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Rush Finlay weiß, dass er in der Hölle landen wird, als er Blaire zum ersten Mal sieht. Sie ist jung, unschuldig und seine Stiefschwester. Doch für den stadtbekannten Bad Boy ist sie vor allem eines: verboten verführerisch. Da sie Hilfe braucht und ihr Vater gerade mit Rushs Mutter in Paris ist, nimmt Rush sie widerstrebend bei sich auf – und versucht, ihr aus dem Weg zu gehen. Doch sein Widerstand droht mit jedem Tag, den Blaire unter seinem Dach wohnt, zu schwinden ...
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Übersetzung aus dem Amerikanischen von Heidi Lichtblau
Vollständige E-Book-Ausgabe der im Piper Verlag erschienenen Buchausgabe
1. Auflage 2014
ISBN 978-3-492-96805-8
© 2014 Abbi Glines Titel der amerikanischen Originalausgabe: »Rush Too Far«, Atria Paperback (A Division of Simon & Schuster, Inc.), New York 2014 Deutschsprachige Ausgabe: © Piper Verlag GmbH, München 2014 Covergestaltung: Zero Werbeagentur Covermotiv: Ocean/Corbis Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck Alle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.
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Für Natasha Tomic, die als Erste den Ausdruck »Rush Crush« verwendete. Du hast hinter mir gestanden, mich zum Lachen gebracht, meinen Sorgen gelauscht und mit mir zusammen mehr als ein Gläschen Wein genossen. Im Lauf des letzten Jahres hast du dich von einer hilfreichen Fanbloggerin zu einer echten Freundin entwickelt.
Es heißt, Kinder hätten die reinsten Herzen. Sie würden keinen Hass empfinden, weil ihnen dieses Gefühl fremd sei. Sie würden schnell vergeben und vergessen.
Die Leute behaupten eine Menge Quatsch, weil sie dann nachts besser schlafen können. Rührselige Klischees dieser Art landen früher oder später als Spruch an der Wand, um diejenigen, die daran vorbeikommen, zum Lächeln zu bringen.
Ich sehe das anders. Kinder lieben leidenschaftlicher als jeder Erwachsene. So viel steht fest. Das weiß ich genau, und zwar aus eigener Erfahrung. Als Kind war ich mit Gefühlen von Hass ebenso vertraut wie mit der Liebe. Und beides verzehrte mich völlig. Veränderte mein Leben. Und machte mich allem anderen gegenüber blind.
Rückblickend wünschte ich mir, jemand hätte miterlebt, wie meine Mutter die Saat des Hasses in mir und meiner Schwester säte. Hätte uns jemand vor den Lügen und der Bitterkeit bewahren können, die sie in uns keimen ließ, dann wäre vielleicht alles ganz anders gekommen.
Dann hätte ich mich nie so idiotisch benommen. Und ich wäre nicht schuld daran, dass sich eine junge Frau ganz allein um ihre kranke Mutter kümmern musste. Ich hätte nicht verschuldet, dass ebendiese junge Frau am Grab ihrer Mutter stand und glauben musste, die letzte Person auf Erden, die sie liebte, sei tot. Und mich träfe auch keine Schuld, dass sich ein Mann zugrunde richtete, dessen Leben schließlich nur noch eine zerbrochene, leere Hülle war.
Doch niemand bewahrte mich davor.
Bewahrte uns davor.
Wir haben die Lügen geglaubt. Wir haben an unserem Hass festgehalten, und ich habe das Leben eines unschuldigen Mädchens zerstört. Ich, ganz allein.
Es heißt, man erntet, was man gesät hat. Auch das ist Unsinn. Denn dann müsste ich für meine Sünden in der Hölle schmoren und dürfte nicht jeden Morgen mit dieser schönen Frau an meiner Seite aufwachen, die mich bedingungslos liebt. Und ich dürfte meinen Sohn nicht in den Armen halten und das Leben genießen.
Doch genau das tue ich.
Denn schließlich ist doch noch jemand zu meiner Rettung gekommen. Dabei habe ich das gar nicht verdient. Wenn jemand unbedingt hätte gerettet werden müssen, dann meine Schwester! Sie hat sich nicht durch ihren Hass leiten lassen. Sie hat nicht das Leben unserer Familie manipuliert, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Aber noch immer hält ihre Bitterkeit sie in eisernem Griff, während ich davon befreit worden bin. Durch eine junge Frau …
Nein, sie ist nicht nur eine Frau. Sie ist ein Engel. Mein Engel. Ein schöner, starker, leidenschaftlicher und treuer Engel, der in einem Pick-up in mein Leben gefahren kam – mit einer Knarre im Gepäck.
Sorry, aber das hier wird jetzt keine dieser typischen bezaubernden Liebesgeschichten. Dafür ist sie leider viel zu abgefuckt. Doch vom unehelichen Sohn des legendären Drummers einer der heiß begehrtesten Rockbands der Welt erwartet man ja wohl auch nichts anderes. Erst recht nicht, wenn man wie ich dazu noch größtenteils von einer selbstsüchtigen, verwöhnten und egoistischen Mutter großgezogen wurde.
Es gibt so viele Orte, an denen ich diese Geschichte beginnen lassen könnte. In meinem Kinderzimmer, wo ich meine weinende Schwester Nan tröstend in die Arme nahm, nachdem meine Mutter ihr mal wieder irgendeine Grausamkeit an den Kopf geworfen hatte. An der Haustür, wo Nan mit verheultem Gesicht zuschaute, wie mein Vater mich übers Wochenende abholte, und sie allein zurückbleiben musste. Beides kam häufig vor und hat mich für immer geprägt. Es tat mir in der Seele weh, sie weinen zu sehen. Und doch gehörte das zu meinem Leben.
Wir teilten uns dieselbe Mutter, hatten aber verschiedene Väter. Meiner war ein berühmter Rockstar, der mich jedes zweite Wochenende und in den Sommerferien einen Monat lang zu sich in eine Welt voller »Sex, Drugs and Rock'n'Roll« mitnahm. Er versetzte mich nie, kam nie mit irgendwelchen Ausflüchten daher. Er war immer zur Stelle. Trotz all seiner Unzulänglichkeiten kreuzte Dean Finlay zuverlässig auf und holte mich ab. Selbst wenn er nicht nüchtern war: Er kam.
Nans Vater dagegen kam nie. Wenn ich weg war, war sie allein, und auch wenn ich die Zeit mit meinem Dad sehr genoss, ließ mir der Gedanke keine Ruhe, dass sie mich eigentlich gebraucht hätte. Denn im Grunde ersetzte ich Nan die Eltern und war die einzige Person, die sich verlässlich um sie kümmerte. Ich wurde dadurch schnell erwachsen.
Wenn ich meinen Dad darum bat, sie doch auch mitzunehmen, schüttelte er nur traurig den Kopf. »So gern ich das täte, mein Sohn, es geht nicht. Das würde deine Mom nicht erlauben.«
Genauere Erklärungen ersparte er sich, und mir war sofort klar: Wenn meine Mutter es verbot, brauchte ich mir keine Hoffnungen zu machen. Zu gern hätte ich meinen Hass darüber auf jemanden gelenkt, aber wie konnte ich meine Mutter hassen? Sie war meine Mom. Und ich ein Kind.
Also suchte ich nach einer anderen Zielscheibe für meinen Hass und meine Empörung über Nans trauriges Leben. Und fand sie in dem Mann, der sie nie besuchen kam. Dem Mann, dessen Blut in ihren Adern floss und der sich nicht mal dazu aufraffen konnte, ihr zum Geburtstag wenigstens eine Karte zu schicken. Er hatte jetzt seine eigene Familie. Ein Mal war Nan dort zu Besuch gewesen.
Sie hatte Mutter gezwungen, mit ihr zu seinem Haus zu fahren. Sie wollte mit ihm sprechen und ihm dabei ins Gesicht sehen. Nan war überzeugt, dass er sie dann sofort in sein Herz schließen würde. Ich glaube, insgeheim redete sie sich ein, Mutter hätte ihrem Vater nichts von ihr erzählt und er würde zu ihr eilen und sie liebevoll in die Arme schließen, sobald er von ihrer Existenz erfuhr. Und ihr die Liebe schenken, nach der sie sich so sehnte.
Sein Haus war kleiner gewesen als unseres. Um einiges kleiner. Es lag eine siebenstündige Autofahrt entfernt in einem Kaff in Alabama. Nan erzählte, das Haus sei wunderschön gewesen. Mutter dagegen hatte es als Bruchbude abgetan. Allerdings war es nicht das Haus gewesen, das Nan nicht mehr aus dem Kopf ging. Auch nicht der kleine Lattenzaun, den sie mir ausführlich beschrieb. Oder der Basketballkorb, der draußen hing, und auch nicht die an der Garage lehnenden Fahrräder.
Nein, es war das Mädchen gewesen, das ihnen die Tür aufgemacht hatte. Es hatte lange, fast schon weißblonde Haare und hatte Nan an eine Prinzessin erinnert, allerdings eine, die dreckige Tennisschuhe trug. Nan hatte noch nie Tennisschuhe besessen oder war je auch nur in die Nähe von Dreck gekommen. Das Mädchen hatte sie angelächelt, und Nan war einen Augenblick lang völlig hingerissen gewesen. Dann hatte sie an der Wand hinter dem Mädchen die Bilder entdeckt. Bilder von einem weiteren Mädchen genau wie diesem. Und einem Mann, der beide an den Händen hielt und über das ganze Gesicht strahlte.
Er war der Vater der beiden Mädchen!
Und das hier war eine der beiden Töchter, die er liebte. Selbst aus Nans kindlichem Blickwinkel war nicht zu übersehen, dass er auf diesen Fotos glücklich wirkte. Er vermisste das Kind nicht, das er zurückgelassen hatte. Das, von dessen Existenz er wusste, wie ihr Mutter immer wieder versicherte.
Alles, was unsere Mutter ihr über die Jahre zu erzählen versucht hatte und das sie nicht hatte glauben wollen, ergab plötzlich einen Sinn. Mutter hatte tatsächlich nicht gelogen. Nans Vater hatte nichts von ihr wissen wollen, weil er dieses andere Leben führte. Mit diesen beiden hübschen, engelsgleichen Töchtern und einer Frau, die ihnen so ähnelte.
Diese Fotos an der Wand hatten Nan noch Jahre danach verfolgt. Einmal mehr hätte ich meine Mutter am liebsten dafür gehasst, dass sie Nan dort hingebracht und ihr die Wahrheit unter die Nase gerieben hatte. Zuvor hatte Nan sich zumindest noch ihren Wunschträumen hingeben können, doch damit war es nun aus und vorbei. Stattdessen wuchs der Hass auf ihren Vater und seine Familie.
Sie hatten meine kleine Schwester um das Leben gebracht, das eigentlich ihr zugestanden hätte. Um einen Vater, der sie hätte lieben können. Diese Mädchen verdienten ihn nicht mehr, als Nan es tat. Und diese Frau – die, mit der er verheiratet war – setzte ihre Schönheit und die beiden Mädchen ein, um ihn von Nan fernzuhalten. Ich hasste sie alle.
Schließlich ließ ich mich von diesem Hass leiten. Aber eigentlich beginnt die Geschichte damit, dass Blaire Wynn mit nervöser Miene und dem Gesicht eines Engels in mein Haus marschiert kam.
Mein schlimmster Albtraum …
Ich hatte Nan erklärt, dass ich an diesem Abend keine Gäste bei mir zu sehen wünsche, aber sie hatte trotzdem welche eingeladen. Für meine kleine Schwester besaß ein Nein grundsätzlich keine Verbindlichkeit. Ich lehnte mich auf der Couch zurück, streckte die Beine vor mir aus und trank einen Schluck Bier. Ich musste hier so lange ausharren, bis ich sicher sein konnte, dass die Dinge nicht aus dem Ruder liefen. Nans Freunde waren jünger als meine und randalierten ab und zu gern mal ein bisschen. Aber ich drückte ein Auge zu, weil es Nan glücklich machte.
Nans in letzter Zeit ohnehin miese Laune hatte einen neuen Tiefpunkt erreicht, als Mom sich mit ihrem neuen Ehemann, Nans noch immer desinteressiertem Vater, nach Paris aufgemacht hatte. Daher hoffte ich, die Party würde sie etwas aufmuntern können. Und wünschte mir nur, dass meine Mom wenigstens einmal in ihrem Leben nicht nur an sich gedacht hätte.
Grants Stimme riss mich aus meinen Gedanken. »Rush, darf ich dir Blaire vorstellen? Ich habe sie draußen vor der Einfahrt aufgelesen, und ich glaube, sie gehört zu dir. Sie wirkte ein wenig verloren.« Ich sah zu meinem Stiefbruder auf und warf dann einen Blick auf das Mädchen neben ihm. Holla, dieses Gesicht kannte ich doch! Es war nun älter, aber es bestand kein Zweifel.
Scheiße!
Sie war eine von ihnen. Ihre Namen hatte ich nie herausbekommen, aber ich erinnerte mich, dass es zwei davon gegeben hatte. Diese hier war also … Blaire. Ich sah mich nach Nan um und entdeckte sie mit finsterer Miene in der Nähe stehen. Verdammt, das konnte nicht gut gehen. Kapierte Grant eigentlich, wen er da im Schlepptau hatte?
»Ist dem so?« Ich zermarterte mir das Hirn, wie ich sie am besten wieder loswurde – und zwar schnell. Nan würde garantiert jede Minute ausrasten. Ich musterte das Mädchen, dessen Existenz meiner Schwester das Leben so schwer gemacht hatte. Zugegeben, sie sah zum Anbeißen aus. In ihrem herzförmigen Gesicht fielen einem als Erstes ihre großen blauen Augen mit den längsten natürlichen Wimpern auf, die ich bei einer Frau je gesehen hatte. Seidige platinblonde Locken fielen sanft auf ein Paar wirklich hübscher Titten, die sie durch ein enges Tanktop noch in Szene setzte. Verdammt! Yeah … sie musste schleunigst verschwinden! »Ganz niedlich, aber leider zu jung. Sie gehört nicht zu mir.«
Die Kleine zuckte zusammen. Hätte ich sie nicht genau beobachtet, wäre es mir entgangen. Ihre verstörte Miene ergab keinen Sinn. Schließlich musste sie beim Betreten dieses Hauses ja gewusst haben, dass sie nicht willkommen sein würde. Warum strahlte sie so eine Unschuld aus?
»O doch, ich glaube schon. Ihr Daddy hat sich mit deiner Mommy für die nächsten Wochen nach Paris abgesetzt. Also bist du jetzt für sie zuständig, würde ich sagen. Aber ich biete ihr auch gern ein Zimmer bei mir an, wenn dir das lieber ist. Vorausgesetzt, sie verspricht, ihre Knarre hübsch im Wagen zu lassen.« Grant amüsierte sich köstlich. Idiot! Der wusste doch ganz genau, wer sie war. Und genoss es, dass Blaires Gegenwart Nan aus der Fassung brachte. Grant tat alles, um Nan auf die Palme zu treiben.
»Deshalb gehört sie noch lange nicht zu mir«, erwiderte ich. Hoffentlich verstand sie den Wink und zog Leine.
Grant räusperte sich. »Du machst Witze, oder?«
Ich trank einen Schluck Bier und sah Grant dann durchdringend an. Ich hatte jetzt keinen Bock auf Grants und Nans Spielchen. Das ging zu weit. Das Mädchen musste verschwinden.
Sie sah sowieso aus, als würde sie am liebsten Reißaus nehmen. Offensichtlich hatte sie einen anderen Empfang erwartet. Meine Güte, hatte sie wirklich gedacht, ihr lieber alter Daddy würde ihr hier einen großen Bahnhof machen? Was für ein Bullshit. Sie hatte doch vierzehn Jahre ihres Lebens mit ihm verbracht. Ich kannte ihn gerade mal ein paar Jahre und wusste, was für eine Nullnummer er war.
»Heute Abend habe ich das Haus voller Gäste, und mein Bett ist leider schon belegt.« Ich sah wieder zu Grant. »Am besten sucht sie sich ein Hotel, bis ich ihren Daddy erreiche.«
Blaire griff nach dem Koffer, den Grant in der Hand hielt. »Er hat recht. Ich habe hier nichts verloren. Das war keine gute Idee«, sagte sie, und ihre Stimme versagte dabei kurz. Grant ließ den Koffer erst los, als sie fest daran zog. Ihre Augen glitzerten verdächtig, und mein Gewissen regte sich. Entging mir hier irgendetwas? Erwartete sie wirklich, dass wir sie mit offenen Armen aufnahmen?
Blaire eilte zur Haustür. Ich beobachtete, wie Nan hämisch das Gesicht verzog, als Blaire an ihr vorbeikam.
»Du gehst schon wieder?«, fragte sie Blaire. Die beachtete sie gar nicht.
»Du bist ein herzloses Arschloch! Schon klar, oder?«, knurrte Grant mich an.
Ich war nicht in der Stimmung, mich mit ihm zu streiten. Nan kam mit einem triumphierenden Grinsen zu uns. Sie genoss das Ganze sichtlich. Und ich verstand auch, warum. Für Nan war Blaire einfach nur eine Erinnerung daran, worauf sie in ihrer Kindheit alles hatte verzichten müssen.
»Sie sieht noch genauso aus, wie ich sie in Erinnerung habe. Blass und unscheinbar«, schnurrte Nan und sank neben mir auf die Couch.
Grant schnaubte. »Du bist so blind, wie du gemein bist. Du magst sie hassen, aber bei ihrem Anblick läuft einem das Wasser im Munde zusammen!«
»Lass es«, warnte ich Grant. Nan mochte glücklich wirken, aber ich wusste, ihre Stimmung konnte im Nu kippen.
»Wenn du ihr nicht hinterhergehst, tue ich es. Und bringe sie mitsamt ihrem Knackarsch in meiner Wohnung unter. Ihr beide schätzt sie völlig falsch ein. Sie hat keinen Schimmer! Dein bescheuerter Vater hat ihr angeboten hierherzukommen. Kein Mensch kann sich so gut verstellen!«, meinte Grant und warf Nan einen zornigen Blick zu.
»Dad hätte ihr doch nie im Leben vorgeschlagen, zu Rush zu fahren. Die ist doch hergekommen, um zu schnorren. Sie riecht das Geld. Habt ihr gesehen, was die angehabt hat?« Nan rümpfte angewidert die Nase.
Grant schmunzelte. »Alter, klar habe ich das! Was meinst du denn, warum ich sie unbedingt zu mir nach Hause lotsen will? Sie ist ein absolut heißer Feger, Nan. Mir ist scheißegal, was du dazu sagst. Dieses Mädchen hat nichts Böses im Sinn und weiß nicht, wohin!«
Grant wandte sich zur Tür. Er wollte ihr hinterher. Das konnte ich nicht zulassen. Er ließ sich so leicht verarschen. Ich stimmte ihm ja zu, die Kleine war wirklich nett anzuschauen, aber er dachte mal wieder mit dem Schwanz.
»Halt. Ich mache das!« Ich stand auf.
»Was?«, fragte Nan entsetzt.
Grant trat beiseite und ließ mich vorbei. Auf Nan ging ich gar nicht ein. Grant hatte recht. Ich musste sehen, ob das Ganze Show war oder Blaires dämlicher Vater sie wirklich hierher eingeladen hatte. Ganz zu schweigen davon … dass ich einen Blick auf sie werfen wollte, und zwar ohne Publikum.
Als ich aus der Haustür trat, lief Blaire gerade auf einen alten, ramponierten Pick-up zu. Ich zögerte einen Augenblick und fragte mich, ob der wohl ihr gehörte oder jemand sie hergebracht hatte. Grant hatte allerdings niemanden sonst erwähnt. Ich kniff die Augen zu, um in der Dunkelheit besser sehen zu können, doch dafür stand der Pick-up einfach zu weit weg.
Blaire riss die Fahrertür auf, hielt dann inne und holte tief Luft. Es sah fast schon bühnenreif aus, oder hätte es zumindest, wenn sie gewusst hätte, dass sie einen Zuschauer hatte. Doch wie sie so niedergeschlagen und mit hängenden Schultern in den Pick-up kletterte, machte mir klar, dass sie nichts davon ahnte.
Andererseits … vielleicht ja doch? Ich wusste nichts von dieser Frau. Wusste nur, dass ihr Vater ein alter Schmarotzer war. Er nahm, was meine Mutter und Nan ihm gaben, erwiderte ihre Liebesbekundungen jedoch grundsätzlich nicht. Der Typ war eiskalt. Das hatte ich in seinen Augen gesehen. Nan oder meine bescheuerte Mutter bedeuteten ihm rein gar nichts. Er nutzte sie beide nur aus.
Ohne Zweifel: Blaire war eine Schönheit. Doch sie war von diesem Mann großgezogen worden. Sie konnte es faustdick hinter den Ohren haben und ihr tolles Aussehen einsetzen, um zu bekommen, was sie wollte. Ohne Rücksicht auf Verluste.
Ich ging die Stufen hinunter zu dem Pick-up. Sie saß noch immer reglos drin und – wie ich nun sah – völlig allein. Dabei wollte ich, dass sie verschwunden war, bevor Grant herauskam und auf die Show hereinfiel, die sie abzog. Der würde sie doch glatt mit zu sich nach Hause nehmen. Und sie würde sich nehmen, was sie brauchte, bis sie genug von ihm hatte. Ich beschützte nicht nur meine Schwester, nein, ich beschützte auch meinen Bruder vor ihr. Grant wäre eine leichte Beute.
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