glück hatte, war noch eine kurze Begegnung – natürlich vorbereitet – mit Buschmännern in der Kalahari möglich. Machen wir uns doch nichts vor! Solche Reisen helfen den Menschen vor Ort nicht, sondern befriedigen nur unsere immerwährende Neugier, und befeuern die Geldbeutel von ein paar Reiseunternehmen. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel.
Davon abgesehen ist so ein Jetlag, nach dem Urlaub in fernen Ländern, auch nicht gerade zu verachten. Da wacht man mitten in der Nacht voller Tatendrang auf, um festzustellen, dass in Deutschland noch geschlafen wird. Entsprechend erholungsbedürftig ist man nach einem solchem Urlaub. Nur kann man sich leider weitere Urlaubstage nicht leisten, denn die sind zu knapp bemessen als das man sie im Bett verbringen könnte.
Mein Gewissen zumindest kann ich bei Fernreisen beruhigen. Wissen sie, wie viel CO2ihr Flug verursacht? Nein? Das ist ja mal ganz schlecht. Sie können den Dreck beim Fliegen über die Weltmeere zwar nicht verhindern, aber sie können spenden, damit irgendwo wieder Wald aufgeforstet wird, der durch unseren Flugwahn sauer geworden ist. Pervers irgendwie –,oder? Na ja, aber Verzicht, das kommt dann doch nicht infrage. Dann gäb es ja nichts mehr, worüber man neben dem eigenen Haus, dem eigenen Auto, der eigenen Frau, oder dem eigenen Mann sprechen könnte. Gut, ich fliege auch, ich geb´s zu. Und schlägt mir das Gewissen? Ja, manchmal schon.