The Story of Sila& Seilan - Sabrina Frenkler - E-Book

The Story of Sila& Seilan E-Book

Sabrina Frenkler

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Beschreibung

Sila Redik ist die Anführerin eines gefürchteten Clans, der sich "Jäger der Nacht" nennt. Sie ist nicht nur schlagfertig, verfressen und vollkommen verpeilt, sondern auch skrupellos, strategisch und überaus dominant. Aber ein wichtiger Fakt fehlt. Sie ist die Chefin der wahrhaftigen Hölle. Eigentlich hätte sie alles unter Kontrolle, wäre da nicht ihr Kollege Seilan Caible.

Die beiden schaffen es nicht, in einem Raum zu sein, ohne sich wie Straßenkatzen anzufauchen. Erst nachdem eine Dämonin ein Auge auf den narzisstischen Seilan geworfen hat, fängt Sila an zu verstehen, dass sie noch andere Gefühle als Abneigung für ihren Kollegen hegt.

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Sabrina Frenkler

The Story of Sila& Seilan

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

ein Neuanfang

Ein Neuanfang

 

Ich kann es immer noch nicht fassen, wie das passieren konnte. Wie viel Unglück kann ein Mensch den haben? Aber egal, jetzt. Ich sollte mich erst mal vorstellen. Mein Name ist Sila Redik. Dreißig Jahre jung und ... tot. Ja, ihr habt richtig gehört. Ich bin vor drei Monaten gestorben. Und es war kein glorreicher Heldentod. Es ist mir ziemlich peinlich, es überhaupt zuzugeben. Ich habe, während dem Zähneputzen auf mein Handy gesehen und bin an meiner Zahnbürste erstickt. Ich bin kurz danach an einem ziemlich seltsamen Ort aufgewacht. Offenbar wurde ich auserwählt, die Hölle zu leiten. Der Job ist auch eigentlich ganz cool, gäbe es da nicht das ein oder andere Problem.

 

„Setz dich gefälligst aufrecht hin. Du bist echt eine Schande für uns alle“. Das ist das Problem, von dem ich sprach. Sein Name ist Seilan Caible. Und bedauerlicherweise ist er in der gleichen Position wie ich. Der Vorgänger konnte sich nicht entscheiden und hat deshalb uns beiden das Kommando überlassen. „Ich war mal der Anführer der gefährlichsten Gang der Welt. Selbst die Mafia hat uns gefürchtet. Warum muss ich mit so einer Arschgeige arbeiten“, murrte ich vor mich hin. Ohne hinzusehen, wusste ich, dass Seilan mich genervt ansah. „Glaubst du, du bist was Besonderes? Mach dich nicht lächerlich. Ein Goldfisch könnte deine Arbeit machen. Vermutlich würde er sie auch noch besser machen“. Ich schenkte ihm einen vernichtenden Blick. Es verging kein Tag, an dem ich ihn am liebsten umbringen würde. Leider wusste ich, dass das nichts bringen würde. Er würde am nächsten Tag auftauchen, als wäre nichts gewesen. Das wusste ich, weil ich es tatsächlich des Öfteren versucht hatte. Ich rutschte auf meinen Stuhl höher und lehnte mich auf den Ellenbogen. Die Hölle zu leiten war nicht so witzig, wie ich es mir vorgestellt hatte. Es gab mehr Papierkram als man denken sollte.

Die Tür schwang auf und ich vernahm das Klackern von Absetzen. Ich rollte innerlich mit den Augen. „Sei nicht so streng mit ihr Seilan. Du weißt doch dir kann keiner das Wasser reichen. Außer mir natürlich. Aber dir würde ich alles reichen, was du dir wünscht“, ertönte die ätzende Stimme. Eine Frau mit langen schwarzen Haaren blieb vor Seilans Tisch stehen. Sie reichte ihm die Akte und beugte sich dabei so weit nach vorne, das sogar ich problemlos in ihren Ausschnitt hätte sehen können. Ihr Name war Kaboden. Eigentlich war sie nur eine Empfangsdame. Aber irgendwie schien sie ihre Stellenbeschreibung nie gelesen zu haben.

 

 

 

 

 

 

Denn bei jeder Gelegenheit kam sie in das Büro. „Tja, jeder dachte eben, sie wäre für den Job geschaffen“, meinte Seilan seufzend.

Ich schielte kurz zu ihm hinüber. Kaboden hatte sich auf die Schreibtischkante gesetzt. Das machte sie jedes Mal, wenn sie hier war. Sie war eben eine echte Schreibtisch-Schlampe. Es gingen einige Gerüchte über sie herum. Mein Lieblingsgerücht war, das sie mit Seilan heimlich zusammen wäre. Ich fand die beiden würden ein super Paar abgeben. Die Bitch und der dumm, Narzisst. „Ich kann mir auch schöneres vorstellen, als mit diesem Butterhirn zu arbeiten“, brummte ich und schenkte ihm einen vernichtenden Blick. „Wärst du so konzentriert beim Arbeiten wie beim Essen, wärst du wesentlich schneller fertig“. Ich schenkte ihm einen giftigen Blick.

 

„Wäre dein Arbeitseifer so groß wie deine Fresse, hätte der Arbeitstag nur zwei Stunden“, konterte ich. Schlechtgelaunt blickte ich wieder auf das Formular vor mir. Ich hörte, wie ein Stuhl zurückgeschoben wurde, ignorierte es aber. Als etwas auf meinem Tisch landete, sah ich doch auf. Seilan stand vor mir und sah mit gelangweiltem Blick auf mich herab. „Das muss bis morgen fertig ein“, meinte er und lief mit Kaboden im Arm auf die Tür zu. Ich seufzte und ließ meinen Kopf auf den Tisch fallen.

 

Als ich endlich mit der Arbeit fertig war, war es schon mitten in der Nacht. Kaum hatte ich mich auf mein Bett fallen lassen, klopfte es an der Tür. Die Tür ging auf und Taberna betrat das Zimmer. „Hat Seilan dich schon wieder seine Arbeit erledigen lassen? In den fünfhundert Jahren, in denen ich hier arbeite, habe ich noch nie einen so faulen Chef erlebt“, meinte sie und stellte einen Teller voll Essen auf den kleinen Tisch, der mitten im Raum stand. Taberna war vom ersten Tag an mein Dienstmädchen. Sie war meine vertrauenswürdigste Angestellte hier unten. Eigentlich war sie so nett, dass ich nicht wusste, was sie hier unten machte.

„Dieser faule Kerl sollte sich mehr auf seine Arbeit konzentrieren, anstatt mit dieser Kaboden zu vögeln“, hörte ich sie brummen. Das war ein weiterer Grund, warum ich sie so mochte. Taberna konnte Seilan so wenig leiden, wie ich es tat. Ich setzte mich auf und lächelte sie an. „Leider muss ich ihm später einen Brief bringen. Ich habe keine Lust darauf, sein dämliches Gesicht zu sehen“, murrte sie vor sich hin, während sie Wäsche in den Schrank räumte.

 

 

 

 

 

 

 

„Komm schon. Ich weiß, dass du ihm gerne den Brief bringst. Besonders da Dante wieder zurück ist“, meinte ich grinsend. Plötzlich wurde ihr Gesicht knallrot. „D-Dante? Ich wusste nicht mal, dass er zurück ist. Aber ist mir auch egal. Warum sollte mich das interessieren“, brummte sie vor sich hin. „Vielleicht, weil du auf ihn stehst?“, meinte ich grinsend. Dante war Seilans Diener. Er folgte ihm überall hin wie ein Schatten. Allerdings war er die letzten zwei Tage auf einer Mission gewesen. Mystischer weise war Taberna in der Zeit ziemlich schlecht gelaunt gewesen. Es war kein wirkliches Geheimnis, das sie auf Dante stand. Eigentlich wusste so ziemlich jeder, dass sie in ihn verliebt war. Jeder außer Dante. Auch wenn er einer der schlausten hier unten war, wenn es um Taberna ging, stand er immer auf der Leitung. „Ich-Ich stehe nicht auf diesen Idioten. Wie kommst du nur darauf“, meinte sie knurrend.

„Du stehst also nicht auf ihn. Ist vielleicht auch besser so“, meinte ich so nebenbei. Jetzt sah sie mich mit abschätzendem Blick an. „W-Was meinst du damit? Also ... Nicht das es mich wirklich interessieren würde“, meinte sie und versuchte dabei desinteressiert zu klingen. Leider war sie so durchschaubar wie ein frisch geputztes Fenster. „Wusstest du das nicht? Ich habe gehört, dass er eine Freundin hat“, meinte ich gelassen. Sie schluckte schwer. „E-eine Freundin? Seit wann? Und wer?“, fragte sie offenbar schwer getroffen. „Aha! Ich wusste, dass du auf ihn stehst“, meinte ich grinsend. Sie zuckte zusammen und sah mich beleidigt an. „Du bist gemein. Ich gehe lieber wieder an die Arbeit“, meinte sie und ging Richtung Tür. Ich kicherte, als die Tür mit einem lautem „Rums“ ins Schloss fiel.

 

Wie so oft waren Seilan und ich die Ersten im Versammlungsraum. Und wie so oft war Kaboden auch da. Keine Ahnung, ob sie überhaupt wusste, was ihr eigentlicher Job war. Vermutlich nicht. Die beiden redeten miteinander und Seilan grinste breit. Genervt rollte ich mit den Augen. „Eifersüchtig?“. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Hades stand vor mir und sah mich lächelnd an. „Red keinen Müll. Warum sollte ich eifersüchtig sein?“, brummte ich vor mich hin. „Wenn du nicht eifersüchtig bist, warum schaust du dann die beiden so böse an?“, wollte er wissen. „Du würdest auch böse schauen, wenn du das jeden Tag sehen müsstest“, konterte ich und deute in Richtung des verliebten Paares.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

„Ich finde, die beiden passen gut zusammen. Playboy und Schlampe, ein super Team“, meinte er und zwinkerte mir zu. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. „Oh, Entschuldigung. Ich glaub, ich habe mich in der Tür geirrt. Ich wollte zur Versammlung der Hölle. Aber offenbar ist das hier das Treffen der anonymen Flirtwütigen“, ertönte eine Stimme. Hel betrat den Raum und sah uns strahlend an. Hel war neben mir der einzige weibliche Dämon in einer Leitungsposition. Einmal im Monat versammelten sich alle Leitungskräfte, um die Lage zu besprechen. Wir überlegten uns Methoden, um die Menschen leiden zu lassen und in Versuchung zu führen. „Wo bleiben denn die anderen schon wieder?“, brummte ich vor mich hin. Auch wenn wir die Bösen waren, war das keine Ausrede, um zu spät zu kommen. „Ich glaube, die haben noch einiges zu tun“ überlegte Hades.

Hel legte den Kopf schief. „Vielleicht haben die aber auch das Meeting vergessen? Wäre schließlich nicht das erste Mal“, überlegte sie. Hades seufzte und schnippte mit dem Finger. „Babajagar. Geh und erinnere die anderen daran, dass das Meeting in fünf Minuten losgeht“, meinte er genervt. „Jawohl Sir“. Ich zuckte zusammen, als Hades Assistentin aus dem Nichts auftauchte. Im nächsten Moment war sie auch schon wieder verschwunden. „Das ihr nicht an ‘nem schock stirbt, wenn die immer aus dem Nichts auftauchen“, murmelte ich vor mich hin. „Jeder Zeit bereit. So steht es im Lebenslauf“, meinte Garm der plötzlich neben mir stand. Ich habe ihn gar nicht reinkommen gehört. Plötzlich stand Babajagar wieder vor mir. „Ihr hattet recht. Die haben es tatsächlich vergessen“, meinte sie gelassen. „Wie so oft. Danke, du darfst dich entfernen“, meinte er gelassen. Die Rothaarige verbeugte sich und war wieder verschwunden.

„Wow. Ich wünschte, ich hätte einen Assistenten, der erscheint, wenn ich ihn nur beim Namen nenne“, murmle ich vor mich hin. „Hast du denn keinen? Jeder gute Chef sollte einen guten Assistenten haben“, meinte Garm verwirrt.

 

„Pah. Schön wäre es. Leider meinte jeder, dass ich keinen brauche. Ich hätte ja Seilan der mir helfen würde. Wenn die wüssten, wie faul der ist. Mit ihm habe ich eher doppelt so viel Arbeit“, meinte ich genervt. „Ich bin zwar nicht in der Position, das zu sagen. Aber ich finde das schon sehr armselig. Jeder gute Chef braucht einen Assistenten. Dann braucht ein schlechter Chef eben einen schlechten Assistenten“, meinte Garm nachdenklich. „Ach für einen schlechten Assistenten hätte ich schon jemanden im Sinn. Wie wäre es, wenn wir Kaboden zu Seilans Assistentin machen? Die kleben sowieso aneinander wie zwei Gummibärchen, die zu lange in der Sonne waren“, schlug ich vor.

 

 

 

 

Beide waren unproduktiv und hatten außer Vögeln nichts in der Birne. Vielleicht waren die beiden dann so beschäftigt, dass ich endlich meine Ruhe hatte.

„Bloß nicht. Dann würde die Finanzrate innerhalb von einem Tag in den Keller schießen“, meinte Hades gelassen. „Die anderen sollten eigentlich gleichkommen. Ich setzte mich schon mal auf meinen Platz“, meinte Hel und ging davon. „Wie geht es eigentlich Taberna?“, wollte Hades wissen. Ich zuckte die Schultern. „Ganz gut. Seid Dante zurück ist, hat sie wieder gute Laune. Nur will sie immer noch nicht zugeben, dass sie ihn mag“, berichtete ich. „Frauen sind mir einfach ein Rätsel“, meinte er seufzend. „Glaub mir. Mir auch“, meinte ich und legte einen Arm um seine Schultern. Da räusperte sich jemand hinter uns. Ich nahm den Arm weg und sah hinter mich. Seilan stand mit verschränkten Armen vor mir. „Setzt euch lieber auf eure Plätze. Wir sind sowieso schon in Verzug“, meinte er knurrend.

Vier Stunden dauerte das Meeting. Ich wusste nicht, wie oft ich innerlich gestorben bin. Vor allem da wir eigentlich jedes Mal das gleich durchnahmen. Als das Meeting endlich zu Ende war, seufzte ich. Als ich etwas Kaltes an meiner Wange spürte sah ich zur Seite. Yama stand neben mir und hielt mir eine Dose Korla, entgegen. „Du wirkst als könntest du einen koffeeinkick gebrauchen“, meinte er und setzte sich neben mich. Ich nahm die Dose entgegen und nahm einen großen Schluck. „Du kennst mich eben zu gut“, meinte ich lächelnd. „Man sollte die Frau, die man mag, schon kennen“, meinte er lächelnd. Ich zog eine Braue hoch.

„Hast du gerade gesagt das du mich magst?“, fragte ich verwirrt. Er lächelte und zuckte die Schultern. Yama war der beliebteste hier unten. Er hatte einen der größten Harems aller Zeiten. Wenn ich mich nicht irrte, hatte er fünfzehn Konkubinen. Seine Hauptehefrau, war vor hundert Jahren gestorben. Jeder wusste, wie sehr er seine Frau geliebt hatte. Das war der Grund, warum er keine Hauptehefrau mehr wollte. Sein Herz gehörte nur einer einzigen Person. Ich meine mich zu erinnern, dass ihr Name auch Sila war. Die beiden waren wohl mehr als tausend Jahre lang verheiratet gewesen. „Was ist falsch daran jemanden zu mögen?“, meinte er gelassen.

„Falsch ist wohl nichts daran. Es ist nur eher ungewöhnlich dich sagen zu hören, dass du jemanden magst“, meinte ich. „Wie steht es mit dir? Gibt es jemanden denn du magst?“, fragte er gelassen. „Ich? Ich mag Taberna“, meinte ich sofort. Er rollte mit den Augen. „Das ist mir schon klar. Ich meine jemanden außer ihr. Vielleicht...jemanden aus diesem Raum?“, meinte er. „Keine Ahnung auf was du hinauswillst“, meinte ich ehrlich verwirrt. „Komm schon. Gibt es niemanden denn du...mag, magst?“, harkte er weiter. „Denn ich mag, mag? Bin ich vier, oder was?“, meinte ich genervt. Ich wusste was er meinte. Aber ich hatte niemanden den ich besonders mochte. „Ich...mag, mag dich“, meinte er leise. Ich sah ihn verwirrt an. Was war heute nur los mit ihm? „Hört auf zu tratschen und macht euch wieder an die Arbeit“, meinte Seilan der genervt in der Tür stand.

 

„Welche Laus ist den dem über die Leber gelaufen?“, fragte Yami die bis eben aus dem Fenster gesehen hatte. Ihre Anwesenheit hatte ich schon wieder total vergessen. Yami war Yamas Zwillingsschwester. Da aber Yama drei Sekunden vor ihr geboren wurde, hatte er den Posten bekommen. Yami begleitet ihn aber zu jedem Meeting. Es war nicht so dass sie den Job überhaupt gewollt hätte. Es war eher so dass die beiden unzertrennlich waren. Yami wollte nie die Leitung von Yomi übernehmen. Ein Chef, Angestellten, Beziehung war bei ihnen nämlich nicht gerne gesehen. Und dabei schwärmte Yami schon von klein auf für den Assistenten ihres Bruders, Enma. Genau genommen, waren die beiden ein Paar. Allerdings wussten weder ihre Eltern noch Yama davon. Sie mussten es geheim halten. Yami war aber nun einmal meine beste Freundin. Deswegen hatte sie mir ihr Geheimnis vor kurzem verraten.

 

„Wenn ich das wüsste. Männer sind eine Gattung für sich. Im einem Moment flirten sie mit einem. Und im nächsten Moment führen sie sich auf wie sieben Jahre Regenwetter“, meinte ich genervt. „Na ja, wir müssen dann mal wieder los. Wir sehen uns, Sila“, verabschiedete sich Yama von mir. Und im nächsten Moment waren die Beiden auch schon verschwunden. Seufzend verließ ich den Konferenzsaal wieder. Hätte ich gewusst was für ein Bild mich erwartet, hätte ich den Saal nicht verlassen. Seilan und Kaboden standen vor der Tür und schienen miteinander zu flirten. Kaboden stand mit dem Rücken an der Wand. Und Seilan hatte einen Arm neben ihren Kopf an die Wand gelehnt. Ich hätte wetten können, das nicht mal mehr ein Stück Papier zwischen die beiden passen würde. Kabe-don schien wohl immer beliebter bei Paaren zu werden. Kaboden sah kurz in meine Richtung und lächelte dämlich. Dann lehnte sie sich weit zu Seilan nach vorne. Ich rollte nur mit den Augen und ging weiter. Was interessierte mich es, mit wem sie alles ins Bett sprang?

 

Als mein Handy vibrierte, zog ich es aus der Hosentasche. Bevor ich es auch nur ansatzweise entsperren konnte, Donnerte ich schon gegen jemand. Ich sah auf und bemerkte, dass mein gegenüber auch eine Bruchlandung begangen hatte. Also stand ich auf und sah, wenn ich da über den Haufen gelaufen hatte. Es handelte sich um Seytan. Seytan gehörte zum „Inferno Team“. Das so was wie das Säuberungskomando war. Die Mitglieder von Inferno waren für gewöhnlich als Menschen getarnt, im Einsatz. Sie leiteten Mafias, Drogenringe oder Diebesbanden. Ihre Aufgabe war es die Leute vom Rechten Pfad zu leiten.

 

Und Seytan, war der Einsatzleiter. „Oh, Entschuldigung. Ich habe dich nicht gesehen“, meinte ich und hielt ihm eine Hand hin. Er ergriff sie und ich zog ihn mit einem Ruck hoch. „Kein Problem. Ich habe selbst auf mein Handy gesehen“, meinte er gelassen. Er strich eine seiner blauen Strähne aus dem Gesicht und suchte auf dem Boden nach seinem Handy. Nachdem er geprüft hatte das es noch funktionierte, steckte er es wieder ein. „Wie läuft es mit den Missionen?“, wollte ich wissen. „Ach naja, du kennst das. Manchmal stürmt die Polizei herein und macht alles zu Nichte. In letzter Zeit ist die Polizei verdächtigt oft, bei uns reingeplatzt. Öfter als gewöhnlich. Irgendwas stimmt da nicht. Aber ich bin der Sache schon auf der Spur“, berichtete er.

 

„Öfter als sonst sagst du? Sehr seltsam. Was glaubst du woran das liegen könnte?“, fragte ich interessiert. „Ich habe noch keine Beweise. Aber es wäre möglich das wir einen Maulwurf unter uns haben“, überlegte er. „Einen Maulwurf? Wie soll das möglich sein. Du weißt das wir von dem den Hintergrund durch Leuchten“, meinte ich bedenklich. Aber eigentlich war das die einzig, mögliche Erklärung. In den letzten Wochen haben wir öfter Verluste aufgezeichnet. Nicht nur was die Sünden der Menschen anging. Von Zeit zu Zeit schien auch Personal zu verschwinden.

 

 

 

 

 

„Ich weiß auch nicht. Ich wollte gerade die Akten der letzten Neuankömmlinge durchgehen. Vielleicht ist uns einer durchgerutscht“, gab er zu. „Das wäre aber sehr schlecht. Na gut, dann will ich dich nicht weiter aufhalten. Doch eigentlich schon, aber ich habe selbst noch einiges zu erledigen“, meinte ich grinsend. „Kein Problem. Wenn du willst, können wir uns morgen irgendwo einen Kaffee holen“, schlug er vor. Ich musste zugeben, ich war von der Idee nicht abgeneigt. Ich hatte schon immer eine Schwäche für Männer in einer Machtposition. Aber eigentlich war Seytan fast zu nett, für meinen Geschmack. Tatsächlich gehörte ich eher zu der Art von Frauen, die mehr auf den Typ: Bad Ass, stand.

„Du scheinst zu viel Freizeit zu haben, Seytan“, ertönte seine nervtötende Stimme aus dem Hintergrund. Seilan blieb neben mir stehen und sah den Blauhaarigen finster an. „Nicht so viel wie ihr, Sir. Man munkelt das ihr die ganze Nacht mit Kaboden verbracht habt. Wann macht ihr eure Beziehung endlich offiziell?“, fragte Seytan grinsend. Mir war bis heute nicht klar, was die beiden für einen Groll gegeneinander hegten. Seilan verschränkte die Arme vor sich und sah ihn finster an. „Ich wusste nicht, dass du dich für Gerüchte interessierst. Vielleicht würdest du lieber in der Propaganda Abteilung arbeiten?“, meinte Seilan murrend.

 

„Ah. Da fällt mir ein, dass ich noch einiges zu tun habe“, meinte Seytan plötzlich. Komisch zu was für Zeiten ihn sein Arbeitsgewissen einholte. Er sah zu mir und lächelte. „Ich muss los. Ich schau später bei dir vorbei. Überleg dir das mit dem Kaffee morgen. Das Angebot steht noch“, meinte er und zwinkerte mir zu. Dann ging er pfeifend davon. „Seit wann läuft da was zwischen euch?“. Ich sah Seilan giftig an. „Das geht dich einen feuchten Kehricht an“, fauchte ich und ließ ihn stehen. Leider lief er neben mir her. „Ich wusste nicht, dass du auf nutzlose, Bengel stehst“, meinte er. „Nur weil er nicht alles vögelt, was bei drei nicht im Baumarkt ist, ist er kein Bengel. Er ist mehr Mann als du es je sein könntest“, meinte ich genervt.

 

„Der? Der braucht bestimmt noch ein Nachtlicht zum Schlafen“, meinte Seilan verstimmt. „Hast du eigentlich nichts Besseres zu tun, als mir auf den Sack zu gehen?“, fragte ich genervt. Plötzlich blieb er stehen und packte meinen Arm. Genervt drehte ich mich zu ihm um. „Ich will dich nicht nochmal mit ihm zusammen sehen“, meinte er finster. Ich erwiderte seinen Blick. „Du kannst mir mal die Stiefel küssen“, entgegnete ich. „Sila!“, meinte er finster. Ich riss mich los und verschränkte die Arme vor der Brust. „Das ist mein Name. Was dagegen?!“, meinte ich und warf meine Haare nach hinten.

„Wieso willst du dich morgen unbedingt mit ihm treffen? Ist er so gut im Bett?“, fragte er grinsend. Hatte ich schon erwähnt, dass ich diesen Kerl hasste?

„Erzählt zumindest zu den Top 10.“, meinte ich grinsend. Eigentlich hatte ich keine Ahnung, ob er gut war oder nicht. Ich hatte vorher noch nie mit jemanden die Stabilität des Bettes getestet. Es war mir ziemlich peinlich. Aber ich bin tatsächlich als Dreißigjährige Jungfrau gestorben. Aber das war nichts, mit dem man hier unten angeben konnte. Auf einmal verzog Seilan das Gesicht als hätte er in eine Zitrone gebissen.

„Du scheinst schon mit einigen Männern hier unten geschlafen zu haben, wenn du sogar eine Liste erstellt hast“, meinte er sauer. Worüber regte der Kerl sich nur so auf? „Monogamie ist was für Leute, die keinen hoch kriegen“, meinte ich gelassen. „Ich glaube dein Kopf ist ein paar Mal zu oft gegen das Kopfende vom Bett geknallt. Wenn du schon eine Liste aufgestellt hast, fehlt dir aber noch eine Person. Wenn du mit mir im Bett warst, wirst du danach keinen anderen mehr wollen. Obwohl ich glaube bei dir wäre das eine Verschwendung meines Talentes. Das wäre eher so als würde man ein Fischstäbchen in eine Turnhalle werfen“, meinte er grinsend.