Ratekrimis für Jugendliche – Band 2 : 40 neue Geschichten zum Raten - H.P. Karr - E-Book

Ratekrimis für Jugendliche – Band 2 : 40 neue Geschichten zum Raten E-Book

Karr H.P.

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Krimi
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Wolf und Lea von Biss sind ganz normale Kinder. So normal wie man eben ist, wenn man aus einer Familie von bekannten Vampiren stammt, in der jeder über magische Fähigkeiten verfügt. Jetzt müssen sich Wolf und Lea von Biss aber daran gewöhnen, dass es auch andere "ganz normale" Kinder gibt – nämlich die Schülerinnen und Schüler im Internat Schloss Schwarzenstein. Dorthin haben ihre Eltern Wolf und Lea geschickt – damit sie lernen, wie man in einer Welt ohne magische Kräfte, Zaubersprüche, Hexen, Geister und Vampire lebt. Wolf und Lea müssen ihre geheimen Kräfte vor ihren Mitschülern geheim halten. Deshalb müssen sie auch alle Krimirätsel, mit denen sie es zu tun bekommen, mit Logik und Verstand und ganz ohne Zauberei lösen. Tim und Tina gehen aufs Einstein-Gymnasium und lösen jeden Fall. Egal ob in der Schule, beim Sport oder in der Theater AG – immer wissen sie, wer ihnen etwas vorzumachen versucht oder wer sich etwas hat zuschulden kommen lassen. Und wer genau liest, findet genau wie Tim und Tina den Fehler, durch den man dem Täter auf die Spur kommen kann. Ist es eine falsche Aussage, ein falsche Alibi oder einfach eine unmögliche Behauptung? STOP der Juwelenbande Tom ist fassungslos! Ein harmloser Blick durchs Fernglas – und schon ist er in einen Detektivfall verwickelt. Seine Freunde vom STOP-Club stehen ihm bei und entpuppen sich als clevere Schnüffler. Der STOP-Club – das sind Stefan, Thomas, Otto und Peter. Sie treffen sich im Bootshaus am See und überlegen, wie sie der Juwelenbande das Handwerk legen können. Aber bevor noch die Polizei eingreifen kann, wird ihr Mut auf eine harte Probe gestellt: Die Gauner stellen ihnen eine Falle.

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Seitenzahl: 250

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H.P. Karr

Ratekrimis für Jugendliche – Band 2

 40 neue Geschichten zum Raten

Mystery-Rätsel mit Wolf und Lea von Biss, Ratekrimis mit Tim und Tina

und ein komplettes Abenteuer mit dem STOP-Club

Wolf und Lea von Biss

sind ganz normale Kinder. So normal wie man eben ist, wenn man aus einer Familie von bekannten Vampiren stammt, in der jeder über magische Fähigkeiten verfügt. Jetzt müssen sich Wolf und Lea von Biss aber daran gewöhnen, dass es auch andere »ganz normale« Kinder gibt – nämlich die Schülerinnen und Schüler im Internat Schloss Schwarzenstein. Dorthin haben ihre Eltern Wolf und Lea geschickt – damit sie lernen, wie man in einer Welt ohne magische Kräfte, Zaubersprüche, Hexen, Geister und Vampire lebt.

Wolf und Lea müssen ihre geheimen Kräfte vor ihren Mitschülern geheim halten. Deshalb müssen sie auch alle Krimirätsel, mit denen sie es zu tun bekommen, mit Logik und Verstand und ganz ohne Zauberei lösen.

Tim und Tina

gehen aufs Einstein-Gymnasium und lösen jeden Fall. Egal ob in der Schule, beim Sport oder in der Theater AG – immer wissen sie, wer ihnen etwas vorzumachen versucht oder wer sich etwas hat zuschulden kommen lassen. Und wer genau liest, findet genau wie Tim und Tina den Fehler, durch den man dem Täter auf die Spur kommen kann. Ist es eine falsche Aussage, ein falsche Alibi oder einfach eine unmögliche Behauptung?

STOP der Juwelenbande

Table Of Contents

01. Ein Fall für Wolf und Lea  Willkommen auf Schloss Schwarzenstein

02. Ein Fall für Wolf und Lea Das Skelett im Keller

03. Ein Fall für Wolf und Lea  Die Fee mit den langen Fingern

04. Ein Fall für Wolf und Lea  Der böse Geist von Schwarzenstein

05. Ein Fall für Wolf und Lea Ich weiß, was du im August getan hast

06. Ein Fall für Wolf und Lea Wer glaubt schon einem Werwolf?

08. Ein Fall für Wolf und Lea Wer ist das Chamäleon?

09. Ein Fall für Wolf und Lea Der Räuber aus dem Hexenwald

10. Ein Fall für Wolf und Lea Der unsichtbare Dieb

11. Tim und Tina ermitteln Der Schatz im Nachbargarten

12. Tim und Tina ermitteln Dieb im Haus

13. Tim und Tina ermitteln Der große Kuchen-Schwindel

14. Tim und Tina ermitteln Was plant der Glatzkopf?

15. Tim und Tina ermitteln Dieb beim Karussell

16. Tim und Tina ermitteln Ein Fall für echte Detektive

17. Tim und Tina ermitteln Geld für Schweigen

18. Tim und Tina ermitteln Der böse Clown

19. Tim und Tina ermitteln Urlaub am anderen Ende der Welt

20. Tim und Tina ermitteln Überfall im Park

21. Tim und Tina ermitteln Der gestohlene Wagen

22. Tim und Tina ermitteln Der doppelte Kunde

23. Tim und Tina ermitteln Stinkbomben in der Redaktion

24. Tim und Tina ermitteln Wer kam aus dem Fahrradkeller?

25. Tim und Tina ermitteln Lösegeld für Hasso

26. Tim und Tina ermitteln Wer stahl den Schultresor?

27. Tim und Tina ermitteln Augen auf bei alten Freunden

28. Tim und Tina ermitteln Unrat im Park

29. Tim und Tina ermitteln Der Kamera-Dieb

30. Tim und Tina ermitteln Der Mann im schwarzen Mantel

31. Tim und Tina ermitteln Dieb im Krankenhaus

32. Tim und Tina ermitteln Ein dreister Dieb

33. Tim und Tina ermitteln Einbruch bei Herrn Schneider

34. Tim und Tina ermitteln Das leere Haus

35. Tim und Tina ermitteln Der Unglücksrabe

36. Tim und Tina ermitteln Einbruch am Wochenende

37. Tim und Tina ermitteln Ein geduldiger Dieb

38. Tim und Tina ermitteln Die Rosen in Nachbars Garten

39. Tim und Tina ermitteln Wer half beim Test?

40. Tim und Tina ermitteln Dieb vor der Schwimmhalle

H.P. Karr STOP der Juwelenbande

1. Eine seltsame Beobachtung

2. Der STOP-Club in Aktion

3. Kriminalistische Kleinarbeit

4. Ein Tiger ist kein Sternzeichen

5. Nichts ist unwichtig

6. Herrn Ammersee auf den Fersen

7. Abwarten und Tee trinken

8. Die Juwelenbande schlägt wieder zu

9. Ein Zwilling kommt selten allein

10. Die Polizei greift ein

11. Den Juwelendieben auf der Spur

12. Kommissar Rolandt führt die Ermittlungen

13. Gefangen

14. Auf der Flucht

15. Lorbeer für den STOP-Club

01. Ein Fall für Wolf und Lea Willkommen auf Schloss Schwarzenstein

Es war ein nebeliger Frühlingsmorgen, feucht und nass lagen die Wiesen da und ein eisiger Wind hauchte durch den Wald, in dem das Internat Schwarzenstein lag. Fast lautlos wie eine Geisterkutsche glitt eine schwarze Limousine über die schmale Straße, vorbei an einem alten Mann, der mit seinem mit geheimnisvollen Schnitzereien verzierten Wanderstock am Rand des Wäldchen entlangmarschierte, das die Menschen hier nur das »Hexenwäldchen« nannten. Die Limousine glitt durch die Nebelschwaden und rollte über die knarrenden Holzbohlen der Zugbrücke auf den Parkplatz des Schlosses, das sich trotz seiner bunten Fensterläden düster in den Morgenhimmel erhob. »Internat Schloss Schwarzenstein« stand auf der Tafel neben dem Schlosseingang. Düster und schwarz schimmerte das Wasser im Graben, der das Schloss umgab. Irgendwo schrie eine Krähe.

»Ui-hii!«, machte Lea, als sie aus der Limousine kletterte, in der Alfred, der Butler der Familie von Biss sie und ihren Bruder Wolf hergebracht hatte. Der Parkplatz war feucht, denn es hatte in der Nacht geregnet. Leas Nasenflügel bebten, als sie behutsam die Luft einsog. Aus dem Wald wogte ein deutlicher Geruch von Moder und Fäulnis herüber. Mit ihren geschärften Sinnen öffnete sie Nase und Augen in Richtung der Bäume. Wie alle Vampire der Familie von Biss konnte sie hervorragend riechen und sehen. Ganz deutlich roch Lea den Hirsch, der auf einer Lichtung 250 Meter weiter stand.

»Lea!« Sie zuckte zusammen. Ihr Bruder Wolf sah sie tadelnd an. Seine dunklen Locken fielen ihm in die Stirn. »Hast du vergessen, dass wir vorsichtig sein sollen? – Niemand darf ahnen, dass wir Vampire sind!«

Natürlich hatte Lea nicht vergessen, was ihre Mutter ihr noch eingeschärft hatte, ehe sie abgefahren waren: »Bitte, du musst dich ganz normal verhalten und darfst mit deinem besonderen Fähigkeiten nicht auffallen, Lea. Und keiner ahnt, dass du und dein Bruder Wolf ganz besondere Kinder mit ganz besonderen Fähigkeiten seid. Dass ihr zum Beispiel viel, viel besser sehen, hören und riechen könnt als andere Kinder! Also achtet bitte darauf, dass ihr eure Fähigkeiten nicht verratet. Ihr sollt auf Schloss Schwarzenstein wie ganz normale Kinder zur Schule gehen! Damit ihr später auch unauffällig unter normalen Menschen leben könnt.«

Als normale Kinder! Lea konnte sich das immer noch nicht vorstellen. Sie und ihr Bruder Wolf - wie sollten sie jemals zu echten Vampiren werden, wenn sie ihre ganz besonderen Fähigkeiten nicht anwenden durften?

»Ihr seid also Wolf und Lea!« Eine schlanke Frau in einem schicken Kostüm war aus dem Internat gekommen, während Alfred ihre Koffer und Taschen auslud. »Ich bin Frau Brandt, eure neue Klassenlehrerin!«

»Freut mich!«, sagte Wolf mit einem charmanten Lächeln und streckte der Lehrerin die Hand entgegen. Doch Frau Brandts Blick richtete sich plötzlich auf den dunklen Kleinwagen, der ein paar Meter weiter auf dem feuchten Parkplatz stand. »Oh nein!«, seufzte sie.

»Ui-hii«, rief Lea, als sie die vielen Kratzer auf der Motorhaube des Autos entdeckte.

»Das ist mein Wagen«, sagte Frau Brandt wütend. »Und das ist nicht das erste Mal, dass ihn jemand hier auf dem Parkplatz beschädigt!«

Wolf und Lea traten näher an den Wagen der Lehrerin heran. In dem aufweichten Boden waren Schuhabdrücke zu erkennen, die zum Wagen führten - und dann wieder davon weg. Mit geblähten Nasenflügeln nahm Wolf den Geruch auf, der über der Spur schwebte, aber dann fiel ihm ein, dass er sich damit nur verraten hätte. Also sah er sich die Spur ganz genau an und stellte fest: »Gummisohle, Größe 42.«

Lea dagegen musterte die kleinen runden Eindrücke neben den Fußabdrücken, ohne dass sie genau sagen konnte, woher sie stammten. Als nächstes sah sie sich die Kratzer auf der Motorhaube Auto an. »Ein spitzer Gegenstand!«, vermutete sie, denn wenn die Fußspuren von einem Menschen stammten, dann musste der auch für die Kratzer verantwortlich sein. »Ein Schlüssel oder so«, überlegte sie. »Ich kann …«

»Nein, kannst du nicht!«, zischte ihr Bruder, der genau ahnte, das Lea die etwas Unerlaubtes tun wollte. Wolf sah Frau Brandt an. »Wenn jemand Ihren Wagen schon mehrere Male beschädigt hat, dann scheint Sie jemand nicht zu mögen!«

Wolf ließ seinen Blick über die düstere Fassade von Schloss Schwarzenstein gleiten und vernahm mit seinem scharfen Gehör ein leises Knurren, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte. Ganz klar - im Internat lebte ein Werwolf.

»Das erste Mal ist es vor drei Wochen passiert«, sagte Frau Brandt, die von alldem nichts mitbekam. »Da war mein Außenspiegel abgebrochen. Vor zwei Wochen hat mir jemand den Reifen zerstochen! Wenn ich nur wüsste, wer dahintersteckt.«

»Haben Sie denn einen Verdacht?«, fragte Wolf.

»Na zum Beispiel Herr König!« Sie deutet mit dem Kopf hinüber zu dem alten Wanderer, an dem Lea und Wolf vorhin vorbeigefahren waren. Der Mann stand jetzt auf der Zugbrücke und beobachtete die Enten im Burggraben. Seinen Wanderstock hatte er ans Geländer gelehnt und Wolf sah mit seinen scharfen Augen, was andere nicht erkennen konnten: die Dämonenfratzen und Teufelsgesichter, die ins Holz des Stocks geschnitzt waren und ihn höhnisch anzugrinsen schienen. War der Mann etwa ein …

»Herrn König gehört der Gutshof neben dem Internat«, erklärte Frau Brandt. »Und er stört sich daran, dass ich auf dem Weg zur Arbeit die kleine Straße benutze, die über sein Grundstück führt.«

Inzwischen hatte Alfred das Gepäck von Lea und Wolf ins Internat gebracht. Mit ihm kam ein junger Mann über die Freitreppe von Schloss Schwarzenstein herunter. Er trug einen blutroten Jogginganzug und ein gelbes Schweißband, um seine langen Haare im Zaum zu halten. Seine Turnschuhe strahlten in einem blitzsauberen Weiß. Wolf spürte wie ihm ein Schauer über den Rücken rann und wie auch Lea neben ihm zusammenzuckte. Da war er, der Werwolf, dessen Anwesenheit Wolf eben schon gespürt hatte. »Das ist Herr Schiller, der Trainer unserer Fußballmannschaft.« Frau Brandt verzog das Gesicht und Wolf spürte, dass Frau Brandt Herrn Schiller nicht mochte. Er spürte ihre unbestimmte Angst und er verstand sie nur zu gut.

Und als ob Herr Schiller ahnte, dass mit Wolf und Lea zwei ganz und gar ungewöhnliche Schüler angekommen waren, musterte er sie mit scharfem Blick. Lea schauderte, als sie das Aufglühen in seinen Augen sah, und Wolf fröstelte, denn er hörte das drohende Knurren, mit dem der Wolf in Menschengestalt ihn begrüßte. »Oh Gott!«, flüsterte Lea erschrocken.

Doch dann schien Herr Schiller das Interesse an ihnen verloren zu haben und trabte über den gepflasterten Weg am Rand des Parkplatzes davon - natürlich wollte er sich seine schicken Schuhe nicht im Matsch schmutzig machen.

»Herr Schiller ist erst seit zehn Tagen auf Schloss Schwarzenstein - und schon kann ihn kaum einer leiden«, murmelte Frau Brandt. »Ich habe ihn erst gestern gesagt, dass er nicht beliebt ist. Seitdem kommt er immer wieder und sagt, dass mir das noch leid tun wird.«

»Dann hat er Ihnen bestimmt den Wagen zerkratzt!«, meinte Lea. »Seht ihr den Schlüsselbund da an seinem Gürtel? Damit ist die Sache klar!«

»Nein, Herr Schiller steckt nicht hinter den Attacken auf Sie, Frau Brandt!«, sagte Wolf plötzlich. »Das ist ganz klar - und es ist Herr König gewesen, der Ihnen die Motorhaube zerkratzt hat!«

Wieso ist Herr Schiller unschuldig?

Was verriet Herrn König?

Lösung:

Die Attacken auf Frau Brandt begannen vor drei Wochen mit einem abgebrochenen Außenspiegel - aber Herr Schiller war erst vor zehn Tagen ins Internat gekommen. Also konnte er nicht dahinterstecken. Und Herr König verriet sich durch seinen Wanderstock - mit dem hatte er nämlich die kleinen runden Eindrücke neben seinen Fußabdrücken am Wagen hinterlassen, die Lea aufgefallen waren.

02. Ein Fall für Wolf und LeaDas Skelett im Keller

Plötzlich ging das Licht aus. Eben noch hatten Wolf von Biss und seine Schwester Lea mit Herrn Ohlsen, dem Hausmeister des Internats Schloss Schwarzenstein hier unten im Keller nach alten Lagerraum nach alten Möbeln gesucht, die sei als Kulissen für die Aufführung der Theatergruppe brauchen konnten - und jetzt standen sie im Dunkeln.

»Keine Sorge!«, wisperte Herr Ohlsen neben ihnen. Wolf kniff die Augen zusammen. Für seine besonderen Fähigkeiten war die Dunkelheit kein Hindernis. Außer ein paar Nebelgeistern, die auf dem Boden herumtanzten, sah er nichts, wovor sie Angst hätten haben müssen.

»Ihh«, machte Lea, als etwas Pelziges um ihre Füße streifte. Waren das Ratten? Oder irgendein Troll, der sie gleich angreifen würde?

»Ich weiß genau, dass die Tür hier...«, hörten sie Herrn Ohlsen, doch der Rest ging in einem Poltern unter. Wolf spürte, wie Lea nach seiner Hand griff. »Nichts passiert«, versuchte er seine Schwester zu beruhigen. »Kannst du...«

»Ja«, flüsterte Lea und pfiff lautlos ein Hexensignal, mit dem ein Schwarm Glimmergeister herangelockt wurde, der schwaches Licht spendete.

»Oh Mann...«, sagte Wolf, als er die Steine der Wand sah, die Herr Ohlsen wohl eben bei seiner Suche nach der Tür zum Einsturz gebracht hatte. Ein dunkler Gang tat sich dahinter auf, mit magischen Zeichen an den Wänden, die für normale Menschen nicht zu sehen waren. Dort musste die Höhle eines alten Zauberers sein. Und da flackerte auch schon Herrn Ohlsens Feuerzeug auf. »Das ist eine Sensation«, murmelte er und ging langsam in den Gang hinein.

Lea stupste ein paar Ratten mit dem Fuß zur Seite und folgte dem Hausmeister zusammen mit ihrem Bruder. Die magischen Zeichen auf den schleimigen-grünen Bruchsteinwänden glühten auf, aber Wolf spürte, dass sie ihre magische Kraft längst verloren hatten. Nach ein paar Metern weitete sich der Gang zu einer Höhle. Herr Ohlsen kniete dort über etwas und beleuchtete es mit der Flamme seines Feuerzeuges. Gespenstisch schimmerte ein weißer Totenschädel und die anderen Knochen des Skeletts, das dort lag.

»Ein Zau...«, entfuhr es Lea, die noch die magische Aura spürte, ehe ein Knuff von Wolf sie zum Schweigen brachte

»Eine Sensation!«, murmelte Herr Ohlsen wieder, als er den Ring an dem Fingerknochen des Skeletts sah, und weiter unten, unter den Rippen, unter den Knochen, die Umrisse eines Dolches. »Das muss er sein«, flüsterte Herr Ohlsen. »Oswald von Schwarzenstein, der frühere Schlossherr!«

»Oswald von Schwarzenstein war ein Raubritter, der im 13. Jahrhundert die Wälder rund um die Stadt Hexenwinkel unsicher machte«, sagte eine Stunde später Herr Schlösser, der Direktor von Schloss Schwarzenstein, als er mit Herrn Beck, dem Chemielehrer und mit Lea, Wolf und Herrn Ohlsen um die Skelett herumstanden. Die Höhle wurde von den Scheinwerfern der Theater AG erleuchtet, die sie herbeigeschafft hatten. Die Ratten waren verschwunden, die magischen Zeichen an den Wänden schimmerten nur noch matt und nur für Lea und Wolf sichtbar. In den Steingutschalen, dem Mörser und den Zinnkelchen, die neben dem Skelett herumlagen, musste der Zaubermeister seine Zaubertränke zubereitet haben. »Bisher hat man vergeblich nach dem Grab von Oswald von Schwarzenstein gesucht«, fuhr der Direktor fort und begutachtete den Ring am Skelettfinger. »Aber jetzt scheinen wir es gefunden zu haben. Dieser Ring könnte das Wappen der Schwarzensteins zeigen.«

Herr Beck war in die Knie gegangen und grub behutsam das Messer aus, das unter dem Skelett lag - indem er einfach einige Rippen zur Seite schob. »Ein Dolch«, stellte er fest. »Sehr sauber gearbeitet. Der Griff war aus Holz, das im Lauf der Jahrhunderte natürlich verrottet ist.«

Der Hausmeister entfernte inzwischen die Reste der Hose an den Beinen des Skeletts. Ein Bündel vermoderten Papiers, zusammenhalten von eine goldenen Klemme rutschte aus der Hosentasche. »Geldscheine!«, sagte Herr Ohlsen und legte das Bündel behutsam zur Seite, um die Beinknochen zu untersuchen.

»Da!«, sagte er schließlich. »Der wichtigste Hinweis, dass wir es hier mit dem sterblichen Überresten von Oswald von Schwarzenstein zu tun haben, sind die beiden verheilten Beinbrüche an dem Skelett. Ich habe mich in meiner Freizeit lange mit der Geschichte von Schloss Schwarzenstein und den Geschichten um Oswald befasst.« Er wandte sich an Direktor Schlösser und die Lehrer. »Sie kennen sicher die Überlieferung, dass Oswald von Schwarzenstein mit seinen Mannen 1245 den Schuldturm von Hexenwinkel stürmte, dessen Reste heute noch dort zu sehen sind, um einen seiner gefangenen Leute zu befreien. Dabei stürzte er vom Pferd und brach sich beide Beine. Trotz der großen Schmerzen, unter denen er litt, brachte er es dann doch noch fertig, mit seinen Leuten vor den Soldaten das Kaisers zu fliehen, die ihn verfolgten. In seinem geheimen Lager im Wald kurierte Oswald dann seine Verletzung aus. Nach der Überlieferung blieb aber sein rechtes Bein danach etwas kürzer als das linke, deshalb nannte man ihn auch später Oswald, den Hinkenden. Genau diese Spuren kann man hier an den Beinknochen des Skeletts sehen: zwei verheilte Knochenbrüche an den Beinen, wobei das rechte Bein um drei Zentimeter kürzer ist als das linke. Es gibt also kaum einen Zweifel, dass es sich hier um Oswald handelt.« Herr Ohlsen strahlte. »Bisher wusste man nur, dass Oswald der Hinkende sich irgendwann hier auf sein Schloss zurückzog und niemanden mehr zu sich ließ außer seinen Räuber-Kumpanen. Und es ging das Gerücht, dass die ihn zuletzt ermordet haben, um an die Schätze zu kommen, die Oswald bei seinen Raubzügen angesammelt hatte!« Er hob das halbvermoderte Geldbündel auf und beäugte es. »Das scheint alles zu sein, was ihm von seinen Schätzen geblieben ist!«

Lea bemerkte den skeptischen Ausdruck auf dem Gesicht des Direktors. Natürlich war das hier nicht Oswald von Schwarzenstein, sondern ein Zauberer, der höchstens seit drei oder vier Jahrhunderten hier lag. Aber wie konnten sie das dem Hausmeister klarmachen?

Da sagte Wolf auf einmal: »Es ist ganz klar, dass dieses Skelett hier nicht Oswald der Hinkende ist!«

Was war ihm aufgefallen?

Lösung:

03. Ein Fall für Wolf und Lea Die Fee mit den langen Fingern

»Ui-hii«, schüttelte sich Lea. »Ist das gruselig!« Dass sie sich dabei kaum ein Kichern verkneifen konnte, bemerkte Gertrude Uhland nicht. Lea stand zusammen mit ihr und ihrem Bruder Wolf am Fenster des kleinen Häuschen an der Dorfstraße von Hexenwinkel, in dessen Nähe das Internat Schloss Schwarzenstein lag. Es war der späte Nachmittag des 31. Oktobers, und auf der Straße tauchten gerade ein paar Skelette und ein Hexenmeister mit spitzem Hut auf. Nur wenn man genau hinschaute, konnte man Almuth, Kevin und Sophie aus der Klasse von Lea und Wolf erkennen. Die drei hatten die ganze letzte Woche damit verbracht, ihre Halloween-Kostüme zu entwerfen, mit denen die Schüler von Schloss Schwarzenstein an diesem Abend durchs Dorf zogen. Lea hatte sich natürlich als Hexe verkleidet, mit einer dicken Warze auf der Nase, einer Perücke mit wirren Haaren und einem langen Rock. Und Wolf war in ein Graf Dracula-Kostüm geschlüpft, mit einem weiten schwarzen Umgang. Sein Gesicht war weiß geschminkt, mit zwei dünnen Blutfäden aus roter Schminke an seinen Mundwinkeln.

Das düstere Zwielicht des Abends lag über Hexenwinkel. Nur der Kirchplatz war hell erleuchtet - wo nämlich nachher der Halloween-Basar stattfand, den Frau Uhland und ihre Freundinnen von der Gemeindehilfe jedes Jahr veranstalteten. Schon jetzt tummelten sich Gespenster, Henkersknechte und andere düstere Gestalten zwischen den Ständen, an denen es »Hexentrunk«, »Kakerlakenkekse«, »gegrillte Kröten« und andere Leckereien gab. Die Leute aus Hexenwinkel gaben sich wirklich viel Mühe bei dem Basar.

»Da ist Miranda Perlemann«, flüsterte Frau Uhland. »Seit drei Monaten arbeitet sie in unserer Gemeindehilfe mit. Vor den meisten Aufgaben drückt sie sich, nur bei den Straßensammlungen für unsere Feste meldet sie sich immer freiwillig.«

Miranda war Mitte dreißig und hatte sich als Fee verkleidet - mit einem wallenden weißen Gewand, einer langen blonden Perücke und efeugrünen Feenschuhen. Sie stellte ihre große grüne Feenhandtasche neben der Tür des Cafés ab, in dem es zu Halloween »Blutknochen« und »Schwarzes Gift« gab, holte eine Sammelbüchse heraus und sprach die ersten Passanten an.

»Wir haben den Verdacht, das Miranda Geld aus den Sammelbüchsen für sich abzweigt«, sagte Gertrude Uhland zu Lea und Wolf. »Ich habe deshalb mit Pfarrer Schwerin darüber gesprochen und wir haben beschlossen, ihr eine Falle zu stellen.. upps... das hätte ich euch gar nicht verraten dürfen!« Sie wurde rot.

Lea und Wolf sahen sich an. Eigentlich waren sie nur zu Gertrude Uhland gekommen, um eine Kiste mit Steinmännchen abzugeben, die die Schüler der Unterstufe für den Basar gebastelt hatten.

»Das ist doch gar kein Problem«, Frau Uhland!«, sagte Wolf und bleckte seine künstlichen Vampirzähne. »Wir bleiben einfach hier - Sie brauchen keine Sorge zu haben, dass wir Ihre Falle verraten!«

Unterdessen hatten schon die ersten Leute ihre Spende in Mirandas Sammelbüchse gesteckt.

Gertrude Uhland atmete erleichtert auf - und schon plapperte sie weiter: »Die Sammelbüchsen werden von Pfarrer Schwerin in der Sakristei verwahrt, seit vor ein paar Wochen ins Gemeindehaus eingebrochen wurde, wo wir sie bis dahin immer aufbewahrt hatten. Die Einbrecher haben damals unsere Getränkekasse mitgenommen, die wir in einer alten Sammelbüchse aufbewahrt haben. Seitdem sind wir vorsichtiger mit dem Geld.«

»Sehr klug!«, sagte Lea. Neue Geister und Zombies kamen die Straße entlang gewandert. Sie pochten an die Türen und riefen »Süßes oder Saures!« Wolf interessierte sich dagegen mehr für die Passanten, die ihre Münzen in Miranda Perlemanns Büchse warfen. Eine Frau in einem roten Kleid steckte sogar einen Geldschein in die Dose. »Das ist Annie Hartung«, flüsterte Gertrude Uhland aufgeregt. »Wir haben ausgemacht, dass sie einen markierten Zwanzig-Euro-Schein in die Büchse steckt.«

»Werden die Büchsen eigentlich versiegelt?«, fragte Wolf.

Frau Uhland nickte. »Wenn Pfarrer Schwerin die leeren Büchsen verteilt, verplombt er den Deckel, so dass man sie nicht ohne Spuren öffnen kann.«

Eine Stunde verging und die Nacht brach herein. Drüben steckte Miranda gähnend ihre Sammelbüchse in die Tasche und ging in das Café. Durchs Fenster sahen Wolf und Lea, wie sich einen »Blutknochen« und eine Tasse »Schwarzes Gift« bestellte. »Dass sie beim Sammeln ein Päuschen macht, ist eigentlich nicht abgesprochen!«, murmelte Frau Uhland. Nach einer Viertelstunde kam Miranda Perlemann gestärkt wieder aus dem Café, holte die Sammelbüchse aus ihrer großen Feentasche und sammelte weiter. Eine ältere Dame steckte wieder einen Geldschein in die Dose. »Luise Aston«, erklärte Frau Uhland. »Sie steckt ebenfalls einen markierten Zwanzig-Euro-Schein hinein. Wenn Miranda wirklich Geld aus den Büchsen stiehlt, wird sie sich diese Chance nicht entgehen lassen.«

»Wieso glauben Sie eigentlich, dass sie beim Sammeln betrügt«, fragte Lea.

»Normalerweise hat man nach drei Stunden rund fünfzig Euro in der Büchse«, sagte Frau Uhland. »Nur Miranda bringt vom Sammeln immer nur zehn bis fünfzehn Euro mit.« Sie starrte hinüber. »Wir haben natürlich ihre Büchsen untersucht - sie sind immer unversehrt gewesen. Inzwischen vermute ich, dass sie einfach nicht ständig sammelt, sondern zwischendurch öfter eine Pause macht, so wie eben!«

Nach drei Stunden, als es längst Nacht war und noch mehr Geister, Untote und Zombies durch die Straße liefen, packte Miranda ihre Sammelbüchse wieder in die Tasche und ging davon.

»Sie geht zu Pfarrer Schwerin, um die Büchse leeren«, sagte Frau Uhland. »Kommt, wenn wir den Weg hinter den Gärten nehmen, sind wir vor ihr da!«

In der Sakristei der Kirchen knipste Pfarrer Schwerin den Draht der Plombe an Mirandas Büchse durch, nahm den Deckel ab und schüttete den Inhalt auf den Tisch. »Ui-hii!«, machte Lea. Zwischen den Münzen lag nur ein Zwanzig-Euro-Schein.« Miranda Perlemann sah stand neben dem Tisch und sah die anderen unschuldig an.

»Sie hat einen der beiden markierten Geldscheine aus der Büchse gestohlen!«, flüsterte Gertrude Uhland fassungslos. »Aber ich kann mir nicht erklären, wie!«

»Aber das ist doch ganz einfach«, sagte Wolf.

Was war ihm aufgefallen?

Lösung:

04. Ein Fall für Wolf und Lea Der böse Geist von Schwarzenstein

In der Aula des Internats Schloss Schwarzenstein drängten sich die Gäste - Eltern, Lehrer und die Leute aus Hexenwinkel, dem nächsten Ort.

»Das Gespenst von Canterville« stand auf dem Theaterplakat am Eingang. Und auf dem Plakat war Wolf von Biss als Gespenst zu sehen, das in dem Bühnenstück eine arglose amerikanische Familie auf einem englischen Landsitz zu erschrecken versuchte.

Viel mehr Aufregung als im Saal herrschte hinter der Bühne und in den Garderoben, wo sich die Mitspieler auf ihren Auftritt vorbereiteten.

Wolf saß mit Lea vor einem großen Schminkspiegel und hoffte, dass keiner bemerkte, dass er als Vampir nur ein ganz unscharfes Spiegelbild warf. Am Schminktisch neben ihm saß Betty Brenner. Sie spielte das Mädchen Virginia, das dem Gespenst von Canterville endlich seine ewige Ruhe schenkte. Eifrig bereitete sie ihr Makeup vor - unterstützt von ihren beiden »Assistentinnen«, wie sie eben großspurig erklärt hatte.

»Lucie, bitte das Grundierung!«, befahl sie, nachdem sie ihr Gesicht mit einer Creme vorbereitet hatte. Lucie Schlösser reichte ihr ein Schwämmchen mit der Grundierung, mit dem Betty ihr Gesicht von der Mitte aus nach außen betupfte. Dann gab sie Lucie das Schwämmchen zurück und Lucie räumte es zusammen mit dem Fläschchen mit der Grundierung beiseite.

»Puder bitte!«, verlangte Betty, und sofort reichte ihr Sophie Hansen einen Wattepad mit hellem Puder, mit dem Betty das Makeup verfeinerte.

»Lidschatten!«, lautete ihre nächste Anordnung.

Lucie reichte ihr einen kleinen Pinsel, mit dem Betty sich sorgfältig die Lider tuschte und alles mit der Fingerspitze verwischte.

»Und jetzt das Rouge!« Damit war wieder Sophie an der Reihe - sie gab Betty einen Pinsel, den sie vorher im Rougedöschen herumgewirbelt hatte.

Und zum Schluss: »Lippenstift!« Das war wieder Lucie Schlössers Aufgabe.

Wolf entging nicht das mürrische Gesicht, mit dem Sophie Hansen zusah, wie sich ihre Freundin für ihren großen Auftritt vorbereitete.

»Nun mach schon!«, sagte Lea neben ihm. »Du starrst Betty ja an, als wolltest du sie gleich beißen!« Wolf spürte kaum, wie Lea ihn schminkte - mit einem weißen Makeup, in das sie düstere Falten mit dem Kajalstift platzierte. Er nahm mit seinen geschärften Sinnen ganz deutlich die Missgunst von Bettys »Assistentinnen« wahr.

»Sophie und Lucie sind immer noch sauer, dass Betty die Rolle bekommen hat!«, sagte er leise zu seiner Schwester.

Lea schloss die Augen und schien zu lauschen. »Ui-hii«, flüsterte sie dann. »Ich spüre es auch. Die beiden hassen Betty ja richtig. Eine von den beiden plant was richtig Böses!«

Aber wer das war und was sie plante, das konnten weder Lea noch Wolf erspüren - dazu waren viel zu viele Menschen in der Garderobe, deren Gedanken und Gefühle überall herumschwirrten.

»Noch fünf Minuten bis zum Auftritt!«, rief Herr Meyerdonk, der Leiter der Theatergruppe und klatschte in die Hände. Hinter ihm drängten sich Frau Brandt und auch Herr Beck, der Chemielehrer in die Garderobe, um allen noch einmal »Toi toi toi« und viel Glück zu wünschen.

Und dann schrie Betty auf einmal auf.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie auf eine dicke Spinne mit behaarten Beinen, die auf ihrem Schminktisch hockte. »Iiihhh!« Und auch Lucie und Sophie kreischten sofort los: »Iiihhh!«.

Wolf war aufgestanden und ging zu Betty. »Iiihhh!«, schrie Betty wieder, als Wolf die Spinne in die Hand nahm. Die haarigen Spinnenbeine baumelten herunter. »Das ist nur eine Gummispinne aus dem Scherzartikelgeschäft!«, sagte Wolf gelassen.

Trotzdem zitterte Betty am ganzen Körper. Sie funkelte ihre beiden »Assistentinnen« an. »Wer von euch war das?«

Weder Lucie noch Sophie sagten etwas, und Betty wollte gerade weiterschimpfen, als ihr Blick in den Spiegel fiel. Und als die diesmal »Iiihhh!« schrie, war ihre Stimme wirklich voller Panik.

Jetzt sahen es auch alle anderen - die großen Flecken auf ihrem Gesicht, gelb-grün-braun schimmernd wie Eiterbeulen. »Iiihhh!«, schrien auch Lucie und Sophie.

Wie von Sinnen rieb sich Betty mit einem Abschminktuch das Makeup vom Gesicht. Doch die eiterfarbenen Flecken blieben. Sofort waren die Lehrer zur Stelle. »Schnell, Sophie«, sagte Herr Meyerdonk. »Schmink dich und zieh dein Kostüm an. Du bist die zweite Besetzung für Bettys Rolle - du trittst für sie auf!«

Herr Beck hatte unterdessen die Flecken auf Bettys Gesicht untersucht und schnüffelte an dem Abschminktuch, das sie benutzt hatte. »Exoclarid!«, stellte er fest.

»Was?«, fragte Frau Brandt.

»Eine chemische Flüssigkeit, die mit dem Puder des Makeups reagiert. Wir haben vor einem halben Jahr im Chemieunterricht damit experimentiert. Die Flüssigkeit ist wasserklar und geruchlos…« Er sah sich um. »Irgendwie muss etwas davon in Bettys Makeup gekommen sein. Aber ich kann mir nicht denken wie. Das Exoclarid wird in Ampullen im Schrank im Chemieraum aufbewahrt!«

Lea und Wolf sahen sich an. »Also, die Spinne hat Sophie auf Bettys Tisch gelegt!«, flüsterte Lea. »Das hab ich nämlich zufälligerweise gesehen. Aber hat sie auch irgendwas mit Bettys Makeup gemacht? Sie und Lucie haben Betty ja das Puder, die Pads und alles andere angereicht. Eine der beiden muss die Täterin sein. Ich tippe auf Sophie - es war ja klar, dass sie als zweite Besetzung auftreten darf, wenn Betty nicht spielen kann!«

Betty heulte inzwischen hemmungslos. »Ich hasse euch!«

»Keine Sorge, die Flecken verschwinden nach einer halben Stunde wieder«, versuchte Herr Beck sie zu beruhigen. »Wenn man nur herauskriegen könnte, wer das gemacht hat!«

»Das ist doch ganz klar!«, sagte Wolf.

Wer steckte hinter dem Anschlag?

Lösung:

Lucie Schlösser steckte hinter dem Anschlag auf Bettys Makeup. Des Mittel Exoclarid, das dazu verwendet wurde, war eine Flüssigkeit, wie Herr Beck, der Chemielehrer erklärte. Bei dem Makeup-Utensilien, die Betty von Lucie und Sophie gereicht bekam, war nur die Grundierung flüssig - Lucie reichte sie ihr mit einem Schwämmchen. Alle anderen Kosmetika - Puder, Lippenstift und Lidschatten - waren nicht flüssig und daher nicht geeignet, um mit Exoclarid gemischt zu werden.