Serenitys Gabe - Jodi Picoult - E-Book

Serenitys Gabe E-Book

Jodi Picoult

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Beschreibung

Durch ihre übernatürlichen Fähigkeiten hat es Serenity vom Wahrsagerzelt zu ihrer eigenen Talkshow gebracht. Nachdem sie durch eine kontroverse Weissagung ins Kreuzfeuer der Medien gerät, setzt sie alles daran, ihren Ruf wieder herzustellen. Ihr Plan erweist sich schwieriger als gedacht und stellt ihre Fähigkeiten auf die Probe.

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Seitenzahl: 67

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Buch

Durch ihre übernatürlichen Fähigkeiten hat es Serenity vom Wahrsagerzelt zu ihrer eigenen Talkshow gebracht. Nachdem sie durch eine kontroverse Weissagung ins Kreuzfeuer der Medien gerät, setzt sie alles daran, ihren Ruf wiederherzustellen. Ihr Plan erweist sich schwieriger als gedacht und stellt ihre Fähigkeiten auf die Probe.

Autorin

JODI PICOULT, geboren 1967 in New York, studierte in Princeton und Harvard. Seit 1992 schrieb sie mehr als zwanzig Romane, von denen viele Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste waren. Die Autorin wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, wie etwa 2003 mit dem renommierten New England Book Award. Picoult lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und zahlreichen Tieren in Hanover, New Hampshire. Serenitys Gabe ist eine Begleitgeschichte zu Die Spuren meiner Mutter, ihrem zweiten Roman bei C. Bertelsmann, der im September 2016 erscheint.

Jodi Picoult

SERENITYS GABE

Short Story

Aus dem Amerikanischen von Elfriede Peschel

C. Bertelsmann

Die Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel Where There’s Smoke bei Ballantine Books, an imprint of Random House, a division of Random House LLC, a Penguin Random House Company, New York.

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Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Buchveröffentlichung eingesehen werden konnten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

© 2014 by Jodi Picoult© der deutschsprachigen Ausgabe 2016 beim C. Bertelsmann Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenUmschlaggestaltung: www.buerosued.de, MünchenSatz: Uhl + Massopust, AalenISBN 978-3-641-20803-5V001www.cbertelsmann.de

Serenity, 1993

Im Alter von vier Jahren erzählte ich meiner Mutter immer wieder, dass der kleine Junge in unserem Haus Sachen stahl. Ich sollte vorausschicken, dass ich ein Einzelkind war – und somit frühreif. Ich sagte auch, dass ich einmal auf dem Mond leben, Haarverlängerungen erfinden würde, die im Dunkeln leuchteten, und Donny Osmond heiraten würde – und kann deshalb verstehen, warum meine Mutter mir nicht glaubte, wenn ich ein imaginäres Kind dafür verantwortlich machte, dass ich meine Barbiepuppe nicht fand oder die emaillierte Schnupftabakdose, die sie von ihrem Großvater geerbt hatte und die einfach verschwunden war. Soweit ich mich erinnere, habe ich wegen der Geschichten, die ich erzählte, sogar eine Tracht Prügel bekommen, obwohl ich nur allzu gut wusste, dass das, was ich sagte, der Wahrheit entsprach. Und als ich dann eines Tages einen Blick in mein Zimmer warf und den Jungen entdeckte – diesmal durchwühlte er meinen Schreibtisch und kehrte mir dabei den Rücken zu –, schlich ich deshalb auf Zehenspitzen über den Flur und schleifte meine Mutter mit, damit sie es mit eigenen Augen sehen konnte.

Durch die offene Tür zeigte ich auf den Jungen. Er dürfte etwa sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein, war aber nicht so gekleidet wie ich oder andere mir bekannte Kinder. Er trug Hosen, die ihm nur bis zu den Knien reichten, und diese schienen aus demselben schwarzen Samt zu sein wie auf unserem Elvis-Gemälde im Wohnzimmer; außerdem lag um seinen Hals ein Spitzenkragen, dessentwegen man ihn zum Mädchen abgestempelt hätte, wenn er einen Fuß in meine Vorschulklasse gesetzt hätte. »Hey!«, rief ich, als er aus der Schublade gerade ein Stirnband mit aufgeklebten rosa Gänseblümchen zog, das ich am liebsten mochte.

Er riss den Kopf herum und sah mir direkt in die Augen. Und als ich blinzelte, war er weg.

»Ich habe es dir doch gesagt«, sagte ich zu meiner Mutter, aber die blickte nicht auf die Stelle, an der sich der kleine Junge befunden hatte. Sie starrte mit weit aufgerissenen Augen mich an.

Wäre das heute passiert und nicht in den frühen Siebzigerjahren, hätte man mich womöglich zu einem Kinderpsychiater geschleppt und mir tolle Medikamente verschrieben, vielleicht sogar ein MRT an mir durchgeführt. Aber meine Mutter, deren übersinnliche Fähigkeiten nicht größer waren als die einer Seegurke, hatte noch immer einen Sinn für das, was sie bei ihrer eigenen Großmutter erlebt hatte, einer Irokesenschamanin, die den Schnee schon eine Woche im Voraus spürte und Todesdatum und Todesart für jeden Mann vorhersagte, für den sie sich je interessiert hatte. »Serenity«, sagte sie und packte mich dabei an den Schultern. »Dieser Junge ist nicht real.«

ENDE DER LESEPROBE