Schwarzwaldruh - Eva Klingler - E-Book

Schwarzwaldruh E-Book

Eva Klingler

4,8

Beschreibung

Die badische Luxuslady Swentja Tobler sitzt auf dem Trockenen. Weil Mann, Liebhaber und feine Freundinnen nichts mehr von ihr wissen wollen, heuert sie als Gesellschaftsdame in einem Seniorenstift für Adelige in Pforzheim an. Als sich dort merkwürdige Diebstähle und ungeklärte Todesfälle häufen, leibt Swentja gar nichts anderes übrig: Sie beginnt wieder einmal zu ermitteln - und stößt dabei auf ein Geheimnis, dessen Enthüllung das britische Königshaus erschüttern könnte. Die Queen wäre ganz bestimmt "not amused" . . . Tod und Therme im Kurort Bad Wildbad: heiter-satirischer Krimispaß.

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Eva Klingler, in Gießen (Hessen) geboren, lebt heute als Autorin in Karlsruhe und Selestat (Frankreich). Sie studierte Germanistik und Anglistik in Mannheim, absolvierte ein Volontariat beim SWR in Baden-Baden, arbeitete als Journalistin für Tageszeitungen, als Bibliotheksleiterin und als Dozentin in der Erwachsenenbildung. Die meisten ihrer zahlreichen Veröffentlichungen– oft Krimis– spielen in Baden oder im Grenzgebiet zum Elsass. Eva Klingler war Stipendiatin der renommierten Philipp Reemtsma Stiftung für hochbegabte Nachwuchsschriftsteller.

Dieses Buch ist ein Roman. Handlungen und Personen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind nicht gewollt und rein zufällig.

© 2015 Emons Verlag GmbH Alle Rechte vorbehalten Umschlagmotiv: photocase.com/dioxin Umschlaggestaltung: Tobias Doetsch Lektorat: Hilla Czinczoll eBook-Erstellung: CPI books GmbH, LeckISBN 978-3-86358-823-6 Der Badische Krimi Originalausgabe

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Meinem Vater Alfred Oehler

Prolog

Mein Gott, diese Leute waren doch selbst schuld. Standen nur noch einen Schubser weit vom Grab entfernt und klammerten sich an irdische Dinge, anstatt den kläglichen Rest Leben zu genießen, der ihnen noch blieb. Und die irdischen Dinge besser anderen zukommen zu lassen, die sie weiß Gott brauchen konnten.

Kein Wunder, dass man da böse wurde.

Sogar sehr böse.

Aber gegen diese Langlebigkeit gab es doch ein nettes und noch dazu hübsch anzusehendes Mittelchen, geradezu vor der eigenen Haustür.

Welche Tür das ist, bleibt mein Geheimnis.

* * *

Ich, Swentja Tobler, saß an meinem Schreibtisch und starrte hinaus auf die stille Straße. Die späten Astern am Rand des Gartens hielten sich noch wacker. Frühe Hunde bellten. Ich sah nicht die Astern, ich hörte die Hunde nicht bellen.

Vor mir auf dem Tisch lag der aktuelle Katalog der Mannheimer Designerin Dorothee Schumacher, die ich verehre, denn sie macht schöne Sachen für schlanke und reiche Frauen. Also eigentlich für solche wie mich. Es musste weit mit mir gekommen sein, denn ich hatte heute keinen Sinn für Schumachers neue Kreationen. Meine Gedanken waren im Moment einsame Spaziergänger in der Vergangenheit.

In dieser schmerzhaften Erinnerung sah ich ein großes, stolzes Gebäude in würdevollem Stil, das einen gelassenen Blick auf die Zeiten warf. Hinter dem Haus, inmitten von Mauern, erstreckte sich ein gepflegter Rasen mit Blumeninseln an den Rändern, das Ganze umgeben von einem Plattenweg aus Stein. Alte Giebel und alte Bäume ragten um die Wette in die Höhe.

Meine Erinnerung belebte diesen Garten mit Personen. In kleinen Gruppen, meist Pärchen, schritten oder schoben sich alte, uralte Menschen über die kleinen abgezirkelten Wege. Sie trugen dunkle Kleider, zart gemustert, viele hatten eine Stola umgeworfen. Das Haar wurde von keinem Wind zerzaust, denn es war, aus jahrzehntelanger Erfahrung schöpfend, sorgfältig mit langen Nadeln zu ordentlichen Frisuren gesteckt. Worüber sprachen sie? Über Erinnerungen. Gemeinsame Erfahrungen. Über ihre Nachkommen.

Dazwischen die Serviermädchen, die eine oder andere Hausdame, die stets bemühte Sekretärin und manchmal, groß und dunkel, ein bisschen unheimlich, stets in englischen Tweed gekleidet, der Leiter des Hauses.

Es war eine abgeschottete Welt, fein, edel und ungestört.

Ich sah vor meinem inneren Auge das Bild der wandelnden Alten, und plötzlich verschwanden zwei Gestalten aus dem Bild, so als retuschiere sie jemand mit brutalem Strich weg.

Und noch in der Erinnerung lief mir ein Schauer über den Rücken.

Swentja landet auf dem Boden der Tatsachen

Mein Name ist Swentja Tobler, und ich lebe in Trennung. Vielleicht sogar in Scheidung, wenn mein Mann seine Drohung tatsächlich wahr macht.

Getrennt. Wie sich das anhört!

Anfangs hatte ich seine Ankündigung, es sei aus mit unserer Ehe, nicht ernst genommen.

Mein Mann und ich, wir hatten uns in den Jahren unseres kühlen, zivilisierten Zusammenlebens schon ab und zu gestritten, und wenn es ganz hoch herging, hatte ich eines unserer teuren, von irgendeiner Urahnin ererbten Sektgläser genommen und dekorativ an die Wand geworfen. Meistens hatte ich mit Bedacht eines gewählt, das bereits einen kleinen Sprung hatte. Wir waren zwar reich, aber man muss ja nichts verschwenden.

In diesen Fällen war mein Mann dann jeweils noch weißer um die ohnehin blasse Nase geworden, hatte sich schweigend und verstockt zurückgezogen, um sich am anderen Morgen einsichtig zu zeigen. Männer haben weiblicher Wut nicht viel entgegenzusetzen. Sie macht ihnen vielmehr Angst.

Das üble Wort Trennung war aber auch in solchen Momenten zwischen uns niemals gefallen. Eine Trennung war nicht in seinem Interesse. Ich, die unangefochtene Ettlinger Shoppingqueen und Stilikone und auch sonst die Schönste weit und breit, war sein Schmuckstück, sein Aushängeschild, seine kleine wohlgeformte Wunderwaffe, wenn es darum ging, interessante Kontakte zu knüpfen und zu erhalten.

Ich war mir immer sicher gewesen: Dieser Mann würde einen Teufel tun, sich jemals von mir zu trennen. Außerdem haben wir eine gemeinsame Tochter, die ihn zwar im Grunde herzlich wenig interessierte, aber es hätte mies ausgesehen, wenn man auseinanderlief und ein Kind inmitten anderer mittelbadischer verwöhnter Oberschichtsgören aus seinem Ponyhofleben herausstieß.

Also waren wir über die Jahre zusammengeblieben. Jetzt ist unsere Tochter erwachsen. Sie lebte schon seit einiger Zeit in England, wo sie irgendwas mit Kunst machte. Anhand der Facebook-Verlautbarungen gab sie allerdings vor allem Geld aus. Trostkäufe vielleicht, nachdem ihre Verlobung mit jemand Vielversprechendem namens Sir James vorläufig auf Eis gelegt worden war. Und schuld an dieser Katastrophe war ich:

»Wie hätte ich ihm denn das alles erklären sollen, Mama? Das mit dir. Die sind sehr feine Leute und sehr prüde! Die Engländer verstehen keinen Spaß, wenn es um außereheliche Affären geht.«

Das war mir zwar neu, man hörte und las gelegentlich anderes, aber sie klang wirklich verzweifelt. Mit gutem Grund. Ich, ihre Mutter, war nämlich fremdgegangen. Eine peinliche Geschichte, die schon vor Jahren begonnen hatte.

Anlässlich des Todes von Friederike Schmied, die in einer Umkleidekabine erwürgt worden war, während ich als ihre Shoppingberaterin in der Nähe auf sie wartete, hatte ich den Ettlinger Kripokommissar Hagen Hayden kennengelernt, der mit seinem dreisten Machogehabe und seinem unfeinen Faible für die Unterschicht so ziemlich der diametrale Gegensatz zu meinem glatten Managerehemann war. Ich hatte mich wider alle Vernunft in ihn verliebt und dieser Liebe nachgegeben, was kein gutes Ende genommen hatte.

Dennoch hatten meine beiden so unterschiedlichen Männer jetzt etwas gemeinsam.

Sie hatten mich nämlich alle beide verlassen, und zwar als Folge meines etwas tollpatschigen Eingreifens im Mordfall der Marianne Mandel, einer in Schönheit verwelkten Verlegerin, die erschlagen in einem alten Mühlenturm herumgelegen hatte.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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