Spielwiese - Franziska Steinhauer - E-Book

Spielwiese E-Book

Franziska Steinhauer

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Beschreibung

Eine männliche Leiche auf einem Feld in der Niederlausitz - als menschliche Vogelscheuche an ein hölzernes Kreuz gebunden - ruft Hauptkommissar Peter Nachtigall auf den Plan. Kurze Zeit später wird ein zweiter Toter entdeckt, diesmal am Elbufer in Dresden. Beide Opfer waren beruflich im Frauenfußball engagiert. Aus mysteriösen Botschaften wird zudem klar: Es soll weitere Morde geben. Alles deutet darauf hin, dass die Taten mit der anstehenden Frauenfußball-WM in Deutschland in Zusammenhang stehen …

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Seitenzahl: 424

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Franziska Steinhauer

Spielwiese

Peter Nachtigalls siebter Fall

Impressum

Personen und Handlung sind frei erfunden.

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen

sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

Besuchen Sie uns im Internet:

www.gmeiner-verlag.de

© 2011 – Gmeiner-Verlag GmbH

Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch

Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Claudia Senghaas, Kirchardt

Herstellung/Korrekturen: Julia Franze / Doreen Fröhlich, René Stein

E-Book: Mirjam Hecht

Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart

unter Verwendung des Fotos »Public viewing«

ISBN 978-3-8392-3634-5

1

Als Roland Keiser nach Hause kam, sah er ihn sofort.

Sein Untermieter hatte wohl in der Mittagspause schon die Post aus dem Briefkasten geholt und den Stapel für Roland, ohne etwas zu ahnen, auf der Kommode im engen Flur deponiert – und ganz obenauf lag er.

Irgendwie war Roland etwas enttäuscht. Der Brief sah so unschuldig aus. Völlig harmlos. Er hatte natürlich schon damit gerechnet. Schon lange.

Als selbst nach Wochen keinerlei Reaktion erfolgte, bemühte er sich, die lästige Angelegenheit so gut wie möglich zu vergessen. Aber nun hatte ihn die Sache doch eingeholt. Ich hätte es wissen müssen, dachte er erstaunlich gefasst, irgendwann rächen sich solche Fehler.

Mit spitzen Fingern nahm er den Umschlag hoch – vorsichtig wie ein Mikadostäbchen. Das Ende seiner Karriere wog nicht viel.

Was würden seine Freunde dazu sagen? Er hatte niemandem von den Schwierigkeiten erzählt, ging ja schließlich keinen was an. Roland Keiser, na, mit dem Namen musst du ja Karriere machen, wussten die Nachbarn schon seit seiner Jugend. Und es hatte auch zunächst reibungslos funktioniert. Bis zu diesem Tag.

Mit schweren Schritten schlurfte er in sein Wohnzimmer.

Sollte er diesen Umschlag einfach aufreißen und sein Urteil lesen – oder war es stilechter, die Sache zu zelebrieren? Ein Glas Wein, eine von den teureren Zigarren und im Anschluss die Sätze mit leisem Amüsement zur Kenntnis nehmen?

»Ach Unsinn!«, murmelte er vor sich hin und schlitzte das Kuvert mit dem Schlüssel auf.

Nur Sekunden später flatterte der Brief aus seinen bebenden Fingern zu Boden.

Schlimm. Schlimmer als erwartet. Kurz darauf hörten die Nachbarn die Tür laut ins Schloss fallen.

2

Anette Faun fuhr jeden Tag dieselbe Strecke. Früher mit der Regionalbahn, jetzt mit der Odeg, der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft.

Jeden Morgen hin. Jeden Abend zurück.

Zuerst wollte sie das Stellenangebot ablehnen, hatte an einen Ortswechsel und später an eine Neubewerbung in Cottbus gedacht. Nach intensivem Überlegen erschien es ihr letztlich machbar. Alles eine Frage der Organisation. Ein Umzug nach Zittau wäre natürlich toll gewesen, aber diese Variante kam für sie nicht infrage. Nicht, solange ihre Mutter lebte.

Später könnte sie immer noch neu überlegen, Pläne machen, Träume verwirklichen, aber an dieses Später mochte sie lieber gar nicht denken. Bei einem heftigeren Ruckeln des Zuges zuckte sie zusammen und sah von der Fachzeitschrift in ihrem Schoß auf. Fast schade, dachte sie, dass ich so wenig Zeit dazu habe, die Landschaft zu genießen. Gerade jetzt, wo die Felder voller Korn stehen, sich die gelbreifen Ähren im spätsommerlichen Wind sanft in die eine oder andere Richtung duckten. Mit gewisser Belustigung entdeckte sie eine Vogelscheuche.

Dass es so etwas noch gibt!, schoss es ihr durch den Kopf, im Zeitalter der alles könnenden Technik. Vielleicht ein Öko-Bauer.

Einer mit ausgeprägter Vorliebe für Rabenvögel!

Statt die großen Tiere zu vertreiben, sah es beinahe so aus, als sei die Scheuche die Attraktion im Feld. Auf den zur Seite ausgebreiteten Armen hatten sich Nebelkrähen niedergelassen. Besonders stattliche Exemplare, die interessiert am Stoff der Jacke zerrten. Aufmerksam geworden, gesellten sich auch einige Saatkrähen dazu. Anette lachte leise.

Irgendwie funktionierte das Vertreiben nicht richtig!

Längst hatte sie Feld und Vögel hinter sich gelassen, da kreisten ihre Gedanken noch immer um die Vogelscheuche. War das womöglich eine völlig neue Methode? Ein neuer Denkansatz? Wenn die Krähen an der Puppe pickten, ließen sie das Feld unbeachtet. Und kleine Schmarotzer fanden sich gar nicht erst ein, wenn die großen Krächzer schon da waren.

Nicht vertreiben, nein, umdirigieren hieß die Maßnahme!

Schon formte sich der Titel eines Vortrags, den sie halten würde. Über völlig neue Erkenntnisse im Bereich ›Ernteschutz‹. Ein Abstract im ›Lancet‹! Das wäre der Knaller. Und alles, was sie tun musste, war nachzusehen, womit der Bauer die Vögel anlockte.

Anette Faun sehnte ungeduldig das Ende des Arbeitstages herbei. Die neue Idee zur Bekämpfung der ›Erntehelfer‹ beschäftigte sie unablässig. Es war eine besonders angenehme Vorstellung, den eigenen Namen auf der Titelseite von ›Nature‹ zu sehen. Eine unbedeutende Biologin beschrieb eine neue, ökologisch unbedenkliche Methode, Krähen und andere Vögel von den Feldern fernzuhalten.

Erste Formulierungen hatte sie sich schon in der Mittagspause notiert. Giftige Sätze, die den leichtfertigen Einsatz von Chemie bei der Produktion von Lebensmitteln brandmarkten – sie wusste natürlich, dass Vögel sich nicht mit der ›chemischen Keule‹ vertreiben ließen, doch als Aufhänger war so etwas allemal geeignet. Die ungeteilte Aufmerksamkeit der Leserschaft, ihres Publikums, wäre ihr sicher.

Als sie nach Cottbus zurückfuhr, konnte sie es kaum erwarten, wieder an dem Feld vorbeizukommen. Tatsächlich, die Vogelscheuche war dicht umlagert.

Krähen, Elstern, der ein oder andere Eichelhäher und mehrere kleinere Vogelarten, die sie mit bloßem Auge nicht sicher erkennen konnte, hüpften auf und flogen um die Scheuche herum. Noch heute Abend würde sie das Rätsel lösen!

Eine Stunde später radelte sie auf dem Feldweg entlang. Schon von Weitem war das raue Gekrächze und wütende Gezeter zu hören. Offensichtlich wurde heftig gestritten. Sehr ungewöhnlich. Anette Fauns Adrenalinpegel peitschte sich erneut hoch.

Als sie den Feldrand erreichte, stieg sie ab und beobachtete fasziniert das ungewöhnliche Schauspiel. Jede Menge Vögel umflatterten aufgeregt die Scheuche in engen Kreisen, landeten mal hier, mal dort, schubsten und hackten sich gegenseitig von den besten Plätzen, kreischten wütend Neuankömmlinge an.

»Sieht ja fast wie eine Raubtierfütterung aus«, flüsterte die junge Frau atemlos. Aus der Gesäßtasche zog sie ihr Handy, um unauffällig ein paar Aufnahmen zu machen. Das leise Klicken des Auslösers schien die Tiere nicht zu beunruhigen.

»Ziemlich große Scheuche«, murmelte Anette, empfand das aber als logisch, weil offensichtlich sehr viel Lockstoff im Anzug untergebracht worden war. Behutsam, Schritt für Schritt, pirschte sie sich näher heran. Elstern flogen auf, trugen große Brocken im Schnabel davon. Nüsse? Doch nicht nur Vögel waren an dieser Extrafütterung interessiert.

Fliegen summten herum. Heerscharen. Die Luft war direkt erfüllt von ihrem Gebrumme. Auch Wespen schienen nicht abgeneigt. Zu ihren Füßen bemerkte Anette eine Ameisenstraße. Interessiert beobachtete sie, wie die kleinen Insekten winzige Beutestücke davonschleppten. Holomorphe Insekten, dachte sie automatisch.

Einige Brummer landeten klebrig auf der nackten Haut ihrer Arme und Beine. Anette verscheuchte sie mit mäßigem Erfolg. Ein paar verfingen sich in ihren Haaren und versuchten wild zappelnd, sich wieder zu befreien.

»Was zum Kuckuck ist denn da drin?«, fluchte die junge Biologin und kam näher. Eine heftige Böe trieb den Wind plötzlich in ihre Richtung und brachte einen schier umwerfenden Gestank mit.

»Der hat einen Tierkadaver benutzt! Das ist ja nicht zu fassen!«, empörte sie sich und erinnerte sich an Bilder aus ihrer Kindheit. Obstbauern hatten tote Katzen in die Bäume gehängt – zur Abschreckung! Das funktionierte natürlich überhaupt nicht. Ist das heutzutage eigentlich endlich verboten?, schweiften ihre Gedanken ein bisschen ab.

»Los!«, kommandierte sie sich selbst. »Nur weil der Bauer ein halbes Schwein ins Feld stellt, musst du dich nicht gleich wie eine Mimose aufführen. Du willst eine berühmte Biologin werden!«

Drei Sekunden später verloren sich all ihre ehrgeizigen Träume unter heftigem Würgen.

Nie, ganz sicher nie, könnte sie den Anblick wieder vergessen. Nie!

3

»Eine Leiche in einem Feld! Glaubst du wirklich, das ist ein Mordopfer?«, fragte Albrecht Skorubski skeptisch. »Wahrscheinlich doch eher Drogen. Ein Bett im Kornfeld und dann eine zu hohe Dosis …«

»Der Arzt hat deutliche Anzeichen für einen nicht natürlichen Tod gefunden, meinte der Kollege vor Ort. Wir werden es ja gleich sehen.« Peter Nachtigall blickte seinen Freund besorgt an.

Die unnatürliche Blässe des anderen war ihm schon seit einigen Tagen aufgefallen.

»Geht es dir nicht gut?«

»Wie kommst du auf so was? Nein, alles in Ordnung. Nur schlecht geschlafen. Ist ja eigentlich ganz normal, bei der Hitze!«

Der Wagen holperte neben der Bahnstrecke entlang.

»Im Grunde kann der Tote noch nicht lange dort liegen.« Skorubski schob das Basecap auf dem inzwischen völlig kahlen Schädel hin und her. »Der Bauer kommt doch sicher regelmäßig vorbei. Und wenn jemand ins Feld läuft, bleiben die Spuren noch lange sichtbar.«

»Wenn er nicht vermisst wurde, kann die Leiche dort womöglich schon eine ganze Weile liegen«, murmelte Nachtigall nachdenklich. »Es sind noch Ferien.«

»Sag mal, Peter, ist dir nicht viel zu heiß in deinem schwarzen Outfit? Also ich könnte das gar nicht ertragen!«

»Mir ist nicht zu warm.« Nachtigall band seinen sommergekürzten Zopf wieder neu. »Es ist nur eine Frage der Gewöhnung!«

Michael Wiener, der jüngste Kollege in Nachtigalls Team, trat ruhelos von einem Fuß auf den anderen. »So was habt ihr noch nicht gesehen!«, begrüßte er die beiden aufgeregt.

»Ach komm! Was wir schon gesehen haben, ist doch gar nicht zu übertreffen!«, widersprach Albrecht Skorubski entschieden.

Nachtigall warf einen forschenden Blick in Wieners Gesicht. »Nicht schon wieder!«

Wiener grinste schief. Er wusste, sein Chef konnte den Anblick von Toten nur schwer ertragen und hatte – seiner Meinung nach – ein generelles Problem mit der Vorstellung, dass Menschen sterben konnten, besonders dann, wenn jemand nachgeholfen hatte.

»Teilweise skelettiert. Der Schädel ist eindeutig menschlich. Viel ist nicht mehr übrig. Jemand hat eine Leiche als Vogelscheuche aufs Feld gestellt«, erklärte er knapp.

Es dauerte einige Sekunden, bis sich diese sperrige Information verarbeiten ließ.

Wenige Schritte später starrte Peter Nachtigall entgeistert auf das, was die Tiere übrig gelassen hatten. Wiener hatte wirklich nicht übertrieben.

Eifrige Krabbeltiere überall, beleidigte Krähenvögel, die von den Strommasten und den näher gelegenen Bäumen Bosheiten in ihre Richtung schrien.

Einen hysterischen Moment brauchte er, um sich darüber klar zu werden, dass das hartnäckige Kribbeln an seiner Wade nur Einbildung war. Es kostete ihn alle Selbstdisziplin, die er aufzubringen vermochte, nicht einfach kehrtzumachen und wegzufahren.

»Das meiste haben wohl die Vögel angerichtet. Die Witterung der letzten Tage spielt natürlich auch eine Rolle. Wäre es feuchter gewesen, würden Sie hier nur noch Maden finden – aber so. Sie sehen ja …«, plapperte ein Gesicht, das Nachtigall völlig fremd war. »Die Maden haben unter der Kleidung Schutz gesucht.«

»Peter Nachtigall, Kriminalpolizei Cottbus. Und wer sind Sie?«

»Dr. Brand. Arzt vom Dienst. Todesursache kann der Rechtsmediziner vielleicht noch irgendwie ermitteln, aber ich könnte mir vorstellen, nur mit größten Schwierigkeiten.« Dr. Brand neigte sich näher zu Nachtigall hinüber und flüsterte vertraulich: »Ich bin ja von Haus aus Ophthalmologe. Und Augen sind ja … tja. Aber ehrlich gesagt bin ich ganz froh, dass es hier keinen Zweifel daran geben kann, dass dieser Mensch tot ist. Ich habe wenig Erfahrung damit, den Tod festzustellen, das gehört nun mal nicht unbedingt in mein Fachgebiet als Augenarzt. Und es wäre ja schon mehr als peinlich, wenn ich behaupte, jemand sei verstorben und am Ende treffe ich ihn zwei Wochen später im Blechen Carré beim Einkaufsbummel. So was Ähnliches ist einem Kollegen von mir tatsächlich passiert.«

Peter Nachtigall atmete tief durch.

Und bereute es sofort. Der Gestank war beinahe un­erträglich.

Er presste sich ein Taschentuch fest auf Mund und Nase.

Dieser Arzt ging ihm auf die Nerven. So sehr, dass er sich schon beinahe Dr. Manz, den jungen Notarzt, dem er ­gelegentlich an Tatorten begegnete und mit dem es auch nicht immer einfach war, an den Fundort wünschte.

»Wenn er ein sich schnell abbauendes Gift bekommen hat, wird man wohl einen Mord gar nicht mehr nachweisen können. Weichteilverletzungen wird der Gerichtsmediziner auch nicht mehr identifizieren können.« Der Augenarzt wiegte bekümmert den Kopf. »In diesen amerikanischen Serien …«

»Sie gehen also davon aus, dass der Körper völlig intakt war, als er hier«, Nachtigalls Adamsapfel hüpfte nervös, während der Ermittler nach einer passenden Formulierung suchte, »zur Schau gestellt wurde?« Dieser Fundort war ein einziger Albtraum.

Wahrscheinlich wäre es am besten, wenn Dr. Pankratz, der Rechtsmediziner, vorbeikommen könnte, um sich dieses Arrangement anzusehen, überlegte der Hauptkommissar und winkte Michael Wiener heran, der sich mit einer blassen, jungen Frau unterhielt.

»Wer ist das?«

»Anette Faun. Sie hat die Leiche gefunden.«

»Gefunden? Zufällig?« Das konnte eigentlich nicht stimmen, wurde Nachtigall sofort klar. Vom Weg aus war nicht zu erkennen, dass ein Skelett im Anzug der Scheuche steckte. »Das klären wir noch.« Er drehte sich zu Albrecht Skorubski um. „Ruf bitte bei der Staatsanwaltschaft an. Erzähle Dr. März, was wir hier gefunden haben und bitte ihn, Dr. Pankratz zu informieren. Ich glaube, er sollte sich das ansehen, bevor wir den Toten abtransportieren.«

Zum Arzt gewandt fragte er: »Noch wichtige Informationen?«

»Jemand hat der Leiche ein stabiles Holzkreuz in den Rücken geschoben. Die Ärmel halten auf diese Weise die Arme in der ausgebreiteten Position. Der Kopf wurde mit einer Stoffbahn fixiert, damit er nicht vornüberfällt.«

»Die Augen?«, würgte Nachtigall.

»Gefressen. Sehen Sie, Krähenvögel sind nicht sehr wählerisch und immer hungrig. Eine Hand ist abgefallen, ein Fuß fehlt ganz. Den haben bestimmt kleine Räuber mitgenommen.«

Neben der grotesken Vogelscheuche lag etwas, das unter einer dichten Ansammlung grauer Asseln begraben war.

»Und das?«, wollte Nachtigall mit dumpfer Stimme wissen und hoffte, er müsse sich nicht doch noch übergeben.

Dr. Brand bückte sich etwas vor und betrachtete das Gewimmel eingehender. »Aha. Das wird wohl der rechte Fuß sein.«

Aus der Hose ragten Schien- und Wadenbein hervor. Auf der rechten Seite lagen die Knochen völlig frei, an der linken waren noch Gewebereste auszumachen. Einzelne Fingerglieder der rechten Hand waren verschwunden, die Weichteile von Elle und Speiche bis zum Übergang in den Ärmel gründlich abgepickt. Peter Nachtigall streifte Latexhandschuhe über.

Streckte zögernd seine Hände aus, um die Taschen des Anzugs abzuklopfen, doch das unerwartet herrische »Nein!« von Dr. Brand ließ ihn mitten in der Bewegung innehalten.

»Finger weg!«, setzte der Augenarzt grinsend hinzu.

»Warum? Vielleicht finden wir eine Brieftasche oder etwas anderes, das uns seine Identität verrät.«

»Auch wenn ich bei einer frischen Leiche so meine Schwierigkeiten habe – nicht ganz frische Tote habe ich schon mehrfach beurteilen müssen. Es ist für uns nachvollziehbar, dass Füchse, Vögel und andere Interessenten an den zugänglichen Stellen fressen, ja sogar Beutestücke entwenden. Selbst von Fischen wissen wir das. Niemand möchte sich vorstellen, was die viel kleineren Besucher so anrichten. Wenn Sie also in Zukunft nicht von Horrorbildern heimgesucht werden wollen: Fassen Sie die Kleidung nicht an!«, warnte der Arzt und wies auf eine wohlgenährte weißliche Made, die über den locker baumelnden Hosenbund des Toten kroch. »Davon gibt es noch viel, viel mehr. Unter dem Hemd.«

Uneingeladen drängten sofort Bilder aus Nachtigalls Erinnerung an die Oberfläche: Evelyn Krause. Nachdem er vor drei Jahren ihre Leiche gefunden hatte, war ihm auf Wochen der Appetit vergangen und er hatte mit größtem Ekel auf jede umhersummende Fliege reagiert.

»Alles klar«, antwortete er mit dünner Stimme. »Ich habe so etwas schon gesehen. Und ich muss wissen, wer hier aufgestellt wurde, sonst kann ich nicht ermitteln.«

Dr. Brand warf ihm einen unergründlichen Blick zu. »So etwas haben Sie bestimmt noch nicht gesehen. Und wenn Sie jetzt gegen das Jackett klopfen, werden Sie sich den Rest Ihres Lebens wünschen, Sie hätten das nicht getan und auf den Rat von Dr. Brand gehört.«

»Er hat recht«, verkündete eine weibliche Stimme ungerührt. »Die sind schreckhaft und reagieren empfindlich auf Störungen.«

Nachtigall wandte sich um, dankbar, nicht länger in das entstellte Gesicht des Toten sehen zu müssen. »Aha. Und mit wem … Ach, unsere Zeugin!«

»Anette Faun. Ich habe die Polizei verständigt.«

Überrascht musterte der Hauptkommissar die junge Frau, während er langsam und vorsichtig über die Taschen der Kleidung strich. Nichts. Keine Brieftasche. Kein Geldbeutel. Er zog die Handschuhe von den Händen und stopfte sie in die Hosentasche.

Sie deutete seinen Gesichtsausdruck richtig: »Na ja, so abgebrüht, wie Sie jetzt sicher glauben, bin ich gar nicht. Ich habe Ihrem Kollegen Wiener schon gezeigt, wo ich mich übergeben habe.« Sie zuckte entschuldigend mit den Schultern.

»Aber nun geht es wieder?«, erkundigte Nachtigall sich mitfühlend.

Er bemühte sich, ihr nicht zu zeigen, wie erleichtert er war. Es war eine Wohltat, zur Abwechslung mal auf jemanden zu treffen, der einem Toten nicht mit kalter Gleichgültigkeit begegnete.

»Solange ich ihn nicht ansehen muss.«

»Gehen wir ein Stück gegen den Wind«, schlug Nachtigall vor, verabschiedete sich von Dr. Brand und marschierte los.

»Wieso er?«

»Bitte?«, fragte Anette Faun irritiert.

»Sie sagten: Solange ich ihn nicht ansehen muss. Woher wissen Sie, dass es sich um einen Mann handelt?«

Die junge Frau schwieg ein paar knirschende Schritte lang. »Kann ich nicht genau sagen. Er trägt einen Herrenanzug, völlig aus der Mode. Aber wahrscheinlich«, sie sah auf ihre Fußspitzen, »wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nicht glauben will, dass jemand einer Frau so etwas antut – Sie verstehen schon.«

»Sie so öffentlich gezeigt wird, während der Zersetzung? Jeder den Verfall voyeuristisch begutachten kann?«?«

»Ja.«

Nachdenklich schlenderten sie weiter. Anette Faun war wohl einfach noch zu jung. Es fehlte ihr an Lebenserfahrung.

Nachtigall seufzte. Er selbst hatte sofort an eine Tat aus Eifersucht gedacht. Die Nebenbuhlerin, diese Vogelscheuche, sollte am Pranger hängen und langsam aufgefressen werden. Einen abstoßenden Anblick bieten! Hoffentlich, preschte seine Fantasie an zu langen Zügeln los, war sie nicht bei lebendigem Leib dort hingehängt worden! Er schüttelte sich.

»Was ist? Haben Sie schon eine Idee, wie es gewesen sein könnte?«

»Prometheus.«

Die Biologin starrte ihn aus weit aufgerissenen Augen an. »Sie meinen …«

»Nein!« Nachtigall schnitt mit einer heftigen Handbewegung alle weiteren Spekulationen ab. »Nein. In dieser Phase, wenn man gar nichts weiß, muss man natürlich alles bedenken, so unwahrscheinlich es auch sein mag. Die Obduktion wird viele der offenen Fragen klären!«

»Was wollten Sie überhaupt hier? Zufall ist es doch nicht, dass Sie den Toten gefunden haben!«

Anette Faun spürte, wie ihr Röte und Hitze ins Gesicht schossen. Unter den gegebenen Umständen war ihr die Geschichte mehr als peinlich. »Aus dem Zug konnte man die vielen Vögel erkennen, die ein offensichtliches Interesse an der Scheuche hatten. Wenn ich jetzt einen Artikel in einer renommierten Fachzeitschrift veröffentlichen könnte, der eine neue Methode beschriebe, wie man Vögel von Feldern weghält, würde ich mir einen Namen machen. Vielleicht bekäme ich sogar ein Stellenangebot. Amerika?« Sie seufzte. »Ich weiß, das klingt in Ihren Ohren schrecklich kindisch.«

»Sie kamen hierher, um nachzusehen, was der Bauer als Lockmittel verwendet?«

Zaghaftes Nicken.

»Haben Sie denn den Gestank nicht bemerkt?«, staunte Nachtigall.

»Doch. Aber erst spät. Ich kam von der windabgewandten Seite. Die unglaublich vielen Fliegen und Wespen sind mir als Erstes aufgefallen. Aber so richtig fasziniert war ich von den Vögeln! Die saßen auf jedem Baum, auf jedem Ast! Krähen zogen Kreise um die Vogelscheuche!« Sie schwieg abrupt.

Der Ermittler gönnte ihr eine kurze Pause.

»Bis ich den furchtbaren Geruch bemerkt habe, dachte ich mir eigentlich gar nichts dabei. Zu diesem Zeitpunkt vermutete ich, der Bauer habe eine Schweinehälfte dort aufgehängt!«

»Eine Schweinehälfte?«

»Ja. Das hielt ich nicht für unwahrscheinlich.«

»Diese Methode hätten Sie aber nicht empfehlen können!« Nachtigalls Stimme kippte. Er räusperte sich.

»Nein. Natürlich nicht.«

Sie hatten die Stelle erreicht, an der ihr Fahrrad stand.

»Man hätte den Duft auch synthetisch herstellen und eine mit Stroh gefüllte Puppe damit besprühen können.«

»Nein. Denken Sie daran, dass in diesem Fall die gesamte Gegend stinkt. Bürgerproteste wären die Folge!«, warnte Nachtigall und sah ihr mit brennendem Neid nach, wie sie in Richtung Cottbus davonradelte. Er wäre auch gern von hier verschwunden.

Widerwillig kehrte er an den Fundort zurück.

Dr. März, der leitende Staatsanwalt, war inzwischen eingetroffen. Auch er drückte sich ein geblümtes Taschentuch vors Gesicht und wedelte mit der freien Hand hektisch durch die Luft, um die Fliegen zu vertreiben. »Da sind Sie ja endlich!«, begrüßte er den Hauptkommissar gereizt. »Sieht nach einem dieser Fälle aus, die Sie so lieben.«

Peter Nachtigall zuckte zusammen.

Er beschloss, diese ungerechte Aussage nicht zu kommentieren. Es lag schließlich nicht an ihm, dass er es in den letzten Jahren mit sonderbaren Verbrechen, Tätern und Motiven zu tun bekommen hatte.

»Informationen über das Opfer?«, blaffte Dr. März, weiterhin schlecht gelaunt.

»Nein. Im Moment ermitteln wir den Besitzer des Feldes. Der Fundort ist wahrscheinlich nicht der Tatort – aber mit Sicherheit können wir das erst sagen, wenn wir die Todesursache kennen.«

»Die zu ermitteln, wird ein ziemliches Problem werden. Ist ja nicht allzu viel Gewebe übrig, dem Gestank nach zu urteilen. Dr. Pankratz ist im Übrigen schon auf dem Weg.«

In einer den Atem raubenden Staubwolke raste ein weißer SUV heran. Kaum stand der Wagen, sprang auch schon ein schlanker, hochgewachsener junger Mann heraus. Hektisch sah er sich nach allen Seiten um, schob die verspiegelte Sonnenbrille in die halblangen, blonden Haare und kam breitbeinig und mit wiegenden Hüften im Cowboyschritt näher. Nachtigall bekämpfte den Drang, laut zu lachen, wandelte das dennoch entstehende Geräusch in trockenes Husten um.

Seine Miene blieb ernst.

»Wer ist denn das?«, kam es taschentuchgedämpft aus Dr. März’ Richtung. »In einem weißen Lexus!«

»Ich schätze mal, das ist der Bauer, auf dessen Feld die Scheuche steht.«

»Blödsinn. So sieht doch kein Bauer aus!«, gab der Staatsanwalt ungehalten zurück.

Das stimmt allerdings, räumte Nachtigall in Gedanken gutmütig ein, als er dem stattlichen Mann in seinem weißen Zweireiher mit schwarzem T-Shirt und ebenfalls schwarzen italienischen Schuhen die Hand entgegenstreckte. »Peter Nachtigall, Kriminalpolizei Cottbus, Mordkommission.«

»Dr. März, Staatsanwaltschaft.«

»Peer August Zircinsky.« Der Neuankömmling wies auf die Einsatzfahrzeuge und die polizeiliche Absperrung. »Was geht hier vor?«, fragte er drohend. »Nachbarn haben mich angerufen und mir erzählt, auf meinem Feld sei die Polizei. Und dann steht hier die Mordkommission?«

»Nun, Ihre Nachbarn haben nicht gelogen, es stimmt, die Polizei ist hier. Haben Sie diese Vogelscheuche aufgestellt?«, fragte Nachtigall in einem Ton, der deutlich machte, dass er nicht zu diskutieren beabsichtigte.

»Ja. Es ist immerhin einen Versuch wert.«

»Wann genau?«

»Warten Sie … Das muss etwa sechs Wochen her sein. Ich habe mit meiner Tochter das Stroh zusammengebunden, wir finden, mit gefüllten Ärmeln sieht es einfach besser aus. Aber was zum Henker ist an einer Vogelscheuche so spannend? Und wo kommt dieser Gestank her? Liegt da etwa wieder ein totes Wildschwein in meinem Getreide?« Schon wollte er sich zornig in Bewegung setzen, als Nachtigall ihn aufhielt.

»Einen Augenblick noch, Herr Zircinsky! Wenn Sie mal über Ihr Feld sehen, würden Sie meinen, die Vogelscheuche steht noch da, wo Sie von Ihnen platziert wurde?«

Der Bauer kniff die Augen zusammen, warf einen kritischen Blick über die Ähren und ließ sich Zeit. »Nein!«

»Nein?«

»Was soll denn eine Vogelscheuche so weit am Rand? Nein, nein. Ich hatte sie natürlich viel weiter mittig aufgebaut. Und«, er sah noch einmal angestrengt in ihre Richtung, »sie trägt jetzt einen anderen Anzug.«

Nachtigall signalisierte Michael Wiener, der Fotograf solle unbedingt Detailaufnahmen von der Bekleidung machen.

Der Anzug war vielleicht ein wichtiges Beweisstück.

»Also, was ist hier los?«, wollte Zircinsky nun wissen.

»Wir haben eine menschliche Leiche entdeckt. Getarnt als Vogelscheuche.«

»In meinem Feld?«, fauchte der Bauer, zwischen Entsetzen und Empörung schwankend. »Ich fasse es nicht!«

»Sie können uns nicht erklären, wie das möglich ist?«

Zircinsky wandte sich entrüstet um und wollte sich auf den Weg durch die Absperrung machen.

»Sie dürfen nicht …«, versuchte Dr. März ihn aufzuhalten, doch der Bauer schien ihn gar nicht zu hören. Zwei Schritte später wurde er von einem uniformierten Beamten eingefangen und zu Nachtigall zurückgebracht.

»Wollen Sie mir das Betreten meines eigenen Landes verweigern? Das wird ein Nachspiel haben, das verspreche ich Ihnen!«

»Herr Zircinsky, das ist im Moment ein Tatort. Das bedeutet, dass kein Unbefugter diesen Bereich betreten darf. Wenn wir alle Spuren gesichert haben, können Sie auch wieder auf Ihr Feld.«

»Unbefugter? Ich?«, keuchte der junge Mann und versuchte mühsam, sich zu beherrschen. »Wer ist der Tote?«

»Das wissen wir noch nicht.«

»Ein Mann oder eine Frau?«

»Wir werden es erfahren«, blieb der Ermittler vage.

»Was für ein ausgemachter Schwachsinn! Das sieht man doch wohl!«, protestierte Zircinsky, der sich nicht ernst genommen fühlte.

»Nach ein paar Tagen und bei den Temperaturen nicht mehr«, beschied ihm der Hauptkommissar.

Das musste der Anzugträger erst einmal verdauen. Sein Gesicht verlor alle Farbe.

»Wie oft kommen Sie hier vorbei?«

»Am Feld, meinen Sie?« Zircinsky überlegte. »So zweimal die Woche? Das Getreide muss ja versorgt werden. Ich überprüfe, ob Schädlinge sich irgendwo breitgemacht haben, sehe nach, wie reif es schon ist. Solche Dinge. Nächste Woche wollte ich ernten.« Er machte eine raumgreifende Armbewegung. »Wer ersetzt mir jetzt eigentlich den Schaden? Ihre Kollegen trampeln ja das halbe Feld nieder!«, brauste er schon wieder auf.

»Herr Zircinsky! Das können wir später klären. Wann waren Sie zum letzten Mal hier?«

»Ach herrje! So genau weiß ich das nicht. Wahrscheinlich vor drei, vier Tagen.«

»Und bei der Gelegenheit ist Ihnen nicht aufgefallen, dass jemand die Vogelscheuche versetzt haben muss? Sie haben nicht bemerkt, dass Vögel um sie herumflogen?«

»Nein.« Der Bauer schwieg und starrte auf seine inzwischen staubigen Schuhe.

»Wenn ich es mir genau überlege, kann ich sogar mit Sicherheit behaupten, dass sie den alten Anzug von Opa anhatte. Ich habe an die Ärmel Streifen aus Metallfolie getackert, die im Wind wild fuchteln, knacken und Lichtblitze erzeugen. Zufällig weiß ich, dass ich sehr zufrieden mit der Wirkung war, als ich letztes Mal hier stand. Von Vögeln keine Spur!«

»Erinnern Sie sich noch an den Tag? Das wäre für unsere Ermittlungen sehr hilfreich.«

»Nee«, kicherte der Jungbauer, »ich erinner mich schon lange an nichts mehr! Das macht ein anderer für mich.« Er zog aus der Innentasche des Sakkos ein iPhone. »Das weiß der Organizer. Sonst keiner.«

In einer kleinen Gruppe Schaulustiger fällt die Gestalt kaum auf. Ist nicht mehr als ein Schatten. Aber es ist einer, der weder neugierig noch voll Abscheu auf die Szenerie blickt. Eher wirkt er nachdenklich. Schließlich ist noch viel zu tun, die Polizei ahnt ja nichts von seinem Plan. Ein garstiges Lächeln umspielt seine verdorrten Lippen. Wenn sie es herausfände, wäre es ohnehin zu spät, weiß er. Es gäbe niemanden mehr zu retten. So wie es auch für ihn keine Rettung gegeben hatte. Bitter stößt ihm das Leben auf.

Als er genug gesehen hat, dreht er sich gleichgültig um und macht sich auf den langen Weg nach Hause. Er schüttelt missbilligend den Kopf.

Für Schatten wie ihn gibt es kein Zuhause mehr.

4

Dr. März wurde auf dem schmalen Feldweg von einer Gruppe Journalisten förmlich gestellt. Als seine Abwehrversuche sich als sinnlos erwiesen, seufzte er tief und wählte seine Worte für eine erste Stellungnahme sorgfältig.

Peter Nachtigall zog sich mit Skorubski und Wiener an den Feldrand zurück. Dorthin, wo der Verwesungsgeruch einigermaßen erträglich war. »Fassen wir kurz zusammen: Der Bauer war vor vier Tagen das letzte Mal hier. Da stand die Scheuche noch weit im Feld und trug Großvaters Anzug. Heute steht sie deutlich weiter am Rand, näher am Weg, und trägt andere Kleidung. Wir müssen versuchen herauszufinden, wem die gehört.«

»Vier Tage. Das ist viel Zeit, wenn man seine Spuren verwischen möchte. Wahrscheinlich werden wir ohnehin nur wenige finden. Und auf dem Weg schon gleich gar nicht, da sind in der Zwischenzeit viel zu viele andere Autos gefahren.« Skorubski warf einen grantigen Blick auf die Flotte der Einsatzfahrzeuge.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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